RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#326 von Kupzinger , 11.08.2020 22:05

Hallo zusammen,

weils grad so schön funktioniert hat, möchte ich hier noch etwas Experimentelles aus dem Schneidplotter zeigen:
Spur N Gleise mit Code 40 Profilen und angedeuteten Kleineisen. Wie gesagt, das ganze ist noch sehr experimentell, und einige Strategien, die Sache weniger experimentell zu machen, sind auch, den Schneidplotter aus einigen Produktionsschritten wieder rauszubekommen. Aber dazu später mehr.

Vielleicht ist das ja Gedankenanregung für den einen oder anderen für eigene Projekte.



Die Gleishalterung basiert auf diesen aus Overhead-Projektorfolie ausgeplotteten Teilen.





Die kommen stehend in eine Schablone aus 0,9 mm Finnpappe ...



... auf die dann schließlich die Schwellen aufgeklebt werden. Da die Schwellen einen sehr schmalen Schlitz bekommen müssen, und sowas mit meinem Schneidplotter nur in dünnem Material zu realisieren ist, sind die Schwellen derweil mal geschichtet aus selbstklebendem Vinyl (bedruckbar = etwas dicker wegen Spezialbeschichtung = weniger Schichten).



Dann kommen die Profile drauf. Schaut doch schon nach was aus.



Die Profikupplung am G-Wagen wirkt dann endgültig so richtig klobig



Na ja, nun zur Kritk der Methode. Die geschichteten Schwellen sind spätestens ab Gleisen, die Länger als die 8 cm meines Teststückes sind, nicht mehr praktikabel weil sehr zeitaufwändig. Da könnte ich irgendwo Schwellen lasern lassen. Habt Ihr Tips, wo man sowas am besten machen lässt?

Die Kleineisen sind auch noch nicht der letzte Schrei, denn man die Gleise da einkleben, und besonders stabil ist die Sache nicht. Es hält schon ganz gut, aber mit dem einen oder anderen kräftigen Impact muss man ja in der Praxis rechnen, und wenn dann ein Profil rausgeht, ist das bei einer fertigen Anlage schon ziemlich ärgerlich. Mir schwebt vor, sowas ähnliches in Ätztechnik zu machen, wobei die Teile dann wegen der Isolierung natürlich nicht mehr durchgehend sein könnne. Daran könnte man dann die Gleise anlöten, was ggf. bei Verwendung von Lötpaste ohne große optische Einbußen gelingen könnte.

Hier noch etwas "related work", von dem ich mich inspirieren lassen habe:
Wahnsinnig gut detailliert uns sehr cool in Sachen Konstruktion ist das "Bausatzgleis N40-K" : https://www.1zu160.net/neues/news.php?id=4039
Wohl das aktuelle Non-Plus-Ultra auf dem Markt. Aber Weichenbausätze jenseits der 100 EUR kommen bei meinem Projekt leider nicht in Frage.

Auch sehr schön sind die N-Tram Schwellengleise https://www.n-tram-shop.de/WebRoot/Store...eise_n-tram.pdf
Aber hier schreckt mich der Montageaufwand ab, da sind meine fünfteiligen Schwellen wohl noch lachhaft dagegen

Referenz für den Aufwand beim Bau wäre für mich der klassische Ansatz mit kupferkaschierten Schwellen und Löten.





Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#327 von Meickel , 11.08.2020 22:18

Hallo Kupzinger,
vielleicht wäre das was für Dich,

https://www.britishfinescale.com/

code 40 und schön filigran.

LG Meickel


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#328 von Kupzinger , 11.08.2020 23:16

Hallo Meickel,

Danke für den Link. Wirklich cooles Produkt, aber nur britische Geometrie und die typischen hohen Gleishalter. Wenn's sowas für Kontinentalgleise gäbe,

Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#329 von hubedi , 12.08.2020 00:06

Hallo Kupzinger,

Deine Experimentierfreude ist genau nach meinem Geschmack.

Ich habe sebst lange herumprobiert, bis ich mein C40-Gleis mit überschaubaren Hilfsmitteln selbst herstellen konnte. Offen gestanden, nach meinen bisherigen Erfahrungen halte ich das Aufkleben der Profile auf die geschnittenen PET-Folien für nicht sehr betriebstauglich ... sorry. Für ein Diorama mag es gehen, aber ich kann mir nicht vorstellen wie die Klebungen auf die Dauer halten sollen.

Deine Idee, Messingkleineisen zur Befestigung der Profile einzusetzen, ist da schon wesentlich erfolgversprechender. Das von Dir erwähnte Gleis von N-Tram verfolgt diesen Ansatz. Es wird inzwischen exklusiv von spur-n-teile.de vertrieben. Ich habe mir dort ein Gleisstück und eine Weiche gekauft, um zu prüfen, ob das System für meine Zwecke geeignet ist. Dort findest Du auch einige Videos, wo der Aufbau exemplarisch gezeigt wird.

