RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#226 von kpev , 26.03.2022 17:07

Hallo Ulli,

Zitat von garti62 im Beitrag #225
es geht ja zügig voran mit der Doppelweiche. Leider habe ich im moment so gar keine Zeit, das mit dem FDM-Drucker nachzumachen, aber es kommen sicher auch wieder ruhigere Zeiten. Aber eigentlich wollte ich noch einen Hinweis zum Thema Weichenantrieb loswerden. Ich weiß ja nicht, was Frank da schon ausgekocht hat, ich habe vor einiger Zeit mal einen Antrieb gebaut mit asynchroner Zungenbewegung und Laternendrehung. Ist allerdings für die Spur 0, kann man aber auch kleiner bauen, es geht ja nur ums Prinzip. Hier mal der link (runterscrollen ans Ende der Seite). Vielleicht lässt sich ja darauf aufbauen, die Konstruktionsdateien könnt Ihr gerne haben.


diesen Thread von dir kannte ich natürlich schon, ist gut zu finden wenn man nach Weichenantrieben in Kombination mit Selbstbauweichen sucht. Aber trotzdem vielen Dank für dein Feedback und den Link dazu. Die Kombination RST "Federmechanik" für getrennten Zungengang plus irgendeinem Laternendreher ergibt sich fast logisch anhand des verfügbaren Materials. Allerdings bleibt dann das Problem der Einstellung der Zungenendlage und der Federkraft. Und der H0fine Laternendreher dreht die Laterne mit 2,5 mm Stellweg um 90 Grad. Die fliegt quasi von einer Position in die andere. Die Mechanik des H0fine Laternendrehers ist mit 18x19 mm aber auch viel zu groß. Ob und wie man die Originale von RST und H0fine kombinieren kann, weiß ich nicht. Frank (Frank1969) war jedenfalls unzufrieden mit allen käuflichen Lösungen und hat mich im Januar 2021 darauf "angesetzt" :-)

Bei H0 sollte man die abliegenden Zungen beide ziemlich genau auf 2 mm Spaltmaß einstellen können. Dann sieht es richtig gut aus. 3 mm Spaltmaß sieht schon furchtbar aus. Und das muss man alles bei eingebautem Antrieb machen, denn wenn man den Antrieb immer ausbauen muss, dann ist die Ungenauigkeit beim Wiedereinbau schon so groß, dass man das vergessen kann. Geht aber vielleicht natürlich bei Spur 0 problemlos, da man dort ja wahrscheinlich hauptsächlich Module baut und die kann man in der Regel problemlos beliebig für Justierarbeiten drehen.

Den Antrieb von Frank stelle ich gerne auch mal vor. Oder Frank macht es, wenn er in Grimmenthal die erste Strecke in Betrieb nimmt. Sieht richtig gut aus, wenn die Zungen fast "unsichtbar" angetrieben werden und man den Vorbild-Antrieb mit 0,5 mm Federstahl-Draht fast maßstäblich und funktionslos nachbilden kann. Kein Loch mit dickem Stelldraht in der Mitte usw. Für den Antrieb der Doppelweiche 1:7 ist aber auch dieser Antrieb noch zu "groß".

Anbei ein Bildchen aus einem Video von Franks Antrieb. Im Schwellenfach sind sogar die Verschraubungen des an Schwelle 4 angebrachten seitlichen Blechs nachgebildet und ganz rechts aufgrund der Lichtverhältnisse auch erkennbar. Anbei auch noch einmal das Bild aus dem Post vom 11.12.2021 wo die 3D Daten visualisiert sind. Wenn man die funktionslosen Hakenweichenschlossplatten noch unter die Zungen klebt, sieht man von den Langlöchern fast nichts mehr.

Viele Grüße

Wolfgang




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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#227 von kpev , 27.03.2022 10:31

Liebe Stummis,

und hier noch als Abschluss für die bunte Theorie ein paar perspektivische Bilder aus sketchup. Im ersten Bild sind alle Umlenkhebel und Rollenhalter auf dem ersten Zungenteil zu sehen. Die Umlenkhebel sind von unten unsichtbar so verstärkt, dass sie für den Druck Schicht für Schicht wachsen und nicht auf einen Schlag. Die Rollen der Rollenhalter sind unten plan damit keine in der Luft stehenden Bereiche entstehen und oben eingekerbt, damit man dort den dünnen Draht einschieben kann. Die beiden Stellschwellen haben eine Einkerbung erhalten für das Röhrchen, welches zur Weichenlaterne geht. Die hintere Laterne wird wie in echt 25 cm / bzw. im Modell 2,9 mm weiter außen angebracht. Aus diesem Grund hatten alle Stellschwellen 6 und nicht nur 4 Stanzungen, die man ja braucht um einen Weichenbock zu befestigen. Diese sind ebenfalls angedeutet und man sieht das im fertigen Modell ganz gut. Ich tendiere dazu die Weichenböcke nicht mitzudrucken sondern nachträglich auf die Schwellen zu kleben.




