RE: Mein Italien

#201 von Pudels Kern , 07.03.2023 12:36

Hallo Viktor

Wie hast du dir denn das Fahren mit angelegtem Stromabnemer vorgestellt, wenn die Abhänger an die Fahrdrähte geknotet werden sollen? Einerseits bleibt doch da der Stromabnehmer dran hängen, und andererseits wird der Abhänger möglicherweise dadurch verschoben?

Eine andere Quelle für schöne italienische Masten ist übrigens Fora Train: https://www.modellismoferroviario-ecomme...fs&p=2&pstart=0


Gruss
Martin


 
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RE: Mein Italien

#202 von Viktor , 11.03.2023 17:24

Hallo Stummies,

@ Benedikt:

Zitat von Schienenchaos im Beitrag #200
Ich bin schon gespannt, was deine Experimente ergeben werden!

Und ich erst ...

Zitat von Schienenchaos im Beitrag #200
Beim Fahren mit angelegtem Stromabnehmer wär ich beim Nylonfaden allerdings eher skeptisch.

OK. Aber warum? Abnutzung? Geräusche? ... Ich freue mich natürlich sehr über Deinen Input Deiner Bedenken!

@ Pudels Kern
Zitat von Pudels Kern im Beitrag #201
Wie hast du dir denn das Fahren mit angelegtem Stromabnemer vorgestellt, wenn die Abhänger an die Fahrdrähte geknotet werden sollen? Einerseits bleibt doch da der Stromabnehmer dran hängen, und andererseits wird der Abhänger möglicherweise dadurch verschoben?

Ja, Du hast natürlich recht. Die Hänger müssen so mit dem Fahrdraht verbunden werden, dass dieser nicht umwickelt wird und dadurch ein Hindernis für den Pantographen entsteht. Ich habe dazu schon Ideen, aber zunächst will ich mich der Kraft im Fahrdraht widmen. Wie die Hänger und der Fahrdraht am besten verbunden werden können, werde ich danach intensiv betrachten.

Zitat von Pudels Kern im Beitrag #201
Eine andere Quelle für schöne italienische Masten ist übrigens Fora Train: https://www.modellismoferroviario-ecomme...fs&p=2&pstart=0

Vielen Dank für diesen Link. Die kannte ich noch nicht. Ja, sehen auch sehr vielversprechend aus...!!

******************************
Offtopic:
In meinem letzten Beitrag habe ich ja das Wort Schwarmwissen verwendet. Zufällig bin ich heute auf einen Link dazu gestoßen. Sollte das wirklich stimmen, dann ist das schon bemerkenswert ... wow!!!
******************************

Wirklich neue fundierte Erkenntnisse kann ich heute noch nicht liefern, aber gerne gebe ich Euch einen Stand zu meinen Gedanken, die mir die letzte Woche so durch den Kopf gingen.
Also. Da der Pantograph den Fahrdraht ja möglichst nicht nach oben drücken soll, muss die Zugkraft in Fahrdraht so hoch wie möglich sein. Was ist denn nun die limitierende Größe dieser Zugkraft? Der von mir momentan verwendete Nylonfaden hält ca. 90 N, als 9 kg aus. Das scheint erstmal ausreichend zu sein. Aber: Bei Zick-Zack-Verlegung (und noch viel mehr bei Kurven) geht ja auch ein Teil der Zugkraft im Tragseil auf den Mast über, sprich auf den Mast wirkt eine Kraft quer zum Gleis. Und die ist vermutlich die limitierende Größe, denn so ein H0 Mast (auch wenn er aus Metall ist) kann natürlich nur "wenige" N aufnehmen. Deswegen werde ich als nächstes versuchen zu messen, welche max. Kraft denn ein Mast aufnehmen kann. Und dazu habe ich mir eine Federwaage bestellt.
Eine erste kleine Worst-Case-Abschätzung dazu zeigt folgendes: Bei einem Radius von 1 m und einem Mastabstand von 20 cm (= Versatz des Fahrdrates aus der Mittellage von +/- 2,5 mm) nimmt ein Mast ca. 10 % der im Fahrdraht wirkenden Kraft auf. Sprich bei z.B. 20 N Zugkraft nimmt ein Mast dann 2 N auf, was bauchgefühlt nicht komplett unrealistisch klingt. Die Abnahme der Zugkraft im Fahrdraht bei jedem Mast muss natürlich auch noch bedacht werden. In Kurven muss demnach öfter abgespannt werden, als in Geraden. Aber das ist Euch ja eh klar!

