RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#301 von kpev , 18.07.2022 11:03

Hallo Frank,

Zitat von Frank1969 im Beitrag #300
ich finde die Idee gut, die Schwellenteile zu kennzeichnen. Manche Teile sind klar, aber besonders bei den Streckengleisen kommt schon einiges zusammen. Es erleichtert sicherlich das Sortieren und Auseinanderhalten der einzelnen Teile beim Gleisbau.


ja, es gab da noch andere kurze gerade Teile, denen eine Beschriftung gut tun würde. Siehe Bild von der Weiche im Anschluss 1:7... wo ich ja immer noch keine sinnvolle Trennung hingekommen habe. Aber ich habe heute früh auch dort das Teil 6 (in Pastellgrün im Bild) soweit vereinheitlicht, dass die erste lange Schwelle mit dem gleichen Abstand zum Teil 6 gehört und die anderen Schienenschwellen mit gleichen Abständen wieder ein neues symmetrisches Teil bilden, was man dann wohl mit 1:7 und "A" für Anschluss beim Pfeil kennzeichnen müsste. Aber bei Teil 6 der Anschlussweiche wird es rechts und links geben müssen, denn dort sind die ganz kurzen 2,3 m Schwellen asymmetrisch verlegt zur Gleismitte..., es sei denn ich mache die kurzen Schwellen zum Auflegen, so wie bei Heikos Drehscheibenabgängen... wieder eine Idee. Das dürften die kürzesten Eisernen Schwellen überhaupt sein im "Preußenuniversum". 2,2 m Schwellen sind mit noch nicht untergekommen. Das Bild lässt sich vergrößern.




Und es ist genau wie du sagst, Frank, das sind alles kurze gerade "gesichtslose" und mehr oder weniger gleich lange Teile mit einigen wenigen Schienenschwellen, die man benötigt um bestimmte Geometrien zu erzeugen, wie auch die kurze Diagonalgerade für Gleisharfen oder die geraden Teile die den ersten abzweigenden Ast der Doppelweiche auf 12 m Gleisjoche ausgleichen. Also definitiv eine gute Idee das zu beschriften.

Ich bin gespannt wie das im Druck aussieht und ob sich Nachteile für die Verbinder ergeben. Es könnte schon sein, dass die Verdickung Sollbruchstellen erzeugt und der Schienenverbinder dann dort empfindlicher ist. Klingt erstmal unlogisch, warum eine Verdickung Sollbruchstellen erzeugt, ist aber scheinbar so. Die Verbinder waren früher dicker und viel empfindlicher. Vielleicht hat aber die Unempfindlichkeit jetzt auch was mit dem Druck in die Luft zu tun. Ja, ich werde wohl doch einen Probedruck machen... Versand nach Tschechien ist ja doch nicht so teuer wie ich jetzt gesehen habe...

Und an dieser Stelle noch einmal ein Dank an jeden, der hier seine Fragen, Kommentare und Ideen in die Diskussion wirft. Viele dieser Beiträge führen zu Verbesserungen!

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#302 von Frank1969 , 18.07.2022 12:41

Hallo Wolfgang,

Zitat von kpev im Beitrag #301
Ich bin gespannt wie das im Druck aussieht und ob sich Nachteile für die Verbinder ergeben. Es könnte schon sein, dass die Verdickung Sollbruchstellen erzeugt und der Schienenverbinder dann dort empfindlicher ist


Das finde ich nicht so problematisch. Dein Gleissystem ist ja nicht fürs Teppichbahning ausgelegt sondern für den Einsatz eingeschottert „auf der Platte“. Ein gebrochener Steg ist nach dem Einschottern sowie nicht mehr sichtbar und die Stabilität zwischen den Schwellen wird vom Schotter übernommen.

Viele Grüße
Frank


Die Werrabahn - Bahnhof Grimmenthal:
viewtopic.php?f=15&t=161322&p=1860574#top


Joschu, vauhundert und kpev haben sich bedankt!
 
Frank1969
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.039
Registriert am: 24.04.2017
Ort: Hamburg
Gleise Selbstbau, Roco, Tillig
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#303 von kpev , 18.07.2022 13:40

Hallo Frank,

Zitat von Frank1969 im Beitrag #302
Das finde ich nicht so problematisch. Dein Gleissystem ist ja nicht fürs Teppichbahning ausgelegt sondern für den Einsatz eingeschottert „auf der Platte“. Ein gebrochener Steg ist nach dem Einschottern sowie nicht mehr sichtbar und die Stabilität zwischen den Schwellen wird vom Schotter übernommen.


da hast du Recht, richtig kritisch ist es nicht. Aber die Stege=Schwellenverbinder muss ich mir auch noch einmal anschauen. Eventuell wäre es sinnvoll, die Schwellenverbinder bei den Weichen abwechselnd einmal innen und einmal außen zu machen, so dass man flexibel das Profil von unten anlöten kann. Heiko hat da auch mal drauf hingewiesen, dass mir das ja auch noch bevorsteht, an den Stromanschluss der einzelnen Profile zu denken. Es ist immer von Nachteil, nachträglich Stege rauszubrechen. Einmal mit dem Cutter abgerutscht und schon ist was anderes kaputt.

Und was mir immer wieder Probleme macht ist die lange Stellschwelle. Man kann deshalb die Druckplatten oft nur schlecht ausnutzen. Außerdem kann man beim Einbauen nicht mal eben entscheiden, ob die Stellschwelle normal liegt oder alternativ. Diesbezüglich waren die Stellschwellen in Preußen ja symmetrisch. Konnte man eben spontan entscheiden, ob der Antrieb bzw. die Laterne besser links oder rechts liegt.

Gibt noch einiges zu tun!

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


Joschu und Stader Gleisbauer haben sich bedankt!
 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 18.07.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#304 von Joschu , 18.07.2022 16:26

Hallo Wolfgang,

Das mit der langen Stellschwelle hat mich bei meinem alten Drucker auch gestört, denn die relativ kleine Druckplatte war durch diese Schwelle quasi blockiert.

Abhilfe kannst du dadurch schaffen, indem du die Stellschelle auf der Antriebsseite direkt hinter den Haken zeichnerisch abtrennst, in den verbleibenden Schwellenrost eine Sackbohrung von 1,2 mm einbringst und am restlichen Schwellenstück einen 1,2 mm starken Stift vorsiehst, den du nach dem Druck in die vorhandene Bohrung steckst. So hast du Platz für andere Schienenteile. Das Schienenreststück kannst du dort platzieren, wo auf der Druckplatte Platz ist.

Beste Grüße
Achim


kpev und fbstr haben sich bedankt!
Joschu  
Joschu
Regionalbahn (RB)
Beiträge: 43
Registriert am: 14.12.2021
Ort: Potsdam
Gleise Bayern Selbstbau
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#305 von kpev , 18.07.2022 16:39

Hallo Achim,

Zitat von Joschu im Beitrag #304
Das mit der langen Stellschwelle hat mich bei meinem alten Drucker auch gestört, denn die relativ kleine Druckplatte war durch diese Schwelle quasi blockiert.

Abhilfe kannst du dadurch schaffen, indem du die Stellschelle auf der Antriebsseite direkt hinter den Haken zeichnerisch abtrennst, in den verbleibenden Schwellenrost eine Sackbohrung von 1,2 mm einbringst und am restlichen Schwellenstück einen 1,2 mm starken Stift vorsiehst, den du nach dem Druck in die vorhandene Bohrung steckst. So hast du Platz für andere Schienenteile. Das Schienenreststück kannst du dort platzieren, wo auf der Druckplatte Platz ist.


du kannst Gedanken lesen, so ähnlich hatte ich mir das auch gedacht. Ich sitze schon dran! Danke für dein Feedback!

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


Joschu und fbstr haben sich bedankt!
 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#306 von kpev , 19.07.2022 12:03

Hallo Stummis,

so, leider, leider, die Schwellentrennung habe ich nicht so schön hinbekommen wie ich mir das vorstelle. Ich habe da schon zu viel Arbeit reingesteckt in Hakenweichenschloss Nachbildung, Abdeckung für die Stelldrähte zum Antrieb usw. Das hätte ich alles mal eben auch umarbeiten müssen. Ich hätte halt gerne wieder die Eier-legende Wollmilchsau. Also normale Stellschwelle, alternative Stellschwelle, gekürzte Stellschwelle und alle Varianten noch mit Hakenweichenschloss-Aufsatz. Da werde ich noch einmal ran müssen. Irgendwann. Steht auf der To-Do Liste.

Aber! Ich habe einen Workaround gefunden. Dadurch dass die Teile jetzt anders getrennt sind, kriege ich das trotzdem super auf die Platten. Sogar mit alternativer Stellschwelle. Anbei die Bilder. Die Weiche ist insgesamt 47 cm lang und passt trotzdem auf nur drei Platten. Und auch der Rand außen herum ist eigentlich ok. Ich werde das mal an meinen Druckdienstleister schicken, was der sagt. Und so sieht die Weiche 1:9 Version 1 mal aus. Das Bild lässt sich vergrößern.




Und so sind die 130 x 80 Platten belegt. Ich bin zufrieden. 30 Euro für die Plastikteile, mit Mengenrabatt 24 Euro. Da kann man nicht meckern. Und das unterste Bild zeigt die Anordnung mit alternativer Stellschwelle. Geht also auch mit drei Platten.

Viele Grüße

Wolfgang








Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#307 von kpev , 20.07.2022 11:45

Hallo Stummis,

so und als nächstes kommt das hier dran in 1:9, der gute alte "Hosenträger" - oder die "Doppelte Gleiseverbindung 1:9 mit 450 cm Gleismittenabstand". Die "Keimzelle" der Geometrie sozusagen und eines der wichtigsten Elemente im preußischen Gleissystem.



