RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#401 von Dirk Frielingsdorf , 18.07.2014 10:06

Zitat von Jürgen
[...] Ich habe nur zwei kleine Fragen:

Die Beschriftung scheint mir in einer relativ modernen Schriftart geschrieben zu sein. War das damals in der Region schon verbreitet ?

Der Höhenrücken für den Wasserabfluss im gepflasterten Weg wirkt auf mich sehr hoch. Ist das in diesem Maß realistisch?



Die Schrift ist die "Preußische VI 9, 2. Auflage" von vor 1900, also nicht ganz so modern...

Ja, so stark gewölbte gepflasterte Wege gab es, wenn auch nicht in der Regel. Ich hatte da ein bestimmtes Vorbild eines dörflichen Weges vor Augen, den ich auf einem historischen Foto gesehen hatte. Meist waren sie aber flacher gewölbt, da hast Du recht.

Heute trifft man diese Wölbung selbst in historisch belassenem Kontext kaum mehr an, da durch die Jahrzehnte des zunehmenden Straßenverkehrs und größer werdender Achs- und Radlasten diese Straßen schlicht plattgefahren oder gar Spurrinnen hineingefahren wurden.
(Im Winter habe ich in Uenzen einen alten gepflasterten Weg gesehen, dessen Pflastersteine in den Spurrinnen sogar hin- und herverschoben waren, so dass das einst parallel quer zur Fahrtrichtungen gelegte Pflaster jetzt eine deutliche mehrfache Wellenlinie quer zur Fahrtrichtung zeigt. Aberdas wäre dann erst ab Epoche IV oder V richtig.)


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#402 von Class 66 , 20.07.2014 00:32

Hallo Dirk



Ich habe hier schon lange nicht mehr gelesen bzw teilgenommen und
bin jetzt erst richtig auf Deinen Fred aufmerksam geworden.
Das was Du hier vorstellst ist:
Eisenbahn, Gebäude/Landschaft im Modell !!
So wie ich`s mir vorstelle, vom feinsten. Da ziehe ich doch mal den
immaginären Hut.

Auch wenn Du's evtl schon geschrieben hast, woher stammen die von
Dir eingesetzten Figuren? Preisers von der Stange sind's nicht unbe-
dingt.

Gruß,
Martin


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#403 von Dirk Frielingsdorf , 20.07.2014 19:14

Nee, das sind "gekitbashte" Figuren verschiedener Hersteller. Je nach Bedarf werden Gliedmaßen oder Bekleidungsstücke wie Mützen untereinander getauscht, neu bemalt wird ohnehin (fast) alles, auch werden mit Modellierspachtel auch gerne mal Hosen oder Ärmel gestaltet. Oder auch ein beherzter Schnitt im Rumpf, um die Beine von Figur/Hersteller A mit dem Oberkörper von Figur/Hersteller B zur gewünschten Figur C zu gestalten. Wenn es nichts passendes gibt, muss ich eben nach passenden "Teilfiguren" Ausschau halten und eruieren, mit was sie sich zur gewünschten Figur ändern lassen.


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#404 von histor , 20.07.2014 21:38

Hallo Dirk,
musste viel Lesen nachholen - von der "neuen" Kirche mit Bänken und Orgel, dem Rangierpferd, dem Hansepad und natürlich dem Bauernhof von der Unterweser - alles ganz tolle Arbeit, beeindruckender Modellbau.


Freundliche Grüße
Horst
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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#405 von Jürgen , 21.07.2014 17:05

Besten Dank Dirk,

hast Du eine Idee, ob diese Schrift auch außerhalb Preußens verwendet wurde ? Ab 1871 gab es ja das Kaiserreich, da könnte ich mir vorstellen, dass viele Dinge einen Austausch erfuhren.

Grüße
Jürgen


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#406 von Dirk Frielingsdorf , 21.07.2014 17:17

Das kann ich Dir nicht so genau sagen. Ich habe in meiner Literatur sehr viele Nachweise für diese (oder im Schnitt sehr ähnliche) Schrift(en) im Norddeutschen Raum gefunden, ob diese auch anderswo verwendet wurde, ist wahrscheinlich nur über das Studium von historischen Archiven/Literatur/Onlinearchiven herauszufinden.

Diese spezielle Schrift war ja diejenige, die schon vor 1900 an preußischen Wagen für deren Anschriften verwendet wurde. Ob sie dafür entwickelt wurde oder ihren Ursprung ganz woanders hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.

