RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#76 von kpev , 15.12.2021 17:47

Liebe Stummis,

heute geht es weiter mit dem Fräsen des langen Bogens mit beiden Zungen bzw. erstmal mit dem Beheben eines Fehlers.

Den Halter habe ich ja mit zwei Aussparungen für die Zungenfräsungen versehen, die am Ende insgesamt zu einer Schiene mit 2 Zungenfräsungen führen soll und die Gesamtlänge ergibt sich durch den Abstand im Halter. Die Länge berechnet sich aus den beiden Zungenlängen und der dazwischen liegenden Schiene in dem Musterblatt in Post 69:

320 cm + 761,5 cm + 320 cm = 1401,5 cm
Das entspricht in 1:87 ziemlich genau 161 mm.

Und darauf ist (war) der Halter ausgelegt. Leider habe ich aber übersehen, dass für die abliegende und anliegende Zungenhälte das Fräsbild am Ende ja auch den Radius des Fräsers berücksichtigen muss, siehe Bildchen, wo man den Unterschied zwischen dem schnell in sketchup gezeichneten Fräsbild und dem tatsächlichen Fräsbild sieht.




Und damit fehlen mir auf beiden Seiten 1,5 mm (=grüner Doppelpfeil). Zum Glück kann man den Halter mittels Fräse diesbezüglich leicht anpassen und ich habe im zusammengebauten Zustand auf beiden Seiten 1,5 mm abgefräst. Die Pfeile zeigen an wo die 1,5mm weg müssen.




Soweit so gut. Die Schiene die man hier einlegt muss nicht ganz genau in die Aussparung passen. Die Überstände können zwischen 5mm und 10 mm betragen. Je länger desto sauberer die Fräsung weil die Schiene dann etwas weniger schwingen kann.




Die Pfeile zeigen die Stellen an, die ich weggefräst habe. Für eine 161,0 mm lange Schiene mit zwei Zungen am Ende braucht man also insgesamt 161,0 mm plus 3,0 mm Fräserdurchmesser = 164,0 mm zwischen den Aussparungen.




Anders als in Post 45 habe ich zuerst die abliegende Zungenseite befräst. Ich glaube das es egal ist, wie rum man es macht. Es sollte ziemlich genau ein 30 mm langes Fräsbild resultieren (29,5 bis 30,5 mm kriege ich meist hin zwischen den beiden Pfeilspitzen), dann ist die Spitze dünn genug aber noch nicht zu dünn bei Code 83. Im Kreis sieht man schön den Viertelkreis, den der Fräser hinterlässt.




Dann muss man alles zerlegen und die Schiene umdrehen. Das Fräsbild für die anliegende Zungenseite zeigt das nächste Bildchen, nachdem das Schienenstück schon aus dem Halter ennommen wurde. Da wo die Pfeilspritze liegt sollte der Steg gerade so noch nicht angefräst sein. Die Länge des Fräsbildes ist hier egal. Hier muss man sich in 0,025mm Schritten in der z-Achse nähern, sobald sich am Schienenkopf blankes Metall zeigt, sonst macht es "pling" und Fräser und Schiene sind kaputt.




Die Schienenstücke am Ende werden jetzt mit dem Seitenschneider entfernt (habe mir endlich einen zugelegt) und den Rest macht dann 500er und 1000er Schmirgelpapier zum Entfernen der Grate.

Im Halter ist dann noch je eine Aussparung für die zwei kurzen Zungenstücke, die jeweils nur eine Zunge tragen. Je nach Zungenfräsung passt nur eines der beiden Stücke, damit die schiefe Ablängfräsung nicht falsch herum ist. Zum Ablängen braucht man nur jeweils die beiden abgebildeten Stücke des Fräshalters. Die Zungenfräsung selbst kann man auch in den jeweiligen Teilen des Halters einzeln machen oder eben im separaten Klötzchen wie in Post 45.

Zum Ablängen liegen die Zungenstücke im Winkel von ca. 4,1 Grad auf beiden Seiten des Halters. Wenn beide Schienenstücke am Ende exakt auf die gleiche Länge gekürzt wurden, passt es geradezu traumhaft genau. Die Länge dieser Stücke berechnet sich erneut nach Musterblatt in Post 69:

320 cm + 764,5 cm / 2 = 702,25 cm
Das entspricht in 1:87 ziemlich genau 8,1 cm.




Und so sehen die beiden kurzen Zungen-Schienenstücke und das lange doppelte Zungen-Schienenstück dann in der EKW aus. Jetzt fehlen "nur" noch die 4 Gelenkfräsungen, die Löcher für die Aufnahme des Stelldrahtes und die 12m Gleisjoche zum Übergang auf die Gleis-Stahlschwellen und dann ist die EKW fertig. Dazu muss ich aber meine Ruhe haben, das aufzubereiten.




Jedenfalls freut sich der 4-achsige SSm Wagen der K.P.E.V. "Essen 30 207" von Fleischmann (Art. Nr. 5835) aus dem Jahr 1996 mit einer Ladung 12m Schienenprofilen 8a dass er nun artgerecht über eine preußische EKW rollt und in der Mitte des Bogens sanft über ein durchgehendes Stück Schiene fahren darf. Im Bild sieht man beim Draufklicken und Vergrößern auch schön die abgerundete Zungenspitze. Ich habe die EKW so lange gedreht, bis auch die Fräsung einen schönen Schatten wirft.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#77 von der Wedeler , 15.12.2021 19:03

Hallo Wolfgang,

nach wie vor ganz große Gleisbaukunst, die Du hier zeigst!
Ich habe mich zwischenzeitig gefragt, wie Du Flügelschienen und Herzstück gegeneinander isolierst. Bei Weinert gibt's dafür einen gut sichtbaren Steg, der die Profile auf Abstand hält. Wie machst Du das?

