Hallo,
ich habe eine neue Runde Bäume in 1:22,5 begonnen, diesmal auch einige Laubbäume. Ich habe dazu schon ausführlich bei den Großbahnern im Buntbahnforum geschrieben. Ich schreibe hier eine Zusammenfassung, denn die Ideen zum Bau habe ich wieder überwiegend diesem Thread hier entliehen. Bisher auf dem Weg sind sieben Bäume, vier Nadelbäume und drei Laubbäume:
IMG_20190819_180423-01-01 by Teppich Bahn, on Flickr
Auf dem Bild zu sehen sind die bemalten Rohlinge für eine Hängebirke, zwei Waldkiefern, zwei Fichten, einen kleineren Straßenbaum und eine alte Solitäreiche. Die Figur zum Größenvergleich ist in 1:22,5. Die höchste Baum ist eine der Fichten mit knapp einem Meter, die Eiche wohl knapp 80cm, die Birke 85cm. Die Birke sieht hier im Vergleich etwas zu groß aus, weil sie näher an der Kamera stand. Und nochmal die gleichen sieben Rohlinge in natürlichem Licht:
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Die vier Nadelbäume etwas genauer:
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Die Rohlinge der Nadelbäume habe ich wieder so gebaut wie in meinem Beitrag #2350 beschrieben. So sahen die gezwirbelten Rohlinge vor dem Aufschneiden der Schlaufen aus:
Nach dem In-Form-Biegen und Bemalen habe ich 12mm-Grasfasern aufgebracht, von unten bei den Fichten und von oben bei den Kiefern. Die Fasern habe ich mit dem Fön nach unten beziehungsweise oben ausgerichtet und dann mit Sprühlack lackiert:
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Und die bemalten Rohlinge der drei Laubbäume:
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Der linke Baum soll mit knapp 40cm Höhe einen etwas kleineren Straßenbaum darstellen, die Birke ist mit umgerechnet an die 20m schon relativ groß. Die große Eiche habe ich versucht ordentlich knorrig zu bauen, mit langen gewundenen, teilweise abgebrochenen Ästen und Lücken in der Krone. Eichen, besonderes ältere, sind ja oft sehr unregelmässig gewachsen, während andere Laubbäume typischerweise harmonische Krone ausbilden. Ein paar Äste werde ich aber wohl noch zusätzlich anbringen, ganz gefällt mir das Erscheinungsbild noch nicht.
Für den Straßenbaum habe ich als Kern ein Stück Buchsbaum verwendet und daran dann die Hauptäste befestigt:
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Der Buchsbaum hat schon eine Rindenstruktur, die auch maßstäblich ganz gut passt. Eine sehr ähnliche Struktur lässt sich auch gut mit Fimo, dunkler Grundierung und Trockenbürsten mit hellerem Farbton erreichen, da sind dann hinterher keine Übergänge mehr zu sehen:
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Auch auf den kleinen Straßenbaum habe ich wieder 12mm-Fasern als kleine Zweige aufgebracht und lackiert:
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Und nochmal der bemalte Rohling der Hängebirke etwas größer:
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Die Solitäreiche habe ich ähnlich gebaut wie den Straßenbaum, mit einem größeren Stück Buchsbaum als Kern. Dadurch konnte ich die Hauptäste in Ruhe einzeln drehen, strukturieren und bemalen, und dann in vorgebohrten Löchern im Buchsbaum befestigen. Der untere Teil des dicken Stammes ist aus Holzresten und Fimo für die Rindenstruktur, die Wurzeln sind aus dickem Blumendraht. Die Rindenstruktur habe ich wieder durch horizontales Trockenbüsten in Grau hervorgehaben und noch etwas fein gesiebte Erde angebracht, um die Rinde matt zu gestalten:
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Die Solitäreiche in Nahaufnahme, einige Äste fehlen noch, ebenso die 12mm-Faser für kleinen Zweige:
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Die Benadelung der Fichten und Kiefern erfolgt einfach durch Fine Turf, wie in Beitrag #2350 gezeigt. Das habe ich bisher noch nicht gemacht, denn ein paar kahle Bäume gefallen mir als Kontrast eigentlich ganz gut. Leider wird der Zustand ja auch beim Vorbild durch den Klimawandel immer typischer. Bei den Laubbäumen ist die Sache mit den Blättern deutlich schwieriger. Auf dem Markt ist kein auch nur annähernd vorbildgerechtes Belaubungsmaterial in meinem Maßstab zu finden. Es gibt für teuer Geld Vliese von MiniNatur, aber solche Matten mag ich für realistischen Baumbau überhaupt nicht.
Ich bin dann schließlich auf Blütenkätzchen gestoßen, die gerade in Massen unter Birken liegen. Die Kätzchen kann man leicht auseinander dröseln, man hat dann eine Mischung von Flugsamen und den Schuppen dazwischen:
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Diese Schuppen allein sehen sehr laubähnlich aus, aber man sollte vorher die Samen durch Pusten und Sieben so weit wie möglich davon trennen. Gefärbt habe ich die Dinger mit Sprühlack. Beize, wie sie jemand in diesem Thread für sein Laub aus Weizenkleie verwendet hat, funktioniert leider gar nicht. Die Beize perlt durch die natürliche Imprägnierung der Schuppen einfach ab. Als Farbton habe ich Laubgrün genommen, dazu noch mit Feuerrot und Orange-Gelb etwas Herbstlaub eingefärbt. Nach dem Filtern und Lackieren sah das Laub dann so aus:
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Das Laub habe ich dann gleich mal an meinem kleinen Straßenbaum ausprobiert:
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Ich bin mit den Birkenschuppen als Belaubung grundsätzlich sehr zufrieden, die Methode werde ich wohl auch für meine noch unfertige Solitäreiche verwenden. Wie ich vorhin schon geschrieben habe, suche ich aber noch nach einem besseren Weg, das relativ große und schwere Laub dauerhaft zu befestigen als mit Pattex-Sprühkleber. Nur bei der Birke bin ich noch ratlos, da sind die Schuppen deutlich zu groß und die Form ist überhaupt nicht passend. Hat jemand von euch da noch Alternativ-Ideen?