In Bild 2 sieht man die besonderen Platten auf den 6 abgesenkten Schwellen der zweiten Zungenvorrichtung für die durchgehenden Schienen. Auch die Schienenlaschen sitzen auf solchen besonderen Platten. Auch diese abgesenkten Schwellen dürften ein Charakteristikum des preußischen Gleisbaus gewesen sein. Man findet das unter anderem auch bei der doppelten Gleiseverbindung, bei den Kreuzungsanschlüssen und bei der EKW und DKW. Warum das Herzstück 1:7 bei der normalen Weiche keine Platte bekommen hat, aber das gleiche Herzstück bei der Gleiseverbindung schon ist echt dubios. Die Reichsbahn hatte da echt einiges an Arbeit, das zu vereinfachen. Für die Nachbildung im Modell ist es natürlich dankbar, solche Details zu haben.




In Bild 3 sieht man die neue Trennung, die ich nach den erfolglosen Versuchen mit dem Gesamtteil ja schon beschrieben habe. Genau erklären werde ich das dann beim Zusammenbau der Weiche, nämlich in welcher Reihenfolge man welche Schiene wann wie weit einschiebt, zurückschiebt usw. Das war schon eine lustige Herausforderung. Da der untere Radlenker voll auf der vor ihm liegenden Schwelle aufliegt und im Gesamtteil dann natürlich keine Stützstruktur braucht, musste hier gestützt werden und die Schwelle eine kleine Aussparung bekommen, siehe Pfeil. Im zusammengebauten Zustand sieht man davon wirklich nichts. Das passt alles sehr genau zusammen und ist ein allgemein gangbarer Weg, solange der "schwebende" Radlenker nicht über mehrere Schwellen gehen muss.




In Bild 4 dann noch einmal das Problemteil mit den unterschiedlichen Schwellenwinkeln. Dieses Teil habe ich in drei Versionen machen lassen. Einmal getrennt, einmal die langen Schwellen parallel zur Druckplattenkante und einmal wie bereits beschrieben in 43/47 Grad Winkel, was das beste Ergebnis gebracht hat. Noch ein Detail am Rande, wie ihr in allen Bildern seht sind die Kleineisen innen grau und außen weiß eingefärbt. Beide sind unterschiedliche Komponenten und die inneren Kleineisen sind ca. 0,1 mm weniger hoch oder die Schrauben stehen etwas weniger über usw.. Mit dieser Vorgehensweise lassen sich die Druckteile leicht anpassen, also für den Fall dass man sich am Ende doch für niedrige Radreifen entscheidet, kann man mit wenigen Klicks alle "grauen" Teile im Layer "Kleineisen innen" aussuchen, bearbeiten und auf exakt maßstäbliche Höhe bringen. Und in den nächsten Beiträgen werde ich dann die Doppelweiche 1:7 wie ein Puzzle zusammensetzen.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#228 von Frank1969 , 27.03.2022 23:00

Hallo Wolfgang,

ich glaube, man kann nur erahnen, wieviel Aufwand an Überlegungen und Ausprobieren hinter diesem Ergebnis stecken. Deine Geduld und Genauigkeit sind bewunderungswürdig und die Ergebnisse faszinierend!

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#229 von kpev , 28.03.2022 09:49

Hallo Frank,

Zitat von Frank1969 im Beitrag #228
ich glaube, man kann nur erahnen, wieviel Aufwand an Überlegungen und Ausprobieren hinter diesem Ergebnis stecken. Deine Geduld und Genauigkeit sind bewunderungswürdig und die Ergebnisse faszinierend!


danke für dein Lob. Das motiviert mich doch sehr, wenn hier ein bisschen Feedback kommt. Gerade weil die Doppelweiche 1:7 zwischenzeitlich doch etwas Frust produziert hat, wie ich zugeben muss... Das ist dann schon manchmal etwas schwer sich zu motivieren. Ich denke, du kannst das nachvollziehen mit deinem Wasserschaden. Und auch die Konsequenzen. Man bleibt dran und das Ergebnis wird noch besser.