Zitat von kpev im Beitrag #76

Jedenfalls freut sich der 4-achsige SSm Wagen der K.P.E.V. "Essen 30 207" von Fleischmann (Art. Nr. 5835) aus dem Jahr 1996 mit einer Ladung 12m Schienenprofilen 8a dass er nun artgerecht über eine preußische EKW rollt und in der Mitte des Bogens sanft über ein durchgehendes Stück Schiene fahren darf.



Das tut er hoffentlich auf RP25-Radsätzen! Einer derart schönen Weiche solltest Du keine NEM-Räder zumuten, auch wenn es möglich ist!

Viele Grüße
Heiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#78 von Frank1969 , 15.12.2021 20:11

Hallo Wolfgang,

Gratulation! Da hast du wohl weltweit die erste preußische EKW auf Stahlschwellen in 1:87 hergestellt und präsentiert! Sie sieht echt schön aus

Zitat von kpev im Beitrag #76
Jedenfalls freut sich der 4-achsige SSm Wagen der K.P.E.V. "Essen 30 207" von Fleischmann (Art. Nr. 5835) aus dem Jahr 1996 mit einer Ladung 12m Schienenprofilen 8a dass er nun artgerecht über eine preußische EKW rollt und in der Mitte des Bogens sanft über ein durchgehendes Stück Schiene fahren darf.



Artgerechte Haltung ist ja ein sehr aktuelles Thema

Eine elektrische Trennung des Herzstückes kann man ja in den Schienenlaschen elegant machen. Da hast du die Profile auch schon getrennt:



Man muss die beiden nur mit einem Stück z.B. mit Sekundenkleber getränktem Papier gegeneinander isolieren.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#79 von kpev , 15.12.2021 20:47

Hallo Heiko, hallo Frank,

Zitat von Frank1969 im Beitrag #78
Man muss die beiden nur mit einem Stück z.B. mit Sekundenkleber getränktem Papier gegeneinander isolieren.



vielen Dank für eure positiven Kommentare, aber die Gelenkfräsung steht noch an... So ist die EKW aktuell nur eine Federzungen EKW mit sehr starken Federn. Die Gelenke muss ich noch machen. Aktuell warte ich noch auf die 5 neuen Fräshalter für die Gelenke. Insofern gibt es morgen nur die Fräsanleitung.

Zur Isolierung, ja, so dachte ich auch es zu machen. Im Schienenverbinder. Habe ich aber auch nur irgendwo in einem Forumsbeitrag gelesen. Wo weiß ich leider nicht und von wem. Klingt sehr durchdacht.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#80 von kpev , 16.12.2021 19:02

Liebe Stummis,

ich habe heute die Gelenke gefräst, aber das ist alles so klein, das kann ich nicht vernünftig fotografieren. Meine kleine Tochter hat mal ein Video gemacht. Da sieht man eigentlich ganz schön, wie das Gelenk so funktioniert. Die EKW lag frei auf dem Esstisch und ich habe ohne die EKW zu halten mit einem 0,5 mm Federstahldraht, der am Ende umgebogen war die Zunge hin und her bewegt.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#81 von Frank1969 , 16.12.2021 21:36

Hallo Wolfgang,

erstaunlich, wie leichtgängig sich die Zunge bewegt! Du hattest mir das irgendwann schon einmal geschrieben, aber wegen Alzheimer…Welchen Durchmesser hat der Stirnfräser, den du für das Zungengelenk benutzt?

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#82 von kpev , 17.12.2021 14:12

Liebe Stummis,

und hier nun die Fräsanleitung für die 3,20 m langen Gelenkzungen aller preußischen Weichen 1:7 passend zu dem kurzen Video. Benötigt werden folgende Utensilien:

  • mindestens 4 Fräshalter (bei mir GELENK 1:7 A & B und C & D, kosten aktuell ca. 3 Euro je Stück im 3D Druck bei meinem Druckdienstleister)
  • Stirnschliff-Fräser 0,5 mm (besser 0,3 mm in einer kurzen Ausführung (aktualisiert am 25.10.2022))
  • Stirnschliff-Fräser 1,0 mm
  • Bohrer 0,5 mm


Noch etwas. Wenn ihr euch selbst solche Fräshalter konstruiert und 3D-druckt, beschriftet diese irgendwie:

  • mit dem Schienenprofil
  • wofür die sind (Gelenk, Zunge, Herzstück etc. sofern wichtig auch mit EW, EKW, DKW usw.)
  • und irgendwelchen Buchstaben damit klar wird was wozu gehört
  • Passkegel (nur Kegel!) sind auch sinnvoll, denn dann passen nur bestimmte Kombinationen, was Fehler verhindert


Idealerweise ist die "Beschriftung" nicht mit Edding, sondern so wie bei mir durch eine 3D gedruckte Schrift die im Klotz als Vertiefung drin ist. Ich habe einiges an Klötzen der Version 1 entsorgt, weil ich es irgendwann leid war mir zu überlegen, ob der Klotz in der Hand auch der ist den ich brauche. Das sieht also nicht nur "fancy" aus, das ist echt wichtig.

Los gehts. Gestartet wir mit Halter A und B und der Lochbohrung vorne in der Zunge. Hier kommt später der 0,5 mm Stelldraht rein, der zum Unterflurantrieb geht und die Zungen einzeln bewegt, damit wir in der Mitte keinen Stelldraht anschauen müssen. Der Weichenantrieb ist noch im Labor und basiert auf einer Idee von Frank (Frank1969). Der Antrieb wird hier später vorgestellt.

In Bild Nr. 1 sieht man, wie die Zunge in die Fräshalter A und B eingelegt werden muss, mit der innen liegenden Seite nach oben und dem zu bohrenden Loch auf der rechten Seite:




In Bild Nr. 2 sind nun Klotz A und B zusammengeklappt und man sieht, wo der Bohrer zum Einsatz kommt. Oben ist nun die innenliegende Seite der Weichenzunge:




In Bild Nr. 3 ist die Stelle nochmal vergrößert, wo gebohrt wird. Zur Unterscheidung habe ich die Pfeile blau gemacht. Ich benutze hier wirklich einen Bohrer und keinen 0,5 mm Fräser, obwohl man mit denen auch eintauchen können sollte. Aber die 0,5 mm Fräser sind mir dafür zu teuer. Zum möglichst genauen Positionieren kann man die Kimme in den Fräshaltern benutzen. Die Zunge ist hier ca. 1,2mm breit, dh oberhalb und unterhalb des Loches verbleiben nur 0,35 mm. Die Positionierung des Bohrers sollte also sehr sorgfältig erfolgen:




In Bild Nr. 4 ist der 0,5 mm Bohrer gegen den 1,0 mm Stirnschliff-Fräser getauscht und im Bereich der 2. Kimme wird der Fuß des Profils abgenommen, bis man nur noch den Steg von oben erkennen kann. Das sind bei Tillig Code 83 ca. 0,35 mm die hier wegmüssen. Die Abstände passen genau für die 3,20 m lange Vorbildzunge, die in 1:87 dann 37 mm lang wird. Man muss also nichts messen und nur darauf achten, dass das Schienenprofil auf Anschlag im Halter eingelegt ist. Ich bewege den Fräser auch nur innerhalb des in der Zeichnung sichtbaren Kästchens, um den Klotz nicht anzufräsen:




In Bild Nr. 5 sieht man die Stelle mit dem Kästchen vergrößert. Da das Klotzpaar unten an den Enden Haltenasen für die Positionierung im Schraubstock hat, kann man das auch immer wieder herausnehmen und anschauen. Man muss sich dann eben die letzte z-Höhe notieren. In der Regel wird man das aber sehr gut sehen wenn man die 0,35 mm weg hat, dass nur noch der Steg zu sehen ist und man aufhören muss:




In Bild Nr. 6 wird das Klötzchenpaar A & B nun geöffnet und die Schiene umgedreht eingelegt, mit dem Kopf zum Betrachter, bzw. später dann mit dem Kopf nach oben:




In Bild Nr. 7 geht es nun mit dem 0,5 mm Stirnschliff-Fräser weiter. Wichtig ist, dass man die x-Achse aus der 1 mm Fräsung nicht verstellt und immer nur in y-Richtung und z-Richtung verstellt, denn dann liegt die 0,5 mm Fräsung exakt in der Mitte der 1 mm Fräsung.




So und hier speicher ich den Beitrag mal, nicht dass mir irgendein blöder Browser-Fehler den Text klaut :-)

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#83 von kpev , 17.12.2021 15:01

Liebe Stummis,

weiter geht es mit der Fräsung der Zunge.

In Bild Nr. 8 sieht man die fertige Fräsung mit 0,5 mm, die bei Code 83 Profil ca. 0,45 mm tief sein sollte. Die Schiene ist dann an dieser Stelle 2,1mm - 0,35mm - 0,45mm = 1,3 mm hoch. Bei Code 75 fräse ich im Steg 0,3 mm und im Kopf nur 0,35 mm, dort bleiben dann von den 1,9 mm Gesamtstärke ca. 1,15 mm was auch noch problemlos geht. Bei Code 60 geht die Fräsung auch, aber da muss man ganz anders vorgehen und den Steg anders bearbeiten, aber ich bleibe lieber erstmal bei Code 75 und Code 83. Und diesen verbleibenden Steg muss man nun noch auf 0,2 mm Dicke bringen, erst dann ist das "Gelenk" fertig:




In Bild Nr. 9 wechselt man nun auf das Fräshalterpaar C & D und zurück zum 1 mm Stirnschliff-Fräser. Die Schiene wird genau wie im Bild eingelegt. Die y-Achse passt jetzt genau für die Fräsung, denn die Haltenasen unten an den Fräshaltern positionieren das exakt auf dem Schraubstock. Deshalb muss man auch alles genau so machen wie im ersten Teil beschrieben, denn die entscheidende Fräsung ist diese hier und die muss man so machen, dass der Schienenkopf zum Fräsenbediener zeigt, sonst sieht man zu schlecht auf den Fortgang der Fräsung in y Richtung:




In Bild Nr. 10 sieht man, wie der Fräser im Bereich des Schienenfußes eintaucht und vor und zurück bewegt wird. Hier muss man in 0,05mm Schritten in die Tiefe gehen und gerne bei den ersten Fräsungen den Steg noch gar nicht berühren. Der Steg ist nur ca. 0,4 mm stark. 4x Fräsen sollte also genügen. Auch hier kann man, solange man an der y-Achse nichts verstellt auch noch einmal nachfräsen, wenn der Steg etwas zu dick sein sollte. Durch die Haltenasen unten, lässt sich das Klotzpaar immer wieder exakt einlegen:




Bild Nr. 11 zeigt das resultierende Fräsbild in Ultramakro. Man sollte mit dem 1 mm Fräser soweit Richtung Schienenkopf fräsen, wie im Bild zu sehen. Für die Optik der Schiene ist nur wichtig, dass man nicht nach oben durchfräst. 0,5 mm für einen Schienenstoß ist natürlich maßstäblich umgerechnet 43,5 mm was ca. 6-8x mehr als in Wirklichkeit ist, aber was solls. Es gibt auch 0,4 und 0,3 mm Fräser für diejenigen die das noch vorbildgetreuer haben möchten :




Bild Nr. 12 zeigt die beiden Zungen, so dass man das erzeugte "Pseudo-Gelenk" von beiden Seiten sieht. Die Fräsung der 2. Zunge ist entsprechend spiegelbildlich vorzunehmen:




Bild Nr. 13 zeigt, wie die Zungen in der Weiche liegen in sketchup. Durch das Futter, welches in diesem Bereich nachgebildet ist, sieht man die Schwächung des Profils nicht. Eine wie ich finde gute Lösung, sofern man als Werkzeuge nur eine Fräse und keinen Lötkolben zur Verfügung hat. Der Vorteil so ist sicher, die mathematisch exakte Positionierung der Zungen zur anschließenden Schiene und der absolut ruhige Fahrzeuglauf der dem bei einer Federzungenweiche entspricht:




Andererseits möchte ich echte Gelenkzungen auch noch irgendwann probieren, denn es würde die absolut exakte Nachbildung dieses Weichenbereichs ermöglichen mit Code 70 oder 60 oder halbierten Sommerfeld 3x3 mm Profilen. Die Drehzapfen waren in Preußen ohne Ende klobig und würden sich wahrscheinlich fast maßstäblich durch 2mm Neusilberstäbe nachbilden lassen, oder M1,4 Zylinderkopfschrauben DN912. Muss ich mir noch überlegen wie das am besten gehen könnte...

