RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#426 von SpaceRambler , 26.09.2014 00:59

Hallo " grenadi",

vollkommen korrekt! Diese alten Fachwerkbauten waren keineswegs geometrisch perfekt, die mussten "es tun". Mein Elternhaus hat hinter'm Hof einen Schuppen (früher auch incl. Hühnerstall, dessen Dachkonstruktion aus grob behauenen Fichtenstangen hergestellt wurde. Die Rinde ist immer noch dran - und der so erstellte, nicht gerade geometrisch perfekte Dachstuhl hat inzwischen mehr als fünf Jahrzehnte überstanden. Dirks Genauigkeit in allen Ehren - aber präziser als die (historische) Realität braucht es in H0 wohl nicht zu sein.

Grüße, Randolf



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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#427 von Shorty_GSI , 26.09.2014 13:07

Zitat von Dirk Frielingsdorf

An der schon existierenden Stirnwand habe ich mit einzelnen Kotol-Ziegeln, die ungefähr die Maße der gelaserten MKB-Ziegel haben, begonne Ziegelreihen dargestellt.


Jetzt fängt er auch noch an Ziegelwände im Modell selbst zu mauern... Wo soll das noch enden?
Die Wände der Scheune sehen super aus. Da bin ich schon richtig auf Endergebnis gespannt. Das wird mit Sicherheit wieder ein Modell der Spitzenklasse.

Gruß Shorty


 
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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#428 von Opahausen ( gelöscht ) , 26.09.2014 21:38

Hallo Dirk,

eine Scheune mit Flechtwerk,da gibt's nur zu sagen
Hut ab .

Gruß
Hartmut


Opahausen

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#429 von Dirk Frielingsdorf , 27.09.2014 18:40

Vielen Dank auch hier wieder Eurem Zuspruch! Keine Angst, die Scheune wird nicht zu perfekt, ich weiß wohl, dass diese oftmals mehr oder weniger windschief und flüchtig zusammengezimmert herumstanden.

Nun zu den teilweisen Tonausfachungen des Flechtwerks: Der Anregung eines Modellbauers an anderer Stelle folgend habe ich mir Ton (reinen "Soft-Ton" für's Töpfern) beschafft, dieser ließ sich erstaunlich gut verarbeiten. Anbei ein paar Fotos vom Entstehen teilweise mit Ton gefüllter Felder des "Tun- und Flechtwerks" im Fachwerk der Ankerbalkenscheune. Dies soll ja, da im Modell "im Bau" dargestellt, bewusst unvollständig sein.
Für Nachahmer: Einzig die Tatsache, dass Ton minimal schrumpft beim Aushärten, ist zu beachten, es erfordert an den Fachwerkbalken ein füllendes Nacharbeiten entstandener Spalte; ansonsten geht das recht leicht und flott von der Hand!







Der mittelgraue Ton trocknet hellgrau aus und kommt der natürlichen Farbe unseres norddeutschen Tones (unter den Marsch- und Torfböden ist eine undurchlässige Tonschicht, die meistens grau, seltener graubraun oder gar lehmbraun ist) sehr nahe, weshalb ich auf eine farbliche Nacharbeit zu verzichten gedenke.
Auch hier bewahrheitet sich meines Erachtens, was ich mit meiner behandelten norddeutschen Erde als natürlichem Boden meiner Segmente als auch mit dem echten Torf selbst schon praktiziert habe: Nichts wirkt natürlicher als das Original, auch in 1:87.


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#430 von h0purist ( gelöscht ) , 27.09.2014 19:19

Moin Dirk,

Zitat
Nichts wirkt natürlicher als das Original, auch in 1:87.



Wohl war, wohl war!