Es wäre zumindest vorstellbar, dass sie auch jenseits Preußens/Norddeutschlands Verwendung gefunden hat, aber belegen kann ich das nicht. Eventuell kann Dir der Grafiker dieser Schriften und Autor der verlinkten Seite weiterhelfen, er scheint mir ein profunder Kenner seiner Materie zu sein.


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#407 von Jürgen , 22.07.2014 12:33

Dann erst einmal herzlichen Dank für Deine Infos und viel Zeit zum Basteln ...

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#408 von SpaceRambler , 28.08.2014 19:22

Hallo Dirk,

jetzt muss ich Deinen Thread mal eben aus dem Urlaubsschlaf heraufholen ...

Neulich habe ich von Auhagen die Planungshilfe Teil 3 zugeschickt bekommen. Mit der Sammlung (ich hoffe, dass sie noch lange fortgesetzt wird!) erhält man immer wieder schöne Anregungen, was man alles mit dem Baukasten-System anstellen kann. Meines Erachtens ist das von Auhagen ein genialer Wurf, da können die Mitbewerber noch so viele Hingucker-Unikate auflegen ...

Was mir natürlich sofort ins Auge gestochen ist, ist Deine Windmühle, die Auhagen dort in hinreißenden Bildern präsentiert. Dein absolutes Meisterstück - bessere Werbung kann man für ein solches Baukastensystem gar nicht haben!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim Bau solcher Sahnestückchen - und noch viele so gute Ideen!

Grüße, Randolf



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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#409 von Dirk Frielingsdorf , 31.08.2014 21:31

Ich komme gerade aus dem Urlaub (ich leistete mir den Luxus, vier Wochen offline bar jeden elektronischen Kontakts ins www zu sein) und freue mich natürlich, dass Auhagen das tatsächlich veröffentlicht hat - die Anfrage kam vor ca. einem halben Jahr, ich schwieg aber bis zur Veröffentlichung.
Nur mir fehlt noch mein Belegexemplar, dass mir Auhagen eigentlich zusenden wollte... Bis dahin bin ich mächtig neugierig!


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#410 von Rockabilly Hobo ( gelöscht ) , 01.09.2014 08:42

Hallo Dirk,
meine Frau hat mir die Planungshilfe ins Krankenhaus gebracht. Hab mich gefreut Deine Mühle darin zu sehen.
Herzlichen Glückwunsch dazu.
War jetzt gut 3 Monate nicht mehr Online. Die Chemie macht nicht nur den Körper fertig. Auch im Kopf wird man träge. Aber jetzt geht's aufwärts.

Gruß Frankie


Rockabilly Hobo

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#411 von Dirk Frielingsdorf , 02.09.2014 21:01

Neben den bisher gezeigten Gebäuden wird noch ein weiteres Gebäude auf dem Neubau des Bahnhofssegmentes Platz finden, ein weiteres landwirtschaftliches Gebäude aus dem Werderland, die Ankerbalkenscheune Mittelsbüren 8 (Mb8).
Diese wird auf dem Segment im Bau dargestellt, das Fachwerk steht, die Torseiten werden unten mit Mauerwerk, darüber mit Flechtwerk gezeigt, eine Wetterseite wird gerade mit Latten verschalt. Das Flechtwerk wird im Entstehen gezeigt, senkrechte Stäbe sind im Fachwerk eingefügt, Weidenzweige (aus Serafilfäden) werden das Flechtwerk darstellen. Und auch das Reetdach wird zum Zeitpunkt der Eindeckung und nicht etwa fertig dargestellt.

Die Scheune:


(Quelle: Das Alte Büren, Rudolf Stein, Carl Schünemann Verlag Bremen 1957, S.261)

Ein paar Fotos fremder Urheberschaft zur Wand- und Dachgestaltung:

Fotos der nämlichen Scheune (oben im Bild links, hier tlw. mit Bretterverschalung und verputzten Fachwerkausfachungen, auf dem vorletzten Bild die Rückseite):
Mb8 auf bremen-grambke.de

Wände mit Flechtwerk (und tlw. m. Lehm):
http://www.bhbev.de/img/aDF3.jpg

Wände mit Mauerwerkausfachung und Bretterverschalung:
http://www.bhbev.de/img/R0010933.JPG

Reetdach in Eindeckung:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...ch_P7040055.JPG

Eichenholzleisten zur Fachwerkerstellung habe ich geordert und dabei einen Lieferanten aufgetan, der wesentlich präziseren Zuschnitt in allen erdenklichen Maßen und Holzarten liefert, als ich es bisher von bekannten Lieferanten aus dem Schiffsmodellbau kannte:

http://fhorschig.infaera.net/index.php/Produkte

Nach zwei Tagen kamen die bestellten Leisten an, in bisher unbekannt guter Qualität (wesentlich glatter in der Oberfläche und maßhaltiger über die Länge von 1000mm je Leiste),



Nachdem nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub (hoffentlich nur derzeit) ein früher Herbst Einzug im Südwesten gehalten hat, habe ich mit den Basteleien zur Ankerbalkenscheune Mittelsbüren 8 (Mb begonnen. Ich möchte an den derzeit im Werden begriffenen beiden Wänden mit dem Durchfahrtstor ...



... im unteren Bereich des Fachwerks Ziegelausfachungen zeigen, in den beiden Feldern darüber das häufig anzutreffende Flechtwerk wie bei dieser Vorbildscheune:


Quelle: http://www.hesedorfer-heimatverein.de/du...rtsscheune.html


Bilder vom "Zurechtschnitzen" der Fachwerkbalken:



probeweise zusammengestzeckt:


und dann zunächstmal mit den Löchern für die senkrechten Stangen des Flechtwerks versehen:


Ich darf an dieser Stelle nochmal meine Begeisterung über die Leisten des oben verlinkten Anbieters Frank Horschig kundtun, trotz des freihändigen Schnitzens mit Bastelmesser und Skalpell der Verzapfungsaussparungen sind mir ganze zwei Leisten gebrochen, dies aber so sauber, dass ich diese nicht neu anfertigen, sondern schlicht wieder zusammenleimen konnte. Das zeigt die außerordentlich gute und lange Lagerung wie auch eine sorgfältige Auswahl (Dichte) des Holzes für die feinen Leisten dieses Anbieters. Damit macht das macht richtig Spaß...!


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#412 von Jürgen , 03.09.2014 07:34

Hallo Dirk,

ich bin ganz hin und weg von der "Holzquelle". Vielen Dank für den Link. Genial, was dort angeboten wird. Hätte ich das nur vorher gewusst ...

Jetzt hadere ich mit mir selbst, ob der "groben" Bautechnik, die ich verwendet habe. Meine selbst geschnittenen Bretter sind ja wahre "Prügel" dagegen. Ich denke, ich werde es einmal ausprobieren. Aber ich fürchte, das kommt dem "Sündenfall" gleich. Einmal angefixt, ist alles zu spät ... ops:

Dein neues "Häusle" finde ich richtig spannend. Vor allem fiel mir die Windverband im Dachstuhl auf. Ziemlich ungewöhnlich. Aber wenn man die hohen Windgeschwindigkeiten und die Größe des Dachs bedenkt, ist das kein Wunder. Ich wünsche Dir gutes Gelingen.

Grüße
Jürgen


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#413 von Shorty_GSI , 03.09.2014 12:29

Ich habe mich grad mal durch die 17 Seiten gearbeitet und bin von den Socken. Entdecke fast jeden Tag hier im Forum eine Modellbahnanlage die mich richtig begeistert und diese gehört dazu.
Wo soll ich nur anfangen? Der Bahnhof Büttenwarder mit den Reisenden und den Schuppen, den so liebevoll eingerichteten Speicher (ich hoffe der Postbote bringt keine Rechnung) und wenn ich das Plakat vom „Norddeuscher Lloyd“ mit der legendären Bremen sehe komme ich ins Träumen.
Auch die Gehöfte mit so tollen Detail, z.B. den Spuren von den Pferdegespannen, das Werkzeug, der Hofhund, die Hauskatze oder der Graben mit den Federvieh – einfach super.
Kolonialwagen - heute bekommst’e Kakao und Kaffee an „jeder Ecke“.
Dann die Radsätze: Was so eine Spurkranzhöhe doch an der Optik der Modelle positiv verändern kann.
Und Spritzenhaus sagt heute wohl auch keiner mehr. Das Denkmal von der „Nixe vom Klingsieler Grund“ finden nicht nur die Vögel super. Die Idee mit dem Dübel als archimedische Schraube ist genial und sehr preiswert. Wie lange hast Du für den Ziegelweg an der Mühle gebraucht? Der 1/2-Hunt-Kahn ist noch so ein Detail was Deine Anlage sehr überzeugend wirken lässt.
Mit der Tjalk steht (bzw. schwimmt) ein echtes Highlight im Hafen, aber ich vermisse die Fender oder sieht man die auf den Fotos nur nicht?
Auch der Bau der Holländermühle mit angeschlossenen Müllerhaus hat mich sehr beeindruckt. Auch die neue Kirche weis zu gefallen.
Ach so, am Bahnhof Klingsiel geht die Uhr falsch. Die müsste mal einer stellen. Dann die Lausbuben mit ihren Tornistern - heute sagt man glaube ich Schulranzen dazu, der Polizist mit stilechter Pickelhaube, die Reisenden mit der zeitgemäßen Kopfbedeckung, bzw. bei den Herren die typische Barttracht – einfach wunderbar.
Ich freu mich schon auf weitere Fotos und Bauberichte von dieser wunderschönen Anlage.