Bild. Nr. 14 zeigt sehr schön, wie die "Gelenke" mehr oder weniger unsichtbar im realen Modell im Schatten verschwinden, den die benachbarte Schiene liefert (Bildchen lässt sich vergrößern):

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#84 von kpev , 18.12.2021 14:11

Liebe Stummis,

bevor ich als neues Projekt die Kreuzung anfange noch einige kleine Beiträge zur grauen Theorie des Gleisbaus und hier zum Anschluss der EKW an die Doppelte Gleiseverbindung bzw. zum Anschluss an die Kreuzung 1:3,43. Auch hier gab es einige Langschwellen und besondere Schwellen. Heute zuerst der Anschluss der EKW an die Doppelte Gleiseverbindung mit dem Ausschnitt aus dem Musterblatt 116.

Da die EKW anders als die Kreuzung und die DKW nicht symmetrisch ist, gibt es je nach Einbaulage zwei verschiedene Schwellenpläne, die sich minimal unterscheiden. Von Schwellen Nr. 1169-1189 werden die normalen Schwellen der EKW verwendet, auch bei aufeinander folgenden Anschlüssen. Die Stellschwellen sind in beiden Einbaulagen um 20 cm verkürzt im Vergleich zur Stellschwelle in freier Lage. Die Länge beträgt dann nur 4,80 m statt 5,00 m. Führt der Bogen der EKW in den kreuzenden Ast, so wird die Schwelle Nr. 1390 R oder L verwendet, im anderen Fall die Schwelle 1411 R oder L. Die EKW 1:7 hat also insgesamt 6 verschiedene Stellschwellen gehabt, Nr. 1168, 1190, 1390R, 1390L, 1411R, 1411L. Was ein Aufwand.... Ich schätze mal, bei der Reichsbahn war es dann nur noch eine für alle Einbaulagen.

Lustigerweise ist auch die Stellschwelle der EKW im Anschluss um 1 Grad weiter gedreht und nicht parallel zu den anderen Schwellen, obwohl hier die Trennung von "Weichenbock" und "Weichensignal" gar nicht geht. Die leichte Abweichung sieht man in dem Bild aus sketchup am Ende des Posts gut.



Die Schwelle Nr. 1389 R oder L ist beidseitig symmetrisch verkürzt gegenüber Nr. 1167 bzw. Nr. 1191 aus dem normalen Schwellenplan in Post 69, da aber die Stanzungen für die Schrauben leicht im Winkel liegen und der Bogen hier bereits eine deutliche Spuraufweitung trägt, braucht man auch hier R und L Schwellen im Original. Die Schwellen Nr. 1384 und 1385 existieren auch in R und L Version, aber nur wegen des abgesägten Schwellenendes.

Der Bogen und die Spuraufweitung werden durch die entsprechenden Klemmplatten 2,4 und 5 für die EKW eingestellt, siehe Bildchen. Die gleichen Schwellen werden mit anderen Klemmplatten auch für die EKW und die Kreuzung verwendet, komischerweise aber nicht für die Weichen. Diese Schwellen hatten abweichend von allen anderen Schwellen gestanzte 42 mm "Löcher" in vergrößertem Abstand, aufgrund der möglichen Kombination 2/5 statt sonst 2/2 dann mit 95 mm Abstand statt 89 mm.



Die Schwellen Nr. 1384 und 1385 werden mit der anliegenden abgesägten Schwellen (je nach Weiche Nr. 1380-1386) mit den gleichen Platten verbunden wie bei der Anschlussweiche in Post 59.

So sehen die Teile dann gezeichnet aus, das Bild lässt sich wieder ziemlich groß klicken. Gedruckt habe ich sie bisher nicht, aber ich sehe da keine Probleme. Vielleicht lasse ich diese Teile drucken, wenn ich die Doppelte Gleiseverbindung angehe. Irgendwann.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#85 von kpev , 19.12.2021 14:36

Liebe Stummis,

wie angekündigt, möchte ich heute noch als abschließenden Beitrag zum Gleisbau rund um die EKW 1:7 den Anschluss an die Kreuzung 1:3,43 betrachten.

Im Übersichtsbild aus Musterblatt 113 (ex 116) sieht man sehr schön, wie einmal beide Stellschwellen auf einer Seite liegen und einmal über Kreuz. Da für den kreuzenden Ast 6x die Kurzschwellen Nr. 551 und einmal Nr. 1413 R bzw. L verwendet werden, kann für die eine Einbaulage die Stellschwelle Nr. 1190 bzw. Nr. 1168 aus dem normalen Schwellenplan zur Anwendung kommen. Im Einbauzustand wo die Stellschwelle umgedreht werden muss, gibt es nun die Schwelle Nr. 1412. Hier ist aber ein kleiner Fehler im Schwellenplan, denn auch die Schwelle 1412 muss es als L und R Version gegeben haben, vgl. den vorherigen Post, dort Stellschwelle 1390 R und L und daher wäre im folgenden Bildchen die Angabe 1412 R korrekt.