Das Gleis sieht genial aus, der Aufbau ist allerdings recht aufwändig. Fahrtests zeigten, hohe Spurkränze vertragen sich nicht mit den auch innen über den Schienenfuß zu biegende Gleisklammern. Es bleibt dann wohl nur das Auflöten, so wie ich es auch in der Mark Michingen gezeigt habe. Ich habe allerdings einfache Flachkopfnägel aus Messing als Lötauflage verwendet die ich zuvor in meine Echtholzschwellen eingesetzt hatte.

Das Gleis von N-Tram sieht zweifellos filigraner aus als meine Lösung. Aber der 25 cm Bausatz kostet immerhin ca. 18,50 €. Während die Weichenkosten noch nicht mal so hoch liegen, sind die Kosten für eine ganze Anlage allein wegen der Streckenmeter nicht zu verachten.

Wenn Du Schwellenbänder lasern möchtest, gibt es einige Unternehmen, die solche Dienste anbieten. Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit dem Lohnlasern gesammelt. Statt dessen würde sich für mich der Besuch in einer Makerwerkstatt anbieten. Solche Einrichtungen mit mehr oder weniger professionellen Werkzeugen finden sich bevorzugt in Unistädten.

Für Echtholz bietet sich aber auch das Fräsen an. Hier hat Ulli (garti62) seine Methode eindrucksvoll beschrieben.

Ich werde wohl bei meiner Methode bleiben. Sie braucht keine Spezialwerkzeuge, die Kosten liegen im Bereich von gebrauchten Industrieflexgleisen und mit ihr sind die Streckenmeter einigermaßen schnell und solide aufgebaut. Ja, es geht filigraner und schöner aber irgendwann will ich die gesamte Gleisanlage befahren können.

LG
Hubert


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#330 von Kupzinger , 12.08.2020 17:35

Hallo Hubert,

lieben dank für die detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema hier!

Ja, Kleben will ich auch nur hier im Experiment, ich glaube ebenfalls nicht dass das "anlagengeeignet" ist, denn geklebte Code-40-Gleise auf meinen Testdioramen mit mehr Klebefläche (Profil direkt auf Schwelle) haben auch schon abbrüche erlitten. Die kleine Vertiefung, in die das Profil eingreifen kann, genügt nicht. Vor allem, weil man eben wegen der Spurkränze nicht von der anderen Seite gegenhalten kann.

Danke für den Link zu garti62 und die genialen Ergebnisse mit einem Selbstbau-Fräser. Das ist natürlich wirklich eine Überlegung wert. Mit einer kleinen CNC Fräse liebäugele ich schon etwas länger. Ich habe nur nicht wirklich den Ort, wo ich sie hinstellen kann. Mal sehen, ob das lösbar ist. Würde mich jedenfall sehr reizen.

Du schreibst von Nägeln als Lötgrundlage. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Genial, dass Du das bis zur Praxisreife entwickelt hast. Auf welcher Seite ca. in Deinem beeindruckenden Mark Michigan-Thread kann man sich das anschauen? Ich habe leider immer noch nicht geschafft, das komplett durchzuschauen. ops:

Danke + Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#331 von hubedi , 12.08.2020 20:54

Hallo Kupzinger,

das wundert mich nicht. Mein Thread entspricht ein wenig meiner Art zu bauen ... immer der Nase nach. Somit verteilt sich der Baubericht über mehrere Seiten. Das wichtigste habe ich beim Bau des Testgleises zusammen gefasst ... Du findest den Bericht dazu auf der Seite [url= viewtopic.php?f=15&t=133802&start=2200#p199294]Seite 89, #2216[/url] ... nach der Einführungsgeschichte zur Beratungskonferenz. Im Bericht #2291 zeige ich noch, wie der Übergang zum unterirdischen C80 Standardprofil aussieht. Und hier findest Du ein Foto meiner umgebauten Br 38 auf einem bereits eingeschottertem Gleisabschnitt.


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#332 von Kupzinger , 12.08.2020 22:12

Hallo Hubert,

lieben Dank für die schnelle Antwort. Aha, sehr interessant.Ok, bohren, Nagel rein und dann noch die Schwellen dazwischen angleichen mit Rillenplatten. Nicht schlecht.




Hallo zusammen.

ich habe ein weiteres Experiment gemacht. Diesmal die Latte deutlich niedriger gelegt: klassisches Lötschwellengleis mit "Dummy"-Schwellen dazwischen, damit man weniger löten muss. Kein neuer Ansatz, hier nur mal mit Teilen aus dem Schneidplotter.



Aus 0,9 mm Finnpappe entstaden die Einzelteile.



Jede zehnte Schwelle ist aus kupferkaschierten Pertinax, schon isoliert. Reingedrückt in eine passende Aussparung...



... und fixiert mit Sekundenkleber. Dann Profile draufgeklebt und an die Schwellen angelötet (die Hitze wird dem Kleber schätzungsweise zugesetzt haben, aber danach hielt es gut an den Kupferschwellen).







