Hallo Stummis,
dann nutze ich doch mal schnell den Abend und zeige Euch meine Beleuchtungsumbau. Ich glaube ich habe das hier schon mal gemacht, fragt mich aber bitte nicht wann und wo.
Im Frazenbuch habe ich selbiges auch veröffentlicht, also kann es gut sein das ihr es dort schon gesehen habt.
Also, als Beispiel zeige ich Euch den Umbau eines Doppelstockwagens. Einen Dekoder habe ich in den Steuerwagen eingesetzt, das habe ich nicht dokumentiert. Muss ich, wenn ich den nächsten Zug beleuchte, mal nachholen.
Der höchste Kostenpunkt sind die Figuren, ~40 Stück für je 8Cent. Da die Wagen von Fleischmann sind, muss ich noch nicht mal die Kupplungen kaufen. So komme ich pro Beleuchteten Wagen mit stromführenden Kupplungen auf ca. 5€. Der Zeitaufwand beträgt ~ 1,5 Stunden, bei einfachen Personenwagen ~eine 3/4Stunde
Das ist die Ausgangsituation, ein schöner Doppelstockwagen von Fleischmann
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Als erstes zerlege ich diesen. Die Drehgestelle kann man einfach abziehen. Das Gehäuse leicht spreizen und nach oben weck ziehen. Inneneinrichtung teilen und Kupplungen abziehen.
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Als nächstes mal ich die Sitze an. Im Steuerwagen hatte ich diese blau angepinselt, hier habe ich nur die Kopfstützen schwarz gemacht. Ich wollte mal sehen wie das wirkt. In anderen Wagen habe ich mit der Dachfarbe experimentiert. Insgesamt denke ich, das die Dachfarbe das Wichtigste ist. Liegt auch daran, das ich bei den 1stöckigen Personenwagen die LED’s gegen das Dach strahlen lasse.
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Bevor ich mich um die Reisenden kümmere, wird die Beleuchtung vorbereitet. Hierfür schneide ich insgesamt 7x 3er-LED-Streifen von der Rolle ab.
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An der oberen Sitzgruppe werden von unten 3 LED-Streifen aufgeklebt und diese mit 0,6mm Silberdraht verbunden. Dabei drauf achten, das die Polung der Streifen gleich ist. Die Verkabelung ist damit etwas einfacher.
Für den Anschluss wird auf der einen Seite die Zuleitung angelötet. Ich nutze hierfür 0,05mm² Kabel von Conrad. Anschließend ein kurzer Funktionstest mit einer Batterie
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Der Träger für die obere Beleuchtung leime ich aus 2 Rührstäbchen von einem amerikanischen Großburgerladen zusammen
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Nun sind die Reisenden dran. Hier setze ich "Ungarn" ein. Habe ich in der Bucht erworben, 1.000Stück für 80€, also 8Cent/Stück. Sie sind zwar nicht ganz so schön wie Preiserleins und sind alle Schwarzhaarig, dafür tut mir die Bein-OP bei dem Preis nicht weh. Abgesehen davon sind sie etwas kleiner und passen damit besser in die Sitze. Und wirklich erkennen tut man diese nachher auch nicht.
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So zwischen 40-50 Reisende werden dann je Wagon eingeklebt. Hierfür nutze ich den normalen Plastikkleber.
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Nach dem zusammensetzen der Inneneinrichtung werden kleine Erhöhungen rechts und links im Obergeschoss eingeklebt, diesmal mit Sekundenkleber. Diese nehmen die Beleuchtung auf und sorgen dafür, das die LED’s von außen durch die Scheiben nicht sichtbar sind.
Bei Sekundenkleber kann es vorkommen, das die Fenster wegen den Ausdünstungen milchig werden. Ich übernehme hierfür keine Verantwortung . Ich persönlich hatte damit allerdings noch keine Probleme.
Die Erhöhungen wurden rechts und links angeschrägt, damit diese nicht mit dem Dach kollidiert.
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Der vorher hergestellte Träger wird nun mit 4 LED-Streifen bestückt. Hierbei achte ich darauf, das jeweils rechts und links eine LED-Lampe (nicht Streifen) seitlich über die eingeklebte Erhöhung nach außen steht. Die Länge des Trägers wird nach Bedarf gekürzt. Die LED-Streifen werden mit 0,6mm Silberdraht verbunden und mit 0,05 mm² Kabel angeschlossen.
