Moin,
Zitat von Atlanta im Beitrag #3
...Schaue dir mal diese Internetseite an...
Carl Arendt sammelte von diversen Modellbahnern Anlagenvorstellungen, die mit wenig Platz, interessante Anlagen erstellten.
Vertreten sind weltweit die verschiedensten Modellbahner aller Spurweiten und Baugrößen.
Man muß die englische Sprache nichr fließend beherrschen, um sich auf dieser Seite zurechtzufinden...
das ist exakt das andere Extrem.
Leider wirst du damit keinen Disney-Land-Fanboy hinterm Ofen hervorlocken können. Das ist zu müßig. Es muss gleich eine zweigleisige Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn auf mehreren Ebenen sein. Darunter geht es mal gar nicht. Warum das Ganze nicht auch noch nach "Altvätersitte" in Rechteckform? Der Gleisplan erinnert mich sowohl vom Thema als auch vom Layout als solchem an die zahllosen Versuche vom Nordseestrand zum Alpenrand auf dem Türblatt aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Lieber TE, entschuldige bitte meine harte, beinahe vernichtende Kritik. Es gibt Modellbahnfreunde, die genau diese Form des Hobbys favorisieren. Es gibt auch Freunde der antiken Blechbahn. Das sind alles ganz tolle Facetten unserer großen Welt auf kleinen Rädern. Ich finde es toll, wenn sich jemand daran erfreuen kann. Allerdings tendiere ich eher zu völlig anderen Sparten/Nischen unseres Hobbys
Allerdings ist dein Vorhaben ein ganz gewaltiger Brocken, um ihn erst baulich zu stemmen und dann die Feststellung zu machen, dass du in deiner Anfangseuphorie elementare Planungsfehler machtest, die sich am Ende bitter rächen. Ich gehe mal Punkt für Punkt vor:
1. Die Anlage hat eine geplante Tiefe von 140cm. Legen wir eine durchschnittliche Armreichweite von 80cm in die Anlagentiefe zugrunde, werden Störfälle in weiter als 80cm ziemlich schlecht zu beheben sein. Natürlich ist der erste Gedanke, die Anlage auf Rollen zu stellen und sie bei Bedarf vorziehen zu können. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass das selten ruckfrei passiert. In der Folge geriet sämtliches rollendes Material auf der Anlage in eine unerwünschte Eigendynamik. Loks fielen um, Wagen entkuppelten und verschwanden in irgendeine Ecke der Anlage, die auch nur schwer zugänglich war.
2. Wie Atlanta schon bemerkte, war da die Sache mit parallel am Anlagenrand verlaufenden Gleisen. Das sieht doppelplus unschön aus und wirkt langweilig. Beim Vorbild winden sich Eisenbahnstrecken an Talverläufen entlang. Das gilt für die Ausläufer des Weserberglandes (Leinetal) ebenso wie für süddeutsche Gefilde und allem, was dazwischen liegt.
3. Die Rechteckform ist sowohl abgegriffen wie zunehmend unattraktiv. Die Form begünstigt, die Anlage als eigenes Universum für sich selbst auf einen Blick einzufangen. Das wirkt schnell langweilig. Eine Anlage aus Kombination aus An-der-Wand-entlang-und Zungenform wirkt viel aufgelockerter und beansprucht bei gleichem Betriebsangebot weniger Platz. In den USA sind auch Rundumanlagen sehr beliebt, bei denen eine riesige Gleiswendel mit vielen Betriebsstellen auf allen Ebenen als An-der-Wand-Anlage realisiert wird. Gefahren wird vorbildgerecht von Punkt zu Punkt (lineares Streckennetz) und nicht disneylandkonform im Kreis herum.
4. Wir sind in etwa der gleichen Altersgruppe. Durch meine chronischen Krankheiten habe sowohl Geduld (mit COPD ist man nicht mehr schnell unterwegs) gelernt wie auch, dass man nicht jünger wird. Irgendwann musst du mal ein defektes Signal, Weiche whatever austauschen. Anschließen musst du den Kram dann auch noch. Willst du dann tatsächlich mit über 70 Jahren und nem Lötkolben in der einen, Lötzinn in der anderen Hand unter der Anlage herumkrabbeln? Mir wäre die Nummer etwas zu sportlich, sofern ich wirklich so alt werde.
5. Beginne zuerst mit einem kleinen Probestück, auf dem du schon mal ein bisschen fahren und Erfahrungen sammeln kannst. Es muss nichts Großes sein. Ein Rangierspiel eignet sich vielleicht nicht unbedingt für deine gewünschte Anlagenthematik, aber du lernst bei der Verarbeitung des Materials deren Stärken und Schwächen kennen, erweiterst deine Kenntnisse und machst wesentliche Erfahrungen im Landschaftsbau, ohne dass du gleich deine Hobbykasse in die Insolvenz treibst.
Ich schreibe vielleicht etwas flapsig. Das ist nicht böse gemeint! Die Sprache soll nur das trockene Thema etwas unterhaltsamer herüberbringen.
Grüße
acecat