So und nun an alle, liebe Stummis, das erste Bild der gedruckten Teile der Doppelweiche 1:7. Jetzt muss auch ich etwas Geld verdienen, Detailbilder heute abend oder morgen früh. Das Bild lässt sich vergrößern.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#230 von der Wedeler , 28.03.2022 12:40

Moin Wolfgang,

das sieht mal wieder spitzenmäßig aus! Bin gespannt auf die Endversion mit Schienen.

Viele Grüße
Heiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#231 von kpev , 29.03.2022 09:19

Liebe Stummis,

so hier ohne viele Worte die Detailbilder. Und jetzt geht es ans Schienenpuzzle.

Viele Grüße

Wolfgang
















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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#232 von kpev , 30.03.2022 11:54

Liebe Stummis,

so und nun zum Doppelweiche 1:7 Aufbaupuzzle Teil 1.

Die erste Schiene, die man einbauen muss ist die lange gerade Schiene, die zum ersten 1:7 Herzstück durchgeht.

Die lange Schiene ist insgesamt 126,5 mm lang. Zuerst bekommt sie an dem einen Ende (rechts im Bild) die normale Flügelschienenfräsung im Winkel 8,128 Grad. Das erfolgt mit den Fräshaltern HERZ 1:7. Dann wird das Ende mit einer kleinen Flachzange genau so abgebogen, dass die Fräsung des Schienenkopfs mit dem Schienenfuß fluchtet. Alternativ kann man ein kurzes Stück Schiene vor der Fräsung im Winkel abknicken und fräst dann solange bis der Fräser den Schienenfuß gerade so berührt. Beides kann man mit dem Fräshalter für das Schienenherzstück machen.

Auf der anderen Seite erhält die Schiene die normale Fußfräsung der Einfachen Weiche 1:7, also nach 11,5 mm insgesamt 37 mm Fuß wegfräsen. Das geht im Fräshalter für die EW 1:7. Man benutzt dafür nur die vorderen Klötze. Ob es sich lohnt, hier einen eigenen Fräshalter für diese Schiene zu basteln... eher nicht. Die Zeitersparnis wäre enorm, aber das lohnt sich nur dann, wenn man einen preußischen Rangierbahnhof bauen will und 20 solcher Weichen brauchen würde.




Tendenziell ist diese Schiene trivial, denn man kann sie exakt ablängen, nachdem man den Flügelschienenteil befräst und gebogen hat. Diese Schiene muss nun in Teil 3 (ich bezieh mich da auf Übersichts-Bild in Post 229 von der rechten Seite eingeschoben werden.




Versucht man das von der anderen Seite, wird man die Kleineisen mit der scharfen Schienenspitze geradezu abraspeln. Und so sieht das Teil dann aus, wenn man es mit Teil 4 der Doppelweiche im nächsten Schritt des Puzzles verbindet. Die Schiene gehört elektrisch zum ersten Herzstückpaar, warum wird man später sehen.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#233 von Frank1969 , 31.03.2022 07:55

Hallo Wolfgang,

da bin ich gespannt, wie es weitergeht! Die vielleicht erste 1:7 preußische DW in 1:87. Eigentlich muss man die Weichen vor sich sehen, um die wirklichen Dimensionen der preußischen DW zu begreifen. Kein Vergleich zur Roco DW

Zitat von kpev im Beitrag #232
Ob es sich lohnt, hier einen eigenen Fräshalter für diese Schiene zu basteln... eher nicht. Die Zeitersparnis wäre enorm, aber das lohnt sich nur dann, wenn man einen preußischen Rangierbahnhof bauen will und 20 solcher Weichen brauchen würde.


Ich denke, den braucht man für dieses Gleis nicht. Ich markiere mir die Fräsbereiche vor dem Einsetzen in deine Halter mit einem feinen Edding.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#234 von kpev , 31.03.2022 08:03

Liebe Stummis,

und nun zum Doppelweiche 1:7 Aufbaupuzzle Teil 2.

Die zweite Schiene, die man einbauen muss, ist die Flügel-Schiene zwischen mittlerem Herzstück 1:4,95 und erstem Herzstück 1:7

Die Schiene ist insgesamt nur 45,5 mm lang, ist aber schon deutlich anspruchsvoller in der Herstellung als Schiene Nr. 1. Zuerst bekommt sie an dem einen Ende (rechts im Bild) wieder die normale Flügelschienenfräsung im Winkel 8,128 Grad. Das erfolgt wieder mit den Fräshaltern HERZ 1:7. Dann wird das Ende mit einer kleinen Flachzange wieder genau so abgebogen, dass die Fräsung des Schienenkopfs mit dem Schienenfuß fluchtet. Alles genau wie bei Schiene 1 die ja zum gleichen Herzstück führt. Alternativ kann man natürlich auch hier ein kurzes Stück Schiene vor der Fräsung im Winkel abknicken und fräst dann solange bis der Fräser den Schienenfuß gerade so berührt.