Die relevanten Ausschnitte aus dem Übersichtsbild in Musterblatt 113 (ex 116) hier noch einmal vergrößert. Für die Lang-Schwellen Nr. 1405 R und L sowie 1406 R und L gilt dasselbe wie für die entsprechenden kurzen Schwellen bei der Doppelten Gleiseverbindung aus dem vorherigen Post. Der Bogen und die Spuraufweitung werden auch hier durch die entsprechenden Klemmplatten 2,4 und 5 für die EKW eingestellt. Die gleichen Schwellen werden auch hier mit anderen Klemmplatten auch für die EKW und die Kreuzung verwendet. Diese Schwellen hatten ebenso wie 1383 R und L und 1384 R und L abweichend von allen anderen Schwellen gestanzte 42 mm "Löcher" in vergrößertem Abstand, aufgrund der möglichen Kombination 2/5 statt sonst 2/2 dann mit 95 mm Abstand statt 89 mm. Die Zeichnung ist diesbezüglich eher schlampig, aber vielleicht gab es ein weiteres Musterblatt, wo das genau erklärt wird, welches ich noch nicht habe. Die Langschwellen sind mit dem Winkel 1,8 Grad aus der senkrechten gekippt.



Die Schwelle 1389 R und L ist bei Kreuzungsanschluss und Doppelter Gleiseverbindung identisch in der Verwendung. Die Schwellen Nr. 1413 R und L haben schief gestanzte Löcher für die Schienenschrauben und daher muss es hier auch zwei verschiedene geben. Die Schwellen Nr. 1413 R und L werden auch bei der Kreuzung 1:3,43 in freier Lage verwendet und sind ca. 4,1 Grad aus der Senkrechten gekippt.

So sehen die Kreuzungsanschlussteile dann in sketchup gezeichnet aus. Das Bild lässt sich durch Anklicken wieder ziemlich vergrößern. Gedruckt habe ich auch diese Teile bisher nicht, aber auch hier erwarte ich keine Probleme. Wir werden es sehen, wenn ich den Kreuzungsanschluss dann irgendwann drucken lasse.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#86 von Frank1969 , 20.12.2021 08:25

Hallo Wolfgangs,

ich müßte unser Wohnzimmer leer räumen, du ziehst nach Hamburg und wir bauen zusammen einen Kopfbahnhof mit all den herrlichen Weichenverbindungen nach. Ob die Regierung mitmacht?
Zumindest habe ich teilweise auch Langschwellen bei mir eingesetzt. Solche speziellen Verbindungen wie oben waren schon zur Schulzeit mein Traum. In einer der Superanlagen-Zeitschriften aus den 90zigern hatte jemand so eine Verbindung selbst gebaut mit einfachen Weichen. Das Heft habe ich 1000x oft durchgelesen. Ich glaube das war die Anlage Borgas.

Zitat von kpev im Beitrag #83
Andererseits möchte ich echte Gelenkzungen auch noch irgendwann probieren, denn es würde die absolut exakte Nachbildung dieses Weichenbereichs ermöglichen mit Code 70 oder 60 oder halbierten Sommerfeld 3x3 mm Profilen. Die Drehzapfen waren in Preußen ohne Ende klobig und würden sich wahrscheinlich fast maßstäblich durch 2mm Neusilberstäbe nachbilden lassen, oder M1,4 Zylinderkopfschrauben DN912. Muss ich mir noch überlegen wie das am besten gehen könnte..


Das sollte eigentlich mit der Art, wie ich die Weichenzungen einsetze möglich sein. Statt des 0,5mm Messingdrahtes und dem 1mm Messingrohr als Führung unter dem Gelenk nimmt man die M1,4 und könnte schon beim Druck der Weiche die Führung für die Schraube mitdrucken. Unter dem Sandschutzblech ist ja genügend Platz für eine Führungshülse. Jetzt bräuchte man für die Zunge noch einen Löthalter, aber das Resin wird wohl nicht begeistert sein

Viele Grüße
Frank


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#87 von kpev , 20.12.2021 08:53

Hallo Frank,

vielen Dank für dein Feedback und für die Einladung nach Hamburg, die ich gerne irgendwann annehmen möchte. Aber vielleicht sehen wir uns ja auch im Preßnitztal im Sommer beim Schmalspur-Gleisbau im Maßstab 1:1 und du besuchst mich in Litoměřice in Tschechien.

Zitat von Frank1969 im Beitrag #86
Das sollte eigentlich mit der Art, wie ich die Weichenzungen einsetze möglich sein. Statt des 0,5mm Messingdrahtes und dem 1mm Messingrohr als Führung unter dem Gelenk nimmt man die M1,4 und könnte schon beim Druck der Weiche die Führung für die Schraube mitdrucken.


ja, das wäre der Plan, deine Vorgehensweise irgendwie in den Druck des Teil 1 der Weiche zu übertragen. Aber ich mache erstmal alles in Code 83 mit den Pseudogelenken und sehe dann weiter. Die Laufruhe wird man mit echten Gelenken wohl nicht hinbekommen. Parallel arbeite ich aber auch am durchgehenden Schienenprofil Code 83, wo ich einen Bereich von ca. 40 mm "umschmieden" möchte mit einem kleinen Brenner für Crème brûlée, den ich in der Küche von meiner besseren Hälfte gefunden habe... Oder Kaltumformung, denn eventuell sind die Zungen dann zu weich zum Fräsen, wenn man das Neusilber warm macht. Dann hätte das Profil dort nur 1,6 mm und wäre trotzdem durchgehend. Damit würde man sich die ganzen Fußfräsungen sparen im Weichenzungenbereich. Ich bin aber mit den Zungen ganz zufrieden aktuell.

Die Doppelte Gleisverbindung macht mir schon gewisse Probleme beim strategischen Trennen der Druckteile. So viele Herszstücke auf so engem Raum. Und auch die Doppelweiche ist diesbezüglich ein echtes Problem wegen der Radlenkerorgien auf den Schwellen, denn dort kann man ja keine Trennstellen für den 3D Druck machen... eigentlich. Viele Baustellen, die ich zuerst bearbeiten möchte.