Ansonsten gibt es von mir nicht viel mehr zu Deinem Modellbau zu sagen , den ich seit der ersten Stunde Deiner Präsentation im Net verfolge, nur immer wieder auf's Neue besagtes ... prima, prima!


h0purist

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#431 von Dirk Frielingsdorf , 08.10.2014 11:59

Ich kann ein paar neue Bilder zeigen, es ging voran an der Scheune. Die Wände wurden zusammengefügt, teilweise die Bodengestaltung zumindest im Inneren begonnen (da ich später da nicht mehr rankomme):




Die vierte Wand erhielt wie angekündigt eine Bretterverschaltung 'im Bau':




Die Dachkonstruktion ist auch im Werden, die Sparrenkonstruktion, die Später durch einen Windverband (Rispenbänder) versteift wird, existiert schon:




Und hier schonmal mit dem mitteren Sparren des Walms einer Stirnseite provisorisch zusammengesteckt, ob ich das alles auch halbwegs genau geschnitzt habe:


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#432 von SpaceRambler , 08.10.2014 12:26

Hallo Dirk,

hier den Pinsel schwingen zu wollen, um etwa die Ausfachungen farblich "aufzuhübschen", wäre in der Tat die falsche Maßnahme, wenn die Originalfarben des Materials die Realität eh richtig wiedergeben. Insbesondere ist irgendwelche Form von Patina bei einem Neubau wohl fehl am Platz.

Angesichts der Perfektion, mit der Du auch diesen Stall baust, ist mir eines aufgefallen. Die Ziegelsteine, die die unterste Reihe der Gefache ausfüllt, ist extrem gleichmäßig in der Farbe. Wie ich es allerdings aus den Erzählungen meines Vaters kenne, hat man noch in den 1950er Jahren in ländlichen Gebieten die Ziegelsteine selbst gebrannt. Man hat aus Ton, den man im Feld ausgegraben hatte, Ziegel geformt und getrocknet. Nach dem Trocknen hat man sie zusammen mit Brennholz aus dem nahen Wald aufgeschichtet, einen Meiler angelegt und diesen angezündet. Unter reduzierter Luftzufuhr konnten die noch rohen Tonziegel so "backen", bis sie durch das kontrollierte Feuer durchgehärtet waren und für einen Bau hergenommen werden konnten. Solche Ziegel nannte/nennt man bezeichnender Weise "Feldbrandsteine". Gemäß ihrer Entstehungsgeschichte - keineswegs kontrollierte industrielle Fertigung - wiesen die Steine zum Teil sehr unterschiedliche Farben an der Oberfläche auf. Und das sieht man den Gebäuden in meiner alten Heimat auch deutlich an. Wirst Du diesbezüglich noch einmal Hand an Dein neuestes Werk anlegen (etwa: Anmalen einzelner Steine mit Aquarellstiften)?

Gruß, Randolf



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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#433 von Dirk Frielingsdorf , 08.10.2014 14:29

Hallo Randolf,

ich habe mich gegen eine Hervorhebung einzelner Ziegelsteine entschieden, aus folgenden Gründen:
Die Kontrastwirkung solcher Arbeiten, die ich schon gesehen habe, ist mir aus normalem Betrachtungsabstand zu groß, es geht die Wirkung einer Ziegelwand verloren, weil diese zu unruhig wirkt. Das mag aus "Makro-Betrachtung" im Foto alles noch sehr gut aussehen mit den unterschiedlichen Farben der Ziegel, aus größerem Betrachtungsabstand ist (mir) das aber zu unruhig. Dafür ist eine optische Gegebenheit verantwortlich: Wenn Du ein in Klinkerbauweise errichtetes Haus oder gar eine ganze Häusergruppe betrachtest, wirkt diese weitgehend rot (heller oder dunkler je nach Ort, Brand und Rohstoff). Dafür sorgt unter anderem die natürliche Luftfeuchtigkeit und andere Schwebstoffe in der Luft. Im auf 1:87 verkleinerten Betrachtungsabstand (50cm bis 1m) fehlt diese natürliche Lufttrübung, der "Weichzeichner" in der Luft fehlt.