Ich bin gespannt, ob ich den Zusammenbau auch so hinbekomme wie bei 1:7, mit echt geknickter Schiene zum mittleren Doppelherzstück. Könnte wieder mehrere Versuche brauchen bis die Trennung passt. Der Aufbau ist auch wieder ein Puzzle. Muss ich im Herbst mal vorstellen das Teil in 1:7.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#308 von Stader Gleisbauer , 20.07.2022 13:45

Moin Wolfgang,

ich befürchte alle geknickten Schienen wirst Du nur eingefädelt bekommen wenn das Kleineisen dafür von oben steckbar wird. Ob das dann aber wieder stabil gedruckt werden kann weiß ich nicht.
So oder so bin ich gespannt.
Die Hosenträger gab es ja früher häufiger als heute.

Christoph


kpev und Joschu haben sich bedankt!
 
Stader Gleisbauer
InterRegio (IR)
Beiträge: 211
Registriert am: 05.12.2015
Ort: Stade
Spurweite H0, H0e
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#309 von kpev , 20.07.2022 14:38

Hallo Christoph,

Zitat von Stader Gleisbauer im Beitrag #308
ich befürchte alle geknickten Schienen wirst Du nur eingefädelt bekommen wenn das Kleineisen dafür von oben steckbar wird. Ob das dann aber wieder stabil gedruckt werden kann weiß ich nicht.
So oder so bin ich gespannt.


ist schon gedruckt in 1:7 und ohne Abbrüche eingefädelt. Alle Kleineisen sind aufgedruckt und es wird nichts gesteckt bei den Kleineisen. Das sind echte Fotos vom letzten Versuch den ich noch vor meiner Abreise nach Tschechien gemacht habe. Aber es könnte sein, dass das so bei 1:9 nicht funktioniert. Für 1:7 muss ich das noch zeigen, wie ich das genau gemacht hab. Es geht definitiv bei 1:7.

Aber schön, dass du dich meldest. Deine Musterblätter mit Federschienenweichen brauchen ja noch eine Sicherung für die Nachwelt.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


Joschu und Stader Gleisbauer haben sich bedankt!
 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#310 von Stader Gleisbauer , 20.07.2022 15:44

Moin Wolfgang,

Die Musterblätter laufen nicht weg und ich bin fleißig am Mitlesen.
Nur aktuell nicht so sehr am basteln, auch wenn ich gerade ein Diorama angefangen habe.
Aber das gehört hier nicht her.

Christoph


kpev hat sich bedankt!
 
Stader Gleisbauer
InterRegio (IR)
Beiträge: 211
Registriert am: 05.12.2015
Ort: Stade
Spurweite H0, H0e
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#311 von kpev , 22.07.2022 23:08

Hallo Stummis,

weiter geht es mit der Geometrie des 1:9 Gleissystems der Schienenform 6d. Als nächstes erstmal der relevante Ausschnitt des Musterblattes 73 mit den Schwellenabständen der 720 cm langen Stahlschwellen. Das ist wirklich lang! Sollte man vielleicht auch mal als Beladung drucken denke ich mir gerade. Das Musterblatt ist nur abfotografiert (nicht von mir) und daher die schlechte Qualität. Die Schwellennummern 728 und 729 a und b gehören zahlenmäßig zum Schwellensatz der Doppelten Gleiseverbindung. Auf der Schwelle 728 wird wieder mit verschiedenen Klemmplatten die genaue Position der Schiene eingestellt, so dass man die gleiche Schwelle für EW, DKW, EKW und K benutzen kann. Dies ist durch die Zahlen "5" und "2" im Musterblatt verdeutlicht.

Die Schwellennummer 648 im Musterblatt 73 mit Länge 3,4m ist ziemlich dubios, da komplett außerhalb der Reihe. Die normalerweise dort liegende Schwelle 557 wäre mit 3,7 m aber viel zu lang. Schwelle Nr. 648 sieht aus wie eine symmetrisch verkürzte Nr. 557, da sie auch keine Ergänzung mit "R" oder "L" trägt ist das naheliegend und so habe ich es dann auch abgeleitet aus der vorhandenen Komponente der Schwelle Nr. 557 durch beidseitige Verkürzung.

Schwelle Nr. 558 ist auch zu lang und würde niemals passen, wenn zwei Kreuzungen auf der gleichen Seite liegen würden. Entweder wurde hier also das "a" im Musterblatt vergessen und die Nummer 558a wäre eine einseitig verkürzte Nr. 558. Im Musterblatt sieht es aber so aus, als ob die Schwelle Nr. 558 asymmetrisch liegt. Dann müsste diese Schwelle aber pro Schiene drei Lochstanzungen haben, so ähnlich wie die Stellschwellen. So etwas habe ich aber noch nie gesehen in einem Musterblatt. Eventuell weiß Achim dazu etwas. Ich hab das einfach einseitig gekürzt und mit 558a benannt.




