Zitat von md95129 im Beitrag #172
Hallo Joachim,
Elektronisch sehe ich da weniger Probleme, da ich auch schon Triebwagen mit 2 Motoren zu einem vernünftigen Lauf bekommen habe. Viel Spass beim Weiterbau!
Gruss
Liebe Feldbahngemeinde, lieber Henner,
wie füllt man ein Sommerloch? Ich habe ehrlich gesagt auch keine richtige Idee. Ich versuche es mal mit ein paar Kleinigkeiten, die ich inzwischen hinbekommen habe. Wem es nicht interessiert, einfach weiter blättern.
Das Erste ist der Betrieb des Minimotors mit einem geeigneten DCC Decoder. Im Hausaufgabenheft standen:
- eine ruckelfreie Ansteuerung auch in den ganz unteren Drehzahlen
- der 4mm Motor und auch der Decoder sollten sich nicht zu sehr erwärmen.
Klingt alles banal, aber wer einmal einen 3,5Volt Motor mit einem normgerechten DCC Decoder (PWM Amplitude > 12 Volt) angesteuert hat, der kennt das Problem.
Das Zweite
sind die "armdicken Kabel" mit denen auch kleine Decoder (6,6 X 11,4mm) ausgeliefert werden. Im Mikromodellbau ist das ein Problem, wenn die Litze zB. 0,6mm Außendurchmesser hat. Beim Lötprozess des Herstellers wird das Zinn etwas unter die Isolation der Litze kriechen. Im Ergebnis muß hier dicht am Decoder vorsichtig gebogen werden, ohne Schaden anzurichten.
Ich habe mich entschlossen, die Litze durch 0,3mm Außendurchmesser zu ersetzen. Die Biegekräfte bei der Montage sind nun besser zu ertragen. 2 Bilder:
Die Litze unten rechts im Bild ist deutlich dünner.
Die Litze:
Ultra feine Nano Litze 0,014mm², dünn wie Kupferlackdraht, aber ein hochflexibles Kabel mit Einzedrähten.Die Lötpads am Decoder sind ca 0,5X0,5mm und in deren Nachbarschaft befinden sich feine hitzeempfindliche Bauteile.
Ich verwende eine
Weller-Spitze RT 1NW Sold. TIP bei einer Lötthemperatur von 280 Grad. Hält man die berühmte
Lötsekunde ein, dann ist alles gut. Auch die Isolation der Litze übersteht das.
Lötdraht ist
0,5mm L-Sn62Pb36Ag2Das punktgenaue Absenken auf die Lötpads mache ich mit folgender Hilfseinrichtung.
Soweit zum Austausch der Litze. Wer Fragen hat, die beantworte ich gern.
Nun zum DCC-Decoder. Der D&H
PD06A kann auch im DCC-Betrieb eingesetzt werden. Er ist klein und speziell für die Motoren mit niedriger Nennspannungen entwickelt worden. Ich bin mit der folgenden Einstellungen recht zufrieden:
Regelvariante CV50 0
Meßfrequenz CV9 9 16KHz
Impulsbreite CV59 0 250 Mikrosekunden
Meßzeit CV58 1
Integral CV57 3
Proportional CV56 7
Anfahrt CV2 0
Ende CV5 0
Kennlinienk CV48 7
Die zu finden hat etwas Zeit gebraucht und auch etwas Kommunikation mit D&H. Ich hoffe, ich kann den einen oder anderen hier eine brauchbare Lösung bieten. Eine ganz kleiner Wermutstropfen, die Endegeschwindigkeit in den letzten externen Fahrstufen ist m.E. zu hoch. Ich habe deshalb die maximale Kennlinienkrümmung gewählt und Verzicht auf die Benutzung der letzten externen Fahrstufen. Ich bin mir sicher daß besonders die Enthusiasten unter den Modellbahnern damit gut leben können.
Abschließend noch die Motordaten:
MMB-04-50
Mikromotor mit Glockenanker
Ø 4 x 8 mm
Ø 0.70 mm Achsdurchmesser
Gewicht: 0.46 g
Innenwiderstand: 47 Ohm
Betriebsspannung: 3.0V (2.4 min - 5V max)
Drehmoment max. 0,75 mNm/A
Leerlauf-Drehzahl bei 1,0 V: ca. 4.400 UpM
Leerlauf-Drehzahl bei 2,4 V: ca. 11.000 UpM
Leerlauf-Drehzahl bei 3,7 V: ca. 15.800 UpM
Leerlauf-Drehzahl bei 5,0 V: ca. 20.000 UpM
So das war mein Beitrag im Kampf gegen das Sommerloch.
Viel Spass allen
Joachim