Um das zu umgehen, müsste man diesen Kontrast mit den verwendeten Farben durch Abmildern kompensieren, das geht nur mit Anmischen untereinander sehr ähnliche Farbtöne und das nur mit flüssigen Farben. Ich glaube nicht, dass es so schwach nuanciert-unterschiedliche Aquarellstifte zu kaufen gibt, die Hersteller werden sich auch an irgendeiner Farbscala orientieren. Zu ähnliche Farbnuancen wären kaum wirtschaftlich zu vermarkten (außer vielleicht bei einigen wenigen von uns).

Also viel Arbeit nur für Makrofotos, denn aus normalem Betrachtungsabstand nivelliert sich das dann wieder in die Rotwirkung von oben.

Einzige Ausnahme bei mir ist die Hafenmauer in Klingsiel direkt am "Betrachtungsrand" und mit größeren Vorbildziegeln (Klosterformat, stand durch das Schleifen von katholischen Kirchen und Klöstern in Ostfriesland nach dem dreißigjährigen Krieg in riesiger Anzahl zur Verfügung). Aus anderthalb Metern Abstand ist die aber auch wieder nur rot.

Die späteren normalformatigen Ziegel wurden in Ostfriesland, in der Weser- oder Elbmarsch vor Ort in größeren Brennereien, nach 1850 meist mit Hoffmann'schem Ringofen auch schon in "Epoche -1 oder 0" industriell, d.h. in riesigen Stückzahlen hergestellt. Farbunterschiede ergaben sich durch die Nähe zur Hitze, je dichter dran, desto dunkler. Der Rohstoff liegt noch heute in einer mehreren Meter dicken Tonschicht unter Moor und Marschboden, nur auf der Geest muss man etwas tiefer buddeln.
Wer bestimmte Farbtöne brauchte, konnte schon damals die Farben "vorbestellen", nach dem Brand wurde entsprechend der Bestellung bei Bedarf farblich sortiert. Viele historische Gebäude z.B. in Bremen tragen solcherlei Zierrat, indem z.B. Friese oder einige Ziegelreihen dunkler gehalten wurden, als die normalen Wandflächen.

Natürlich ist auch unter diesen Gesichtspunkten die MKB-Ziegelwand zu homogen, aber es fällt aus normalem Betrachtungsabstand nicht mehr auf. Wir alle bauen ja nicht nur für die Makrofotos hier oder anderswo, sondern um ein stimmiges Gesamtbild zum Basteln und Spielen bei sich zuhause zu erschaffen. Die Präsentation im Web ist ja nur Beiwerk, nicht Zweck meines Bastelns.

Literaturtipp: "Simon, der Ziegler" von Elke Loewe, historischer Roman. Die Geschichte eines bäuerlichen Ziegeleibesitzers um 1870 in der Elbmarsch, der im Sommer mit Gastarbeitern aus Westfalen, dem Bergischen Land und aus anderen Gegenden Deutschlands sowie deren Know-How einen großen Ringofen errichten möchte. Sein jetziger Ofen wird für den lokalen Bedarf (vor allem Hafenbauten im nahen Hamburg) mit nur acht Bränden zu je 50.000 Stein pro Saison zu klein.
(Die Autorin hat auch zwei weitere lesenswerte historische Romane herausgebracht: "Sturmflut" über die Weihnachtsflut 1717 und "Teufelsmoor", ihr Debütroman über mehrere Generationen Moorsiedler, der auch von der ARD verfilmt wurde.)


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#434 von Dirk Frielingsdorf , 10.10.2014 09:04

Weiter geht es, der Dachstuhl mit Windrispen steht. Als nächstes kommt das Reetdach im Bau, das wird nochmal eine Herausforderung und wird erstmal an dem später zum Hintergrund zeigenden Walm geübt.




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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#435 von grenadi ( gelöscht ) , 10.10.2014 15:18

Zitat von Dirk Frielingsdorf




grenadi

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#436 von Knuffel ( gelöscht ) , 10.10.2014 15:28

Hi Dirk,
Das sieht verdammt gut aus.
Tristan


Knuffel

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#437 von Jumbo-44 , 13.10.2014 13:09

Moin Dirk,

auch Dein neuestes Gebäude ist wieder (noch mehr?) der helle Wahnsinn!