Auf der anderen Seite erhält die Schiene die Fräsung mit der Steigung 1:4,95. Und diese Seite ist es auch, die man nun schrittweise im Winkel 1:4,95 abfräsen muss um sich der Gesamtlänge 45,5 mm zu nähern. Und dabei muss man vorsichtig vorgehen. 0,1 mm tiefer fräsen nimmt bei einem Winkel von ca. 11,4 Grad ca. 0,5 mm in der Länge weg! Alternativ und sicherer! kann man die Schiene auch zuerst auf genau 45,5 mm Länge kürzen und fräst jetzt erst den Winkel 1:4,95. So kann man immer die Spitzenbreite kontrollieren ob man noch etwas wegnehmen kann. Die Länge bleibt immer 45,5 mm und die Spitze wird immer spitzer. So habe ich es auch gemacht.

Vorne im Bereich der Spitze wird dann noch mit dem Fräshalter FUSS der Schienenfuß auf der Innenseite auf ca. 15 mm weggenommen. Das sieht man im folgenden Bild besser, da die Schiene dort etwas über dem Tisch liegt.

Und um das ganze abzuschließen, muss die Schiene noch ein klein wenig gebogen werden, denn der Radius 140 m geht ja durch das Herzstück durch. Die Preußen hatten ja eine Aversion (oder Sicherheitsbedenken) gegen Radien die durch Herzstücke gehen, aber bei der Doppelweiche 1:7 war das eben doch so beim Mittleren Herzstück 1:4,95. Und so sieht dann Schiene Nr. 2 aus.




Diese Mini-Schiene muss nun in Teil 4 (ich bezieh mich da wieder auf Übersichts-Bild in Post 229 von der linken Seite eingeschoben werden. Das folgende Bild zeigt dann die Teile 3 und 4 so wie sie spannungsfrei zusammengebaut werden können, indem man leicht schief Teil 4 mit Schiene 2 in Teil 3 einfädelt. Schiene 1 liegt harmlos in Teil 3 rum und stört nicht. Da man sie aber nur von rechts aus gesehen in Teil 3 reinbekommt, muss die Schiene 1 eben schon dort sein.




In Bild 3 sieht (erahnt?) man die winzige Aussparung für den Radlenker in der letzten Schwelle von Teil 3, da auch dieser Radlenker so weit übersteht, dass eigentlich die Teile 3 und 4 zusammen gedruckt werden müssten. Dann könnte man die Schiene 2 aber überhaupt nicht montieren und Schiene 1 würde "von der falschen Seite" aus reingewurschtelt die Kleineisen töten. Zum Glück ist mir dieser Fehlversuch erspart geblieben. Das habe ich vorher gemerkt! Wenn die Teile zusammengeschoben sind, sieht man auch mit der Lupe nix. Das passt so genial zusammen, das ist ein Traum was der SLA-3D Druck da an Genauigkeit bietet.




Und so sieht das dann aus, Hochzeit von Teil 3 und Teil 4. Die beiden Verbindungsnasen gehen ohne Probleme rein durch leichtes Verdrehen der Teile. Oder besser durch Einlegen der extra "Quer-Schiene", wie in Post 149 beschrieben. Die Radlenker oben im Bild stoßen vorbildgerecht fast aneinander. Der geneigte Leser kann es mit dem Musterblatt 101 in Post 218 vergleichen.

Noch etwas zur Druckqualität. Auch die langen Schwellen ganz rechts liegen absolut plan auf dem Tisch. Ich konnte bisher keinerlei Aufbiegen oder so feststellen, wie es Martin (Lohengrin_Wien) in Post 58 bei seinen Drucken beschrieben hat.



Und jetzt noch Schiene 1 komplett ins Herzstück einschieben. Das geht völlig problemlos. Fertig. Und diese Radlenker und Herzstück Orgie sieht in echt noch besser aus als auf den Bildern sag ich euch!

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#235 von der Wedeler , 31.03.2022 17:46

Hallo Wolfgang,

ein Wahnsinn von Weichenpuzzle in wirklich atemberaubender Qualität!
Das Endprodukt wird ein Hammer!

Viele Grüße
Heiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#236 von kpev , 01.04.2022 10:06

Liebe Stummis,

und nun zum Doppelweiche 1:7 Aufbaupuzzle Teil 3.

