Hallo,
bevor es mit Kran und Traverse nun endgültig zu öde wird, hätte die HDAG auch einen neuen Dachvorbau an der Wagenwerkstatt zu bieten
Das heiß, ganz neu ist er nicht. Er liegt schon ein, zwei Jahre auf der Anlage rum und wurde jetzt im Zuge der Flurbereinigung angeklebt, damit er endlich aus dem Weg ist…...
Butgereit wollte ihn ziemlich hoch an der Wand haben, damit noch irgendwelches Equipment darunter Platz finden kann. Ein Kranbähnchen z.B., oder Pfannenheizung für die Torpedos etc……
Auf Dachlatten wurde großzügig verzichtet; man weiß auch noch nicht, welcher Art die Dachdeckung sein soll. Vielleicht wird sogar noch ein Stück Wand runtergezogen.
Wahrscheinlich wird sich die Sache eh wieder von alleine entwickeln…..
Es gibt aber auch was wirklich Neues.
Vergangene Woche hatte ich zum ersten Mal in meiner ganzen Existenz bei einem Modellbahnhändler bestellt. Neben Verbrauchsteilen war auch - man glaubt es kaum - ein Fahrzeug dabei!
Vor etwa dreißig Jahren hatte ich mir zu Weihnachten den größeren Kibri Stapler gewünscht. Und bis jetzt darauf gewartet.
Also war die Gelegenheit günstig, den Stapler einfach mitzubestellen.
Natürlich wurde er sofort ausgepackt und kurz zusammengeschmissen, ist ja nicht viel dran
Gegen den kann der kleine Rennstapler nicht anstinken……
Nun bezieht sich "nicht viel dran" zwar auf die Anzahl der Bauteile, nicht jedoch auf die Arbeit, die das Ding machen wird……
Fängt ja gleich bei den typischen Kibri Slick Reifen an. Die haben mich irgendwie auf die Idee gebracht, mal zu versuchen, ein Profil reinzukriegen. Andere können das ja auch.
Aber der Aufwand soll nicht zuu groß werden!!
Also gut. Es handelt sich um gewöhnliche LKW Reifen und Felgen, davon ist ein Riesen Lagerbestand zum Experimentieren da, ebenso von den Achsen.
Dann geht es eigentlich ganz einfach.
Ein Zwillingspärchen wird auf die Achse gesteckt und diese ins Bohrmaschinchen gespannt
Im Bohrständer laufen die Räder einigermaßen rund. Der Glasfaserradierer und / oder Messingbürste nehmen den Glanz von der Lauffläche, dann muss man nur noch die Rasierklingensäge in geeigneter Weise dran halten und hat ein Reifenprofil.
Zugegeben nicht gerade Stand der Reifentechnik, aber für den ersten Versuch und für 'nen Stapler muss es reichen. Die haben doch eh so komisch platte Räder.
Sollte mal der Gedanke aufkommen, an den Rädern was ändern zu wollen, wäre es praktisch, sie austauschbar anzubringen.
Hier zu werden die Achslöcher im Rahmen nach unten gerade so weit ausgeschnitten, dass man die kompletten Achsen ein- und ausklipsen kann
Weil nun der Rennstapler eingeschlagene Hinterräder hat, muss der Dicke natürlich auch die Kurve kriegen.
Und weil er sich mit Standard LKW Reifen und Achsen begnügt, muss auch die Kibri Lenkachse passen, von der noch zwei Exemplare im Schrank liegen
Rein maßlich passt sie. Aber die Räder schnappen nach allen Seiten um! Die Karre kommt daher wie ein Watschelentchen zum Hinterherziehen….
So geht das nicht. Die Räder müssen wieder ab. Sie sind ja nur aufgesteckt.
Aber man kennt ja die Kibri Achsen…… Beim Rad-Abziehen bricht sie 2x ab und meine Lenkachse ist dahin……
Wenn man aber auch Passungen macht, die man nur mit einem Vorschlaghammer zusammen kriegt! Kein Wunder, es sind immer zuviel Räder und Achsen im Bausatz…..
Und jetzt?
Butgereit fragen.
Erst mal die ewig langen 'Bremstrommeln' kürzen, die stören beim Einschlagen.
Aber nicht zuviel, man weiß ja nie! Absägen kann man immer noch.
