zur Zeit treiben mich mal wieder philosophische Gedanken um. Wir versuchen ja (mit vielen Kompromissen) die drei Dimensionen unserer Existenz im Masstab 1:87 (oder anderen) so nah wie möglich an der Realität im Modell nachzubilden.
Dank modernster digitaler Technik hat aber ja auch etwas von der vierten Dimension - der Zeit, in unser Hobby (oder bei einigen vielleicht schon so etwas wie Religion ) Einzug gehalten - ich denke da an die vorbildgetreue Geschwindigkeit etc.
Aber sollte dann nicht auch die Zeit als ganzes im Massstab 1:87 bei uns H0-Bahnern auf der Modellbahnanlage gelten.
Beispiel: Braucht ein Zug für eine Rundfahrt beispielsweise eine Minute - wäre es dann ja in Realzeit eigentlich fast anderthalb Stunden, bis er wieder im Bahnhof auftaucht (87 Minuten, um genau zu sein ).
Oha, Deine Aussage ist etwas Philosophisch, aber ich versuche zumindest eine Aussage aufzugreifen.
Ein Zug fährt mit 100Km/h (real) und hällt alle 20 min. Dann fährt er zwar im Modell "nur" 1,14~km/h aber deshalb bleibt ein Halt immer noch alle 20min. weil die Strecke dazwischen ja eingehalten werden muß.
Ausserdem wie sieht das aus, wenn die Lok schon am nächsten Bahnhof hält und der letzte Wagen noch im ersten Bahnhof steht...
Gruß Martin (181fan) ---------
Letztes Projekt: BR 101! Aktueller Zug: IC2020 mit Re460 Next: Es wird die Bahn gebaut!
Zitat von DürnauerIch glaub dazu sind unser aller Anlagen zu klein
Oder lässt einer von Euch einen Zug 80 Minuten im Schattenbahof stehen - wärend des Spielbetriebs?
Wieso sollte man das machen?Das würde ja bedeuten das bei der 1:1 Bahn ein Zug 116std(fast 5 Tage) in einem Bahnhof rumsteht............bzw. nur alle 5 Tage seine runde dreht
@Katzenjogi: ich habe mich zwar noch nicht mit exakten Geschwindigkeiten beschäftigt, aber ich denke das diese digitalen Einstellungen(wie z.b. bei Dürnauer 80km/h) schon auf 1:87 umgerechnet sind, weil seine Lok wohl sonst durch die Wand schießen würde.
@181fan: bei einer exakten Abbildung der Zeit wäre ein stop nicht alle 20min ,sondern 20min/87 = 0,22min was aber extrem kurz wäre.
Ebenso lässt sich die Zeit nicht in einem Maßstab darstellen, jedenfalls nicht Konsequent, weil man dadurch die reele Zeit überholen würde.......
Deine Idee ist nicht ganz neu. Schon vor Jahrzehnten wurden mechanische Modellzeituhren angeboten. Heute löst man das Problem hauptsächlich per Software. Google doch mal nach "Modellzeituhr"!
In der Praxis interessant ist so etwas meines Erachtens aber nur, wenn man nach Fahrplan fährt. Vom philosophischen bzw. mathematischen Hintergrund sehe ich lieber ab - das ist mir zu hoch!
und was ist, wenn man Wagen im grosszügigen Längenmassstab 1:93.5 oder gar 1:100 zusammen mit 1:87 Fahrzeuge fahren lässt?
Müssen sie dann langsamer oder schneller fahren?
Spass bei Seite. Die Umrechnung 1:87 funktioniert so nicht, da es sehr schlecht aussieht. Wenn 1 Bahnminute 87 reale Minuten entspricht und in einem Grosstadtbahnohf normalerweise real 6-10 Züge pro Stunde durchfahren, dann müssten in H0 10-15 Züge pro Minute im Bahnhof rein und rausfahren. 24 Stunden wären im Modell nach 16.55 Minuten durchgespielt. Das sieht sicherlich bescheiden aus.
ein schönes Thema zum philosophieren und spekulieren mit offenem Ende.
Grundsätzlich gilt, was schon Torsten geschrieben hat, die Zeit läuft auch in 1:87 genauso wie in 1:1.
Möchte man die Realität zuhause möglichst exakt nachbilden, reicht der Platz nur für einen Haltepunkt an der Nebenbahn. Wenn dann vorbildgerecht alle 2 Stunden ein Schienenbus vorbeikommt, hält sich der Fahrspaß arg in Grenzen (man könnte die Zeit zwischen 2 Zügen an der Tanke verkürzen ).
