Zitat von Atererus im Beitrag #19
Habe mir noch weiter eingelesen, dass war wirklich anstrengend und rechtfertigt meine Meinung nach das anderen nicht dasselbe brauchen zu tun.
Na ja, wer sich mit dem Thema beschäftigen will, wird nicht umhin kommen die entsprechende Fachliteratur zu lesen und auch zu verstehen.
Zitat
Buch (1) „Sp Dr S60-Stellwerke bedienen“
Buch (2) „Das Sp Dr S60-Stellwerk“
Der feine Unterschied bei Zentralblock zwischen Fahrstraße (Kennlichter) und Zugstraße (Grünes licht am Signal) war mir nicht Deutlich. Fahrstraße ist der festgelegter weg von Anfang bis zum Ziel. Zugstraße ist der Teil vom Fahrweg der freie Fahrt zeigt.
Da hast Du irgendwas durcheinander gebracht. Beim Zentralblock ist Kennlicht sehr selten. Es mag sein, daß es auch im Zentralblock Halbregelabstand mit Kennlicht gibt. Aber eine Unterscheidung des Wortes "Zugstraße" vs. "Fahrstraße" gibt es in der Form nicht und hat auch keine Unterscheidung von Fahrten im Bahnhof oder Zentralblock. Vielmehr bezeichnet ein "Fahrweg" nur den Weg im Gleis, die Fahrzeuge befahren können, unabhängig der Sicherungszustände, während Fahrstraßen den signaltechnisch gesicherten Fahrweg beschreiben. Zudem wird zwischen Zug- und Rangierfahrstraßen unterschieden, letztere gibt es erst seit der Relaistechnik. Bei älteren Stellwerkstechniken gibt es typischer Weise keine gesicherten Fahrwege für Rangierstraßen.
Zitat
* BsGs 3225/23 Zugstraßengruppe Regelausführung (Seite 118)
Das ist die Zugstraßengruppe mit D-Weg. Eine "Regelausführung" ist das nicht. Eingesetzt wird, was gebraucht wird!
Zitat
* BsGs 3225/27 Zugstraßengruppe Deckungssignale (Kurzeinfahrt) (Seite 119)
Der Begriff Kurzeinfahrt wird eher im Zusammenhang mit "Lang-/Kurzeinfahrten" verwendet, wie dies in einem früheren Beitrag in diesem Faden beschrieben ist.
Zitat
* BsGs 3225/77 Zugstraßengruppe ohne D-weg (Zentralblock, Gruppenausfahrsignale) (Seite 118)
Genauer: Einsatz bei Einfahrten, wenn Zentralblock benachbart ist. Dort kann die X23 ( siehe oben ) nicht verwendet werden. Die X77 kann auch bei Einfahrten in Stumpfgleise verwendet werden oder eben überall, wo kein D-Weg erforderlich ist.
Zitat
* BsGs 3225/41 Sperrsignal (Ke, Sh0, Sh1, Hp1) (Seite 164)
Hp1 aus der Sperrsignalgruppe findet nur in Verbindung mit einem "Ankündigungssignal" bei Halbregelabstand statt.
Zitat
Die Gruppen sind festgelegt in einem Gruppenverbindungsplan. Ich kann leider kein Gruppenverbindungsplan finden. Wer hat ein realer Gruppenverbindungsplan als Vorbild?
Die scheint es in der Tat nirgends öffentlich zu geben. Das ist sehr schade!
Zitat
So denke ich nun das in diese Situation im großem Ganzen folgendes gilt :
Die freie Strecke zum Bahnhof
* Der Zentralblockbereich fängt an mit eine Einfahrt im Zentralblock-System. Zum Beispiel mit ein Selbstblockstreckengruppe BsGs 1305/138 (2) Bild 95, Seite 146.
* Innerhalb des Zentralblockbereichs bekommt jedes Block die Relaisgruppen BsGs 3225/42 + BsGs 3225/48 + BsGs 3225/73.
