Hallo nochmal,
Zitat von Iberia71 im Beitrag #9
Die Kontaktschraubschienenverbinder (von Massoth?) müssen allerdings an jeder (noch so kleinen) Schiene angescharaubt werden? Das klingt nach sehr viel Arbeit und wenige Flexibilität bei der spontanen Umgestaltung des "Schienennetzes".
Also zum Thema Arbeitsaufwand. Mein Kleiner hat ein Gleisoval für im Haus (12 Bögen R1, zwei 30er Geraden), das meist irgendwo, wo gerade Platz ist, aufgebaut ist.
In irgendeinem Viertel dieses ja sehr kleinen Kreises ist immer Spannungsabfall:
- Kindertritte gegen die Schienen verziehen die Schienenverbinder
- Selbst im Haus sammelt sich Staub in den Laschen
- Kinderhände, die die teils starr sitzenden Schienen auseinanderbauen wollen, biegen die Gleise gern dabei hin und her, das weitet die Laschen auf.
Auf dem Balkon dürfte das nicht anders sein, gerade und auch wenn mal ein Stuhl oder ein Kaffeetisch gegen die Gleise rempeln... außerdem haben hier Wind und Feuchtigkeit auch noch den Zugriff. Weiterhin: Auch in Laschen von auf Beton verlegten Gleisen sammelt sich Staub aus der Umwelt. Auch Insekten und andere Kleinstlebewesen tragen gern Krumen in die Laschen, um es für sich oder ihre Brut dort gemütlich zu machen. Das hemmt alles den Stromfluss. Ein Sommer ist lang genug, um hier für Unmut beim Betreiben zu sorgen.
Gleichzeitig ist mein Paulchen (zweieinhalb Jahre!) davon fasziniert, sich einen Schraubenzieher zu schnappen und Schrauben festzudrehen oder zu lösen (Letzteres führte im Garten sogar einmal zu einem unvorhergesehenen "Schienenbruch"...
Er hat dann aber auch gelernt, wo man nicht einfach losschrauben darf).
Er ist tatsächlich in der Lage, von mir fest angezogene Schrauben zu lösen, zumal wenn sommerliche Hitze das Metall sich dehnen lässt.
Es ist für das Kind ein Faszinosum, hier technisch mitarbeiten zu dürfen und zu können. Gleichzeitig lernt er mit Werkzeugen umzugehen und, nebenbei, was rechts und links bedeutet, denn das spielt ja beim Drehen eine große Rolle.
Der technische Aspekt der Modellbahnerei kann doch für die Kinder ein wichtiger Spielfaktor werden - und wenn die kleine Balkonanlage umgebaut werden soll, kann man "wie bei der großen Bahn" Schrauben lösen und Gleise anders verlegen! Toll! Vielleicht dabei einen ollen LGB-Schienenkran verwenden (ich hab einen für 30 EUR für Paul bekommen).
Vielleicht ist ja auch Gelegenheit, wie ich es mit Paulchen gemacht habe, mit dem notwendigen Schraubenzieher den ersten eigenen Werkzeugkasten anzulegen? Stolz und Freude für das Kind sind hier vorprogrammiert, wenn sie wie die Eltern so richtig bauen dürfen und es lernen können.
Es war ja vorher schon von der einen oder anderen "Denke" die Rede. Den Aufwand mit dem Schrauben von Verbindern minimieren zu wollen ist eine "Erwachsenendenke"; das Aufbauen und Umbauen mit Werkzeug ist für das Kind mit ein Spiel.
Und übrigens muss man bei längere Zeit verbundenen LGB-Schienen durchaus auch mal mit einem Werkzeug hebeln, um die Gleise auseinander zu bekommen.
Und noch ein Argument: Bei den Schraubverbindern kann man zum Umbauen (z.B. Austausch einer Schiene durch eine Weiche) nach Lösen der Schrauben die Schiene nach oben herausnehmen; bei den Steckverbindern muss man die ganze Gleislage verruckeln, um den Platz zum Auseinandernehmen zu gewinnen.
Beide letzten Aspekte bedeuten auch lästigen Zeitaufwand, da kann man lieber schrauben, finde ich.
Paul und ich überlegen auch gerade zusammen, wo wir noch mit Weichen die Gartenbahn optimieren können. Bestimmt steht er rechtzeitig mit seinem Werkzeug bereit!
Da freu ich mich schon drauf.
In diesem Sinne auch viel Freude bei der Balkonanlage,
Guido
PS: Zuletzt fällt mir noch was ein: Es lassen sich die zusammengeschraubten Gleise bei geeigneter Geometrie dann auch in längeren Einheiten, z.B. vier zusammengeschraubte Geraden, lagern und sogar ohne Probleme tragen und transportieren - bei mit Laschen gesteckten Gleisen geht das garnicht, da sich die Laschen durch das Eigengewicht sofort verbiegen würden.