Zitat von BernhardI
3Ler mit einem hohen Leidensdruck hinsichtlich schicker Gleise hingegen könnten ein Ende mit Schrecken vorziehen und zu 2L wechseln. Im Fall eines Anlagenbaus relativieren sich die Kosten eines Umstiegs, denn Nachrüst-Pukos und Manufaktur-Weichen von Walter summieren sich schnell, und das dann nur um sich optischen Standards anzunähern, die es in 2L für eine handvoll Dollar gibt. Unsere Lebenszeit ist begrenzt, das ersehnte elegante 3L-Gleis von Märklin wird für viele zu spät kommen, wenn überhaupt.
Hi Bernhard,
wunderbar formuliert, Du sprichst mir aus der Seele - besonders mit dem Hinweis auf die "begrenzte Lebenszeit".
Falls tatsächlich ein neues Gleissystem käme, müsste es vom ersten Tag an ein Vollsortiment sein. Sprich: Kein jahrzehntelanges Warten auf Standardelemente wie schlanke Bogenweichen oder schlanke DKW. Märklinisten sind diesbezüglich hinreichend traumatisiert und würden sicherlich keiner Neuentwicklung über den Weg trauen, die bezüglich fehlender Elemente erneut auf eine ferne Zukunft vertröstet. (Ich sehe die Werbung aus dem Jahr 1915 (gefühlt!) noch vor mir: "Das C-Gleissystem wird zügig ausgebaut, bla, sülz, fasel....")
Vor allem aber müssen die Basics stimmen: Das neue Gleis darf nicht wieder unter den Händen zerbröseln, die Weichen müssen problemlos befahrbar sein und die Weichenantriebe unkaputtbar zuverlässig schalten.
Diese Mixtur aus alltagstauglicher Robustheit und der von meinen Vorrednern geforderten Filigranität hinzubekommen, traue ich Märklin längst nicht mehr zu. LEIDER. Wobei mir persönlich jeder andere Hersteller, ob Roco, Piko, Tillig oder China-Noname, ebenso willkommen wäre, sofern nur die Qualität okay ist.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich würde die von Dir in den Raum gestellte Schlussfolgerung, vollständig auf 2L= umzusteigen, für mich heute nicht mehr so kategorisch ablehnen, wie ich es früher getan hätte, obgleich mir bei der bloßen Vorstellung eigentlich das Herz blutet.
Aber vielleicht wird die Diskussion über ein neues Gleissystem ohnehin durch die Technik überholt: Triebfahrzeuge, die ihre Energie nicht mehr über die Schienen beziehen, sondern wie beim Car-System aus einem mitgeführten Akku. Und die Steuerbefehle über Funk, W-LAN oder was-weiß-ich. Deren Gleissystem muss gar nicht mehr zwingend aus Metall, sondern kann auch aus Plastik bestehen und von Firmen wie Faller, Auhagen oder LEGO produziert werden. Dann werden die alten Probleme endlich durch neue ersetzt!
Liebe Grüße
Holger