Bezüglich der Vorsignale muß man unterscheiden, ob sich das Vorsignal am Mast des vorgelegenen Blocksignals befindet oder ob es frei steht. Entsprechend sind die Gruppe X42 ( alleinstehend ) oder X43 ( am Mast ) zu verwenden.
Zitat
Der Übergang von der Freie Strecke im Bahnhof, Richtung einfahrt :
* Das Zentralblockbereich endet mit einem Zugstraßengruppe ohne D-weg und bekommt ein Einfahrtsignal (ggf. mit Ausfahrt-Vorsignal). Dies ist dass erste Signal nach dem Zentralblockbereich. Also Relaisgruppen BsGs 3225/42 + BsGs 3225/48 + BsGs 3225/77. Von diesem Einfahrtsignal ab gibt es kein automatisches einstellen von Zugstraßen wie bei Selbstblock.
Auch die Einfahrt kann automatisiert sein. Dazu gibt es zum Beispiel den Selbststellbetrieb mit der Gruppe X30 und X230. Es können auch komplexere Automatisierungen wie Selbststellbetrieb mit Lenkziffer oder mit Fahrplan eingerichtet sein. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbststellbetrieb
Zitat
Im Bahnhof :
Die Zugstraßengruppe steuert den Voranzeiger, aber bei mehre Deckungssignale am Gleis ist nur ein Voranzeiger also auch nur ein BsGs 3225/45.
* Ausfahrtsignal : BsGs 3225/23 + BsGs 3225/49. Die Zugstraßengruppe hat die D-weg Funktionen.
Die Zugstrassengruppe X23 steuert den D-DWeg hat aber selber keine DWeg-Funktion. Diese wird durch die "Durchrutschwegzielgruppe X26" bewerkstelligt. Im Spurplan ist entsprechend am Ende jedes möglichen Durchrutschwegs ein solcher Gruppenteil verbaut.
Zitat
Die Fahrstraße wird von Einfahrtsignal bis zum Ziel Festgelegt (blinkt),
Da blinkt mal gar nichts! Blinkende Festlegemelder gibt es erst ab SpDrS600! Das blinken der Weichenlagemelder zeigt den laufenden Umstellvorgang an oder ggf. auch die fehlende Endlage ( Auffahrmeldung ).
Zitat
und anschließend Freigegeben. Bis zum Ziel ist nun alles freigegeben und bis auf das Zielsignal mit Deckungssignale nach, zeigen alle Signale Fahrt. Wichtig ist zu erkennen dass nur das Ausfahrtsignal (Langeinfahrt) oder dass Deckungssignal (Kurzeinfahrt) das Ziel einer Zugfahrt sein kann.
Da bringst Du ziemlich alles durcheinander. "Langeinfahrt" verwendet man als Begriff eher bei Lang-/Kurzeinfahrten, siehe Beitrag oben! Ziele für Zugfahrten können auch Stumpfgleise sein ( Sh2 Tafel ), Sperrsignale ( hohe Ausführung wenn Durchfahrten erlaubt sind ) und natürlich auch die "freie Strecke". Aus technischer Sicht ( nach außen unsichtbar ) sind auch Zugfahrstraßen bis zu Stellwerksbereichsgrenzen möglich. Diese setzen sich dann im anderen Stellwerk fort und führen dann dort zu den entsprechenden, oben genannten Zielen.
Der Ablauf einer Fahrstraßeneinstellung erfolgt in mehreren Stufen. Zulassungsprüfung: Gibt es einen Fahrweg, dieser wird dann eingestellt. Festlegung der Einzelelemente: Alle Fahrwegelemente ( Weichen, Sperrsignale, Gleissperren usw. werden zur Zugstraße festgelegt ), Gesamtfestlegung: jetzt werden Fahrwegstart und Ziel zur Gesamtzugfahrstraße festgelegt. Erst jetzt liegt eine Zugfahrstraße vor! Entsprechend kann diese nun nicht mehr mit "FRT" zurück genommen werden. Anstelle dessen gibt es nun nur noch die Hilfsauflösung ( FHT ). Und erst jetzt wird noch das Freisein des Fahrwegs geprüft und damit die Fahrtstellung des Startsignals freigegeben.