Fortsetzung folgt (wenn endlich die doofe Federwaage kommt ... )

Lieber Gruß
Viktor


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RE: Mein Italien

#203 von kpev , 11.03.2023 18:35

Hallo Viktor,

also ich hätte Bedenken folgender Art. Ich meine mich zu erinnern, dass das Kräfteparallelogramm da eine ziemlich gemeine Sprache spricht. Für die erste Verschiebung des Nylonfadens aus der mathematisch nicht erreichbaren völligen Waagerechten braucht man unendlich wenig Kraft. Nachdem sich der Nylonfaden auch dehnen lässt und korrekterweise die Masten nicht wirklich viel Last aufnehmen können befürchte ich, dass sich die Stromabnehmer in der Mitte von 2 Masten ganz deutlich gegen den Nylonfaden durchsetzen werden, und zwar umso mehr je größer die Abstände werden.

Zitat von Viktor im Beitrag #199
"Kann die Zugspannung so groß gewählt werden, dass der Pantograph den Fahrdraht nicht unerlaubt nach oben drückt?"


Da wäre dann auch zu definieren, wieviel in Millimeter ist "unerlaubt"

Was ich mir vorstellen könnte dass es geht wäre, dass du den Nylonfaden so stark wie möglich spannst und die Stromabnehmer auf maximal 1 mm!!! darüber hinaus festlegst, sie also nicht weiter ausfedern können. Ob das so genau geht? Keine Ahnung. Ich glaube es ist so ein bisschen wie bei der Slackline. Die kann man spannen wie man will zwischen zwei Bäumen 10000 N und mehr auf 10m (also knapp unter Entwurzeln). Wenn man sich in der Mitte drauflegt, dann geht das trotzdem locker 20 cm nach unten. Dabei dehnt sich die Slackline dann eben um unglaubliche 4 mm auf beiden Seiten bzw 8 mm auf 10 m. Oder genauer, die Bäume (Buche 30 Jahre, Stammdurchmesser 20 cm, Slacklinehöhe 1 m) kippen um 3 mm auf jeder Seite und die 10 m dehnen sich um 2 mm. Wenn man sich aber direkt am Stamm drauflegt, dann passiert das natürlich nicht, dank obigem Parallelogramm.

Ich fürchte du wirst tricksen müssen auf Seiten der Stromabnehmer. Deren Federn dürften zu stark sein und die Stromabnehmer federn wahrscheinlich auch zu viele Millimeter aus. Die echten Stromabnehmer haben maßstäblich betrachtet relativ schwache Federn im Vergleich zu den 1:87 Kollegen. Problematisch wird dann die Tunneleinfahrt. Aber vielleicht kann man dort auch tricksen und den Mast relativ nahe ans Portal legen und die Absenkung geringer machen als üblich.

Ich fürchte dein Oberleitungsprojekt ist wie meine Gleise.... Man muss tricksen tricksen tricksen und nur die Illusion zählt.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Mein Italien

#204 von Viktor , 11.03.2023 20:31

Hallo Stummies, hallo Wolfgang,

vielen Dank für Dein Feedback! Lauter gute Gedankenanstöße! Danke.

Zitat von kpev im Beitrag #203
Für die erste Verschiebung des Nylonfadens aus der mathematisch nicht erreichbaren völligen Waagerechten braucht man unendlich wenig Kraft. Nachdem sich der Nylonfaden auch dehnen lässt und korrekterweise die Masten nicht wirklich viel Last aufnehmen können befürchte ich, dass sich die Stromabnehmer in der Mitte von 2 Masten ganz deutlich gegen den Nylonfaden durchsetzen werden, und zwar umso mehr je größer die Abstände werden.

Ja, Du hast absolut recht. Meine Überlegung dazu ist folgende: In Wirklichkeit hebt der Pantograph ja auch den Fahrdraht an, "gefühlt" würde ich mal sagen so ca. 5 bis 10 cm, je nach Bauart und Abspannung, usw. Das muss ich noch mal recherchieren. Viellleicht hilft ja das Schwarmwissen ... Eine erste schnelle Berechnung hat ergeben, dass bei 20 N Zugkraft im Fahrdraht und einer Andrückkraft des Panto von 0,1 N der Fahrdraht bei einem Mastabstand von 350 mm um ca. 4 mm angehoben wird, bei 30 N im Fahrdraht wären es nur noch ca. 3 mm. Solche Rechnungen habe ich das letzte Mal vor etwa 30 Jahren machen müssen ... eine Verifikation durch Versuche ist also außerst dringen notwendig Dumm, dass der Federwagen-Lieferant meines Vertrauens grad bockt ...

Zitat von kpev im Beitrag #203
Da wäre dann auch zu definieren, wieviel in Millimeter ist "unerlaubt" ;

Erlaubt ist, was (noch) gefällt. Funktional sehe ich hier aber kein Problem.

Zitat von kpev im Beitrag #203
Was ich mir vorstellen könnte dass es geht wäre, dass du den Nylonfaden so stark wie möglich spannst und die Stromabnehmer auf maximal 1 mm!!! darüber hinaus festlegst, sie also nicht weiter ausfedern können.

Ich würde da weniger auf eine Wegbegrenzung des Pantographen setzten, sondern mehr auf eine schwächere und vor allem weichere (flache Federkennlinie) Feder. Roco hat hier starke, harte Federn; ACME eher schwache, weiche Federn. Wenn ich einen ACME Pantographen niederdrücke verändert sich die Kraft kaum, bei einem von Roco deutlich. Aber da werde ich auch noch einige Messungen vornehmen müssen ...

Zitat von kpev im Beitrag #203
Ich fürchte dein Oberleitungsprojekt ist wie meine Gleise.... Man muss tricksen tricksen tricksen und nur die Illusion zählt.

Oh ja

Lieber Gruß
Viktor


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RE: Mein Italien

#205 von der Wedeler , 11.03.2023 23:39

Hallo Viktor,

frag doch mal den Kollegen aus Linz mit seiner Alpenbahn Bad Zell, wie er es gemacht hat. Er hat eine sehr filigrane Oberleitung gebaut und fährt auch mit gehobenen Stromabnehmern.

Viele Grüße
Heiko


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RE: Mein Italien

#206 von Viktor , 12.03.2023 11:26

Hallo Stummies, hallo Heiko,

vielen Dank für Deinen Beitrag!

Ich habe mir Thomas' Oberleitung sehr genau angesehen. Sie ist eine der besten, die ich kenne! Aber ich verfolge eben doch ein anderes Konzept. Ich will versuchen, die Anpresskraft des Pantographen ausschließlich mit dem Fahrdraht abzufangen und dazu nicht auch das Tragseil zu verwenden, wie das alle anderen mir bekanten Oberleitungskonzepte tun.

Durch anpassen der Feder, die den Panto nach oben drückt, hat auch Thomas die Anpresskraft verkleinert. Ja, das wird bei meinem Konzept bei der ein oder anderen (Roco)lok vermutlich auch erforderlich werden.

Gruß
Viktor


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RE: Mein Italien

#207 von Xrot , 12.03.2023 17:20

Hallo Viktor,
Ich habe vor einem halben Jahr Experimente mit ⌀0,25 mm Kupferdraht von der Rolle durchgeführt und festgestellt, dass dieser Draht stark genug gespannt werden kann, sodass er sich durch einen Stromabnehmer mit voller Anpresskraft auf 50 cm Länge nur unmerklich nach oben verbiegen lässt. Natürlich reisst der Draht beim Hängenbleiben relativ schnell. Deshalb habe ich meinen Fahrdraht [Link] dann doch mit ⌀0,5 mm Kupferdraht gebaut und mit etwa 2 kg abgespannt. (Ausserdem beziehen meine Loks den Fahrstrom aus der Fahrleitung.) Mein Tragseil aus ⌀0,4 mm Kupferdraht ist nur Dekoration und trägt nicht zur Stabilisierung des Fahrdrahtes bei. Die Hänger sind aus ⌀0,25 mm Kupferdraht.
Zusammenfassend denke ich, eine Fahrleitung aus ⌀0,25 mm Kupferdraht ist machbar und bietet den Vorteil, dass das Material leicht lötbar ist.


Liebe Grüsse über den Atlantik, Thomas

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RE: Mein Italien

#208 von Viktor , 12.03.2023 20:37

Hallo Stummies, hallo Thomas,

vielen Dank für Deinen Beitrag!