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Die Oberbeleuchtung wird nun mit Sekundenkleber auf die Erhöhungen aufgeklebt
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Nun kommen wir zum Schönsten, den stromführenden Kupplungen. Hierzu nutze ich die Fleischmann-Kupplungen. Glücklicher Weise sind diese an den Doppelstockwagen schon angebaut gewesen so musste ich diese nicht extra kaufen.
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Die Kupplung wird eingespannt und ich schmelze vorsichtig 2x 0,8mm Silberdraht in die Kupplung. Für die Hitze halte ich den Lötkolben an den Draht, zum Drücken nutze ich eine Zange.
Dabei muss man drauf achten, das zum Einen die Anschlagfläche die gegen den Norm-Schacht drückt nicht mit dem Draht behindert wird, zum Anderen das der Draht nicht so weit eingeschmolzen wird, das die Kupplungsfunktion nicht mehr gegeben ist. Alle Teile müssen funktionieren
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Hier die Kupplung mit den Drähten.
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Als nächstes werden die Drähte mit Finger und Zange verbogen und gekürzt. Das hat man schnell raus. Bild zeigt einmal den Draht von der Unterseite der Kupplung und von der Oberseite.
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So sieht die Kupplung dann im Eingriff aus. Die Drähte liegen sauber gegeneinander an und die Kupplungsmechanik kann man noch gut betätigen. Einen elektrischen Kontakt gibt es oberhalb und unterhalb der Kupplung.
Es kann später vorkommen, das der untere Draht gegen die Pukos kommt (gerade bei den Weichen). Dieser muss dann nachträglich noch etwas gekürzt werden.
Im Prinzip ist es ein Nachbau der Viessmann-Kupplung
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Für die Kabelführung bohre ich insgesamt 4 Löcher (jeweils 2 rechts und links) in den Unterboden. Diese platziere ich bei diesem Wagen unterhalb des Drehgestells am Ende der Metalleinleger
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Nun werden Kabel durchgezogen, die Kupplung wieder eingesetzt, das Drehgestell eingesetzt und die Kabel an die Kupplung gelötet. Damit ich mehr Platz habe, wurden beim Löten die vorderen Achsen entfernt.
Man muss unbedingt darauf achten, das die Polung der Kupplungen immer gleich sind, also zum Beispiel oberhalb der Kupplung immer +, unterhalb immer -. Ansonsten müsste der Zug immer gleich aufgebaut werden, das wäre ungeschickt. Abgesehen davon kann man später dann auch gut anderer Waggons in den Zug integrieren.
Beim löten schnell arbeiten, damit der Metalldraht sich in der Kupplung nicht mehr löst. Sollte es doch mal passieren, dann klebe ich diesen mit Sekundenkleber wieder fest. Aber Vorsicht, nicht das andere Bauteile der Kupplung dann verklebt sind.
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Kabelverlegung im Waggon. Die Verbindung Kupplung zu Kupplung lasse ich über den LED-Träger laufen, Die LED's selbst werden separat angeschlossen
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Auf der anderen Seite treffen sich alle Kabel.
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Da mir die LED's zu hell sind, werden noch Wiederstände eingelötet. Obwohl ich nur 12V durch den Zug jage, setze ich hier 4,7kOhm-Wiederstände ein. Für jede "Lichtleiste" einen Wiederstand. Für den einfacheren Einbau habe ich diese auf einer zugeschnittenen Lochplatine befestigt. Die Größe des Wiederstandes sollte man unbedingt vorher testen. Im zusammengesetzten Waggon wirkt es anders als beim geöffneten. Beim ersten Wagen des Zuges lege ich über Versuche den Wert fest.
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Alles verlöte. Testet bloß immer zwischendurch ob alles richtig angeschlossen ist, sonst kann später das böse Erwachen kommen, wenn nichts leuchtet. Ich nutze hierfür immer einen 9V-Batterie-Block.
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Alles noch ein wenig mit Tesakrepp eingepackt.
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Gehäuse wieder drauf
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Aufs Gleis gestellt und an den stromgebenden Waggon angekuppelt.
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Und so sieht’s im dunklen aus. Ist in Wirklichkeit nicht ganz so grell.
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So, das war auch schon die Anleitung, ich hoffe es war einigermaßen verständlich. Man muss natürlich ein wenig ausprobieren und nach etwas Übung hat man das schnell raus. Ab und zu muss man die Kupplung auch nachbiegen und ohne Werkzeug (kleinen Schraubenzieher) bekommt man diese auch schwierig wieder getrennt. Aber für mich ist das kein Problem denn ich gleise die Züge nicht dauernd auf und ab.
Falls Fragen sind einfach raus damit
Viel Spaß beim basteln, ich schaue jetzt einen alten Tatort