Zitat von Frank1969 im Beitrag #86
Unter dem Sandschutzblech ist ja genügend Platz für eine Führungshülse. Jetzt bräuchte man für die Zunge noch einen Löthalter, aber das Resin wird wohl nicht begeistert sein


aber zum Glück gibt es dafür Indiumlot. Damit kann man direkt auf PMMA Plastik sogar Gussherzstücke nachbilden. Ich hatte die Druckteile schon bei 100 Grad im Ofen. Das ging eigentlich problemlos. Allerdings fehlt mir dazu Werkzeug: Lötkolben. Aktuell kann ich nur Sachen machen, die mit Fräse, Fräser 0,5/0,8/1,0/1,8/2,0/3,0, Bohrer 0,5 und Flachzange und Seitenschneider am Esstisch funktionieren :-)

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#88 von Joschu , 20.12.2021 15:12

Hallo Wolfgang,

ich kann dich nur darin bestärken, die Gelenkzungen analog zum Vorbild zu bauen. Deinen Einwand, dass eventuell die Laufruhe leiden würde, kann ich nicht bestätigen.

Ich möchte dir bzw. dem Forum meine Methode des Gelenkzungenbaus vorführen.

Bild entfernt (keine Rechte)

Meine Zungen (Märklin Spur Z Profil) bestehen wie in Bild 1 gezeigt aus zwei Teilen, nämlich der eigentlichen Zunge und einer geätzten Zungenplatte.Die Zungenprofile wurden gefräst und an die Unterseite wurde ein Ätzteil angelötet. Am Ende des geätzten Teils wurde der Steg des Zungenprofils weggefeilt und an die Stelle eine M1 Ms-Schraube eingelötet. Der Schlitz dieser M1 Schraube ist genauso stark wie der Steg des Zungenprofils, sodass sich zusätzlich zum Löten noch eine Klemmverbindung ergibt. Fertig sieht die Sache dann so aus:

Bild entfernt (keine Rechte)

Die Zunge mit Schraube wird dann durch durch das Gelenkloch der Zungenplatte geführt. Vorher wurde noch ein 1,5mm grosses Loch in die entsprechende Schwelle gebohrt. Von unten wird dann die Zunge mit einer M1-Mutter soweit befestigt, dass die Zunge auf den Gleitplatten der Zunge nur noch waagerecht bewegt werden kann und kein Höhenschlag eintritt.

Bild entfernt (keine Rechte)

Das Bild zeigt die Unterseite der Zungenplatte mit bereits abgelängter Schraube samt Mutter.

Die fertige Einheit, also mit den entsprechenden Verschraubungen zeigt die folgende Abbildung.

Bild entfernt (keine Rechte)

Ähnlich kannst du auch bei deiner gedruckten Weiche vorgehen, denn bei Preussens war auch eine Gelenkplatte an der Zungenplatte angebracht, ähnlich wie es auch bei meiner bayerischen 1:8 Weiche aussah.

Ich hoffe, dir damit eine Anregung für die dann tatsächlich vorbildgerechte Ausführung gegeben zu haben.

Beste Grüsse

Achim


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#89 von kpev , 20.12.2021 16:15

Hallo Achim,

tolle Bilder, vielen Dank fürs Zeigen! Ja, das wäre schön, wenn ich das auch so machen könnte. Aktuell fehlt mir dazu das Werkzeug, die Augen, die entsprechenden Lupen und die Idee, wie ich das perfekt mit dem 3D Druck kombinieren könnte. Aber ich werde das definitiv im Hinterkopf behalten und vielleicht fällt mir noch ein Mittelweg ein zwischen perfekter Vorbildtreue und akzeptablem optischem Gesamteindruck aus gewisser Entfernung :-)

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn du hin und wieder sozusagen als Ergänzung oder als Verbesserungsvorschlag meiner Versuche hier Bilder deiner Weichenteile vorstellst.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#90 von kpev , 20.12.2021 16:21

Liebe Stummis,

die EKW ist aus meiner Sicht fertig, inkl. aller Anschlussmöglichkeiten an Kreuzung bzw. Doppelte Gleiseverbindung. Anbei noch zwei schöne Bilder mit zusätzlichen 12m Gleisjochen an allen 4 Schienensträngen. Der Fleischmann Wagen SSm "Hannover 37 095" bringt bereits erste Teile der Kreuzung 1:7, die ich in den nächsten Tagen noch anfangen will, bevor ich über Weihnachten zu meinen Eltern fahren werde.

Die Bilder sind wieder ziemlich groß, wenn man draufklickt.

Viele Grüße

Wolfgang




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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#91 von kpev , 21.12.2021 14:31

Liebe Stummis,

und los geht es mit der Kreuzung 1:7 auf Stahlschwellen. Jetzt zuerst ein Paar prinzipielle Bilder zum Aufbau aus sketchup, denn ich setze mich jetzt gleich an die Fräse. Ich hab jetzt nur 1 Stunde, bevor die Kinderbande hier wieder aufschlägt und ich Französisch, Englisch und Mathe machen muss. Ich hoffe, morgen oder übermorgen ist alles fertig und dann gibt es mehr Bilder, auch zur grauen Theorie wieder ein bisschen.

Zuerst heute zum Einstimmen ein Übersichtsbild aus Sketchup und drunter die Aufteilung in die zu druckenden Teile. Beide lassen sich nach Anklicken auf 6000 Pixel Breite vergrößern. Da die Stellschwelle fehlt, ist eine günstigere Anordnung auf der Druckplatte möglich und es braucht nur 3 Druckplatten a 130x80 mm, so dass man wie bei der Weiche 1:7 bei meinem Druckdienstleister bei 30 Euro landet für die Plastikteile (Stand 20.12.2021).

