Moin Heiko und alle anderen,
dies ist nun die dritte und letzte Etappe meiner Stummi-Besuchs-Reise. Ich habe nicht nur die Anlage Katzenberg mit eigenen Augen sehen dürfen, sondern mit Heiko und Ute zwei wirklich herzenswarme Menschen kennen lernen dürfen, wie ich sie selten treffe. Es war ein wunderbarer Tag und auch dieser ging leider viel zu schnell vorbei, was - ich wiederhole mich - ein gutes Zeichen ist. Dank an euch beide für dieses gemeinsame Gut der geteilten, kostbaren Zeit. Schade, dass das so richtig weit weg ist, sonst könnte man öfter mal eben vorbeihuschen.
Mein erster Eindruck beim ersten Blick auf die Anlagen: dieses Licht! Heiko, du hast exakt das Licht und die Landschaftsfarben eurer Region an einem Augusttag um die Hundstage herum eingefangen. Genau diese Farben und dieses Licht hatte ich auf der Anreise zu euch nach Überqueren des Rheins. Und das zweite war wie bei Ralf mit seiner Moselbahn; auch hier geht die Anlagenhöhe, dort wo die Sägemühle steht, bis knapp und die Raumdecke. Auch hier Mittel- statt Hochgebirge und auch hier konsequent umgesetzt. Über die Gebäude- und Fahrzeugpatinierungen sowie den Hintergrund brauche ich keine weiteren Worte zu verlieren, da ist schon alles gesagt ... außer: das ist tatsächlich so geil wie auf den Fotos! Und dann die offenen Untersuchungsgruben im BW, trotz Mittelleiter. Geniale Konstruktion!!! Der Aufwand, den man ja gar nicht sieht, da sich das im Untergrund abspielt war enorm, doch das schlägt jede Riffelblechgehhilfe um Längen.
Auch hier habe ich mir erlaubt, einige Szenen, die mir abseits des bisher gezeigten ins Auge gefallen sind zu fotografieren und einzustellen. Geht los!
...Blick von der vorderen Anlagenkante, der sich in der Tiefe verliert. Es geht von dort aus enorm in die Höhe und dieser Teil ist geschätzt auch gute 3 Meter tief...
...die Sägemühle, etwa auf 2/3 Höhe und als einizges Gebäude (Buden und Hochsitze zähle ich mal nicht mit - der Eyecatcher dieses Anlagenschenkels. Diese Szene strahlt Ruhe, die Großzügigkeit der Landschaft und Abgeschiedenheit aus. Man benötigt halt an paar Quadratmeter um das so richtig zur Geltung zu bringen...
...hier hatte ich eigentlich nur Augen für die Begrünung des Bahndammes rechts neben der (angeschnittenen) Brücke vom ersten Bild. Beim Betrachten des Bildes viel mir auch hier die Tiefenstaffelung der Anlage auf. Von dort aus geht der Blick über Lokschuppen und Nebengebäude des BWs zum Schwarzwaldhof. Auch dieser ist als Solitär in die Landschaft eingebettet. Auf diesem Bild kommt das zugegebenermaßen nicht ganz raus...
...kleine Szenen aus der Arbeitswelt. Es ist eine Zeit in der die "Ressource Mensch" noch nicht durchökonomisiert, optimiert und mit Anglizismen versehen ist, sondern noch schlicht seine Arbeit verrichten darf. Und wenn der nächste Zug gemeldet wird, hört man das Telefon auch draußen und hat genügend Zeit die Schranken herunter zu lassen...
...auch unter dem schattenspendenden Baum am Rande der Drehscheibe ist die Zeit für einen Klönschnack (weiß der Geier, wie das auch Schwäbisch heißt, ich weiß es nicht) hinreichend bemessen...
...tja, BW, Sehnsuchtsort der Eisenbahnfreunde, doch in den meisten Fällen bleiben die Pforten für Außenstehende geschlossen. So bleibt denn nur ein Blick mittels Tele durch den Zaun. Dieses Bild enstand von der Anlagenrückseite...
...enbenso wie dieses; Heikos Stadt mal aus anderer Perspektive. Und nein, das Bild ist nicht leicht verwackelt, es ist der Dunst eines heißen Nachmittages, der für dieses Schleier sorgt. Dieses Ensemble finde ich so wie es dort steht sehr geschmackvoll...
...endlich mal Züge! Mir gefällt dieser Blick durch das verkrautete Gleisfeld auf den den Tunnel verlassenen Schienenbus. So war das Ende der 80er Jahre, als man noch keine Vorstellung davon hatte, wie man den Schienenpersonennahverkehr, zwar seiner Romantik beraubt, attraktiv gestalten kann. Heute fahren da wohl LINT und man kann nichts mehr davon sehen, da aus den Büschen stattliche Bäume geworden sind...
...die dann, wenn Heiko fertig elektrifiziert hat, bei Sturm oder Besuch von Fussel in die Oberleitung fallen können ...
...zum Abschluss meiner Serie noch Heikos Industriegebiet; irgendein Fabrik für Farben und Lacke, wenn ich mich richtig erinnere . Nein, dass hat auch was beruhigendes, wenn es nicht nur bei mir so aussieht. Außerdem: hier ist noch einiges im Werden und noch reichlich Platz für weitere Großartigkeiten!
Danke euch beiden für eure Gastfreundschaft und die gute Zeit. Und dir lieber Heiko alles Gute, Kraft und Zuversicht für das nun Kommende!
Das war meine kleine Stummibesuchsreise. Nach 1800,3 Kilometern stand ich dann irgendwann wieder in Sagau auf dem Hof und habe mir überlegt: der Junge gehört heute früh ins Bett und nicht mehr auf die Autobahn
In diesem Sinne,
schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias