Hallo liebe Leute und insbesondere hallo Klaus-Dieter @KDW ,
danke für die Bilder, die mich in der Tat bekräftigen in meinem Tun.
Ich muss sagen, dass ich, da ich ja bekanntermaßen ebenso sehr von benachbarten Koniferen betroffen bin, ganz zu schweigen von der eigenen Kastanie (lang möge sie leben und Tod den Miniermotten!!!), das lose verlegte Material sehr zu schätzen gelernt habe.
Beim Absaugen mit dem Laubsauger verschwindet nur ganz wenig, wenn der Schotter ordentlich gestopft ist. Und unverklebten Schotter, der vermoost ist, auszuwechseln ist ein Kinderspiel. Allerdings kann ich verstehen, dass man den Schotter an abschüssigen Kanten irgendwie sichern muss. Ich hätte vielleicht statt des Klebens noch eine niedrige Mauer vorgezogen.
Übrigens gefällt mir Dein Tunnelportal ausnehmend gut. Tunnel habe ich ja nicht, leider, aber die Geographie des Gartens gibt das einfach nicht her. So etwas extra herbeizuführen wäre exorbitant platzaufwändig und ist somit außerhalb des Möglichen.
Nun ja, aber mittlerweile ging es an ganz anderer Baustelle weiter.
Wie schon oft angeführt habe ich trotz Fokus auf Spur 1 einige LGB- und auch drei Piko-Loks. Die kurzen Loks dieser Hersteller nutze ich zum Rangieren im Garten - gute Stromaufnahme, da dafür gebaut, und jedenfalls im Falle von LGB auch gute Zugkraft.
Nur leider - wohin mit den Loks, wenn der Fahrtag zuende ist? Bislang stellten mir die Loks dann die Gleise im Werkstattbahnhof zu (der erste erreichbare Bahnhof im Haus). Das bedeutete, dass ein reiner Indoor-Betrieb erst möglich wurde, wenn ich die Loks von den Gleisen hob, weil der Bahnhof der Endpunkt der Indoor-Strecke ist. Lästig.
Die letzten drei Tage habe ich daher den Bahnhof nochmal ergänzt und eine Abstellanlage gebaut. Paul @Paul60 fand ja mein Schwenkgleis im Eisenbahnraum gut; hier kann man dann mal sehen, wie ich so ein Gleis baue.
Also... auf geht's.
Das war bislang die Situation: An der Kante, wo auch das Gleis mit der Lore endet, war Schluss. In der Lücke zwischen grüner Arbeitsplatte und Wand lagerte ich bislang Holzstücke. Aber den Raum, dachte ich mir, kann man auch besser nutzen. Auf diesem Bild habe ich die Arbeitsplatte schon mit einer Stützkonstruktion verlängert (Ende von Bautag 1).
So, jetzt mal ganz vage ausprobiert: Ein Schwenkgleis könnte hier mindestens zwei, vielleicht auch drei Abstellgleise bedienen. Der Radstand der LGB-Loks ist bei einer Bühnenlänge von 40cm allemal zu fassen. Der Dorn markiert den künftigen Drehpunkt.
Na denn wollen wir mal... mit einer stabilen Unterkonstruktion fangen wir an.
Die Platten liegen. Bis zum Abbinden des Klebers (aufgebracht am Ende von Bautag 2) musste die Konstruktion über Nacht beschwert werden. Hm. Sollten die Loks ruhig mal was tun für ihre Abstellplätze! Sie standen bis zum Morgen und haben die Platten getreulich beschwert...
Man kann auch schon sehen, dass Platz für ein drittes Gleis geschaffen wurde.
Nächster Morgen. Die Gleise werden provisorisch ausgelegt.
Ganz wichtig ist das Anschrägen der Schienen des Schwenkgleises und der Zuführgleise, da sie sich sonst verhaken. Das ist ein Prozess, den ich mit Ausprobieren und mobiler Kleinbohrmaschine durchlaufe. Vor allem darf keine Schiene eine "feindliche", also keine rechte eine linke, beim Schwenken berühren, da es sonst natürlich zu Kurzschlüssen käme.
Noch immer in diesem Probiermodus wird die Schwenkbühne nach und nach optimiert.
Ich ersetze dann den Stichel ganz einfach durch eine massive Schraube, hier eine 5/20er durch die Drehschwelle in die Trägerplatte. Das ist die dritte Schwenkbühne, die ich so baue, die älteste ist jetzt vier Jahre alt und der Drehpunkt hat keine Ermüdungserscheinungen. Ziemlich makeshift sieht das aus, stimmt, aber wenn's hält? Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht...