Gruß Shorty


 
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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#414 von 399.03 , 03.09.2014 14:19

Zitat von Dirk Frielingsdorf


Ich darf an dieser Stelle nochmal meine Begeisterung über die Leisten des oben verlinkten Anbieters Frank Horschig kundtun, ...



Hallo Dirk,

heute ist es Zeit, dass ich mich auch einmal in Deinem Thread zu Wort melde. Ich verfolge Deine Aktivitäten hier bei Stummi schon die ganze Zeit über und genieße Deine detaillierten und sachkundigen Berichte. Du betreibst Modellbau auf höchstem Niveau und schreckst wohl vor keiner Aufgabe zurück. Es ist wirklich bemerkenswert, wie Du Deine Teilprojekte aussuchst, Unterlagen und Materialien beschaffst und dann Schritt für Schritt umsetzt. Jeder, der Deine Bauprojekte verfolgt, erhält alle notwendigen Informationen und jede Menge Tipps, um gegebenenfalls ein ähnliches Projekt angehen zu können. Ganz besonders aber gefällt mir, wie Du Deine Bauberichte hier verfasst. Man spürt förmlich, dass Du Dein Wissen aus reiner Freude am Modellbau vermittelst. Da gibt es keinen Hochmut, keine Besserwisserei, keine elitären Dünkel und keine missionarische Sektiererei. Dafür möchte ich Dir meine Hochachtung und meinen Dank aussprechen. Ich beschäftige mich zwar nicht mit norddeutschen maritimen Themen, aber es macht mächtig Spaß, Deine Aktivitäten zu verfolgen. Wissenswerte Informationen fallen dabei jedes Mal auch für mich ab.

Das Stichwort für meine heutige Wortmeldung hast Du mit der Erwähnung von Frank Horschig geliefert. Ich habe bei ihm vor längerer Zeit auch einen größeren Posten Leisten und Brettchen gekauft. Frank arbeitet hauptsächlich mit einem Kalibrierautomaten. Wenn diese Maschine gut gewartet und eingestellt ist, kann ein versierter Bediener damit tatsächlich sehr maßhaltige Teile produzieren. Oberflächenglätte und Spanbildung hängen natürlich auch von der jeweiligen Holzart ab. Bei meinen Lindenleisten traten schon leicht unsaubere Kanten auf, aber sie sind gut maßhaltig und mit wenig Versäuberungsarbeit lässt sich damit sehr gut bauen. Frank ist zudem auch bereit, den einen oder anderen Sonderwunsch zu erfüllen. Für mich hat er Brettchen auf 0,3 mm geschliffen, das habe ich noch nirgendwo anders angeboten bekommen. Diese Brettchen entsprechen in H0 ziemlich exakt zölligen Brettern, und damit lässt sich schon einiges anfangen. Das Aufschneiden der 10cm breiten Brettchen zu Modellbrettern erledige ich dann auf meiner PROXXON-Tischkreissäge, die ich dafür nur ein wenig modifizieren musste. Frank hat mir dann gestanden, dass er damit schon an die Grenzen seiner Möglichkeiten gelangt ist. Ich hoffe daher, dass er mich nicht exkommuniziert, weil ich das hier im Forum erzähle.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Deinen Aktivitäten und uns hier im Forum wünsche ich, dass Du uns weiterhin daran teilhaben lässt.

Herzliche Grüße, Willi


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#415 von Dirk Frielingsdorf , 03.09.2014 23:15

Besten Dank für Euren Zuspruch!