Die dritte Schiene, die man einbauen muss, ist die Flügel-Schiene zum mittlerem Herzstück 1:4,95 mit angesetzter Zunge

Die vierte Schiene, die man einbauen muss, ist die kurze Flügel-Schiene zum mittlerem Herzstück 1:4,95

Die dritte Schiene hat es wirklich in sich und ich habe lange geknobelt, wie ich das am besten mache. Beim ersten Versuch hat es auch gleich geklappt, aber ich konnte die Schiene dann nicht in das damalige Teil 2 einfädeln. Auch die vierte Schiene hat auf dem Weg durch das alte lange Teil 2 von links aus Zerstörung hinterlassen, wie ich euch ja bereits in Post 205 geschildert habe. Nun ist das neue Teil 2 kürzer und es geht von der anderen Seite problemlos. Hier noch ein Bild vom alten Teil 2. Eingekringelt sind die Kleineisenverluste durch das Einschieben von Schiene Nr. 1, Nr. 3 und Nr. 4 von links aus gesehen. Auch die lange Backenschiene Nr. 1 habe ich von links aus probiert... sinnlose Gewalt.



Schiene Nr. 3 wird wie folgt hergestellt. Zuerst auf der einen Seite die normale Zungenfräsung machen, also die Schienenspitze beidseitig befräsen. Das Gelenk erstmal NICHT einfräsen. Dann die Schiene genau auf 80,0 mm ablängen und folgend auf der anderen Seite die entsprechende Flügelschienenfräsung im Winkel 1:4,95 machen. Da der Winkel 1:4,95 mit 11,4 Grad bemessen ist, gilt auch hier, 0,1 mm in der Tiefe verkürzen die Schiene um 0,5 mm. Man kann sich dort aber relativ genau hinarbeiten. Dann wird die Flügelschiene am Ende entsprechend gebogen, so dass alles mit dem Schienenfuß fluchtet und alles im Radius 140 m /ca. 1600 mm gebogen. Und jetzt erst das Gelenk einfräsen. Die Schiene ist mit dem nur 0,15 mm "dicken" Gelenk doch ziemlich empfindlich, andererseits braucht man es zum Einfädeln, denn die Zunge muss ja der Backenschiene, die schon in Teil 3 plus Teil 4 wartet Platz machen. Man kann Teil 2 nicht mit Teil3 + Teil 4 zusammensetzen und die korrekte Länge der Schiene Nr. 3 testen ohne dass das Gelenk eingefräst ist.

Man kann aber auch mit Schiene Nr. 3 das Puzzle anfangen und zuerst Teil 2 und Teil 3 verbinden, sofern man die Länge der Schiene Nr. 3 im Modell überprüfen und genau anpassen will. Dann kann man Schiene Nr. 3 auch noch ohne Gelenkfräsung in die Teile 2 und 3 einbauen, denn die Backenschiene Nr. 1 wird dann von Teil 3 aus später eingeschoben. Es gibt also mehrere Wege zum zerstörungsfreien Aufbau. Wichtig ist nur, dass alle Flügelschienenstummel nur durch ein oder zwei Kleineisen durch müssen, die die Flügelschienenspitze aufnehmen.

Schiene Nr. 4 ist trivial. Hier muss nur die Flügelschienenfräsung auf der einen Seite gemacht werden und die Schiene auf Maß gebracht werden, so dass sie in der Mitte des Verbinders endet. Die Länge beträgt 42,2 mm. Auch diese Schiene muss im Radius 140m / ca. 1600 mm gebogen werden. Beide Schienen Nr. 3 und Nr. 4 gehören wie Schiene Nr. 1 und Nr. 2 elektrisch zum Mittleren Herzstück. Und so sehen die beiden Kollegen dann aus. Und so kann man die dann ganz einfach in Teil 2 einschieben und im nächsten Schritt des Puzzles dann mit Teil 3 plus Teil 4 verbinden.

Viele Grüße

Wolfgang








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#237 von kpev , 01.04.2022 17:50

Liebe Stummis,

Zitat von kpev im Beitrag #236
Es gibt also mehrere Wege zum zerstörungsfreien Aufbau. Wichtig ist nur, dass alle Flügelschienenstummel nur durch ein oder zwei Kleineisen durch müssen, die die Flügelschienenspitze aufnehmen.


das muss ich mir definitiv für alle neu zu zeichnenden Teile merken, wenn die Flügelschienen länger sind. Bei der normalen Weiche gehen die dort vorhandenen 4 Schwellen vor dem Herzstück, weil die Flügelschienen so kurz sind und man sie leicht schief durch die Schienenlaschen mogeln kann. Dieser Beitrag ist nur für mich als Gedächtnisstütze!