Und so sieht das in sketchup aus. Die beiden Schwellen im Kreuzungsteil sind bearbeitet und entsprechend verkürzt, die Einfache Weiche 1:9 liegt über der Stelle, wo die Doppelte Gleiseverbindung entstehen wird. Die Hälfte der Kreuzung wurde dazu auch als separate Komponente umbenannt, es gibt also einen Mittelteil der Kreuzung für freie Lage und einen Mittelteil der Kreuzung für Anschluss an Doppelte Gleiseverbindung.

Das bei der Konstruktion bereits vorhandene Geometrieelement aus Post 263 wurde nun noch dreimal zusätzlich eingefügt, davon zweimal um die y-Achse gespiegelt. Am grünen Pfeil stoßen die Geometrieelemente direkt aneinander, am roten ist ein kurzer Abstand, der sich eben dadurch ergibt, dass die Diagonalen länger sind. Kennt man ja von den einschlägigen Systemen der großen Anbieter. Der Parallelgleisabstand ist auf 51,7 mm eingestellt.

Die gestrichelten Linien sind die Mittellinien der Schwellenabstände aus dem Musterblatt. Da das gerundete Rastermaß von 465 mm ja etwas zu kurz ist, muss man im Zweifel abrunden auf den nächst kleineren Wert (in 0,05 mm Schritten). Ob man gut gerechnet hat, verrät einem dann der blaue Abstand an der Innenkante der Schiene. Das Musterblatt sagt 484 mm, ich messe umgerechnet 480 mm. Passt also super. Das Bild lässt sich vergrößern.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 23.07.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#312 von Joschu , 23.07.2022 19:00

Hallo Wolfgang,

Da du mich explizit angesprochen hast, habe ich in meinen Unterlagen hinsichtlich der völlig aus der Reihe tanzenden Schwelle 648 und 558 recherchiert.

Leider habe ich weder im Wulfert „Die Weichen der Deutschen Reichsbahn -Gruppe Preussen“ noch im Oberbaubuch der Preußischen Staatsbahnen von 1902 Hinweise auf diese Schwellen erhalten. Bleibt also nur das MB 73 das zweifelsfrei die Lage der o.a. Schwellen bezeichnet.

Daraus ergibt sich mir die Frage, ob es überhaupt konkrete Musterblattzeichnung/en mit entsprechenden Maßen für die Lochungen der einzelnen Schwellen für Weichen und deren Verbindungen gibt/gab. Mir sind da nämlich nur Angaben über die jeweilige Länge bzw. Deren
Gewicht bekannt.

Dass du also dich auf das MB 73 berufst, bleibt also zunächst, bis nicht das Gegenteil bewiesen wird, völlig legitim.

Beste Grüße also
Achim


kpev hat sich bedankt!
Joschu  
Joschu
Regionalbahn (RB)
Beiträge: 43
Registriert am: 14.12.2021
Ort: Potsdam
Gleise Bayern Selbstbau
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#313 von kpev , 23.07.2022 20:09

Hallo Achim,

danke für dein Feedback. Ja das hatte ich befürchtet, dass man das aus der Detailzeichnung des normalen Herzstücks 1:9 (Blatt 6) ableiten muss und aus den anderen Musterblättern. Leider gibt es ja viele Fehler in den Blättern selbst, die nie korrigiert wurden.

Ich bin heute auf die Suche gegangen und habe ganz andere Sachen gefunden, die mir noch fehlenden Schwellen Nr. 553, 554 und 555. Die Lücke zwischen 552 und 556 ist damit geschlossen.

Es muss also noch haufenweise Musterblätter gegeben haben, die eben irgendwie "untergegangen" sind. Ich werde bei meiner Zeichnung dann zu den Unklarheiten kurz was schreiben. Leider gibt es ja für die "Doppelte Gleiseverbindung" 1:9 450 cm Gleismittenabstand keine echte Detailzeichnung wie für die "Doppelte Gleiseverbindung" 1:7 450 cm Gleismittenabstand. Das ist irgendwie seltsam, denn die "Doppelte Gleiseverbindung" 1:7 450 cm dürfte ja nur in irgendwelchen Gleisanschlüssen gelegen haben während die "Doppelte Gleiseverbindung" 1:9 450 cm wahrscheinlich eine der am häufigsten verbauten Gleisfiguren überhaupt gewesen sein muss.

Oder es bedeutet einfach, dass sich die Verschraubungen "von selbst" ergeben. Davon gehe ich jetzt erstmal aus.

Heute haben mich aber zwei falsch eingezeichnete Radlenker im Musterblatt 73 aufgehalten. Rechts sind die Radlenker mal eben 35 cm zu weit rechts eingezeichnet und ich habe mir den halben Tag den Wolf gesucht wo der Fehler ist, weil es einfach nie aufgegangen ist. Gerade eben mal die linke Seite des Musterblattes angeschaut... und da ist er richtig eingezeichnet. Siehe Bildchen. Rot falsch, grün richtig. Gut. Fehler gefunden.