Kurze Beratung ergab einen knappen Millimeter
0,5mm ist das Sägeblatt dick und 0,2mm bleiben als Ring hängen. Das sollte/könnte/dürfte/müsste reichen.
Die beiden Ringe kommen natürlich sofort in die Kleinteile-Schatzkiste. Von solchen Sachen kann man nicht genug haben.
Aber ne Lenkung haben wir auch nicht!
Nur langsam. Butgereit hat nämlich das Achsloch auf 2,4mm aufgebohrt und passende Rohrstücke im gewünschten Lenkeinschlagwinkel abgesägt
Die Röhrchen sind in die Räder geklebt und ein weiteres Rohrstück dient als Achse.
Ein Rad klebt bereits an der Achse; wenn es gründlich trocken ist, kommt das andere dran.
Da es sich um Rohre handelt, kann in jedes Rad ein Stückchen 1mm Draht eingefügt werden, der beim Kleben wertvolle Zentrierhilfe leistet. Nur das parallele Ausrichten der Räder muss man mit Auge machen.
Sollte das mittlere Achsstück zu kurz oder zu lang sein, kann man es mittig durchsägen, auf passende Länge bringen und mit eingestecktem 1mm Draht weiter verwenden.
Mittlerweile ist die Achse komplett und muss einen Tag durchtrocknen, da lass' ich mich auf nix ein.
Es gibt ja noch mehr zu tun.
Zum Beispiel die Scheibengummis
(ja, der Stapler ist gelb! Hat irgendjemand ernsthafte Zweifel gehabt, er würde eine andere Farbe kriegen?)
Die Scheibengummis sind eine blöde Sache. Ich male sie mit einem Pilot Marker auf und bei unlackierten Fahrerhäusern schabe ich innen und außen scharfe Farbkanten dran.
Geht ganz einfach, wenn man nicht zu weit raus gemalt hat.
In diesem Fall lässt sich das aber nicht machen; der Stift muss genau geführt werden, um keine Wellengummis zu kriegen.
(ich weiß, dass z.B. Jens und einige andere schmale konturscharfe Gummis hinkriegen, aber ich kann das nicht…..)
Das sieht man gleich am Rückfenster
Da bin ich rausgerutscht und wollte den Fleck mit Spiritus beseitigen, bevor es einer merkt.
Aber Pfeifendeckel! Die Farbe konnte wie so mancher dem Alkohol nicht widerstehen…..
Da hinten ist das nun nicht wirklich tragisch. Da wird Butgereit schon ein passendes Make Up einfallen.
Nur, jetzt trau' ich mich nicht mehr weiterzumachen…..
a) Die Wände sind zu dick. Wenn ich alle Fenster so dick schwarz eingummiere, sieht das Ding am Ende aus wie 'ne Trauerkarte.
b) In die kleinen Fenster komm' ich eh nicht richtig rein, das gibt unsaubere Radien etc.
c) So viele Fenster halte ich konzentrativ gar nicht durch…...
Also?
Es bleibt wie es ist. Keine Fenstergummis sind immer noch besser als verschmierte Fenstergummis. Und wenn sich mal eine Lösung anbietet, kann man immer noch weiter machen.
Neben alldem ist auch noch nach einem Fahrer zu suchen, nicht dass der fertige Stapler dann ohne Personal da steht…..
Da hat aus einer vierpersonigen Auswahl ein reisender Student den Zuschlag erhalten.
Allerdings musste er kräftig an sein Berufsleben angepasst werden
Zuerst wurde er seiner dicken Prinz Eisenherz Haarpracht beraubt. Dann hat man ihm die Aktenmappe buchstäblich aus dem rechten Arm gesägt, die Kapuze abgetrennt und wie üblich beide Füße amputiert und die Unterschenkel zurechtgebogen.
Schließlich musste man noch den linken Arm teilweise vom Körper trennen, um ihm besseren Zugriff aufs Lenkrad zu ermöglichen.
Sportlich fit wie er ist, steckt er das alles ganz gelassen weg.
Und wir machen wieder mal Feierabend.
Damit wir nun nicht völlig den Faden zum Schienenkran verlieren, nur noch eine Vorschau zum jetzigen Ausbaustand der Gleistraverse
Bis später
Gruß
Heinz