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#238 von kpev , 02.04.2022 08:55

Liebe Stummis,

und weiter geht es mit dem Doppelweiche 1:7 Puzzle. Teil 2 mit den eingesetzten und maximal zurückgeschobenen Flügelschienen des Herzstückes 1:4,95 und die bereits verbundenen Teile 3 und 4 mit den beiden Flügelschienen zum ersten Herzstück 1:7 können nun sauber verbunden werden. Die Bildfolge ist selbsterklärend. Alle vier Schienen gehören elektrisch zum ersten Herzstück und müssen gemeinsam polarisiert werden.

Viele Grüße

Wolfgang








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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#239 von Frank1969 , 02.04.2022 15:28

Hallo Wolfgang,

sauber gefräst! Ein bisschen Sorgen bereitet mir das Zungengelenk. Ich bin in Sorge, dass es leicht brechen könnte, bzw. das Material ermüdet. Allerdings ist die Auslenkung ja sehr gering, sodass letzteres vielleicht eher unwahrscheinlich ist.

Viele Grüße
Frank


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#240 von kpev , 02.04.2022 18:08

Hallo Frank,

entscheidend ist, dass die eingefräste Feder wirklich dünn ist und hoch genug in den Kopf reingeht. Eben genau so wie auf den Bildchen der Gelenkfräsung zu sehen. Aktuell fräse ich auf ca. 0,2 mm und da habe ich nicht den Eindruck, dass Gefahr droht. Die Zungen schwingen frei hin und her. Aber der Testaufbau deines Weichenantriebs wird das offenlegen, denn der muss ja demnächst 10.000 Stellvorgänge mit so einer Weiche machen. Wenn die Zungenfeder 10.000 Stellvorgänge aushält, dann hält sie wahrscheinlich auch 1.000.000 Stellvorgänge aus. Dann ist die Feder einfach so dünn, dass das Metall nicht bricht.

Die Auslenkung vorne sind 2 mm bei 37 mm Länge. Das sind ca. 3 Grad. Das ist auch ziemlich wenig. Ich bin da sehr zuversichtlich, aber du hast natürlich Recht, dass muss durch einen Test auch mal gezeigt werden. Wenn es nicht geht, dann muss ich an echte Gelenkzungen ran... Aber einen Lötkolben habe ich ja jetzt auch!

Viele Grüße

Wolfgang


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#241 von kpev , 02.04.2022 19:17

Liebe Stummis,

das Licht ist schlecht außen, aber die Fotos gehen einigermaßen und es geht weiter mit dem Doppelweichenpuzzle.

Die fünfte Schiene ist die lange gebogene Schiene mit angesetzter Zunge

Die sechste Schiene ist die kurze gebogene Schiene mit angesetzter Zunge

Teil 1 wird mit den beiden Zungenschienen gefüllt. Die Herstellung dieser Schienen ist einfach. Es ist die normale Zungenfräsung und die Schiene wird dann eben entsprechnd weiter gekürzt als bei der Einfachen Weiche 1:7. Auch das Einbauen ist völlig unkritisch und kann von beiden Seiten aus erfolgen.

Dann wird Teil 1 mit dem Teil 2 + Teil 3 + Teil 4 verbunden und die gebogene Zungenschiene wird dann noch bis an die Flügelschiene in Teil 2 eingeschoben. Dort wo die beiden Schienen Nr. 5 und Nr. 6 an die Schienen aus Teil 2 stoßen könnte man Isolierverbinder drucken. Das würde einem Zusammenbau nicht im Weg stehen und wäre vielleicht eine elegante Lösung. Das muss ich noch probieren, wenn ich den Fehler in Teil 2 beseitige. Ich werde jetzt nicht verraten was es ist... aber es ist "zuviel" dran an einer Schwelle.

Viele Grüße

Wolfgang










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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#242 von kpev , 03.04.2022 09:32

Liebe Stummis,

weiter mit dem Doppelweichenpuzzle, bevor hier alle Familienmitglieder aufwachen und es Frühstück gibt...

Die siebte Schiene ist die lange gerade Schiene mit angesetzter Zunge

Die Herstellung dieser Schiene ist einfach. Sie ist völlig identisch mit der Schiene aus der Einfachen Weiche. Nicht nur im Modell, sondern auch in echt. Man vergleiche Musterblatt 99 in Post 216 und Musterblatt 83 Post 2. In beiden Fällen 3,20 m für die Zunge und 11,44 m für die Schiene.