Was soll das Beispiel zeigen? Auch beim Thema Modellzeit muß man aufgrund der knappen Platzverhälnisse Kompromisse eingehen.
Die Geschwindigkeit ist ja km/h. Wenn man jetzt die Geschwindigkeit durch 87 teilt um eine Vorbildentsprechung zu bekommen, darf man dann die Zeit noch mal teilen? Ich denke in der Modellbahn wird die Strecke und die Geschwindigkeit durch 87 geteilt, die Zeit darf aber nicht mehr geteilt werden.
Und ja, das bedeutet, das in einem Nebenbahnhof wirklich nur alle 1-2 Stunden ein Nahverkehrszug vorbeikommt. Was ja auch nur logisch ist, wenn man die Strecke und die Geschwindigkeit korrekt umrechnet.
Thorsten
PS: Warum kommt jetzt ein spannender Thread wo man endlich mal aufstehen soll? Und wisst Ihr, wie weit der weg zur nächsten Tanke von mir ist? Chips und Cola sind vom letzten Spieleabend aufgebraucht
Epoche VI (3L K-Gleis) mit Märklin CS3+ und MS2 Rollmaterial von Brawa, Fleischmann, Märklin, Piko, Roco, Trix und vielen mehr
Zitat von kukukUnd wisst Ihr, wie weit der weg zur nächsten Tanke von mir ist?:(
mein liegt gleich um die Ecke
Zum Thema: Ich kenne für den Modellbahnbetrieb eine verkürzte Modellzeit die mit entsprechenden Uhren angezeigt wird um den Betrieb etwas interessanter zu gestalten. Wie stark die Zeit verkürzt wird liegt aus meiner Sicht an einem selbst und auch an der entsprechenden Betriebsituation. Diese laufen schneller und können auch angehalten werden, so das später an der gleichen Fahrplanstelle weitergespielt werden kann.
Zitat von E10Zum Thema: Ich kenne für den Modellbahnbetrieb eine verkürzte Modellzeit die mit entsprechenden Uhren angezeigt wird um den Betrieb etwas interessanter zu gestalten. Wie stark die Zeit verkürzt wird liegt aus meiner Sicht an einem selbst und auch an der entsprechenden Betriebsituation.
Rein mathematisch betrachtet: Wenn die Streckenlänge im Maßstab 1:87 dargestellt wird, darf die Zeit nicht mehr verändert werden, die ist dann 1:1.
Wenn man aber die Streckenlänge nicht nur durch 87, sondern durch 174 (2*87) teilt, dann muß die Zeit auch durch 2 geteilt werden.
Also, rechnet aus, um wieviel kürzer die Strecke zwischen eurem Hauptbahnhof und dem Nebenbahnhof ist, wie lang sie im Vorbild ist, und schon wisst ihr, um wieviel eure Modellbahnzeit vorbildgerecht schneller lauf muß. Ich denke, bei sehr vielen von uns dürfte die Zeit auf der Modellbahn nur so dahinjagen
Thorsten
Epoche VI (3L K-Gleis) mit Märklin CS3+ und MS2 Rollmaterial von Brawa, Fleischmann, Märklin, Piko, Roco, Trix und vielen mehr
Schwierige Frage. 1:87 bezieht sich ja auf den Längenmaßstab und nicht auf Zeitmaßstäbe. Die klassische Physik gibt da keinen Grund zur Umrechnung her. Die spezielle relativistische Physik verknüpft Raum und Zeit über die Lorentz-Transformation (http://de.wikipedia.org/wiki/Lorentz-Transformation). Solange man in diesem Zusammenhang die Lichtgeschwinigkeit c als universelle Konstante sieht, passiert da auch nichts - wenn ich mich korrekt an die Vorlesung in theo. Physik erinnere.