Dann wollte ich es wissen: Farbe drauf aus der Spühdose (über den Ton kann man noch streiten, ist ja nur ein Test).



Schotter drauf.



Und eingetränkt in Leim+Wasser+Spühlmittel.



Tja, was geschah? Die Finnpappe hat sich vollgesaugt, ist hochgekommen, eine Lötverbindung ist gebrochen, das Gleis biegt sich am Anfang und am Ende hoch.

Klares Votum gegen Finnpappe. Schade, weil das so ziemlich das einzige 1mm-Material ist, was man gut schneiden kann. Damit kommen die Alternativen mit gelaserten Schwellen bzw. Fräsen wieder klar ins Rennen. Oder ich variiere noch mal die Pappe bzw. haue eine dicke Schicht Klarlack drauf bevor ich schottere. Aber das ist riskant, wenns dann doch mal wo eindringt...

Sehr schade. Hat bis zum Schottern einen sehr soliden und exakten Eindruck gemacht.

Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#333 von hubedi , 12.08.2020 22:43

Hallo Kupzinger,

Wasser und Pappe funktioniert zusammen tatsächlich nur mit einer Vorbehandlung. Bei meinen Lasercut-Gebäuden sprühe ich die geschnittenen Teile inzwischen alle mit einem lösemittelhaltigen Lack satt ein (Zaponlack aus der Spraydose). Nach dem 24-stündigen Abtrocknen ist Ruhe ... die Pappe kann nach der Vorbehandlung sogar mit verdünnter Dispersionsfarbe gestrichen werden.

Ich würde die Flinte also nicht so schnell ins Korn werfen und einen Versuch starten. Prinzipiell könnte Deine Methode gut funktionieren.

Nach meiner Erfahrung würde ich allerdings den Abstand der Lötstellen verkleinern. Ich setze meine Nägel in jede fünfte Schwelle. Dieser Abstand hat sich bei mir bestens bewährt.

LG
Hubert


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#334 von Kupzinger , 15.08.2020 21:30

Hallo Kollegen,

habe gleich noch ein zweites Gleisbauexperiment nachgeschoben. Wegen Trocknungszeiten hat es zwei Tage gedauert.

Habe dabei zwei von Huberts Vorschlägen aus dem letzten Beitrag umgesetzt: Jetzt ist schon jede fünfte Schwelle kupferkaschiert, und ich habe das Grundgerüst mehrmals satt mit Mattlack eingespüht, und dann noch mal satt mit Farbe, und dann noch mal satt mit Mattlack...

Außerdem habe ich kleine Spurlehren mit eingebaut, die man nach dem Auflöten des Gleises nicht zerstörungsfrei entfernen kann/muss.

















Das Ergebnis: die Sache biegt sich immer noch, wie man im letzten Bild sieht, aber weniger. Die Papp-Schwellen sind nicht aufgeschwollen. Ich denke, ungefähr so könnte es gehen. Was halt wirklich sehr komfortabel ist an der Sache sind die Aussparungen, wo die Schwellen reinkommen. DIe Positionierung ist Kinderleicht, das mach Spaß. Vor allem bei Weichen stelle ich mir das sehr hilfreich vor. Bei meiner einzigen bisherigen Spur N Selbstbauweise nach der klassischen Methode war jedenfalls das Positionieren der Schwellen schon mal die erste gefühlt abendfüllende Beschäftigung.

Dann nur noch einkleben mit flüssigem Sekundenkleber, auch ganz schnell gemacht, verzinnnen, Profile auflöten. Die unterste Schicht wird in der Praxis sowieso durch Kork ersetzt, außerdem wird das ganze fest mit dem Untergrund verklebt. Die Mittelschicht, welche die Platinenschwellen hält, könnte ich noch durch feuchtigkeitsunempfindliches Material ersetzen, mal sehen, was da geht.

Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#335 von hubedi , 16.08.2020 00:19

Hallo Kupzinger,

das sieht doch jetzt stark nach der Geburt einer neuen Gleisbaumethode aus ... so könnte es gehen.

Du hast recht, das Ausrichten der Schwellen ist ohne Hilfsmittel kaum zumachen und der Bau der Gleise für eine ganze Anlage wäre wohl eine Lebensaufgabe für einen dauermeditierenden Mönch. Das war auch für mich der Grund, vor dem Selbstbauversuch erst einmal für ein Verlegewerkzeug zu sorgen. Das Ausrichten der aufzulötenden Profile erledigen bei mir Klammern aus Messing bzw. Alu.

Ich bin gespannt, wie sich Deine Methode nun beim Anlagenbau bewährt.

LG
Hubert


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#336 von Kupzinger , 16.08.2020 22:55

Danke Hubert für die Tipps!


Hallo in die Runde,

nachdem das Teststück wirklich trocken war, konnte ich ein paar Vergleisfotos machen.



Zuerst das Testgleis vor "natürlichem Hintergrund" - also quasi aufs Feld gelegt

Dann folgt ein Vergleich: Gleis an Pferdekoppel, 1. Code 40, 2. Peco Code 55.





