Zitat von Der Krümel
Was wäre denn gewesen, wenn die Bundesbahn als Nachfolger für die Hasenkästen nicht den BDnf ins Rennen geschickt hätte, sondern "Kitbashing" betrieben hätte mit vorhandenen Teilen z.B. die Hasenkästen umgebaut und mit einer 110/140er Front bestückt hätte?
Wie sagt Welke immer so schön? "Lass stecken, das wird nix mehr!" An der Kombination Lokfront/ Wagenkasten kann man sich wahrlich die Zähne ausbeißen - siehe TUI-Express Steuerwagen mit Bügelfaltenfront oder 103er-Steuerwagen. Die Querschnitte von Lok- und Wagenkasten sowie die Fensterhöhen sind einfach zu unterschiedlich, als dass dabei etwas visuell Ansprechendes herauskommen könnte.
Aber stellen wir uns doch einfach einmal vor, bei der Beschaffung neuer Mitteleinstiegssteuerwagen wäre die DB genauso vorgegangen wie das AW Cannstatt Anfang der 60er bei der Modernisierung der ET25, 32, 55 und 65 und hätte sich schlicht im Einheits-E-Lok-Baukasten bedient. Herausgekommen wäre wohl das da - eine Art "Esslinger":
Retusche nach einem Originalfoto mit freundlicher Genehmigung der Fa. Fleischmann/ Modelleisenbahn Holding GmbH
A propos "432": Als ich noch jung und dumm war und meinte modellbauerische Fähigkeiten zu haben wollte ich unbedingt - da ich diese Züge fast täglich in meiner fränkischen Heimat bewundern durfte - einen 432 auf der Anlage haben. Bis heute hat sich kein Modellbahnhersteller dieser Züge erbarmt, ebensowenig wie des 425 oder 455 - Gott weiß, warum. Der Gedanke reifte dass das, was die Cannstätter gemacht hatten doch quasi auch umgekehrt gehen müsse: So versah ich zwei Bakelit-"Altenberger" mit den Führerstandsfronten einer Primex-3033, montierte das Dach eines LIMA-Speisewagens, steckte das Ganze überreichlich in Farbe, versah es mit einem verlängerten Märklin-3021 Fahrgestell inklusive Altenberger-Drehgestellblenden als Antrieb - und fertig war mein, wenngleich kompromissbehafteter, 432! Mir gefiel er - und ich war stolz wie Oskar!
Ja denkste. Grau, mein Freund, ist alle Theorie. Offensichtlich war das Bakelit der Wagen, die ich verwendet hatte, des Lesens nicht mächtig gewesen. Jedenfalls muss ihm irgendwie die Information entgangen sein, dass es sich nicht verziehen kann. Blankes Entsetzen zeigte sich auf meinen entgleisenden Gesichtszügen, als ich eines Abends meinen Modellbahnkeller betrat und eine Art Chilischote auf dem Basteltisch vorfand: Knallrot - und gebogen wie eine Banane.
Nunja - die Skrupel, das Ganze zu vertonnen waren nach all der Arbeit doch zu groß. Vielleicht finde ich ja noch den Doktor Frankenstein, der dem Monster doch noch Leben einzuhauchen versteht. Aber jedenfalls wisst Ihr jetzt, warum ich mich seitdem nur noch virtuell als Modellbauer betätige..!
Grüße!
Christian