Meine Anlage ist zu klein für eine Uhr Fahrplanbetrieb macht mitunter Spaß, geht bei mir aber auch ohne Uhr. Die Züge werden entsprechend ihrer Ankunft und Abfahrt in einer Liste mit den jeweiligen An- und Abfahrtszeiten notiert. Wenn der 5:51 Uhr-Personenzug dann im Bahnhof steht, ist es eben 5 Uhr 51. Und wenn er dann planmäßig um 6:25 Uhr wieder abfährt, dann ist es eben 6 Uhr 25. Auch wenn in der Realität erst 3 Minuten vergangen sind. Auch die dreistündige Zugpause am Vormittag wird ansatzlos übersprungen, denn soviel gibt es auf meiner Anlage dann doch nicht zu sehen, dass man sich die Zeit allein mit dem Betrachten der Landschaft vertreiben könnte
Modelluhren mögen praktisch sein, wirklich brauchen tut man sie aber nur, wenn mehrere Betriebsstellen mit mehreren Mitspielern vorhanden sind, und man nach Fahrplan fährt.
#15 von
Arenasegler
(
gelöscht
)
, 06.01.2009 12:09
Hallo,
das ist wirklich ein unerschöpfliches Thema. Die maßstäbliche Geschwindigkeit (km/h) einzuhalten ist sicherlich sinnvoll. Mit der Zeit habe ich da so meine Probleme, da sich diese doch sehr stark nach der Zeit richten müsste, welche ich täglich für die Modellbahn erübrigen könnte. Will sagen: Habe ich am Samstag eine Stunde für die Modellbahn Zeit, müsste ich dann diese Stunde durch 87 teilen, um auf einen kompetten Tag zu kommen? Am Sonntag habe ich drei Stunden Zeit, wie sieht es dann aus? Während der Woche ist die reale 1:1 Zeit für die Modellbahn in der Regel knapper. Wie kann ich jetzt die 1:87 Zeit mit der maßstäblichen Geschwindigkeit in Einklang bringen? Hinzu kommt noch, dass ich die Zeit, welche ich am Tag X zur Verfügung habe, immer vorher festlegen müsste. Ansonsten würde ich entweder der realen 1:1 Zeit hinterher hinken oder diese überholen. Wie soll ich am Dienstag meinem Chef erklären, dass ich am Montag nicht kommen konnte, weil ich am Sonntag doppelt so lange wie geplant an der Modellbahn werkelte und somit den Montag zeittechnisch (1:1 Zeit) übrsprungen habe? Also, ich kann nicht sagen, wie Ihr darüber denkt. Ich habe jedoch beschlossen, die 4. Dimension von meiner kleinen Modellbahnwelt fernzuhalten. (Bitte den Text nicht so ernst nehmen).
Zitat von EkeloutsiderDie Züge werden entsprechend ihrer Ankunft und Abfahrt in einer Liste mit den jeweiligen An- und Abfahrtszeiten notiert. Wenn der 5:51 Uhr-Personenzug dann im Bahnhof steht, ist es eben 5 Uhr 51.
So halte ich es im Prinzip auch. Die Züge werden nacheinander "abgearbeitet", die Zeit ist selbstheilend und gleicht Verspätungen automatisch aus
Ansonsten würde es einfach zuviel Streß geben, wenn Mitspieler dabei sind, die mit der Anlage und den Fahrzeugen nicht vertraut sind und "den Laden" aufhalten. Besonders was den Rangierbetrieb angeht...
Hi Aber zumindest hat man eine gute Ausrede, wenn man seiner Frau sagt, das man mal eben für ne Stunde an die Moba geht, und nach 3,5 Tagen wieder zurück kommt
Und natürlich nicht zu vergessen, auf ein Bier mit den Preiserleins......
Ich denke, daraus kann man noch einiges machen.
Gruss Bart
___________________ Gruss aus dem Norden
The only "intuitive" interface is the nipple. After that it's all learned.
Zeit kann nicht maßstäblich umgerechnet werden da sonst ja eine Stunde nur noch 41,37931 sekunden lang sein würde
MfG von Uwe dem Oegerjung
Modell/Spielbahner u. Sammler. Testanlage mit M-,K- u. C-Gleis.Modulanlage mit K- u. C-Gleis. Fahre in H0 mit IB (DCC/MM2) oder analog mit AC oder DC. H0 Strab.-, H0m/ H0e Klein- u. Feldbahn mit DC u. DCC Schalten analog m. GBS.
Die Verlängerung der Fahrstrecke um den Faktor 87 ergibt sich aus der Maßstabsrechnung, auch die Geschwindigkeit kann dementsprechend maßstäblich angepasst sprich umgerechnet werden.