Zitat
(1) Seite 172 Kurzfassung :
Lang-Einfahrtzugstraße, Ziel ist das Ausfahrtsignal: festlegen genau so wie jede andere Einfahrzugstraße. Die Deckungssignale zeigen Kennlicht. Bei eine einfahrt ist das Gleis in seiner ganze Länge frei.
Kurz-Einfahrtzugstraße, Ziel ist das Deckungssignal.
* Festlegen wenn das Gleis hinter dem Deckungssignal besetzt ist : genau so wie jede andere Einfahrzugstraße. Dabei schaltet das Deckungssignal selbsttätig in stellung Hp0.
* Festlegen wenn das Gleis hinter dem Deckungssignal nicht besetzt ist : Das Deckungssignal mittels HaGT auf Hp0 stellen, weiter wie beim besetztem Gleis.
Bei eine einfahrt zeigt das Kennlicht Hp0.
Ist also das Ziel das Ausfahrtsignal, dann wurde die eingestellte Fahrstraße noch nicht gelöscht am Ausfahrtsignal, und der D-weg müsste Funktionieren wie Gewöhnlich.
Ist das Ziel hingegen das Deckungssignal, wurde keine Fahrstraße am Ausfahrtsignal festgelegt. Wenn der Zug trotz ohne Fahrweg weiter fährt, dann passiert Stellwerk-technisch nichts außergewöhnliches, außer Ein Zug fährt auf ein abschnitt ein wo keine Straße eingestellt wurde, und der D-weg müsste Funktionieren wie in so einem Fall gewöhnlich.
Nee! Da läuft aber alles durcheinander!
Ich verweise bezüglich der Funktion daher nochmal auf meinen Beitrag weiter oben zu den Zugdeckungssignalen. Die Beschreibung hier ist doch etwas "durcheinander" geraten.
Eine Bedienung einer Einfahrt auf ein Deckungssignal in Kennlichtstellung führt zu einem nicht festgelegten Fahrweg ( keine Fahrstraße! ). Das Startsignal wird nicht festgelegt, es gibt entsprechend auch keine Fahrtstellung. Das ist eine klassische Fehlbedienung. Insofern finden zum Glück auch keine Fahrten auf nicht festgelegten Abschnitten statt. Das wäre auch eine ziemliche Katastrophe! :-) Zudem läuft die Ansteuerung des Fahrwegs bei den Deckungssignalen auch durch, wenn Kennlicht gezeigt wird. Auch das führt dazu, daß zumindest die Rangierstraßenbildung bis zum Ausfahrsignal erfolgt. Aber wie gesagt, danach ist der ganze Fahrweg "kaputt". Die einzelnen Elemente ( Weichen usw. ) lassen sich nicht mehr mit FRT auflösen. Einen Gesamtauflösung ( ohne Zählwerk ) funktioniert aber noch, da weder Start- noch Ziel Gesamtfestlegung haben.
Zitat
Dazu noch (2) Seite 171:
Zugdeckungssignale … Zitat
werden nur auf Halt gestellt, wenn als Zielsignal einer Kurz-Einfahrzugstraße dienen.
Von SGT ist hier nicht die rede. Für SGT stehen im Index nur Seiten 193, 195 erwähnt, welche in Zusammenhang mit Zentralblock sind. Zentralblock ist nicht im Bahnhof, nur auf die freie Strecke mit Anschluss auf die Einfahrt und Ausfahrt.