Schwelle Nr. 648 habe ich auch geklärt mittlerweile... glaube ich. Die stammt auch aus der berühmten "Abzweigung einer zweigleisigen Strecke von einer zweigleisigen Strecke" mit nur 350 cm Parallelgleisabstand. Und die Schwelle wurde dann vielleicht an dieser Stelle recycelt. Die Zeichnungen mit 350 cm Parallelgleisabstand sind ja mit Abstand die ältesten.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#314 von kpev , 24.07.2022 20:59

Hallo Stummis,

dann quäle ich euch mal durch die Ableitungen mangels Detailmusterblatt "Doppelte Gleiseverbindung 1:9" mit Gleismittenabstand 4,50 m. Mir macht das ja eigentlich Spaß, diese Suche nach dem "So könnte es gewesen sein". Zuerst habe ich nochmal das Bild des Radlenkers im eingebauten Zustand aus dem Musterblatt Nr. 6 des Weichenherzstücks gespiegelt, bearbeitet und alle sinnlosen Striche rausgelöscht. Die Herzstückspitze zeigt nun genau wie bei meiner sketchup Datei nach rechts und so kann man viel besser vergleichen.




Die entscheidenden Zahlen zum Positionieren sind die 370 mm und die 630 mm. Diese Zahlen geben die Position des Radlenkers zur Herzstückspitze vor. Da die gesamte Konstruktion ja 99,9x % genau umgerechnet ist, muss das eigentlich alles passen. Und so sieht es dann aus bei der Weiche in Vergrößerung. Die Mitte des Radlenkers ist jeweils auf 2 Schwellen mit 4 Schrauben fixiert. Sonst die üblichen 2 Schrauben und auf der letzten Schwelle abweichend 3 Schrauben. Und wie man sieht, passt das wirklich super genau. Ja, gut, der Abstand für die Pizzaschneider ist etwas größer.




Da die 7,6 m Schiene (siehe Bild 1) die den Radlenker trägt, immer gleich vorgebohrt geliefert wurde und eben in EW 1:9 und Doppelter Gleiseverbindung 1:9 in vielen Gleismittenabständen immer gleich vorkommt, muss der Radlenker auch exakt gleich in Bezug auf das Herzstück liegen. Siehe auch den vorherigen Post mit dem Fehler im Musterblatt, der mich so lange aufgehalten hat. Also, er liegt gleich wie im normalen Herzstück 370 mm zu 630 mm. Und so habe ich es dann abgeleitet.




In meinen Augen eine plausible Lösung. Die Verschraubungen auf den zwei Schwellen können innen nicht mit zwei Schrauben sein, weil die Schrauben nie direkt unter einer Futterverschraubung sitzen durften sondern immer genau mittig, bzw entsprechend rechts oder links mit genügend Abstand. Da das Futterstück in dem einen Fall direkt über der Schwelle sitzt ist das möglicherweise auch mechanisch stabiler so dass eine Schraube innen reicht.

Übrigens, es scheint nur drei verschiedene Lochungsabstände vom Rand gegeben zu haben im Preußenuniversum. MITTIG für 1 Schraube plus Klemmplatte, dann LEICHT VERSETZT von der Mitte für ebenfalls 1 Schraube plus Klemmplatte und dann STARK VERSETZT (EINFACH ODER DOPPELT) von der Mitte für 1 und/oder 2 Schrauben plus Klemmplatte. Bei mir ist die Oberseite der Schwelle 2,2 mm breit, die Klemmplatte 0,9 mm. Mittig ist klar, eben mittig. Leicht versetzt ist so, dass sich die Klemmplatten berühren würden wenn man vorbildwidrig zwei nimmt, also 0,45 mm von der Mittellinie versetzt. Stark versetzt ist 0,60 mm von der Mittellinie verschoben. Bei zwei Klemmplatten sind dort dann 0,30 mm Abstand, was sich super drucken lässt ohne zusammenzufließen.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


Frank1969, vauhundert, Stader Gleisbauer und Joschu haben sich bedankt!
 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#315 von kpev , 27.07.2022 09:36

Hallo Stummis,

weiter geht es mit dem Hosenträger. Zum Glück gibt es für das einfache Herzstück 1:4,444 ein Musterblatt 74. Dort sind die Verschraubungen sauber angegeben und auch wie das Gussherzstück ausgesehen hat. Leider ist das Bild der Verschraubungen ziemlich verzerrt, da über die Bindung fotografiert. Aber es lässt sich alles erkennen.

Das muss ich jetzt anhand der folgenden beiden Zeichnungen in mein 3D Modell einarbeiten.

Viele Grüße

Wolfgang




Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 03.08.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#316 von kpev , 30.07.2022 10:49

Hallo Stummis,

die "Doppelte Gleiseverbindung 1:9" der Schienenform 6d ist nun weitgehend fertig bis auf die verschraubten Kurzschwellen daher hier also die nächsten sketchup Bilder als Zwischenstand. Zerlegen, auf Druckplatten verteilen und drucken lassen muss ich das dann im Oktober oder November. Erst dann wird klar sein, ob das alles so funktioniert.