Ich meine, das man da schon einen klaren Unterschied sieht, die Peco-Variante macht irgendwie den Eindruck eines Schmalspurgleises.

Ach ja, was sich da noch mit ins Bild drängt ist ein früher Prototyp eines Schneidplotter-Oberleitungsmasten. Oberleitung, das andere große Thema, um das ich mich (wieder) kümmern müsste



Seitlich sind hier zwei Code-40-Schienenprofile in A-Form verbaut, vorne und hinten mit dem Schnittteil beklebt. Ist noch zu niedrig, und fehlt halt noch die Hälfte, aber ich finds schon mal ganz gut. Im Karwendel, was ich ja darstellen will, waren recht spezielle Oberleitungsmasten verbaut, die käuflich nicht erhältlich sind. Ich denke, es waren Masten aus der Anfangszeit, wo die Ausleger mit den Jahren getauscht worden sind.



Das kleine runde Ding im Bild ist übrigens ein in ein Loch eingeschlagenes kleines Stück Messingrohr, was bei mir als Masthalterung dient. Da hinein passt genau ein Code-40-Schienenprofil, das unten am Mast rauskommt. Die Lösung finde ich nach wie vor sehr gut, denn man kann die Oberleitung restlos abbauen, ohne dass etwas Auffälliges übrig bleibt. Nur leider ist diese Befestigungsmethode nicht für kommerzielle Masten geeignet. Die von N-Train wären optisch sonst durchaus eine Lösung finde ich.

Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#337 von hubedi , 17.08.2020 00:08

Hallo Kupzinger,

Dein Vergleich ist überzeugend ... das C55-Gleis von Peco ist sicher ein Fortschritt gegenüber den klassisch-nostalgisch anmutenden C80-Systemen der einschlägig bekannten Anbieter. Dein Vergleich des Pecomaterials mit einem Schmalspurgleis ist allerdings neben Deinem C40-Eigenbau naheliegend. Deine Version gefällt mir außerordentlich gut ... prima gemacht.

So, und nun kommt der Lackmustest ... das Verlegen im Bogen bei unterschiedlichen Radien. Aber mit Deinen Schablonen sollte auch das klappen. Für den Weichenselbstbau spielt die Profilhöhe ja eigentlich keine Rolle ...

Ob ich allerdings die Oberleitungmasten mit dem Schneidplotter anfertigen würde ... hm. Ich würde wohl auf Neusilberätzbleche zurückgreifen. Auf diese Weise habe ich meine Gittermastlampen hergestellt. Die größere Stabilität eines Metalles wirst Du spätestens dann zu schätzen wissen, wenn Du eine abgespannte Oberleitung vorgesehen hast. Wenn Du allerdings auf die Nachbildung des Drahtverhaus verzichtest, ist die Standfestigkeit weniger wichtig.

Deine Stecklösung für die Masten sieht interessant aus. Über eine demontierbare Oberleitung habe ich bislang noch nicht nachgedacht. Aber Deine Idee hat was ...

LG
Hubert


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#338 von Kupzinger , 17.08.2020 21:27

Hallo Hubert,

ja, das mit dem Oberleitungsmast ist so eine Sache. Ätzen wäre wohl besser, aber ein paar Prototypen mache ich mit dem Schneidplotter, weil ich verschiedene Varianten ausprobieren will. Ich experimentiere ja gerne Mit dem tatächlichen Bauen ists dann oft so eine Sache ...



Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass - es ist August - ein paar Urlaubsbilder Urlaubsbilder zum Thema: die Farbe des Gleises.


Zunächst ein Vergleich Code 55 (links) und Code 80 (rechts) beim Vorbild. Wirklich nicht sehr realistisch, schaut wie ein Schmalspurgleis aus





Ok, ist auch eines, nämlich 760 mm. DIe gezeigte E1 der Lokalbahn Mixnitz - St. Erhard habe ich in meiner Kindheit mehrmals in Pappe in 1:22,5 entstehen lassen, bevor ich das LGB-Modell zu Weihnachten geschenkt bekommen habe - so ca. 33 Jahre später habe ich endlich dem Original einen Kurzbesuch abstatten können. Die Dame ist Ersatzteilspender für die Schwester E2, die aber nicht unter freiem Himmel abgestellt ist.

Jetzt aber wirklich zur Farbe des (Normalspur-Gleises). Lokalaugenschein Bahnhof Semmering.



Oben eine interessante Rostfärbung, ließe sich durch einen entsprechenden Wash erzeugen.



Drei Gleise - drei Farben. Ergo: das Gleis nie zu eintönig werden lassen.



Inzwischen denke ich schon in Farbbezeichnungen: vorne Aqua Color Lederbraun? Hinten ggf. mit verdünnter schwarzer Ölfarbe nachbildbar?



Im Bild oben gut zu sehen: von einer auf die andere Schwelle kann plötzlich wieder alles anders aussehen.