Nun sind alle Gleise fixiert. Mechanisch funzt es schon ohne Haken und Feindberührung!
Nun noch die Elektrifizierung, oder wie sagten unsere Altvorderen: "Elektrisierung"... aber das bezog sich auf Oberleitungen. Ich hingegen ziehe nur Strippen. Man kann entsprechende Lötklemmen auch fertig kaufen, aber ich schneide einfach Schraubverbinder durch und versehe sie mit Lötösen aus dem Baumarkt. Die Bühne wird vom Einfahrgleis versorgt, die Strahlengleise dann von der Bühne. Bei der Bühne im Eisenbahnraum habe ich jedes Gleis abschaltbar konzipiert, da z.B. die alte V 200 von Märklin ständig ein Basisgeräusch von sich gibt. Nett, ja, aber irgendwann nervt der regelmäßig anlaufende Luftpresser. Hier aber stehen Loks ohne Basisgeräuschteppich; Abschaltungen sind also unnötig.
Das Zuführkabel zur Bühne läuft, wie man sieht, durch ein eher ovales Loch. Ganz einfach deshalb weil auch bei der geringen Bewegung die Litze sonst eventuell strammen könnte oder an der Kante reibt. Das teils abisolierte Kabel hier ist schon mit Lötfett versehen, gleich wird es vorverzinnt. Dann wird es in einer Schlaufe angelötet und geht weiter zu den Strahlengleisen. Das spart einen zusätzlichen Lötpunkt ein.
Lötlöt, machmach, tutu... und fertig. Alles verkabelt. Hier auch mal die Situation mit geschlossener Tür zum Garten und der "Schlechtwetter-/Winterbrücke", die zu solchen Zeiten eine Umfahrmöglichkeit für Loks bietet. Zu Gartenbahnfahrtagen ist stattdessen die Brücke in den Garten angesetzt.
So, die Damen besichtigen ihr neues Bw...
Das Verschwenken und Fahren funktioniert problemlos... nichts hakt, nichts bleibt stehen.
Nach einigem Hin- und Herprobieren: Das ist die optimale Lösung zur Abstellung aller LGB-Loks und noch einer Piko-Lok. Endlich sind die Gleise des Bahnhofs nach Betriebsschluss wieder frei!
OK, aufräumen und putzen muss ich noch, alles Mögliche liegt noch herum. Aber dennoch hier mal ein Funktionsbeispiel für den Bahnhof, den ich nun freizügig verwenden kann. Ein Eilzug aus dem Eisenbahnkeller fährt ein. Er hat zwei Kiss-Mitteinstiegswagen und einen Märklin-Pw3. Das sind fünf, wie ich sie nenne, Standardpersonenwageneinheiten. Auch ein Zug mit z.B. zwei Umbauwagen, zwei Donnerbüchsen und einem Pw (ergo fünf "Kurzen") würde passen. Das Betriebsbeispiel funktioniert mit längeren Zügen nicht mehr. Aber es reicht ja.
Der Zug fährt auf Gleis 1 ein, die Zuglok setzt ab. Eine Köf wartet bereits im Bw-Zufahrtsgleis.
Die Zuglok fährt auf Gleis 2, die Köf kommt hinterher.
Die Köf setzt nun nach Gleis 1 um und kuppelt an den Wagenzug.
Sie zieht den Wagenzug bis ans Gleisende (das hier nur provisorisch gesichert ist - endgültiger Zustand siehe unten. Ich wollte einfach mal fahren nach drei Tagen konstruieren und habe das Gleisende später fertig gebaut).
Nun ist die Einfahrweiche wieder frei und die Zuglok kann sich ans andere Zugende setzen.
Und da fährt er wieder Richtung Eisenbahnkeller, der Eilzug.
Somit kann ich also bei schlechtem Wetter oder im frostigen Winter zumindest einen Pendelverkehr vom Keller in die Werkstatt realisieren.
Das Gleisende ist schließlich auch gesichert - es ist Abend und im Bw kehrt Ruhe ein.
Übrigens habe ich vor, einige wenige Szenen im Keller auszuschmücken; hier im Werkstattbahnhof sollen zumindest ein Bahnsteig, ein Stellwerk und eine Ladefläche entstehen, auf der verschiedene Ladeszenen nachgestellt werden können. Am liebsten mit schönen alten Metallgitterleuchten versehen, von denen ich fünf Stück liegen habe. Aber das ist noch Zukunftsmusik; in den nächsten Tagen baue ich im Eisenbahnkeller weiter.
Nun ist ein arbeitsreiches Wochenende zufriedenstellend zuende gegangen. Eine hoffentlich schöne Woche für alle wünscht Euch
herzlichst,
Guido