Gruß,
Mark


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#438 von Knuffel ( gelöscht ) , 14.10.2014 14:11

Hi Dirk,
wie hast du denn das Pflaster in der Scheune gemacht?

Tristan


Knuffel

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#439 von Dirk Frielingsdorf , 14.10.2014 16:12

Vielen Dank Euren ermunternden Beiträgen!

Das Pflaster ist mein persönliches Standardpflaster, eine dünne Heki-Dur-Strukturschaumplatte (40x20cm), die sich sehr schön farblich verändern und aufgrund ihrer Größe leicht an viele verschiedene Gegebenheiten ohne Stückwerk anpassen lässt.


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#440 von SpaceRambler , 21.10.2014 11:30

Hallo Dirk,

Zitat
Als nächstes kommt das Reetdach im Bau [...]


das Dach wirst Du doch hoffentlich auch im "halbfertigen" Zustand zeigen - oder? Es täte sonst schon beinahe weh, wenn dieser hervorragend gelungene, wunderbare Dachstuhl hinterher unter dem gedeckten Reetdach verschwinden würde.

Jedenfalls ist dieser Stall schon jetzt ein Traum!

Gruß, Randolf



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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#441 von Dirk Frielingsdorf , 21.10.2014 16:12

Ja, das Reetdach wird im 'im Bau' dargestellt.

Für einen ersten Eindruck, was da an Arbeit auf mich wartet: Bildlink

Dabei wird der zur Anlagenkante vordere Walm noch ganz ohne Reetauflagen sein, so dass man nicht nur Gebälk, sondern auch die Wände mit ihrer unterschiedlichen Gestaltung von außen und innen sehen kann.

Gleichzeitig bin ich dabei, das einstige Segment 'Büttenwarder' umzugestalten, auch da gibt es beizeiten neue Fotos, wenn ich ein bisschen was geschafft habe. Zunächst einmal nur das "gerupfte" Segment mit Stellprobe der vorab gestalteten Gebäude und Legeprobe einiger Weinertgleise und -weichen:


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#442 von Jürgen , 21.10.2014 19:57

Hallo Dirk,

einfach nur super. Aber das weißt Du sicher schon ... Für mich ist das Motivation, auch mehr Mühe zu geben. Man kann ja so viel erreichen ...

Grüße
Jürgen


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#443 von Dirk Frielingsdorf , 21.10.2014 21:55

Sowohl Noch (07060 Schilfgras-Sortiment) als auch Heki (3112 Schilf) stellen Schilf in der trockenen Farbe her, dass man es als loses Reet verwenden kann. Beide nutzen dafür Kunststoff-Pinselhaar, allerdings nahezu doppelt so lang, wie so ein Reetbündel in H0 ungefähr lang sein sollte. Das kommt aber dem Bau der Bündel zugute: Mit jeweils zwei Schlingen mit Knoten (bei mir aus Serafilgarn) werden Bündel gebunden, mit etwas flüssigem Sekundenkleber im Bereich der Verknotungen sowohl für die Knoten las auch zur Fixierung des Bündels an dessen späterer Schnittstelle fixiert: Nach dem Aushärten werden die Bündel zwischen den beiden Verknotungen geteilt. Auf diese Art entstehen derzeit ein Reihe loser Reetbündel, sowohl für das Dach als auch z.B. für einen Wagen, der Reet anliefert.