Und zum Abschluss noch eine Totale. Bahnwanderweg Semmering - kann ich sehr empfehlen!


Liebe Grüße
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#339 von Kupzinger , 21.08.2020 23:17

Hallo zusammen,

und weiter gehts in Pyrkerfeld ...

Zunächst habe ich den oben gezeigten experimentellen Oberleitungsmast noch verfeinert. Er besteht jetzt aus einem Spur T Schienenprofil (0,5 mm breit, 1 mm hoch), zu einem A gebogen, und darauf vorne und hinten ausgeschnittenes Vinyl geklebt. Die Strukturen sind 0,5 mm breit, das ist in etwa maßstäblich, und Drucker bzw. Material packen das gut. Das Zeug klebt bereits, also nur noch drauf auf das Profil, und etwas Farbe.



Ok, der Ausleger ist etwas mehr Arbeit, den habe ich mir noch verkniffen. Und das Profil ist oben nicht perfekt gebogen, das ist mir aber erst bei diesem Bild in der Vergrößerung aufgefallen ... na ja, dafür macht man ja Bilder Der Mast ist etwas Höher als ein Standardmast, weil er oben noch eine Zuleitung tragen soll.


Der Code-40-Gleisbau geht in eine neue Phase: Testweise Ersatz des Peco-Gleises auf einem 50 cm Modul (gerade). Abkleben, altes Schotterbett mit entspanntem Wasser tränken, Gleis raushebeln, versäubern...










Dann ging es an die Vorbereitung der neuen Schwellen. Ich habe zwei 25 cm-Stücke geplottet. Eine Neon-Mittellinie haben sie auch noch bekommen. An den Modulenden plane ich die Code-40-Profile auf Messingstifte zu löten, das sollte den Übergang stabilisieren. Ich hoffe, dass sich das Zeig dann beim Schottern nicht abhebt. Es wird vorsorglich noch ordentlich mit Mattlack getränkt.

Mein oben gezeigtes krummes Teststück hatte sich nach drei Tagen Austrocknen übrigens tatsächlich wieder komplett grade gerichtet - ich was sehr überrascht.







Beim Befestigen auf den Kork schwanke ich noch zwischen Uhu Alleskleber Super und doppelseitigem Klebeband. Letzteres hätte den Vorteil, dass kein Kleber in die Taschen der Lötschwellen quillt und damit die Höhenlage durcheinanderbringt.

Liebe Grüße
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#340 von hubedi , 22.08.2020 02:15

Hallo Kupzinger,

Hm ... mit doppelseitigen Klebeband bin ich böse hereingefallen. Mein Band war nicht wasserfest und beim Verkleben des Schotters mit Latexbindmittel auf Wasserbasis löste sich die ganze Strecke ab. Probiere doch einfachen, wasserfesten Holzleim. Das sollte gehen ...

Dein Oberleitungsmast nimmt langsam Formen an. Die Idee, Schienenprofile zu nehmen, gefällt mir und das werde ich mir merken. So könnte man auch Gittermastlampen bauen. Ich bin gespannt, wie Du die Ausleger baust und befestigst.

LG
Hubert


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#341 von Kupzinger , 24.08.2020 22:28

Hallo Kollegen,

heute kann ich vom Ausgang von gleich zwei Experimenten berichten. Nach Huberts Hinweis habe ich dann Alleskleber verwendet.

Kurze Zusammenfassung „was bisher geschah“: ich versuche mithilfe eines Schneidplotters eine Technik auszuloten, mit der ich Spur-N-Gleise mit Code 40 Profilen präzise und effizient bauen kann. Oben beschrieben befindet sich ein Schichtaufbau der aus Finnpappe 0,9 mm ausgeschnitten wird. Problem dabei: das Material saugt sich mit dem Schotterkleber voll. Daher muss es vorher kräftig mit Lack versiegelt werden.











Oben die Ergebnisse vom 50 cm Testgleis auf einem geraden Modul – also Gleisbau unter Realbedingungen. Das hat im Prinzip funktioniert. Allerdings:

1. Die Lötschwellen müssen unterfüttert werden, da die zwei Finnpappe-Schichten zusammen ca. 2 mm hoch sind und die Schwellen 1,5 mm. Das ist nicht sehr exakt gelungen. Die Schwellenlage ist nicht sehr gleichmäßig. In den Bildern sind die Lötschwellen durch den Isolationskratzer in der Mitte zu erkennen, die hängen alle etwas tiefer in der Gegend.

2. Beim Auflöten auf die verzinnten Schwellen kommt das Profil unter mechanische Spannung, weil die Lötstellen tiefer liegen als das Profil auf den erhöhten Lötzinnklecksen der verzinnten Schwellen. Das führt offenbar zu einer nicht sehr exakten Gleislage mit einigen horizontalen und vertikalen Verwerfungen (wohl auch wegen Kombination mit Punkt 1). Gut zu sehen rechts oben vom Kühlwagen.