Zuerst das Bild der Umsetzung des einfachen Herzstücks 1:4,444. Das ist relativ problemlos möglich, da der Winkel sehr steil ist. Daher genug Platz für die Kleineisen und auch keine Gefahr wegen führungsloser Lücke. Vorne jeweils die 3 Doppelverschraubungen und hinten die Vierfachverschraubung.




Das Herzstück 1:9 hat leicht verschobene Verschraubungen mit den jeweiligen Schwellen bezogen auf die Schwellenlage des normalen Herzstücks 1:9, aber ich habe hier nur jeweils eine Schraube setzen können, so dass ich davon ausgehe, dass das passen muss. Eine Detailzeichnung dazu habe ich nicht, wie bereits geschrieben. Es kann auch sein, dass es nie eine gab, weil es keinen Grund gab eine anzufertigen, wenn dort nur jeweils eine Schraube sitzt und auch die Position dieser Schraube anhand der Position der Futterverschraubungen vorgegeben ist. Letztlich egal, schön ausschauen tut es schon mal.




Und zu guter Letzt noch eine Übersicht über die Teile 1, 2 und 3. Teil 1 (Mitte der "Doppelten Gleiseverbindung") muss bei den Schienenverbindern aufhören, sonst hat man keine Chance die anderen Schienen einzufädeln. Wie die Teile 2 und 3 genau getrennt werden müssen ist noch unklar. Eventuell muss ich auch zum Einfädeln hier und da 0,1 mm mehr Spiel bei den Klemmplatten einbauen. Das macht oft den Unterschied zwischen "kaputt" und "funktioniert" aus. Das Bild lässt sich vergrößern.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 30.07.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#317 von der Wedeler , 30.07.2022 19:18

Hallo Wolfgang,

was machst Du denn bis Oktober? Überlegen, wie die Teile getrennt werden?

Sieht das eigentlich nur so aus, als ob die Rille im Herzstück der Kreuzung breiter ist als die Herzstückrille der anschließenden Weiche? Das sieht komisch aus!

Viele Grüße
Heiko


Mein MoBa-Projekt: Erndtebrück Epoche IV


kpev hat sich bedankt!
 
der Wedeler
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 357
Registriert am: 22.08.2019
Ort: Wedel (Holstein)
Gleise Weinert Mein Gleis, Roco Line
Spurweite H0
Steuerung Rocrail, Fichtelbahn
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#318 von kpev , 30.07.2022 20:52

Hallo Heiko,

Zitat von der Wedeler im Beitrag #317
Sieht das eigentlich nur so aus, als ob die Rille im Herzstück der Kreuzung breiter ist als die Herzstückrille der anschließenden Weiche? Das sieht komisch aus!



scharf beobachtet, Respekt! Aktuell sind die Rillenweiten wie folgt. Herzstück 1:9 1,15 mm, Radlenker und einfaches Herzstück 1:4,444 1,30 mm. Das ergibt die Geometrie für die alten Preußen von Fleischmann:

16,5 mm - 1,15 mm - 1,30 mm = 14,05 mm. Wahrscheinlich liegt es bei 14,00 mm, denn die schief liegenden Linien werden im Druck wohl "abgerundet" wenn ein Pixel nicht vollständig belegt ist.

Ich hab 14,1 mm Innenabstand messen können in der Regel bei den Fahrzeugen. Da der 3D Druck unheimlich präzise ist diesbezüglich kann man das so genau machen. Klar kann da was aus der Reihe tanzen. Man kann das sicher auch auf 1,25 setzen bei beiden, aber beim einfachen Herzstück 1:9 machen 1,15 vs. 1,25 mm schon etwas aus was Einsinken angeht. Und da ist das einfache Herzstück 1:4,444 unproblematisch aufgrund des doppelt so großen Winkels. Daher ist die Verteilung 1,15 mm zu 1,30 mm was Fahrverhalten angeht einfach besser.

Im "Doppelten Herzstück 1:4,444 ist die Rillenweite aufgrund der Symmetrie 1,20 mm in sketchup mathematisch. Drucktechnisch scheint es eher 1,23 mm oder 1,24 mm zu sein, denn die Loks klemmen dort auch nicht. Die Frage ist da immer wie der Drucker schief angeschnittene Pixel druckt.

Aber lustig dass du das fragst. Denn das Problem ist da natürlich der Radreifen und ich bin auch schon auf der Suche nach Drehbank und dem notwenigen Zubehör. Und nach einem Opfer bei Ebay für den ersten Versuch suche ich auch schon. Ideal wäre eine billige defekte KPEV Lok. Ich fürchte ich muss da ran. Mal so eine Lok zerlegen und schauen was geht. Habe dazu auch diverse youtube Filmchen geschaut. Aber ich habe aktuell Baustellen genug hier in Tschechien (im wahrsten Sinne des Wortes).

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#319 von der Wedeler , 30.07.2022 21:52

Hallo Wolfgang,

na ja, die Radreifen und Radsatzinnenmaße hatte ich nicht im Sinn, aber das ist nur meinem egoistischen Radsatzfetischismus geschuldet, der keine Probleme mit Weinert-Radsätzen in Herzstücke und Radlenkern kennt!