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#444 von Dirk Frielingsdorf , 26.10.2014 15:45

Beginn der Eindeckung:

Ist Schaumstoff sonst der Werkstoff der Wahl, um Reetdächer darzustellen, stößt man mit diesem Material dann an dessen Grenzen, wenn eben nicht mehr das sichtbare Ende des Schilfrohrs bei einem fertigen Dach zu sehen ist, sondern das Rohr in voller Länge.
Das ist sowohl an den senkrechten Kanten eines noch einzudeckenden Daches der Fall als auch am oberen Abschluss der halbfertigen Eindeckung.
Beides stelle ich wie die Reetbündel mit dem "Schilfpinselhaar" von Noch bzw. Heki dar. Nachahmer warne ich schon jetzt, das Zeug ist schlecht zu verarbeiten und sehr zäh. Z.B. muss das Schilf am oberen Abschluss der halbfertigen Eindeckung gebogen dargestellt werden, das Rohrende schaut am unteren Ende aus der Dachhhaut und legt sich dann in einem Bogen auf die Dachunterkonstruktion. Diese Lage sorgt auch für die Wasserdichtigkeit des fertigen Dachs.
Pinselhaar ist zunächst mal nicht dafür gemacht, sich freiwillig so biegen zu lassen, dass es in dieser gebogenen Position auch verharrt...

Nochmal der Link: Darum geht es.
Mit Pinselhaarabschnitten habe ich zuerst die senkrechten Kanten des schon fertig eingedeckten Dachs kaschiert, im verlinkten Foto oben rechts an der schon hochgedeckten linken Kante zu sehen:



Für den oberen Abschluss der Teileindeckung habe ich wegen der Zähigkeit des Pinselhaarschilfs eine mit Klebeband hergestellte "lange reihe Pinselhaar" sowohl auf die Dachleisten geklebt (Uhu-Alleskleber oder Uhu-Por) als auch auf den oberen Abschluss des Schaumstoffes. Gang wichtig ist nun, jeden Abschnitt mit einer runden Beschwerung auf der Schilfbiegung komplett durchtrocknen zu lassen. Anschließend kann man überstehende Haare abschneiden. Dazu hat sich eine feine Nagelschere als Mittel der Wahl bewährt, mit dieser kann man auch in der geschlossen Schilflage einzelne querliegende Haare herausoperieren. Das sieht am ersten Abschnitt dann so aus:



Wenn alles fertig ist, werden dann überall die Schilfbündel darauf verteilt, hier darf mal eines probeliegen:



Parallel bin ich dabei, Preiserleins umzuschnitzen, damit sie mir späterhin mal als Reetdachdecker, Maurer, Flechtwerkersteller und Lehmverputzer dienen können.

Und das ehemalige Segment Büttenwarder wird gerade für den Einbau der Weinertweichen und der Unterflurantriebe vorbereitet, wenn ich da zeigenswertes vorzuweisen habe, wird es hier natürlich auch gezeigt. Ansonsten hat sich am prinzipiellen Aufbau meiner Segmente nichts geändert (Holzrahmen mit Dämmplattenauflage), nur das die Weichen und die Unterflurantrieb auf herausnehmbaren Brettchen gebaut werden, um sie im Ernstfall austauschen zu können. Na, ein paar derzeitige Eindrücke:

Linkes Ende des Segmentes am Übergang zum Eckelement mit dem Reetdachhof:



Neu ist hier ein weiteres Fleet, dass die Moorkate (im "Loch" hinten) vom Rest der Bebauung etwas trennen wird.

Am rechten Ende bleibt der Bahnübergang, das neue Bahnhofsgebäude steht und die T9.3 fährt zum Testen.



Eins der neuen Weichenbrettchen mit noch unbehandelter Weinertweiche:




Wenn auch langsam, es geht voran.


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#445 von Kute ( gelöscht ) , 26.10.2014 16:00

Hallo Dirk,

begnadeter Häuslebauer, das aber hier ist die Krone

- der Übergang vom Schaumstoff zum Borstenschilf -


Kute

RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#446 von SpaceRambler , 26.10.2014 16:30

Hallo Dirk,

das ist wieder einmal Sonderklasse, es dürfte - wenn überhaupt! - nur wenige geben, die auf dem Niveau und mit einem solchen Ideenreichtum bauen! Es lohnt sich einfach immer wieder, in Deinen Thread zu schauen, denn da gibt es tolle Ideen für Selberbauer am Stück!