Für die Schiene Nr. 7 braucht man also die normale Zungenfräsung, dann die Gelenkfräsung und die Schiene wird dann entsprechend genauso gekürzt wie bei der Einfachen Weiche 1:7. Dafür habe ich sogar einen kompletten Fräshalter, siehe Post 154. Ich war aber faul und habe mir die Schiene vorübergehend aus einer normalen Weiche ausgeborgt. Auch das Einbauen ist völlig unkritisch und ergibt sich aus den Bilder.

Es schneit draußen und es ist ziemlich dunkel. Daher auch zwei Bilder im Gegenlicht. Da sieht man die Details auch schöner.

Viele Grüße

Wolfgang










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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#243 von kpev , 03.04.2022 18:21

Liebe Stummis,

und wieder geht es weiter

Die achte Schiene ist die gebogene Herzstückschiene 1:4,95

Die neunte Schiene ist die kurze Herzstückschiene 1:7 des ersten Herzstücks 1:7

Die Herstellung beider Schienen ist einfach. Ganz normale Herzstückfräsung im passenden Winkel und dann noch entsprechend den Fuß wegnehmen und die gebogene Schiene biegen. Einschieben, Länge anritzen, Rausziehen, Ablängen, Fertig. Viel fehlt jetzt nicht mehr, dann ist es geschafft.

Viele Grüße

Wolfgang








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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#244 von kpev , 04.04.2022 15:33

Hallo Frank,

Zitat von Frank1969 im Beitrag #239
sauber gefräst! Ein bisschen Sorgen bereitet mir das Zungengelenk. Ich bin in Sorge, dass es leicht brechen könnte, bzw. das Material ermüdet. Allerdings ist die Auslenkung ja sehr gering, sodass letzteres vielleicht eher unwahrscheinlich ist.


Ich habe frohe Kunde für dich. Dein Antrieb hat 20.000 Stellvorgänge gemeistert. Und meine Zungenfräsung hat demnach auch 20.000 Umstellungen hinter sich. Damit kann ich jetzt als "Proof-of-Concept" leben.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#245 von Chickenwire , 04.04.2022 15:41

Das wird ablolut irre, für 1:87 unfassbar detailliert und überzeugend. Ich hätte hinterher furchtbare Angst beim Altern und Schottern das Kunstwerk zu beschädigen, ich gehe mit dem Gleis von der Stange schon hart ins Gericht ;)

Das darf auf keinem Fall irgendwo auf einer Anlage "verkommen", das muss nah ans Auge, ah an den Beobachter. Das würde ich schon fast in 1,40m Höhe platzieren. Zusammen mit Details auf dem Level sicherlich absolute Museumsqualität.


Besuch mich doch mal unter https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=192553
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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#246 von kpev , 04.04.2022 19:41

Liebe Stummis,

bald ist es geschafft. Die "Deko" für das standesgemäße abschließende Foto ist auch am Samstag eingetroffen und es fehlen nur noch ein paar Schienen. Vor Ostern ist die Weiche fertig beschrieben!

Die zehnte Schiene ist die gebogene Außenschiene mit einer Fußfräsung

Die elfte Schiene ist die gebogene Außenschiene mit zwei Fußfräsungen

Die Herstellung beider Schienen ist relativ einfach. Der Abstand der Ausfräsungen am Anfang ist identisch wie bei der Einfachen Weiche 1:7. Der entsprechende Fräshalter kommt zum Einsatz. Schiene Nr. 11 braucht zwei Ausfräsungen und bei der zweiten muss man sich hintasten, anzeichnen, fräsen, probieren. Auch hier würde ein spezieller Fräshalter sicher eine Stunde Arbeit sparen, lohnt sich aber eben nicht bei einer oder zwei Weichen. Die Ausfräsungen sind im Bild schon drin, aber man sieht das leider kaum.

Beide Schienen werden nur grob auf Maß gebracht und haben einige mm Überlänge. Schiene Nr. 10 wird so ca. 306 mm lang, Schiene Nr. 11 wird auf ca. 319 mm gekürzt. Eingeschoben werden sie von der Spitze aus, damit die Ausfräsungen durch möglichst wenig Kleineisen durch müssen, genau ablängen kann man die Schienen erst, nachdem das letzte Herzstück seine 4 Schienen bekommen hat und Teil 5 montiert ist. So hat die Weiche erstmal genügend Stabilität, dass man damit gefahrlos hantieren kann. Vor der Montage von Teil 5 werden die beiden Schienen einige Zentimeter wie im letzten Bild bis in die Schienenlaschen zurückgezogen.