Spaß beiseite: Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Preußen abweichende Rillenweiten geplant haben. Haben sie auch nicht, die Innenweiten der Modellradsätze sind der Grund dafür. Das hast Du bestimmt schon öfters erwähnt ...

Viele Grüße
Heiko


Mein MoBa-Projekt: Erndtebrück Epoche IV


kpev hat sich bedankt!
 
der Wedeler
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 357
Registriert am: 22.08.2019
Ort: Wedel (Holstein)
Gleise Weinert Mein Gleis, Roco Line
Spurweite H0
Steuerung Rocrail, Fichtelbahn
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#320 von kpev , 30.07.2022 22:52

Hallo Heiko,

Zitat von der Wedeler im Beitrag #319
die Innenweiten der Modellradsätze sind der Grund dafür. Das hast Du bestimmt schon öfters erwähnt ...


ja, nur die Innenweiten meiner alten Modellbahnpreußen sind der Grund für meine Maße. Aber ob ich es öfters oder überhaupt erwähnt habe, weiß ich nicht, daher absolut sinnvolle Nachfrage. Die Spaltmaße sind ja zum Glück relativ leicht anpassbar im 3D Druck. Daher hast du für deine Drehscheibenabgänge nach längerer Diskussion ja auch mit andere Spaltmaße bekommen = 1,15 mm und 1,15 mm sowohl im Herzstück als auch im Radlenker. Das passt dann für deine Radsätze mit Mindestinnenmaß 14,3 mm (Roco). Bei dir konnte ich also den Radlenkerabstand 0,15 mm enger machen. Sieht sicher besser aus. Achim hat 1,0 mm / 1,0 mm bekommen für Mindestmaß 14,5 mm. Weinert verwendet glaube ich 1,20 mm bei der DKW und 1,15 / 1,25 mm bei den Weichen, also 14,3 mm Radsatzinnenmaß und etwas Spiel.

Die Preußen hatten aber alle Spaltmaße anders und das aus gutem Grund tippe ich. Und das war auf dem Futterstücken auch eingeschlagen oder entsprechend schon in der Gussform ausgearbeitet.... ok, es war erhaben, sagt das Musterblatt und die Schrift war 20 mm hoch und 2 mm erhaben. Im Radlenker waren es meines Wissens überall 41 mm, also genau umgekehrt wie bei mir weniger als im Herzstück, wo das Spaltmaß überall 49 mm war. "EH-49" steht für "Einfaches Herzstück" und da kein 1:7, 1:9, 1:10 draufsteht, ist es universell einsetzbar. Herzstücke die nur in einem Geometriesystem einsetzbar waren hatten die Steigung auch erhaben auf dem Futterstück aufgeführt. Sinn für die 49 mm war möglicherweise der, dass man so 8 mm "Sicherheit" hatte um den Radreifen davor zu bewahren auf die Spitze aufzulaufen.

Im doppelten Herzstück war aufgrund der Symmetrie das Spaltmaß bei den Preußen dann logischerweise (41 mm + 49 mm)/2 = 45 mm und die Spaltmaße an der Spitze waren effektiv durch die Schwächung der Vollprofilschiene ohne Steg dann sogar auf 50 mm aufgeweitet. Im doppelten Herzstück hatte man dann nur 5 mm "Sicherheit" und Führung durch den überhöhten Radlenker.

Viele Grüße

Wolfgang




Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


fbstr, Frank1969, Stader Gleisbauer und Joschu haben sich bedankt!
 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 30.07.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#321 von kpev , 31.07.2022 18:11

Hallo Heiko,

Zitat von der Wedeler im Beitrag #317
was machst Du denn bis Oktober? Überlegen, wie die Teile getrennt werden?


unter anderem ja, in der Tat. Das ist immer ziemlich schwierig. Das werde ich hier aber nur im Ergebnis vorstellen, wenn es klappt, keine Sorge.

Ansonsten werde ich noch die Doppelweiche 1:9 zeichnen, dort ist auch einiges an Geometrie zu erledigen und dann noch die EKW 1:9 und dort insbesondere den Bogen. Das ist auch so Trial-And-Error da der Bogen ja aus 190 m und 238,6 m (oder so) zusammengesetzt war, da dort ja die Zungen verglichen zur Weiche etwas weiter nach außen wandern, damit der Radlenker für das Doppelte Herzstück Platz hat. Aber das wird noch dauern. Ich hab ja auch Urlaub. Und du kommst mich ja auch besuchen!

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


vauhundert, Stader Gleisbauer und Joschu haben sich bedankt!
 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:9

#322 von kpev , 02.08.2022 00:09

Hallo Stummis,

mit der Doppelweiche 1:9 möchte ich weitermachen. Der Vorteil für mich gegenüber der Doppelweiche 1:7 ist hier, dass die Anschlüsse an die Doppelte Gleiseverbindung mit vorhandenen Musterblättern dokumentiert sind und ich mir da nichts ableiten muss, wie es hätte sein können.