Ich habe das Doppelherzstück noch einmal um 0,1 mm angepasst auf 14,1 mm Radlenkerabstand, da doch bei den Fleischmann Wagen einige die 14,3 mm Mindestbreite zwischen den Rädern nicht schaffen. Zum Glück kann man das mit ein paar Mausklicks in den 3D Daten anpassen. Aber da wird man sich irgendwann festlegen müssen. Eventuell muss ich doch einmal bei Fohrmann in so ein Radsatz Richtgerät investieren zum Einstellen. Aber das bei alten Fleischmann-Preußen Loks zu machen, stelle ich mir ziemlich als Horror vor. Hat da jemand Erfahrung, mit dem Einstellen der Radsatzinnenweite bei Loks? Da würde mir Feedback echt helfen!

Viele Grüße

Wolfgang




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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#92 von Frank1969 , 21.12.2021 16:13

Hallo Wolfgang,

ich würde bei 14,3 mm bleiben und deine Radsätze anpassen. Wenn du Fragen hast, kann dir Henry bestimmt Auskunft geben. Er passt bei sich alle Radsätze an und kann dir Tips geben, damit beim Zusammensetzen später nicht das Gestänge der Loks klemmt. Wenn du willst, kann ich dir das Fohrmannwerkzeug zum Abziehen und Schraubendreher für die Gestängeschrauben leihen. Ich brauche die Werkzeuge z.Z. ja sowieso nicht.

Nach der EKW ist die schöne Kreuzung bestimmt wie eine Erholung für dich

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#93 von kpev , 21.12.2021 17:08

Hallo Frank,

ja, die Kreuzung 1:7 ist wie Weiche 1:7, das mache ich mittlerweile echt ohne Schweißperlen auf der Stirn. Aber die langen Halter, die sind echt der Killer. Was das Zeit spart. Und die Preußen hatten im Weichenbereich ziemlich wenig verschiedene Schienen. Da werde ich noch ein paar solche langen Halter entwerfen. Da geht noch was. Damit könnte man dann schon etwas mehr in Richtung "Massenproduktion" gehen.

Das Fohrmann Werkzeug wäre schon klasse, wenn du mir das leihen könntest. Das würde mich interessieren, wie genau man damit einstellen kann. Die Fleischmann Wagen sind echt ziemlich variabel, was den Innenabstand angeht. Da gibt es ziemlich Probleme bei schlanken Doppelherzstücken, wenn man den Abstand nicht vereinheitlicht. Das muss dann wohl sein.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#94 von der Wedeler , 21.12.2021 20:55

Hallo Wolfgang,

Ehrlich gesagt, ich würde, wenn es sich nicht gerade um Lokomotiven handelt, die Radsätze gegen RP25 tauschen. So weit ich weiß gibt es von Weinert auch passende für Fleischmann. 6,70 Euro pro Paar sind zwar viel Geld, aber die Radsätze sind jeden Cent wert. Du kannst ja mit den Fleischmännern anfangen. Ich denke schon, dass Du mit dem Werkzeug das Spurmaß gut einstellen kannst, aber optisch wird die Sache nicht besser. Am Ende hast Du ein tolles Gleis, mit Technik des 21. Jahrhundert hergestellt, aber steinzeitliche Radsätze.

Viele Grüße
Heiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#95 von kpev , 21.12.2021 22:08

Hallo Heiko,

ich glaube die Radsätze sind im Moment das kleinste Problem, was ich noch auf meiner Liste stehen habe, denn ein großer Vorteil des Radsatzproblems ist, es lässt sich einfach mit 6,70 Euro an Geld je Wagen erschlagen, wohingegen ich eine Eisenschwellen DKW nicht einfach so kaufen kann :-)

Aber vielleicht gönne ich mir zum Anfixen mal einen Satz solcher Radsätze für schönere Fotos. Aber das Spurmaß einstellen möchte ich unbedingt auch mal probieren. Es wäre bei den Wagen erstmal die billigere Variante und das Testen der Weichen wäre nicht so frustrierend.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#96 von Frank1969 , 21.12.2021 22:54

Hallo Heiko,

Zitat von der Wedeler im Beitrag #94
Hallo Wolfgang,

Ehrlich gesagt, ich würde, wenn es sich nicht gerade um Lokomotiven handelt, die Radsätze gegen RP25 tauschen. So weit ich weiß gibt es von Weinert auch passende für Fleischmann. 6,70 Euro pro Paar sind zwar viel Geld, aber die Radsätze sind jeden Cent wert. Du kannst ja mit den Fleischmännern anfangen. Ich denke schon, dass Du mit dem Werkzeug das Spurmaß gut einstellen kannst, aber optisch wird die Sache nicht besser. Am Ende hast Du ein tolles Gleis, mit Technik des 21. Jahrhundert hergestellt, aber steinzeitliche Radsätze.

Viele Grüße
Heiko


du hast an eine Kleinigkeit nicht gedacht. Wir fahren Epoche 1 und die meisten Wagen habe Speichenradsätze und da liegt der Preis leider nicht bei 6,70 €sondern bei 27 € pro Paar:
https://www.weinert-bauteile.de/weinert-...5-5mm,art-26095
Die sehen natürlich toll aus. Da hast du absolut recht.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#97 von kpev , 22.12.2021 11:42

Liebe Stummis,

heute erstmal die Bilder von den neuen Druckteilen, damit ihr auch seht, dass ich das wirklich so aufgeteilt habe. Die Herzstücke lassen sich auch bei mir für Kreuzung, Einfache Kreuzungsweiche und Doppelte Kreuzungsweiche benutzen. Die Weichen haben eigene Herzstückteile, da dort die Spurerweiterung des Bogens doch so viel ausmacht, dass man das auch im Druck merkt. Also im Prinzip genau das, was ich in Post 84 und 85 geschrieben habe zu den speziellen Schwellen, die auch im Original bei allen drei – K, EKW, DKW – benutzt wurden und die unterschiedliche Schienenposition wurde eben mit den Klemmplatten Nr. 2, 4 und 5 ausgeglichen. Liegen K, EKW und DKW in freier Lage, so hat man ihnen diese zwei Schwellen aber spendiert und nicht mit Klemmplatten ausgeglichen. Die Kreuzung hatte hier die Schwellen Nr. 1150 und 1151, die EKW die Schwellen Nr. 1165 und 1166 am einen bzw. 1192 und 1193 am anderen Ende.