Viele Grüße

Wolfgang








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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#247 von kpev , 05.04.2022 13:55

Liebe Stummis,

bevor es mit dem Aufbau-Puzzle weitergeht, etwas zu Teil Nr. 5 der Doppelweiche 1:7. Ich habe es 3x drucken lassen. Warum? Nun, es war das erste Teil, was sich nicht trennen ließ, da ja die Radlenker und die Flügelschienen über Schwellen mit verschiedenem Winkel drüberlaufen und diese verbinden. Es mussten also Schwellen mit unterschiedlichem Winkel zur Gleismittelachse in einem Stück gedruckt werden. Ich hatte Sorge wegen den "Treffenstufen", denn der SLA-3D Druck belichtet ja quadratische Pixel.

Im ersten Bild sieht man die drei Teile einträchtig nebeneinander liegen. Und wie man sieht, sieht man nichts. Also..., man würde nichts sehen, wenn das Bild mehr als 1280 Pixel haben dürfte. Drunter im Bild liegen die Teile so wie sie auf der Druckplatte lagen. Ich glaube dann ist das am verständlichsten, dass im 45 Grad Winkel bedeutet, dass die einen Schwellen 43 Grad und die anderen 47 Grad zur Außenkante der Druckplatte haben. Ich habe mich für das schief gedruckte Teil entschieden, da es minimal "schöner" aussieht.

Aber, auch das Trennen ging dann doch. Aufwändig, denn es braucht alle möglichen Stützstrukturen, das Herzstück wird quasi in die Luft gedruckt und lieht dann in einer Aussparung in den beiden Schwellen drin. Aber theoretisch würde also auch das gehen! Ich werde das auf alle Fälle versuchen weiter zu optimieren, denn was, wenn man mehr als 5 Drehscheibenabgänge braucht? Spätestens bei 6 Herzstücken muss man trennen, weil die Druckplattengröße dann nicht mehr ausreicht. Heiko hatte also mächtiges Glück!

Viele Grüße

Wolfgang




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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#248 von Thinkle , 05.04.2022 14:17

Einfach wow! Was für ein Aufwand, aber wenn es so weiter geht, dann ist es das sicherlich wert!
Ich bin neu dabei und hoffe man sieht mir nach, dass ich mich nicht mal eben schnell in 10 Seiten Thema einlese: Was hat dagegen gesprochen, die Weichenzungen vorbildgerecht ununterbrochen und federnd auszuführen? War das im Original auch schon so oder vereinfacht das den Bau erheblich?


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#249 von kpev , 05.04.2022 15:14

Hallo Thinkle,

Zitat von Thinkle im Beitrag #248
Was hat dagegen gesprochen, die Weichenzungen vorbildgerecht ununterbrochen und federnd auszuführen?


das Vorbild hat dagegen gesprochen. Im Original gab es in Preußen überhaupt keine Federzungen anfangs. Der Christoph (Stader Gleisbauer) hat vielleicht ein Musterblatt preußischer Herkunft, da könnte man klären, ab wann es theoretisch in Preußen Federzungen gab. Denn das Original seiner Zeichnung dürfte preußisch sein, auch wenn es die P.St.E.V. nach 1918 bzw. die DRG nach 1920 von allen königlichen Details gesäubert hat.

Zu 99,9% definitiv ist, dass es alle 1:7 Weichen nie mit Federzungen gab. Wobei, sagen wir es besser so, mir ist nicht bekannt, dass die Reichsbahn geometrisch identische 1:7 Weichen hatte und demnach würde ich tippen, dass preußische 1:7 Weichen im Bedarfsfall wohl gegen 1:9 Reichsbahn-Weichen getauscht wurden, denn schon in Preußen durften die 1:7 Weichen von regulären Zügen eigentlich nicht im abzweigenden Ast befahren werden. Das waren ausschließlich Rangierweichen. Oder als Modell vielleicht "verkürzte" 1:9 Weichen.

So gesehen sind meine "Pseudo"-Gelenke einfach eine Idee von mir. Ich wusste nicht, wie ich die echten Gelenke machen soll (so wie bei Roco Line, die treffen die preußische Bauart ganz gut) und Federzungen gab es eben erst ab 1915 oder noch später. Und meine Bauart vereint irgendwie beides, die Laufruhe von Federzungen und die Optik von Gelenken.

Viele Grüße

Wolfgang


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zuletzt bearbeitet 05.04.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:7

#250 von Thinkle , 05.04.2022 15:26

Wieder was gelernt!


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