Umstellen auf Halt immer mit HaGT, Umstellen von Halt auf alles andere immer mit SGT. So wird die SGT auch beim Zentralblock zum manuellen Anstoß verwendet. Es wäre auch tragisch, wenn man mit einer HALT-Gruppentaste ein Signal aus der Haltstellung heraus bringen könnte. Sollte da in der Literatur was anderes stehen, ist es schlicht falsch!
Zitat
Erwähnenswert ist (2) Seite 145 : die Relaisgruppen vom Bestimmten Typ sind identisch außer einem Programmstecker und Lochblech. So kann jede Gruppe durch eine Gruppe vom Gleichen Typ Ersetzt werden. Das Lochblech verhindert das versehentliche Einsetzen einer falschen Gruppe.
Genauer: Die ( nicht nur einer! ) Programmstecker sind im Gestell verschraubt. Wird die Gruppe ausgebaut, verbleiben die Programmstecker an Ort und Stelle. Eine neu eingebaute Gruppe bekommt also die "Programmierung" automatisch, da diese ja noch im Montageplatz vorhanden ist. Jeder Gruppentyp hat einen unverwechselbare Position von 2 Stiften unterhalb der Gruppe. Diese passen nur dann in die dort montierten Lochbleche, wenn das der gewünschte Gruppentyp ist. Ein zufälliges Einbauen von "falschen" Gruppen ist damit ausgeschlossen. Natürlich lassen sich die Lochbleche auch verändern, wenn der Platz im Gestell absichtlich mit einer anderen Gruppe belegt werden soll.
Zitat
Also soweit ich dass Begreife : ein Typ BsGs 3225 bekommt seine Funktion durch Programmstecker und eine Einstellung des Lochbleche als Identität. So wird zum Beispiel aus ein BsGs 3225 mit Programmstecker (Verdrahtung) und Lochblech Links=1, Rechts=3 ein BsGs 3225/23. Die Löcher <L,R> sind nicht die /## nummer, so gehört <1,3> zu Programmierung /23
Nein, ganz falsch :-)
Eine Weichengruppe, zum Beispiel 3225/221 oder kurz als X221 bezeichnet, kann nicht durch Programmierung zur Zugstraßengruppe mit DWeg ( X23 oder X223 ) werden. Jeder Gruppentyp, so wie Du sie oben aufgeführt hast, ist einen eigene Schaltung innerhalb eines Kastens, der völlig einzigartig ist. Die Programmfälle bestimmen viel mehr, wie sich die jeweilige Gruppe verhalten soll. Bei einer Zugstraßengruppe kann unter anderem "programmiert" werden, ob gleichzeitige Ausfahrten von einem Inselgleis zulässig sein sollen. Oder ob es ein Rangierverbot ( Kein Ziel für Rangierfahrten ) geben soll, wenn die Gruppe gerade für den Flankenschutz verwendet wird. Gruppen können teilweise 20 und mehr Programmfälle haben, wobei nicht alle miteinander kombinierbar sind. Daher ergeben sich aber dutzende Programmstecker-Varianten für jede einzelne Gruppe, die bei der Projektierung ausgewählt werden müssen.
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Ergänzung
Zitat
Ist der Zug eingefahren und soll das Deckungssignal, zum Beispiel für eine spätere Ausfahrt wieder auf Kennlicht gestellt werden, so ist die ( SGT Signalgruppentaste ) und die( Zugstrassentaste des Deckunssignals ) zu bedienen.
Bei mir im (1) Seite 175, steht HaGT, nicht SGT. Aber bei der zugehörige Abbildung 5-39 auf Seite 176 steht SGT !?! Also was ist es nun wirklich? Ich glaube HaGT weil der Rest, zum Beispiel Rangierstraße auf Seite 177, auch dafür spricht.
Gruß, A.
Wie oben! SGT dient zur Umstellung von Halt auf Kennlicht, HaGT zur Umstellung auf Halt. Wenn irgendwo was anderes steht, ist das sicherlich falsch :-)
Gruß
Klaus