Hallo Martin,
ich bin da leider kein Profi, und in sofern ist mein Urteil vlt. nicht maßgebend, aber Deine Modellbaufertigkeiten überzeugen mich vollkommen das sieht alles sehr professionell und gekonnt aus. Zu dem Thema sinnbefreit, kann ich nur sagen, dass Sinn das ist was man daraus macht: Wenn der Zweck einer Anlage darin bestehen soll, den Zügen beim Kreisen zuzuschauen, dann erfüllt Deine Anlage doch ihren Sinn Auch wenn ich das Argument, zu Feierabend zu einem oder auch zwei Glas Wein gemütlich zu relaxen und die fahrenden Züge wirken zu lassen, zum Teil nachvollziehen kann, so wäre mir das auf die Dauer doch zu wenig: Ich brauche die Herausforderung des Betriebes. Aber das ist eine ganz persönliche Sache, die kann selbstverständlich jeder nach seiner Facon bewerten.
Ein bisschen Shitstorm und Kritik möchte ich Deiner Anlage aber dennoch angedeihen lassen: Die handwerkliche Ausführung erscheint mir auf sehr hohem Niveau und auch das Fotografieren scheinst Du zu beherrschen. Was mir fehlt ist die Einordnung des Themas - die Anlage macht auf mich einen etwas beliebigen Eindruck: Es gibt vlt. noch eine zeitliche Verortung (so ganz grob Epoche 3, korrekt?), aber was ist Deine "Geschichte" mit der Du uns in Deine Welt entführen möchtest? Wo findet Sie statt? Die Bahn fährt nicht im eigentlichen Sinne für Betrachter und Fotografen herum, sondern verfolgt ein Ziel. Ich finde Anlagen faszinierend, die eine Geschichte (und einige kleine im Datail dazu) erzählen. Und hier meine ich nicht die Summe all der kleinen Szenen (die bierseligen Gesellen im Gartenrestaurant, die junge Dame auf der Schaukel, deren Rock sich obszön lüftet oder auch die Angler sind ganz nette Details), sondern die Gesamtheit, die zur Identität führt und damit uns die Anlage nicht nur als handwerklich sauber gestaltet und schön anzusehen zu beschreiben veranlasst, sondern sie zu einem Kunstwerk erhebt.