Die Weichen hatten auch im Original komplett eigene Schwellen. Das Weichenherzstück mit den direkt dranhängenden zusätzlichen 2 Schwellen und den 4 Gleislaschen seht ihr in Post 15. Die Schwellen Nr. der K, EKW und DKW war hier immer 1142, die Weichen hatten 1129 R bzw. L als erste Schwelle direkt vor dem Herzstückfutter (siehe in Post 2).

Das Musterblatt Nr. 90 der Kreuzung 1:7 auf Eisernen Schwellen muss ich noch zu Ende zeichnen und das gibt es dann im nächsten Beitrag.

Viele Grüße

Wolfgang






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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#98 von kpev , 23.12.2021 11:23

Liebe Stummis,

bevor es morgen pünktlich zu Weihnachten Bilder der fertigen Kreuzung 1:7 auf Stahlschwellen gibt, heute die entsprechenden Abbildungen, nach denen ich die Kreuzung gebaut habe.

Ich muss hier aber erstmal zugeben, dass das hier dargestellte Musterblatt 90 Fake ist. Ich habe es selbst gezeichnet, zusammengesetzt, berechnet, etc. aus Daten, die sich aus anderen Musterblättern ergeben bzw. aus Maßangaben, die sich mathematisch errechnen lassen. Basis war natürlich das Musterblatt 91 der EKW, welches ihr euch unter Post 69 anschauen könnt. Mir lag bisher das Musterblatt 90 einfach nicht vor im Original. Sofern jemand Musterblatt 90 hat oder weiß, wo ich es anschauen, kopieren etc. kann, bin ich für Feedback immer dankbar.

Aber so könnte in etwa Musterblatt 90 wirklich ausgesehen haben. Ihr werdet später auch die Originale sehen, aus denen ich mich bedient habe um die Zahlenangaben einzubauen, nämlich dann, wenn ich die Anschlussoptionen der Kreuzung abarbeiten werde. Ich war es einfach leid, nie eine Übersichtszeichnung zu haben und das immer aus den anderen Zeichnungen abzuleiten. Aber ich finde, es ist ganz hübsch geworden. Irgendwie "glaubwürdig" sieht es aus und es lässt sich auch in doppelter Größe ansehen:



Hier ein Detail aus "meinem Musterblatt 90", wo man die Schwellennummern und Abstände sehen kann. Die Schwelle Nr. 1130 ist die letzte des universellen Herzstück-Schwellensatzes, die Schwelle Nr. 1142 ist die gemeinsame Schwelle von K, EKW und DKW und die Schwellen Nr. 1150 bis 1164 gehören exklusiv der Kreuzung 1:7. Die Schwellenabstände sind leicht anders als bei der EKW und das sieht man im Modell auch. Die Schienenlängen sind aber gleich, dh. man kann zum Fräsen die gleichen Fräshalter benutzen. Dazu aber mehr, spätestens, wenn ich mich an der DKW versuche... irgendwann.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#99 von kpev , 24.12.2021 14:00

Liebe Stummis,

und hier nun die versprochenen Weihnachtsbilder der Kreuzung 1:7 auf eisernen Schwellen. Das erste Bild ist noch vom Bauen und noch ohne alle Profile. Die Bildchen kann man wieder vergrößern. Und irgendwann nach Weihnachten, kommt dann noch etwas graue Theorie zur Kreuzung 1:7 mit Schwellennummern für die diversen Anschlussarten.

Und im neuen Jahr geht es dann erstmal mit den verschiedenen Oberbauarten und den verschiedenen Schwellenteilungen je nach erwarteter Belastung weiter. Von 1895 über 1902 bis nach 1907 gab es ohne Ende verschiedene Bauarten, die sich nicht nur in den Schwellenformen der eisernen Schwellen unterscheiden sondern auch in den Schienenlaschen. Dank 3D Druck kann man da eigentlich wirklich alles ziemlich genau nachbilden.

Frohe Weihnachten wünscht

Wolfgang






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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Teil 1: Weichen und Gleiseverbindungen der KPEV

#100 von kpev , 30.12.2021 10:23

Liebe Stummis,

warum ist die Kreuzung in Preußen so "wichtig" gewesen und wurde so oft verbaut? Das hat etwas mit fehlenden Baumaschinen für größere Erdbewegungen im Jahr 1895 zu tun – würde ich jedenfalls vermuten. Auf alle Fälle hatten die Preußen ohne Ende Musterzeichnungen, die für die verschiedensten Gleisabstände und die verschiedenen Weichensteigungen eine – Achtung, griffiger Name – "Abzweigung einer zweigleisigen Strecke von einer zweigleisigen Strecke" beschreiben. Hier ein Beispielbildchen in Steigung 1:10, erkennbar an den Schwellennummern 37 bis 46 des Herzstücks, mit vielen wunderbaren langen Schwellen und 5 geteilten Schwellenpaaren über 3 und 5 Schienen. Kein Hersteller hat sowas im Programm und ich tippe, das wird es auch nie geben. Außer hier vielleicht... und natürlich bei Weichen-Walter :-)



Irgendwann später, als die Geschwindigkeiten immer größer wurden und Weichen z.B. mit Steigung 1:14 usw. entwickelt wurden, wo es wegen der führungslosen Lücke beim Doppelherzstück keine passenden EKW, DKW und K gab, mussten auch aus Sicherheitsgründen Überwerfungsbauwerke her. Und das war der Tod vieler "Abzweigungen einer zweigleisigen Strecke von einer zweigleisigen Strecke" und damit auch das Ende vieler Kreuzungen. Und morgen geht es mit den Anschlüssen der Kreuzung weiter und dann ist die Kreuzung umfassend abgehandelt und in 2022 wird wieder was neues gedruckt, Oberbau 15c aus 1907.

Viele Grüße

Wolfgang


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