Ich habe Deine Seite, auf der Du Deinen Oberleitungsbau beschreibst, sehr genau studiert. Deine realen Erfahrungen bezüglich Kraft im Fahrdraht und dessen Fähigkeit die Kraft des Pantographen aufnehmen zu können decken sich mit meinen "erhofften Vermutungen". Das feut mich wirklich sehr

Lieber Gruß aus Europa
Viktor


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RE: Mein Italien

#209 von Viktor , 15.03.2023 17:34

Hallo Stummies,

es gibt erste Messergebnisse aus dem Oberleitungs-Labor.

Nun bin ich stolzer Besitzer einer Federwaage. Ein recht einfaches Modell, aber für meine Bedürfnisse, mit einem Messbereich von 0 bis 50 N, genau das Richtige.


Zunächst habe ich gemessen, wie sich der Oberleitungsmast (Sommerfeld #220) verbiegt, wenn man ihn quer belastet. Krafteinleitung 69 mm über SOK (Normallage nach NEM 201).
Zunächst unbelastet.


5 N führen zu ca. 0,8 mm Auslenkung, gemessen 69 mm über SOK


10 N führen zu ca. 1,9 mm Auslenkung, gemessen 69 mm über SOK


15 N führen zu ca. 3,5 mm Auslenkung, gemessen 69 mm über SOK


Fazit:
Auch bei 15 N hat keine messbare plastische Verformung stattgefunden. D.h. eine "Missbrauchskraft" von min. 15 N ist möglich (was schon wirklich ordentlich ist). Aber im normalen Betrieb sollte die Querkraft 5 N nicht wesentlich überschreiten, weil es einfach nicht hübsch anzusehen ist, wenn der Mast sich stärker verformt. Bei meiner früheren Abschätzung, dass ein Mast bei 1.000 mm Radius ca. 10% der Kraft im Fahrdraht aufnimmt, würde diese Untersuchung immerhin eine Fahrdrahtkraft von 50 N zulassen.

Als nächstes habe ich gemessen, wie sich die Kraft im Fahrdraht auf die Höhen-Lage des Pantographen auswirkt.
All diese Messungen haben exakt zwischen zwei Masten mit dem Abstand 350 mm stattgefunden. Der Pantograph hat eine Anpresskaraft (bei 69 mm über SOK) von ca. 0,1 N (ACME E.444)
Zunächst wieder unbelastet.


5 N Kraft im Fahrdraht führen zu 71,3 mm Fadrdrahthöhe


10 N Kraft im Fahrdraht führen zu 70,0 mm Fadrdrahthöhe


15 N Kraft im Fahrdraht führen zu 69,4 mm Fadrdrahthöhe


20 N Kraft im Fahrdraht führen zu 69,1 mm Fadrdrahthöhe


25 N Kraft im Fahrdraht führen zu 69,0 mm Fadrdrahthöhe


Fazit:
Einst wurde die von mir nachempfundene Ligurische Küstenstrecke mit Drehstrom (zwei Fahrdrähte im Abstand von 1.000 mm) betrieben. Dabei hatten die Masten einen recht geringen Abstand (weil größtenteils das Tragseil fehlte). Als die Strecke dann auf Gleichstrom umgestellt wurde, beließ man die Masten und modifizierte lediglich die Fahrleitung (nicht überall). Das heißt, dass der von mir gewählte Mastabstand von 350 mm durchaus vorbildnah ist.
In Wikipedia habe ich gelesen: "Zuzüglich einer Anhebung durch den Stromabnehmer in Höhe von 10 cm ...". Sprich, ein Anheben der Fahrleitung von ca. 1 mm scheint nicht unrealistisch zu sein.
Mit welcher Kraft ich später den Fahrdrat spannen werde, hängt natürlich noch von ein paar anderen Faktoren ab, wie z.B. der Stabilität des Unterbaus und der Länge der einzelnen Abspannungen.
Aber grundsätzlich scheint es möglich zu sein, die Karft des Pantographen ausschließlich mit der Kraft im Fahrdrat abzufangen.

Als nächstes werde ich mich dem Thema "wie verbindet man den Fahrdraht am Besten mit den Hängern" widmen (ohne seine eigenen Finger dabei zu verknoten).

Lieber Gruß
Viktor


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#210 von Wuschee , 09.02.2024 11:10

Moin Viktor,

vielen Dank für die schönen Bilder, die du hier zeigst, es ist immer eine Freude hier durchzublättern.

