Hallo Paul
(übrigens heißt mein Sohn auch so, der sechste Paul in der Familie seit dem 17. Jhdt),
vielen Dank für die nette Antwort! Eine kurze nächtliche Antwort sende ich hier.
Zunächst einmal aber eine Klarstellung wegen der Anleger:
Zitat von Paul60 im Beitrag #154
In dem Filmchen, das Du gefunden hast, ist der Fähranleger auf der westlichen Seite (links) bei 0:51 zu sehen.
Das ist der damals neue Anleger für die Autoverladung. Diese Stahlrampe zur Autoverladung müsste Anfang der 70er gebaut worden sein, genau weiß ich das aber nicht. Die alte Autoverladung war nicht für RoRo-Fähren gedacht und entstammte einer Zeit, als motorisierter Massentourismus nach Norderney (einer Insel, man bedenke, auf der man sein Auto lediglich auf einen Parkplatz fährt und es anderweitig garnicht benutzen darf) noch gar nicht üblich war. Hier dazu etwas mehr Bildinfo.
Ich habe jetzt nochmal gesucht und wenn man nach "Norddeich Mole Ansichtskarte" googelt, bekommt man dann doch ein paar ganz gute Ergebnisse, z.B. auf
https://ansichtskarten-lexikon.de/ort-norddeich-4203.htmlAber auch sonst gibt es dann doch Einiges, das ich in meinem eigenen Archiv wiederentdeckt habe, z.B. diese interessante Aufnahme, die ich von einem befreundeten Ansichtskartensammler habe. Es steht hier auf dem Gleis zum Kran, das am verlängerten Molenbahnsteig auch eine Kante hatte (die kenne ich auch noch), ein VT 624. Nun sind die 624er auch als D-Züge in Richtung Ruhrgebiet gefahren (auch in Doppeltraktion mit Zugteilung in Leer), aber ich stelle mir gerne vor, hier ein Beispiel für den kurzzeitig bestehenden Eilzug von Norddeich über Norden, Esens, Sande, Oldenburg, Bremen, Hannover nach Bad Harzburg zu sehen:
Weiterhin erkennt man die bereits erwähnte DKW zwischen Mole und Bhf, die Baustelle am Molenkopf für das DB-Gebäude, in dem später im OG das unvergessene Restaurant "Prikkenkieker" untergebracht war (heute Frisia-Verwaltung, komplett umgebaut). Auf der Mole bzw. am Hafen rechts das Gleis zum ehemaligen Tanklager; die Gebäude mit den hellen Dächern sind die Autowerkstatt Sell. Rechts daneben die Einrichtungen des Hafenamtes (heute Niedersachsen Ports) mit einem kleinen Tonnenhof.
Der Portalkran ist schon weg, aber dafür an der Westseite der Mole, als dunkler Gnubbel ungefähr in Molenmitte (zwischen den beiden Schiffen) erkennbar die alte Verladerampe. Sie war sicherlich auch mit Stahlelementen gebaut, ich erinnere mich aus Kindertagen aber nur an die Holzbohlen, mit denen sie belegt war.
Auf diesem Bild, wieder natürlich sehr klein, kann man beide Anlagen erkennen, hier ist der neue Anleger schon gebaut:
Die Fähre rechts liegt an der neuen Brücke, etwas weiter davor sieht man noch die alte Verladung, die eben keinen längsorientierten RoRo-Verkehr zuließ. Hier wurden die Fahrzeuge zum quer davor liegenden Schiff verladen, aber es waren ja auch nicht so viele. Heute steht zumindest die "neue" stählerne Verladebrücke noch, hier fahren jetzt aber die Schiffe nach Juist ab, sie dient also nur noch der Verladung der Frachtcontainer (die sehen so ähnlich aus wie früher die Collicos). Der Verkehr nach Norderney wird heutzutage von der gigantisch ausgebauten östlichen Molenseite, auf der eine Art Mautstation aufgebaut ist, abgewickelt. Zwei neue Verladerampen sind dort entstanden; ab und zu entsteht auch mancherlei anderer kurioser Schickimicki-Heckmeck wie ein Riesen-LED-Bildschirm zur Bespaßung wartender Autofahrer dieses Frühjahr. Ich finde sowas immer lustig, wenn ich den Hafen besuche, denn man kann insgeheim Wetten mit sich abschließen, wann Salzwasser und Seeluft solchen Kindereien ein frühes Ende bereiten... der Bildschirm ist jedenfalls schon wieder weg...
Hier noch eine andere Aufnahme wegen der Kranfrage:
Hier (60er?) ist der Portalkran auch schon weg, dafür sehen wir zwei fahrbare Straßenkräne, die flexibel am Kai operieren können. Einen solchen fahrbaren Kran, natürlich ein viel moderneres Exemplar, kann man auch heute noch in Norddeich sehen, er steht zumeist vor dem Gelände von Niedersachsen Ports.
Das wäre doch vielleicht eine Alternative - im Modell wäre ein Fuchs-Bagger sicherlich eine akzeptable Variante.
Ja und zu meinem Molenbahnhof: Da wird dann zumindest eine V200 oder auch eine E10 hineinpassen, mit zwei 75cm-Wagen; also ein kleiner Badeschnellzug mit ARm und BDm z.B. deckt dann alle Bedürfnisse der Reisenden von Gepäck bis Speisewagen ab. Lange Züge kann ich ja auch im Garten fahren, man lernt sich zu bescheiden bei dieser Spurgröße im Haus.
Allerdings... heute nachmittag hat mein kleiner Paul in seinem Übermut 16 Güterwagen, davon etliche vierachsige, zusammenrangiert und meine Maxi-140 zog die auch anstandslos meine Rampe hinauf. Immer muss es also auch im Haus nicht nur klein-klein zugehen...
Viel Spaß Dir auch weiterhin und ich freue mich auf künftigen Austausch!
Herzlichst,
Guido