Dennoch bleibt die Tatsache, dass ein Bahnhofsabstand von 300m nicht gerade realistisch ist. Zu diesem Zweck werden die Fahrten mit Modellbahnzeiten gestreckt, damit sich eine halbwegs sinnvolle Fahrtdauer ergibt. Zudem arbeitet beispielsweise Win-Digipet (mit anderen Programmen kenne ich mich nicht aus) mit Minuten bei der Fahrplanabwicklung, daraus ergibt sich ein relativ grobes Raster, wenn man den Minutenablauf nicht künstlich verkürzt.
Aber hier den Faktor 1:87 anzusetzen ist genauso willkürlich wie jeder andere, wobei sich bei mir in der Praxis ein Faktor von 1:6 in der 4. Dimension bewährt hat.
Und wenn man auch die Zeit durch 87 teilt, kürzt sich dies sowieso bei der Geschwindigkeit wieder weg. Man muss dann also mit realen Geschwindigkeiten fahren...
Zitat von E10 Rein mathematisch betrachtet: Wenn die Streckenlänge im Maßstab 1:87 dargestellt wird, darf die Zeit nicht mehr verändert werden, die ist dann 1:1.
Wenn man aber die Streckenlänge nicht nur durch 87, sondern durch 174 (2*87) teilt, dann muß die Zeit auch durch 2 geteilt werden.
Zum ersten Absatz gebe ich dir recht, beim 2.blicke ich nicht durch, falls du denkst wenn man die Geschwindigkeit UND die Streckenlänge jeweils durch 87 teilt ist man insgesamt bei 2x87=174 liegst du falsch, man bleibt bei 1x87
Einfaches beispiel:
1:1 Bahn fährt 8700m in 435sek, Geschwindigkeit wäre dann 72km/h
so nun teile ich Streckenlänge und Geschwindigkeit durch 87:
1:87 Moba fährt 100m in 435sek, Geschwindigkeit wäre dann 0,82km/h(*87 = 72km/h)
Und genau hier sieht man auch das Problem, eine Strecke von 8,7km entspricht grade mal die Distanz zwischen einem Bahnhof zum nächsten,wenn überhaupt, und das wären in 1:87 schon 100m.
#21 von
Arenasegler
(
gelöscht
)
, 06.01.2009 12:57
@ Uwe der Oegerjung,
ich habe ja auch extra dabei geschrieben, dass meine Zeilen nicht zu ernst genommen werden sollen. Betrachte meinen Beitrag als kleine Satire am Mittag .
wenn die Zeit, die nicht verkürzt werden kann, stimmen soll, dann müßten die Streckenabschnitte auch im Maßstab 1:87 sein. Nur wer hat soviel Platz auf seiner Anlage??
Im Realen liegt ja auch nicht der nächste Bahnhof 174 Meter hinter dem letzten...
#23 von
Arenasegler
(
gelöscht
)
, 06.01.2009 13:07
@ Bart,
oder man bleibt am Sonntag so lange an der Anlage (und dem Bier mit den Preiserlein's), dass man real erst am nächsten Freitag, nach Dienstende versteht sich, wieder erscheint. Somit wäre immer Wochenende! Herrliche Gedanken .
Hallo Katzenjogi, wir können die Strecke in 1:87 verkleinern Aber Zeit ist eine Dimension, die wir nicht verändern können. ( Noch nicht. Laut Einstein erst bei Licht Geschwindigkeit durch Krümmung von Raum und Zeit. ) Deswegen ist das Thema Zeit eine nicht zu verändernde Einheit. Egal ob Groß ob klein ändert sich die Zeit nicht. Wenn die Preiserlein Leben würden, haben die kleinen auch nur einen 24 Stunden Tag. Eine Modell Lok, wenn wir die Übersetzung vergessen macht keine 100km/h sondern eben nur 1km/h. Eine Modell Umsetzung von Längen und Gewicht ist für uns möglich doch die Zeit lässt sich nicht verkleinern. 24 Stunden sind für den Dinosaurus Rex! genauso wie für die kleine Eidechse, eben nur 24 Stunden.
Diese Dimension bleibt wie sie ist, wir Lügen uns nur einen vor. Oder hat hier jemand etwa eine Zeitmaschine????
Gruß
Henry
2L DCC, EP III / IV Mein Thema Grenzbahnhof DB, ÖBB, SBB, SNCF Digital mit Lenz LZV 200 Youtube unter Henry.R
Hallo, Mathe kann so einfach sein. Wenn ich Geschwindigkeit / Strecke und Zeit im Maßstab 1 : 87 reduziere, ist der neue Maßstab 1 : 7569. (87 x 87) Gruß Holger