3. Der Zeitaufwand, die Finnpappe einzusprühen, ist sehr hoch.

4. Die aufgesprühte Gleisfarbe wird durch Säubern der Laufflächen und das Wegnehmen von Schotter auf den Innenflächen arg beansprucht und das blanke Metall ist vielfach sichtbar. Brünierte Profile empfehlen sich daher.



Wegen Punkt 1 teste ich nun eine neue Schichtung: 1 mm „Styrofoam“ und darauf 0,5 mm Schwellen aus „Fotokarton“. Das Schaummaterial quillt nicht auf, also ist kein Einsprühen notwendig. Die Summenhöhe ist 1,5 mm, genau wie die Lötschwellen, so dass kein Unterfüttern notwendig ist. Ob die Fotokarton-Schwellen abheben, kommt auf einen Versuch an. Hier ist er:













Trotz satter Tränkung in Feuchtigkeit schauten die Schwellen hinterher sehr gesund aus. Bezüglich Unterbau ist dies „the way to go“. Allerdings – zur Montagetechnik muss ich mir noch was überlegen. Ich sollte mir ggf. mal ein paar professionelle Spurlehren besorgen.

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#342 von hubedi , 24.08.2020 23:50

Hallo Kupzinger,

ich kann Deine Erfahrungen bestätigen; die Lötpunkte sollten nicht tiefer liegen als die restlichen Schwellen. Das führt nicht nur zu Verwerfungen sondern auch u.U. zu späteren Brüchen der Lötstellen. Lötzinn ist mechanisch nicht sehr belastbar.

Die zuletzt gezeigte Version macht auf alle Fälle einen ausgezeichneten Eindruck.

Die Klammern als Löthilfe kannst Du Dir auch flott sebst herstellen. Ich habe mir im Baumarkt einfache U-Profile aus Alu gekauft. Anschließend habe ich mit einer Metallsäge mit einem Sägeschnitt in der Breite der Schienenköpfe im passenden 9 mm Abstand parallele Schlitze in das auf dem Rücken liegenden U-Profil geschnitten. Jeder ca. 14 mm lange Abschnitt bildet dann eine Klammer, die sich auf die Profile aufstecken lässt und sie im richtigen Abstand fixiert. Da sie aus Alu bestehen, können sie nicht aus Versehen aufgelötet werden. Zudem leitet das Metall der Klamner die Wärme etwas ab und schützt so die benachbarten Lötstellen vor dem Aufschmelzen.

Eine angepasste Version dieser Klammern leisten in meiner Modellwerkstatt exzellente Hilfsdienste beim Weichenbau. Hier noch ein Link zu einem Foto der Klammer im Einsatz ...

LG
Hubert


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#343 von Kupzinger , 25.08.2020 20:55

Hallo Hubert,

danke für den Hinweis mit den Alu-Profilen. Werde ich ausprobieren. Ich hoffe, ich bekomme die Schnitte präziese hin.
Unser Zwiegespräch hier ja wirklich äußerst produktiv und macht sehr viel Spaß. Danke für Deine umfangreichen Kommentare, freue mich auf weitere!

Heute leider kein Update weil im Urlaub

Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#344 von hubedi , 25.08.2020 23:59

Hallo Kupzinger,

viel Spaß und eine gute Erholung im Urlaub.

Ja, Du hast recht ... es entwickelt sich fast zu einem Zwiegespräch. Es freut mich, wenn meine Kommentare für Dich hilfreich sind.

Die Einschnitte sind mit Hilfe eines Anschlagwinkels relativ einfach zu machen. Du spannst die Alu-Schiene in einen Schraubstock, schiebst den Anschlagwinkel bis zu den Klemmbacken des Schraubstocks heran, so dass der lange Schenkel des Winkels an der Kante des Schnitts über das U-Profil liegt. Damit hast Du eine gute Führung für die Metallsäge. Ritze-Ratze ... schon ist der Schlitz drin ...

Der Abstand zum parallelen, zweiten Schnitt kannst Du mit einem Schienenstück prima markieren ...

So eine typische Gehrungslade für Holzleisten ist m.E. weniger geeignet, da Du die Aluschiene nicht richtig fixieren kannst und somit weniger Kontrolle über die Säge hast. Natürlich gibt es auch maschinelle Lösungen z.B. via Mini-Tischkreissäge.

Ich hoffe, meine Beschreibung ist irgendwie verständlich. Sonst mache ich gern noch ein Foto.

LG
Hubert


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#345 von Kupzinger , 31.08.2020 23:59

Hallo zusammen,

nach einigen Tagen in abgeschiedener Landeinsamkeit melde ich mich zurück, natürlich weniger mit praktischen Ergebnissen als Gedanken.

Pläne und Luftschlösser

Im Urlaub hatte ich natürlich Zeit, in mein Innerstes zu horchen, wass der Modellbahnvirus denn so als nächstes gerne machen würde. Und - eingefleischte N-Bahner bitte nicht weiterlesen - ich habe etwas von Spur 0 geträumt. Einen Lenz-Startset kaufen, und daraus eine Mini-Anlage zu bauen, bzw. das was man in 1:45 als klein bezeichnen kann. Ich zeige das Ergebnis, vielleicht ist es eine Anregung für eigene Pläne.