Ich wollte mal höflich anklopfen, ob es Neues aus dem Oberleitungslabor gibt. Ich finde dein sehr durchdachtes und professionelles Vorgehen nämlich äußerst interessant.

Anonsten hoffe ich, dass du gut ins neue Jahr gestartet bis und würde mich sehr über ein paar Worte hier freuen.

LG aus Lindental,


Johann

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#211 von Viktor , 14.02.2024 20:52

Hallo Stummies,

@ Wuschee: Im Oberleitungslabor gab es schon einige Untersuchungen und auch Erkenntnisse, aber die sind noch nicht ganz spruchreif. Langsam geht es voran ...

Leider hatte und habe ich nur wenig Zeit für mein Hobby (ja, ich weiß, Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich ... :-)). Deswegen habe ich nur ein kleines Video zu zeigen.
Nachdem ich ein tolles Foto gesehen habe, auf dem eine Lok zu sehen war die einen Zug nachgeschoben hat, hat mich dieser Gedanke nicht mehr losgelasen. Auch wenn es natürlch auf der ligurischen Küstenstrecke keinen Schubbetrieb gab (zumindest habe ich noch nie ein Foto gesehen, dass einen solchen Betried zeigt), habe ich einen solchen nun bei mir umgesetzt. Details dazu kann ich bei Interesse gerne darstellen.



Lieber Gruß
Viktor
Zitat von Wuschee im Beitrag #210
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#212 von Emmentaler , 14.02.2024 21:12

Hallo Viktor

Das mit dem Schubbetrieb sieht sehr spannend aus.
Soweit ich das im Video erkennen kann hat die Schublok eine Kupplung. Aber ich konnte auch nach mehrmaligem ansehen der Szene bei der die Schublok abkuppelt nicht erkennen wo diese tatsächlich abgekuppelt wurde.
Oder ist es sogar so das die Schublok gar nicht richtig kuppelt aber trozdem den Zug immer wirklich schiebt?
Auf jeden Fall sieht es grossartig aus.

Grüsse
Walter


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RE: Mein Italien

#213 von Viktor , 16.02.2024 19:16

Hallo Walter,

ja, die Schublok ist nicht angekuppelt. Ich habe den Roco-Kurzkupplunskopf der schiebenden Loks so modifiziert, dass er zwar die Druckkraft überträgt, aber nicht verrastet (ankuppelt). Dadurch wird ein Uberpuffern vermieden und ich muss die Lok nach getaner Arbeit nicht abkuppeln. Die Schublok muss immer ein bisschen schneller fahren, als die ziehende, auch in der Beschleunigungsphase. Um zu große Druckspannungen im Zug zu vermeiden, habe ich die Regelung der Schublok auf ca. 50 % gestellt, die der Zuglok auf 100 %.

Lieber Gruß
Viktor


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RE: Mein Italien

#214 von PhilippJ_YD , 16.02.2024 20:28

Hallo Viktor,

danke fürs zeigen des Videos. Ich bin mal wieder begeistert davon, was du an technischer Automatisierung zeigst. Wirklich faszinierend, dass diese Funktionen so umgesetzt werden können. Ich bin gespannt, ob ich das in ähnlicher Form auch einmal hinbekomme :)


Gruß, Philipp


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RE: Mein Italien

#215 von Pudels Kern , 17.02.2024 11:15

Das Thema des Nachschiebebetriebs in Italien ist in der Tat sehr interessant. Die Italiener hatten dazu eine spezielle lösbare Schraubenkupplung ("maglie sganciabile"), die als Aufsatz auf den normalen Kupplungshaken genutzt wurde und mit einem Seil entkuppelt werden konnte:


Das Seil zum Entkuppeln wurde entweder recht archaisch durchs Führerstandsfenster gezogen, oder es gab bei einigen vorbereiteten Loks kleine Öffnungen in der Front.

In Funktion ist die Kupplung hier zu sehen (ab 4:37):



Mehr zum Thema gibt es hier: https://scalaenne.wordpress.com/2015/07/...ia-sganciabile/
Unter anderem werden auch die Strecken erwähnt, wo solcher Schiebebetrieb stattgefunden hat.

Zum Schluss, weils so schön ist, ein Video aus Sizilien, die alte Strecke von Messina über die Monti Peloritani (seit 2001 abgelöst durch Tunnel):

Schiebeloks sind unter anderem zu sehen am Anfang, bei 07:14 und bei 09:47.