Shorty, ein Rammholz hängt an einem der Kaimauer-Dalben im hinteren Bereich der Tjalk, im vorderen Bereich der Tjalk ist ein schwimmender Holzponton zwischen Tjalk und Dalben, der für den notwendigen Abstand sorgt. Altertümliche Fender (aus verkneulten und verknoteten Tauenden) wären dann angebracht, wenn Rumpf und Mauerwerk irgendwo direkten Kontakt hätten, was hier aber nicht der Fall ist. Ich habe auf die Nachbildung ungenutzter Fender an Deck der Tjalk verzichtet, die sind gedachtermaßen weggeräumt, da in Klingsiel nicht benötigt.

Das eine Uhr falsch geht, ist mir noch nicht aufgefallen, das muss dann die sein, die man von vorne nicht einsehen kann, denn alle (jetzt) sichtbaren Uhren in Klingsiel und Büttenwarder zeigen die selbe Uhrzeit. Ich hatte beim Ausbau des Segmentes mal Aufnahmen von hinten gemacht, dass kann nur die Uhransicht von dort sein...


Nun aber geht es mit der Scheune weiter. Die Fachwerke der beiden torseitigen Teilseiten sowie die sie verbindende Stirnwand sind entstanden:



Als Fundament dienen Ziegelsteine, Auhagen liefert solche fertig im Zubehörsegment zusammen mit Mauerplatten und Ziegelfriesen. Diese Ziegelreihen habe ich in der Ziegelfarbe denjenigen der zur Ausfachung vorgesehenen MKB-Lasercutziegelplatten angeglichen:



Da die Ankerbalkenscheune teilweise im Bau gezeigt wird, wird man auch Teile ihres Inneren erkennen können, so dass ich darauf achten muss, dass die Wandgestaltung mit Ziegelausfachung und Flechtwerk sowohl von außen als auch von innen dargestellt wird. Dafür habe ich die MKB-Lasercutpappe auf dünne Pappe aufgeklebt und dieses dann Rücken an Rücken geklebt und passend zu den Gefachen sauber ausgeschnitten. So ergab sich die richtige Dicke der Mauerwerksausfachung, durch sauberes Schneiden klemmen die Gefache im Fachwerk und das reduziert den Einsatz von Klebstoff im überall sichtbaren Bereich auf ein absolutes Minimum.



Zur Probe mal die bisher im Bau befindlichen drei Wandteile zusammengestellt:



Bis demnächst, wenn ich Neues zu berichten habe!


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#416 von SpaceRambler , 03.09.2014 23:28

Hallo Dirk,

dieses Gebäude wird wieder klasse! Und danke für den Tip mit den Leisten - die hätte ich bei meinem Vordach schon gut gebrauchen können (2x2 ist halt nicht für alle Holzarbeiten das richtige Format ...).

Grüße, Randolf



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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#417 von ETA150 ( gelöscht ) , 04.09.2014 10:59

Moin Dirk,

das Gebäude wird wieder ein absolutes Leckerchen!

Wie immer, alles sauber recherchiert und bis ins Detail umgesetzt.

Freue mich auf weitere Bilder vom Bau.

Nordische Grüße
Bodo


ETA150

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#418 von Dirk Frielingsdorf , 14.09.2014 18:47

Besten Dank Eurem Zuspruch! Viel Zeit zum Basteln hatte ich nicht, aber ein bisschen was geht immer:

Die senkrechten Stäbe für das Flechtwerk habe ich aus Messingdraht 0,5mm nachgebildet. Auch habe ich einige der diagoalen Verstrebungen angebracht sowie den Deckbalken angesetzt. Dort wo dieser so weit übersteht wird später das Durchfahrtstor sein.
Die Stäbe unter dem Flechtwerk werden noch eingefärbt, anschließend dann zumindest an einem Teil der Ausfachungen Flechtwerk mit Serafilfäden nachgebildet. Und wiederum davon ein Teil wird mit Lehm bzw. Ton "verschmiert". Dafür muss ich noch mit eingefärbtem Feinspachtel experimentieren, da dieser nach dem Austrocknen deutlich heller ist als mit gefärbten feuchten Zustand. Hier nochmal ein Vorbildfoto zu diesem Komplex:
http://www.bhbev.de/img/aDF3.jpg



An der schon existierenden Stirnwand habe ich mit einzelnen Kotol-Ziegeln, die ungefähr die Maße der gelaserten MKB-Ziegel haben, begonne Ziegelreihen dargestellt. Jetzt muss ich noch einen Maurer finden, den ich auf Epoche I umstricken kann...



