Servus, zusammen,
dank Euch, Carsten, Normen, Alexander, Matthias (Pickel kommen keine auf die Gleise! ), Uwe und Jens für Eure Beiträge und die sehr lebhafte Diskussion. Oh mei, was hab ich da losgetreten. Ich merke, dass Eure Vorstellungen sehr verschieden sind und jeder hat auf seine Art und Weise ein Stück weit recht.
Fangen wir an mit einem Blick auf das Vorbild: Nebenbahn-Endbahnhöfe hat es in vielen Formen gegeben, angefangen von Kleinbahnbahnhöfen mit 2-3 Durchgangsgleisen bis zu größeren, die durchaus respektable Rangierfelder hatten. Je nach Verkehraufkommen eben. Allerdings wurden viele der Kleinbahnen bereits in den 1950ern und 1960ern, so lange das Öl billig war, stillgelegt – in der DDR vielleicht radikaler als in der Bundesrepublik. Sichtbare Bürgerproteste durfte es ja nicht geben. Die meisten Strecken, die überlebten, verdankten dies dem Güterverkehr. Ein Drei-Wagen-Personenzug war eben schnell mal durch einen Bus ersetzt. Erst die Ölkrise stoppte die Stilllegungen und führte auf den vorhandenen Strecken sogar zu einer Intensivierung des Güterverkehrs.
Grainitz ist in der DDR der 1980er verankert. In dieser Zeit ist der Übergang zur eingleisigen Hauptbahn tatsächlich fließend und relativ schmal. Trapeztafen hatte es auch auf Nebenstrecken keine mehr, die Strecken waren in der Regel durch Form- oder Lichtsignale (inkl. Vorsignale) gesichert. Selbst Schutzgleise waren gar nicht so selten auf Nebenstrecken zu finden. Die einzigen Abgrenzungen sind die formale Streckengeschwindigkeit (auch wenn manche Hauptbahn auf Grund von vielen Langsamfahrstellen kaum schneller fuhr), die Zulässigkeit und der massive Einsatz von Pfeiftafeln für Wegübergänge (Einzelfälle auf Haupstrecken kenne ich aber auch) und vielleicht die Achslast, aber das auch nicht generell – in den 1950ern wurden auch teilweise Nebenbahnen für 20 t (Ljudmillatauglich) ertüchtigt. Das war’s dann aber auch schon mit den Unterschieden.
Heißt, rein aus Sicht des Vorbildes, 5 oder 6 Bahnhofsgleise dürfen es durchaus sein, müssen es aber nicht. Was ich mir als Betriebskonzept für Grainitz vorstelle, hatte ich ja in Beitrag 355 schon einmal kurz beschrieben. Und das zu fahren mit viel Güterverkehr und Rangierbetrieb geht, wie ich bei Grainitz I festgestellt hatte, mit fünf Bahnhofsgleisen richtig gut und macht viel Spaß. Selbst kurze D-Züge sind in einem solchen Betriebskonzept zulässig.
Eine andere Frage ist die der Optik. Irgendwann besteht die Gefahr, dass der Bahnhof zu sehr in die Breite geht und zu wenig Platz für die Landschaft bleibt. Das ist eine ebenso wichtige Frage. Bei dem Plan in Beitrag 360 wird es sich ausgehen (er entspricht ja weitgehend Grainitz I und da hat es funktioniert – und die Einfahrt wirkt auch schlanker), bei 370 Plan B wird das wahrscheinlich schon arg grenzwertig. Das spricht dann doch sehr dafür, es im Grundkonzept beim 360er Plan und auch beim Zungenbahnsteig zu belassen. Lediglich einen Schuppen für die Rangierhobel (wohl ohne Tankstelle, die von Auhagen ist dann doch für Grainitz zu groß ) mag ich vielleicht noch hinzunehmen.
Ja – und es ist nicht vergessen – einen Neuzugang bin ich Euch noch schuldig. 131 031 wird als vorerst letzte Lok in den Grainitzer Fahrzeugbestand eingereiht (Super zu öffnen für den Decodereinbau). Und wie beim Vorbild auch, wird sie Güterzüge angehängt bekommen.Ihre Einmessfahrten auf Grainitzer Schienen hat sie auch schon absolviert. Womit wir dann auch schon wieder bei der Grenze zwischen Haupt- und Nebenbahn wären ...
Ciao und ein schönes Wochenende!
Frank