Gruss
Martin


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RE: Mein Italien

#216 von lernkern , 17.02.2024 11:33

Moin Viktor.

Wie immer isses schön, mal wieder was von deinem Italien zu sehen. Die Strecke an der ligurischen Küste ist ja wirklich ein wunderbares und modellbahnfreundliches Vorbild.

Wegen des Schubbetriebs: die "schiebende" Lok könnte ja theoretisch auch einfach als LZ am Zugende mitlaufen, damit die Strecke nicht wegen eines LZ blockiert wird.

Interessant auch dein Oberleitungslabor. Ich vermute mal, dass eine kurze Belastung weder die Masten nachhaltig verformt, noch deren Verankerung übermäßig belastet. Bei Dauerbelastung könnte das anders aussehen.
Und: Mit dem Wissen, dass es 25N braucht, damit der Fahrdraht nicht angehoben wird, sollte man ja auch berechnen können, wie groß die Querbelastung auf die Masten bei bestimmten Radien wird. Ich kann's leider nicht, vermutlich bin ich auch deswegen im letzten Jahrtausend mit Pauken und Trompeten aus dem Maschinenbaustudium geflogen .
Es wird vermutlich ja auch so sein, dass verschiedene Loks den Stromabnehmer mit unterchiedlichen Kräften an den Fahrdraht pressen.
Alter, da wird aber schnell eine Wissenschaft draus...

Viele Grüße

Jörg


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RE: Mein Italien

#217 von Viktor , 18.02.2024 17:37

Hallo zusammen,

@ Philipp
Danke. Bei Problemen gibt es ja dann noch den PN-Joker ...

@ Martin
Vielen Dank für die (für mich) sehr interessanten Links. Die Videos von Roberto kannte ich noch gar nicht, wahre Perlen! Die Führerstansmitfahrt von Messina nach Gesso - ein Traum ...
Und die Berichte über Schubloks, die nicht vom Zug getrennt werden konnten - fantastisch!
Da werde ich wohl noch ein CULMINE-Schild aufstellen müssen.

@ Jörg

Zitat von lernkern im Beitrag #216
die "schiebende" Lok könnte ja theoretisch auch einfach als LZ am Zugende mitlaufen, damit die Strecke nicht wegen eines LZ blockiert wird

Ja, könnte sie, aber der Kulminationspunkt liegt bei mir ziemlich genau zwischen zwei Bahnhöfen. Sprich, während der Zug weiterfährt, kann die Schublok schon den Block rückwärts fahrend verlassen.
Zitat von lernkern im Beitrag #216
Interessant auch dein Oberleitungslabor. Ich vermute mal, dass eine kurze Belastung weder die Masten nachhaltig verformt, noch deren Verankerung übermäßig belastet. Bei Dauerbelastung könnte das anders aussehen.

Die Dauer der Belastung ist nicht (so) entscheidend, wichtiger ist, dass die Masten nicht plastisch verformt werden, sondern nur elastisch (und das eben auch nur so, dass es optisch noch nicht negativ auffällt). Aber wie schon angekündigt - die Entwicklungsabteilung arbeitet noch daran ...

Lieber Gruß
Viktor


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RE: Mein Italien

#218 von Wuschee , 03.03.2024 20:56

Moin Viktor,

vielen Dank für das Update. Wirklich toll ist das Video, die Radien, die Fahrzeuge... wirklich Zucker. Und das regt natürlich die Phantasie an, wie es einmal aussehen wird. Ich bin überzeugt es wird ein Träumchenn. Da muss ich ständig an den letzen Interrailsommer in Italien denken. Einfach schön.

Ich wünsche weiterhin viel Freude beim Bau und von Zeit zu Zeit einen Musenkuss.

In diesem Sinne, liebe Grüße aus Lindental


Johann

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RE: Mein Italien

#219 von Viktor , 05.03.2024 19:36

Hallo Stummies,

ich muss ja drei Wendel mit Oberleitung ausrüsten, zusammen ca. 70 Meter. Da habe ich nach einer einfach zu montierenden und kostengünstigen Lösung gesucht - Mit Ponal angeklebte 3 x 3 mm Fichtenholzleisten. Sie sind erstaunlich leise, was weitere Geräuschdämpfungsmaßnahmen erspart. Aber das Video sagt wieder mehr als 1000 Worte ...



Lieber Gruß
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