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#447 von Dirk Frielingsdorf , 26.10.2014 22:08

Vielen Dank für Euren Zuspruch!

Noch ein paar Fotos zum 'making-of':

Der Anfang: die zu langen Schilfhaare von Heki werden auf einem schmalen Streifen Gaffer Tape in Reihe fixiert:



An der Stelle, an der die Schilffasern später kleben sollen, werden auf den Dachlatten Uhu und auf dem angeschrägten oberen Ende des Schaumstoffs Weißleim angebracht und dann das Ganze darauf fixiert, ganz "professionell", um den Halmen "den Bogen beizubiegen":



Wenn das alles (wirklich!) durchgetrocknet ist, kann man das Gaffer Tape vorsichtig abziehen und die Halme am unteren Ende zum Frisör schicken.


Hier meine Strafarbeit, 35 Reetbündel für die spätere Dekoration der Dachbaustelle. Als ich fast fertig war, habe ich gesehen, das Faller sowas vorgefertigt im 20er-Pack anbietet... Nur noch Halme am losen Ende kürzen und ausdünnen sowie einen Bundfaden drumherum, das hätte mir das nervige Selberbinden und meinem erweiterten Arbeitsplatz (sprich: Wohnung) hunderte loser Schilfhalme erspart...:



Demnächst mehr, wenn ich Neues zu berichten habe!


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#448 von TTFux , 28.10.2014 21:09

N'abend Dirk

sicher gibt es vieles, wenn nicht sogar beinahe alles an Zubehör (gerade in Spurweite H0) irgendwo zu kaufen,
aber dann würde unser Hobby auch nur halb so viel Spaß machen und du könntest uns nicht solch schöne Fotos vom Bau deiner Dacheindeckung zeigen und gerade dass ist doch das Salz in der Suppe, dass man sich solche Gedanken macht, stundenlang nach Vorbildfotos und Hintergrundinformationen sucht um sich dann Gedanken zu machen, wie bekomme ich das ins Modell umgesetzt?!?!?!
Meiner Meinung nach hast du es bisher perfekt hinbekommen und das auch ohne vorgefertigten Heubündel von Faller
Riesen Respekt dafür!


Der Meister wollte es kaum glauben, man kann auch mit dem Hammer schrauben!
Erik

Ab sofort könnt Ihr Hier mein Treiben im Sächsischen beobachten
(Modulbau, DR, Ep.3/4, Nebenbahn, digital, z21, TT, 1:120)
und meine Küchentischbasteleien könnt Ihr HIER bestaunen.


 
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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#449 von Dirk Frielingsdorf , 30.10.2014 11:31

Du hast schon recht, Erik, aber ein bisschen faul bin ich ja auch... (oder wäre es gewesen, wenn ich das mit den halbfertigen Bündeln vorher gewusst hätte).


So, die Scheune wird langsam so, wie sie mal auf meinen Segmenten zu sehen sein wird:







Neben den beiden Reetdeckern und dem Maurer kommt noch ein Lehmverputzer auf die Szene sowie weiteres epochegerechtes Zubehör. Da kann aber erst nach dem entgültigen Einbau auf dem gerade im Neuaufbau befindlichen ehemaligen Büttenwarder-Segment in Szene gesetzt werden.

Demnächst mehr, wenn ich Neues zu berichten habe!


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RE: Von Klockenstedt über Büttenwarder nach Klingsiel: KPEV, H0=

#450 von sstyrnol , 30.10.2014 12:58

Als (ehemaliger, zugereister) Ostfriese finde ich Deine Häuserselbstbauten sehr authentisch und genial detailliert!

Ich finde es immer wieder Wahnsinn zu sehen, mit wieviel Akribie und Geduld sich hier manche Modellbahner in solche "Fissel"-Arbeiten ergehen. Aber das Ergebnis spricht eindeutig für sich und da kann man nur sagen: WEITER SO!

Viele Grüße aus der Pfalz,
Sebastian


Liebe Grüße aus der Pfalz,

Sebastian


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