Die vierte Wand, die gegenüberliegende Stirnwand am Durchfahrtstor, wird mit senkrechten Brettern verschalt, dann sind an dieser "Ankelbalkenscheune im Bau" alle beim Vorbild vorkommenden Verschalungs- bzw. Ausfachungsarten vereint; diese Vielfalt ist übrigens durchaus auch an Vorbildscheunen vorhanden (gewesen), wie historische Aufnahmen z.B. aus dem Werderland zeigen.

Bis demnächst, wenn ich Neues zu berichten habe!


Beste Grüße!

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#419 von Dirk Frielingsdorf , 22.09.2014 20:10

In kleinen Schritten geht es weiter. Ein wenig Flechtwerk ist entstanden, die torseitige Stirnwand entstand und ein paar Verschalungsbretter für diese liegen da auch schon (aus Nussbaumleisten):





Weinert lieferte zwischenzeitlich seine kurzen Weichen aus, so dass parallel Büttenwarder-alt abgebaut wird (Abwrackfotos erspare ich mir hier) und Bürenwerder-neu diesen Winter mit all den bisher gezeigten Gebäuden (Moorkate, Mb25, Backhaus und Schmiede) und der aktuell entstehenden Ankerbalkenscheune im Bau neu entstehen wird. Beizeiten dann also mehr, wenn ich Neues zu berichten habe.


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#420 von AK_75 , 23.09.2014 09:11

Ich staune doch immer wieder, wie filigran manche Menschen bauen können.
Und selbst in der Makroaufnahme sieht alles perfekt und sauber aus.... Respekt!

Macht immer wieder Spaß, in Deinen Thread reinzuschauen und auf den angekündigten Neuaufbau freue ich mich jetzt schon


Lechenich in H0m


AK_75  
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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#421 von Der Krümel , 23.09.2014 09:41

Zitat von AK_75
Ich staune doch immer wieder, wie filigran manche Menschen bauen können.
Und selbst in der Makroaufnahme sieht alles perfekt und sauber aus.... Respekt!


Ja, dem kann ich mich nur anschließen.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#422 von grenadi ( gelöscht ) , 23.09.2014 17:20

Hallo Dirk,

es macht richtig Spaß Deine Bautätigkeit zu verfolgen. Um die Mitstummis nicht zu wiederholen: Mach bitte einfach weiter so

Viele Grüße aus der hessischen Provinz


grenadi

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#423 von Knuffel ( gelöscht ) , 25.09.2014 14:43

Hi Dirk,
ich lese jetzt schon eine Weile im Stillen mit und bin mal wieder ziemlich baff. Wie du die Nut-Feder (?) Konstruktion gemacht hast und es absolut perfekt sitzt, wie einfach alles super passt. Mit was hast du die Holzbalken denn behandelt, dass die so schön aussehen?

Tristan


Knuffel

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#424 von Dirk Frielingsdorf , 25.09.2014 16:39

Vielen Dank Eurem Zuspruch, es freut mich, wenn dieses doch eher etwas exotische Thema gefällt!

Für die Schönheit der Holzbalken kann ich nichts, es ist der Lieferant Frank Horschig, der wirklich hervoragende Zuschnitte liefert!
Ich 'schneide' das Holz mit scharfen Klingen, Bastelmesser oder Skalpell, je nach Einsatzzweck. Diese Klingen häufiger mal abbrechen/erneuern, um wirklich saubere Schnitte zu erhalten.
Die Holzverbindung ist ein einfaches Kreuzblatt in der die Teile in einer Ebene liegend zusammengefügt werden können (Schnitttiefe 1/2 Balkenstärke).

Und so ganz hundertprozentig sauber bin ich auch nicht, aber es fällt im realen Betrachtungsabstand abseits der Makrofotos nicht mehr so auf...


Beste Grüße!

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#425 von grenadi ( gelöscht ) , 25.09.2014 17:55

Zitat von Dirk Frielingsdorf




Klar fallen bei diesem Foto kleinere "Ungenauigkeiten" auf. Aber schau doch in der "Realität" einfach mal nach -> da sind diese ebenfalls anzutreffen. Diese kleineren Ungenauigkeiten führen aber in der Gesamtschau dazu, dass Deine Anlage sehr schön zu betrachten ist und auch das "Feeling" von Norddeutschland vermittelt. Und ich wäre froh, wenn ich nur einen Bruchteil Deiner Genauigkeit erreichen könnte


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Ho Modulanlage - Von Schwabenheim an der Selz nach Ingelheim am Rhein
Möchte mich vorstellen Teil 2 - Die Anlage

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