Endbahnhof "Luftschloss"
Nenngröße: 0
Maße: 1,5 m x 1 m (zuzüglich Fiddle-Yard)
Minimalradius: 70 cm




Die kleine Rangieranlage ist konzipiert für ein Frachtzettel-System und hat vier Ladestellen sowie einen kurzen Personenbahnsteig. Züge/Rangiereinheiten fahren auf üblicherweise das obere gekrümmte Gleis ein. Eine lokale Rangierlok übernimmt das Verteilen der Güterwagen, während sich die Zuglok aus der "Klemme" befreit. Eigenbau-Schlepptriebwagen + Köf oder Köf + Breuer-Traktor sowie 3-6 zweiachsige Güterwagen könnten auf der Anlage unterwegs sein. Gleise stammen aus dem Lenz-Startset, allerdings müssen einige davon in zwei Eigenbau-Weichen und eine Eigenbau-Kreuzung umgebaut werden. Diese liegen jeweils im Straßenplanum, so dass man munter die Schwellen zerschneiden und anders zusammensetzen kann, ohne sich über die Optik gedanken machen zu müssen.


... aber natürlich auf für N habe ich Pläne gemacht:

Betriebsmittelpunkt "Mittenwald"
Nenngröße: N
Maße: Drei Module, in Summe 90° bei Radius 120 cm
Minimalradius: 70 cm




Der gezeigte Gleisplan plus Stellwerks-Skizze ist angeregt durch Mittenwald bzw. Garmisch-Partenkirchen, aber Gleisplan-mäßig natürlich sehr redziert bzw. vom Original weit entfernt. Auf meiner Modul-Anlage soll der Bahnhof aber eben die Funktion von Mittenwald auf der Karwendelbahn einnehmen, d.h. hier enden teilweise Züge aus Garmisch bzw. München, es kann auf ÖBB-Züge umgestiegen werden. Der Bahnhof soll die Funktion eines Kreuzungsbahnhofs noch erfüllen können, während ein Zug einen Wendeaufenthalt macht. Daher braucht er drei Hauptgleise. Gütermäßig gibt es einen Güterschuppen, einen Firmenanschluss, eine Ladestraße, und eine Kopf-Seiten-Rampe. Ein weiteres Gleis kann leere Wagen aufnehmen. Einen Lokschuppen habe ich dazu gedichtet, weil hier Triebfahrzeuge teilweise übernachten bzw. je nach Lage der Abzweigstelle "Pyrkerfeld" der Bahnhof auch als Endpunkt einer Nebenstrecke dient.

Kritik an den Plänen ist sehr willkommen!


Nachdem meine Code-40-Gleisverlegung etwas - sagen wir mal - windschief geworden ist, habe ich mir noch
Gedanken zur Konstruktion einer Gleisverlegungshilfe
gemacht.

Die Hauptanwendung soll der Weichenbau sein, aber ein erster Test ist leichter für ein gerades Gleis konstruiert. Die erste Version hat zwei Schichten aus 1 mm Finnpappe, die untere hat nur Schwellenausschnitte, die darüber auch Profilausschnitte.




Nun kann man die Schwellen unten reinlegen, und dann oben die Profile auflöten. Das führt aber dazu, dass das Profil tendenziell vertikal verbogen wird, wenn man vorher verzinnt (was ich für einen guten Halt der Löststellen für notwendig halte).



Oder aber, man steckt die Profile in die Rillen und lötet die Schwellen von oben drauf. Dazu bräuchte es ggf. noch eine Schwellenschablone.



Letztere Variante hat den Vorteil, dass die Profile während der ganzen Lötprozedur in der gleichen, hoffentlich korrekten Lage gehalten werden.
Ich werde mal Variante 2 weiter verfolgen und ein weiteres Testgleis bauen.

Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#346 von hubedi , 01.09.2020 02:45

Hallo Kupzinger,

tja, manchmal packen mich auch Gedanken ans Fremdgehen und mal was richtig großes oder ganz kleines anzupacken. Heute habe ich doch tatsächlich über ein Schmalspurschaustück in H0e nachgedacht. Mir war ein Buch und eine interessante Webseite über die soweit ich weiß letzte erst 1973 stillgelegte Schmalspurstrecke der DB über den Weg gelaufen ... dem Odenwaldexpress zwischen Mudau und Mosbach. Dann habe ich mich aber ganz schnell und reumütig wieder eingefangen und zur Buße die weiteren Arbeitsschritte an meiner N-Anlage geplant. Schäm dich, Hubert ...

