Hallo Wolfgang,
du sprichst mir aus der Seele.
Kleine Anmerkungen:
[quote="111 111-1" post_id=1770126 time=1514553103 user_id=2775]
1.) Du legst Wert auf gute Fahreigenschaften. Damit fällt ein Digital-Umbau unter Beibehaltung der Feldspule eigentlich aus (das wären z.B. Delta-Decoder, Uhlenbrock 76200 oder Tams LD-W 32). Für gute Fahreigenschaften wirst Du den Motor mit einem Permanentmagneten ausrüsten müssen.
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Der Uhlenbrock ist nicht so schlecht wie sein Ruf. Ich würde damit keine Rangierlok bestücken wollen (das liegt aber auch am Dreipol-Rotor!), aber für eine Streckenlok wie die S3/6 alter Bauart (LFCM), deren HLA-Umbau ein wenig über das Übliche hinaus aufwendig ist, kann man ihn durchaus einsetzen. Zum Preis von inzwischen 42€ ab Werk allerdings kann man ihn nicht mehr empfehlen, da gibt es bessere Lösungen für weniger Geld. Der Nachteil des Decoders ist sein hoher Stromverbrauch, der Vorteil ein bäriges Drehmoment. Unbedingt mit 128 FS unter DCC betreiben, und unbedingt penibel einstellen nach der Anleitung hier im Forum bzw. auf den Seiten von SAH.
[quote="111 111-1" post_id=1770126 time=1514553103 user_id=2775]
• Das Set 60972 beinhaltet eine verkabelte Steckplatine, den darauf zu steckenden Decoder und eine Halterung. Vorteil: Die Steckplatine erlaubt später ein einfaches Austauschen gegen einen anderen Decoder (falls z.B. ein Defekt auftritt). Und: Die Halterung erlaubt einen sehr "sauberen" Aufbau innerhalb des Lokgehäuses. Das Set kostet ca. 35-40 EUR.
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Sehr richtig - bis auf den Preis. Da kann man doch merklich unter 30€ bleiben. https://www.lokmuseum.de/shopartikel.php...2&suchSWg1=alle
[quote="111 111-1" post_id=1770126 time=1514553103 user_id=2775]
Zusätzlich benötigst Du noch je Lok zwei neue Lämpchen (Steckbirnen 610080; ausgelegt auf 22 Volt). Die vorhandenen Lämpchen sind ausgelegt für 19 Volt, werden daher im Digitalbetrieb sehr heiß (kann das Gehäuse beschädigen) und brennen ggf. schnell durch. Pro Stück ca. 1 EUR.
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Prinzipiell richtig, allerdings muss dann auch die Fassung stimmen. Wenn man die alte Fassung beibehält mit Rückleitung übers Chassis, dann flackern die Lämpchen leicht, aber das fällt im Video mehr auf als in der Realität - und die resultierende Spannung ist geringer. Außerdem, und das gilt für alle Fassungen, auch mit Rückleitung über Decoder-Plus, kann man die Intensität der Beleuchtung im Decoder einstellen. Das sollte man auch unbedingt tun! Bis zur 12X hatten deutsche Loks eine Positionsbeleuchtung, keine Scheinwerfer. Das muss funzeln.
[quote="111 111-1" post_id=1770126 time=1514553103 user_id=2775]
Für gelegentliche analoge Einsätze sind fast alle Decoder durchaus geeignet (die MFX-Decoder auch); bitte aber darauf achten, dass die Stromversorgung mit einem modernen Trafo erfolgt (alte Trafos können bei der heute üblichen Netzspannung eine zu hohe Spannung an das Gleis abgeben und durch die zu hohe Spitzenspannung beim Umschalten den Decoder zerstören).
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Dazu zwei Dinge:
- Märklin garantiert (!!) für die aktuelle Decoder-Generation (6097x und 6098x) die uneingeschränkte Verwendbarkeit mit analogen Trafos, egal welchen Alters. Die dürfen laut Hersteller also auch mit dem 280H umgeschaltet werden. Die meisten anderen Decoder sind dafür nicht garantiert, tams weist (zum Ärger mancher Kunden) darauf hin, dass die Decoder nur für gelegentliche Analog-Verwendung ausgelegt sind. Das ist ehrlich - hohe Spannungen sind Stress für die Bauteile.
- Der Decodertod am analogen Trafo hat weder mit der Erhöhung der nominalen Netzspannung zu tun (bei 220V-Trafos galt als obere Toleranzgrenze 220V+10%, also 242V, für 230V-Trafos galt 230V+6%, also 243,8V - dieser Unterschied ist auf der Sekundärseite der Trafos kaum messbar! Als die Norm auf 230V+-10% geändert wurde, also bis 253V, waren Trafos für Spielzeug schon verboten...) noch mit alt oder modern (ich kenne jemand, dem mit einem 6647 ein Decoder hochgegangen ist: den sehe ich jeden Morgen beim Rasieren), sondern schlicht mit der Bauart der Trafos und der Spannungsfestigkeit der Decoder, gekoppelt mit dem geringen Stromverbrauch des Decoders verglichen mit einem mechanischen Relais. Wenn ich analoge und digitale Loks gemischt mit dem analogen Trafo fahre, dann verwende ich einen meiner 6631, bei denen ich Umschaltspannungen unter 24V gemessen habe. Und ich vermeide, soweit möglich, den Umschaltimpuls. Denn nur der kann, wie du richtig schreibst, den Decoder töten.
[quote="111 111-1" post_id=1770126 time=1514553103 user_id=2775]
Es gibt natürlich gute Decoder-Alternativen (z.B. Kühn, ESU, ZIMO),
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Esu ist teuer und bringt - zumal ohne SOund - nichts mit, was Märklin nicht deutlich günstiger und mindestens gleich gut bietet.
Zimo ist edel und steht auch im Ruf, die beste Motorsteuerung überhaupt zu bieten, erinnert mich aber so ein wenig an meinen Nachbarn mit seinem neuen Citroën: so viel Technik, so viele Schalter, wofür ist denn das alles gut? Und einstweilen mit DCC zu verwenden, mfx soll erst noch kommen.
Kühn - nur wenn man mit DCC fahren will. Und ganz ehrlich, MM ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Kühn in Märklin-Loks, hat das irgendein Stummi überhaupt verbaut?
[quote="111 111-1" post_id=1770126 time=1514553103 user_id=2775]
Und, wie schon erwähnt: Unbedingt auf eine ausreichende Masse-Verbindung achten. Hierzu nicht nur den Decoder mit der Gehäusemasse verbinden, sondern am besten auch mit dem Motorblock (Lötfahne an einer der Schrauben, mit der das Motorschild am Motorblock befestigt wird).
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Diese Empfehlung gilt vor allem für Drehgestell-Lokomotiven. Aber... bei meinen Loks war ausnahmslos die Lötfahne am Motorblock gegeben; ich habe im Gegensatz zu deinen Ausführungen noch einen weiteren Massepunkt am Lauf-Drehgestell angelegt, weil das Motordrehgestell mit vier Haftreifen auf vier Rädern nicht gerade für beste Masseverbindung spricht...