Moinsen Lüt!
Die meisten Mobahner werden nicht nur von Modellbahnanlagen und Gleisanlagen in 1:1 angezogen, auch Pläne üben eine unglaubliche Anziehungskraft häufig auf uns aus. So gingen bei WattsÄäääp gestern in der LTE Gruppe mal wieder alte Bilder lübecks herum. Dann sah ich eine Karte ( http://www.luebeck-buechener-eisenbahn.d...sueden-luebecks ) und es war um mich geschehen. Danke Torsten mal wieder für das anfixen, was Ingo auch immer wieder schafft.
Lübeck hatte seinen alten Bahnhof vis-a-vis zum berühmten Holstentor. Bereits 1851 fertiggestellt, wuchs schnell der Bedarf und das ganze brauchte immer mehr nicht vorhandenen Platz. 1908 kam ein neuer, sprch der heutige Hauptbahnhof und das ganze alte kam weg. Hier könnt Ihr Euch noch die Übergangszeit der Verlegung anschauen: http://www.luebeck-buechener-eisenbahn.d...lbe/luebeck-hbf . Unten ist der alte bereich und links von ihm befindet sich der alte Knotenpunkt. Geradeaus nach unten ist die Ursprungsstrecke nach Büchen (1851). Nach Hamburg direkt wurde seitens Dänemark verhindert. Altona und Schleswig Holstein waren noch Dänemark, Altona die zweitgrößte Stadt nach Kopenhagen dieses Staates. Man musste also über das Herzogtum Lauenburg an die Hamburg - Berlin Strecke schaffen. Nach ihrer Fertigstellung wurde diese Strecke nun doch als zweite der Lübeck - Büchener Eisenbahn genehmigt und 1865 fertiggestellt. 1870 folgte die Anbindung rechts weg nach Bad Kleinen und damit Richtung Wismar, Rostock und Schwerin. Übrigens soll diese noch eingleisige Strecke bis 2027 bis 160 km/h ausgebaut und elektrifiziert sein. U.a., um den Güterverkehr auf der Strecke Hamburg - Berlin zu entlasten. Ziwschen Hamburg und Lübeck bzw. Puttgarden ist eh im Moment tote Hose bis (MINDESTENS) 2029, da über die Vogelfluglinie nichts eisenabhntechnisch mehr fährt, bis die große Beltquerrung fertig ist. Dann aber -Leck mich .... am anderen Ende des Mundes, wird dort also nicht nur mehr der Güter- und Fernverkehr nach Dänemark und Restskandinavien wie blöd rollen, sondern auch der Richtung Nord-MeckPomm. Zur Erläuterung: 13 von 24 Stunden waren in meinerKindheit die Schranken an Spitzentagen in meinem Geburtsort an der Strecke unten. Da ging die Luzi ab und bald wird es noch mehr. Entlastend werden zusätzliche S- BahnGleise bis nach Ahrensburg bis 2027 gebaut sein werdensollentut. Wer es glaubt, wird seelig. Man schaue sich den engen Korridor durch Hamburg an. Bis Hasselbrook kein Problem. Aber danach?
Zurück zu dem Dreh und Angelpunkt Lübeck vor 1900. Der Handel blühte. 1871... Deutsches Reich, Dänemark wurde um Schleswig Holstein beraubt, Zollunion und viele andere geschichtliche Veränderungen ließen den Handel weiter explodieren. Nun stellt Euch diese Zeit des Dampfes vor. Da fährt richtig viel. Hamburg -Lübeck ist zweigleisig seit anfang an, weil da was geht. So richtig. Ostsee - Elbe - Atlantik.
Nun mal die vereinfachte Karte ohne schlechte Auflösung und dem ganzen Feld- und "Häuserzeugs"
Die Drehscheibe - das BW - gehörte zur MFFE. Der mecklenburgischen Friedrich - Franz Eisenbahn. Diese Eisenbahngesellschaft wurde auch öfter umbenannt. Die Strecke Lübeck - Büchen und die Abkürzung von Bad Kleinen Richtung Hamburg kreuzen einander. Tatsächliches Kreuzen.
Bleiben wir bei dem Titel. Die Gebäude oben gehörten der Lübeck Büchener Eisenbahngesellschaft (LBE), die Haupwerkstätten. Der Einfachheit halber um 90 Grad gedreht.
Wenn ich mir diese Gebäude von oben anschaue und die Gleise, gehe ich mal von innenliegende Schiebebühnen aus. 1893 muss das da einfach nur der Eisenbahnerhimmel gewesen sein
Insgesamt sind da ordentlich viele Gleise.
Ob die Kreuzungen, die ich dort in diesen Gleisen eingezeichnet habe, tatsächlich existierten, bleibt offen. Die Karte, die ich bekam, hatte nur 850 Pixel. Das können auch einfach Verschiebungen durch die Umwandlung gewesen sein und tatsächlich sind sie vielleicht auch durchgängig. Zu ihrer Funktion schrieb Ingo noch Folgendes, was für Ortskundige noch hilfreich ist:
"Der Verschiebebahnhof für den innerstädtischen Güterverkehr verblieb im Holstenbahnhof, die Vorsortierung fand außerhalb statt. In Kücknitz, Dänischburg und Lübeck-Niendorf. Denkt bitte auch daran, daß es das Industriegebiet Schlutuper Tannen noch gibt/gab, welches auch noch bedient wird. Bis kurz vor Herrenburg verläuft parallel zur kleinener Bahn auch die Schlutuper Bahn. Hierbei handelt es sich nicht um eine zweigleisige Bahnlinie sondern um zwei eingleisige Bahnstrecken, die zufällig parallel über 5 km zusammen verlaufen.
Im Bereich des Bf. St. Jürgen gibt es zwei Gleiswechsel, die es ermöglichen, Zügen nach Ratzeburg oder Kleinen eine Umfahrung in St. Jürgen haltenden Zügen zu machen. Züge nach Ratzeburg Büchen nutzen bis zum Abzweig der Kleinener Bahn die Gleisanlagen parallel zur Schlutuper Bahn."
Wer sich ebenso noch genau einlesen möchte über die Straßen/ Lagen vor Ort im Vergleich zur heutigen Zeit, der möge den Link ganz oben anklicken und einfach lesen. Super erklärt.
Flauschiges Wochenende