Hm ... offen gestanden ... der ganze Aufwand mit den Lötschsblonen will mir noch nicht einleuchten. Bei der Montage von Weichen könnte eine Schablone helfen. Aber die Strecken aus vorproduzierten Stückgleisen zusammen zu puzzeln ... ich weiß nicht :

Wenn Du die Stücke starr zusammenlötest, kannst Du sie nicht mehr biegen. Für jede Kurve musst Du also Schablonen bauen. Und wenn Du einen eleganten Verlauf erreichen möchtest, musst Du auch noch Übergangsradien einplanen. Das wird ein ziemlicher Akt.

Ich bin gespannt, ob sich meine Bedenken mit Deinen praktischen Erfahrungen überschneiden werden.

LG
Hubert


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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#347 von Personenzügler , 12.09.2020 11:25

Hallo Kupzinger,

Deine Pläne gefallen mir sehr gut, genau mein Stil. So eine Spur 0 Kleinanlage hat auch ihren Charm, gerade um so Ladeszenen im Detail nachzustellen. Mir persönlich würde es aber besser gefallen, wenn du die Zeit und Motivation in den N-Bahnhof investiert, um dein schönes Modulnetz zu erweitern. Da kann ich mir gedanklich schon interessante Modul-Arrangements vorstellen... aber mach, was dir gefällt, ich bin halt ein N-Fan : )

Zu den Gleisen kann ich dir nicht viel sagen, da ich mich mit Eigenbau überhaupt nicht auskenne. Die Ergebnisse vom vorletzten Beitrag sehen sehr gut aus, finde ich. Man erkennt auf jeden Fall nicht mehr, dass es N ist...

Freue mich auf weitere News von dir!


Gruß aus Baden
Bernd

Hier geht's ins Dieselparadies Schwarzburg: (N Epoche V)

viewtopic.php?f=64&t=151804

Und schaut auch auf YouTube vorbei:

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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#348 von Kupzinger , 12.09.2020 20:25

Hallo zusammen,

ja ja, es war Urlaubszeit, also Zeit, seine Gedanken schweifen zu lassen. Und dann begann die Arbeit wieder, und damit habe ich tendenzell wieder wenig Zeit zum Basteln an der Modellbahn.

Trotzdem hier ein kleines Update mit zwei Inhalten:

Erstens eine Empfehlung: Draise fahren!
Einfach genial. Wir waren hier: http://www.weinvierteldraisine.at, aber es gibt sowas bestimmt auch anderswo in Eurer Nähe. Besonders lustig ist das Überholen: Der Überholende tauscht einfach mit dem Überholten die Draisine



Schön eingeparkt vor der H-Tafel




Und zweitens habe ich den töchterlichen Malkasten für mein N-Bahnhofsprojekt mal etwas zweckentfremdet. Vgl. oben.



Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#349 von Kupzinger , 21.11.2020 23:35

Hallo zusammen,

wir bleibem beim Werkzeug, aber ändern das Thema.



Wenn man sich meine Fahrzeug-Bastelprojekte der letzten Zeit so anschaut, fällt ggf. auf dass ich ausgerechnet in N noch kein einziges Fahrzeug gebaut habe. Also wird es Zeit, dies zu ändern

Weiter oben hatte Meickel mich auf einen britischen Finescale-Hersteller für Code40-Gleise hingewiesen. Weiter befeuert mit ein paar anderen Quellen begann damit ein längerer Exkurs in britische Bahn-Gefilde, der mir auch jetzt noch großen Spaß macht. Etwas Abwechslung vom Hauptthema habe ich offenbar gebraucht, siehe die Pläne oben .

Jedenfalls habe ich in dem Zusammenhang entschieden, einen LNER 12-Tonnen van - also G-Wagen - mit dem Schneidplotter umzusetzen. Um mal zu sehen, wie gut das gelingt. Erste Hürde: Lagerung der Achsen. Nach verschiedenen Versuchen habe ich erfolgreich Messing-Lagerbuchsen verwendet.



Der Prototyp oben ist noch etwas wackelig auf den Beinen. Das Fahrwerk besteht aus 0,1mm Overheadprojektorfolie.

Ich habe dann eine Art "Kompositmaterial" entwickelt - selbstklebende Papieretiketten auf Overheadprojektorfolie. Diese Kombination ist knappe 0,2 mm dick, nimmt oben gut Farbe an, verbiegt sich aber in Feuchtigkeit nicht. Ideale Eigenschaften also....

Mithilfe einer Originalzeichnung aus Tatlow, A Pictural Record of LNER Wagons entstand dann Schritt für Schritt das Modell. Es handelt sich um die Variante "unfitted", also nur mit Handbremse. Der Rahmen des Originals ist aus Holz (!), Baujahr 1930.























Fehlt natürlich noch Farbe und diverse Details, melde mich also in dieser Sache noch mal.

LIebe Grüße
Kupzinger



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RE: Pyrkerbahn in N: Güterwagen aus dem Schneidplotter

#350 von E 03 ( gelöscht ) , 22.11.2020 07:49

Hallo Kupzinger,

u n g l a u b l i c h ! ! !

Kaum zu glauben, dass diese Präzision möglich ist.

Viele Grüße
Friedl


E 03

   

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