Aus Platzspargründen wurde die Doppelweiche in Preußen wirklich oft verwendet und ich habe hier mal ein wunderschönes gemeinfreies Bild für einen Standardgleisplan eines Rangierbahnhofs nach Ziegler (dem Erfinder der "Einseitigen Doppelweiche") aus einer Publikation, die mir Frank (Frank1969) aus der "Biblioteka Główna" aus Krakau mitgebracht hat:

"Der Eisenbahnbau" von K. Strohmeyer, Teil 1, Tafel IV



Dort sozusagen um die "Vortheile" der Doppelweichen gegenüber der normalen Weiche aufzuzeigen, wenn es darum geht möglichst viele Abstellgleise auf möglichst wenig Platz zu erzeugen. Also das was man im Schattenbahnhof immer machen will, aber vielleicht mangels betriebssicherer käuflicher Doppelweichen lieber nicht macht. Aber auch hier, im Plan ist nur die Weichenform genau nach Musterblatt 42 eingezeichnet, nicht die gespiegelte...

Leider habe ich vom Musterblatt 42, dem Lageplan, nur eine sehr schlechte Vorlage auf Holzschwellen hier auf dem Laptop. Die Schwellenabstände im direkten Vergleich sind zwischen Holz und Eisen aber bei der Geometrie in 1:7 identisch gewesen bis auf das Schwellenfach für die Stellstange (siehe Post 286). Insofern ist eine Ableitung möglich. Da man das auf dem Gesamtplan schlecht lesen kann, habe ich die einzelnen Bereiche rausvergrößert. Ob die Werte plausibel sind sagt der Taschenrechner und z.B. der Vergleich mit dem Musterblatt der "Einfachen Weiche 1:9". Der Wert von 167 mm auf der zweiten 2,9 m Schwelle ist schonmal falsch, der müsste 160 mm sein. Die 184 mm auf der dritten 2,9 m Schwelle sind korrekt. Nachrechnen lohnt sich immer bei den Musterblättern. Es sind wirklich viele Fehler enthalten. Viele Fehler sind aber zum Glück irrelevant.




Schiene Nr. 1, Länge 7100 mm
Schwellenabstände: 7104 mm = 265 mm + 615 mm + 740 mm + 660 mm + 680 mm + 680 mm + 680 mm + 680 mm + 660 mm + 560 mm + 619 mm + 265 mm

Schiene Nr. 2, Länge 2390 mm
Schwellenabstände 2396 mm = 265 mm + 608 mm + 650 mm + 608 mm + 265 mm

Die Summe der Schwellenabstände für Schiene Nr. 1 ergibt 7104 mm, denn 2 mm hat man dann Luft am Schienenstoß. Die Summe der Schwellenabstände für Schiene Nr. 2 ergibt 2396 mm, also 3 mm Luft auf beiden Seiten. Passt also auch.

Auch bei der Doppelweiche 1:9 liegen die beiden Schwellen für den Weichenbock so dicht aneinander, dass kein käuflicher Weichenantrieb die Laternen drehen könnte. Sofern jemand weiß oder vermutet, warum das so gemacht wurde, das würde mich wirklich interessieren. Die sehr kurze Schiene 2,39 m soll wahrscheinlich im Original die Wiederverwertbarkeit der innen für die Anlagefläche der Zungen befeilten 7,10 m Backenschienen auch für den zweiten Abzweig sicherstellen.

Die Summe aus 7104 mm + 2396 mm = 9500 mm ergibt die Geometriezugabe für mein Gleisraster = 109 mm müssen vorne an die normale Weiche drangesetzt werden. Die Doppelweiche 1:9 wird damit 109 mm + 107 mm + 202 mm + 138 mm = 556 mm lang. Exakt umgerechnet wären es 556,57 mm gewesen. Geschenkt bei der Länge.






Schiene Nr. 3, leicht abzweigend Länge 7100 mm
Schwellenabstände 7099 mm = 265 mm + 615 mm + 720 mm + 680 mm + 680 mm + 680 mm + 680 mm + 680 mm + 680 mm + 540 mm + 604 mm + 275 mm

Schiene Nr. 4, abzweigend Länge 8000 mm
Schwellenabstände 7989 mm = 255 mm + 677 mm + 700 mm + 700 mm + 677 mm + 550 mm + 620 mm + 570 mm + 573 mm + 600 mm + 600 mm + 620 mm + 556 mm + 291 mm

Die Summe der Schwellenabstände für Schiene Nr. 3 ergibt 7099 mm. Zusammen mit der Durchbiegung der Schiene ergibt das dann bestimmt wieder 7100 mm plus x mm Spiel. Scheint also auch sinnvoll zu sein, was da an Zahlen zu erkennen ist. Die Summe der Schwellenabstände für Schiene Nr. 4 ergibt 7989 mm. Die Berechnung mit den eingetragenen Werten an den Schienenstößen (160 mm / 184 mm und 668 mm / 714 mm) und den Verteilungen 265/265 und 291/239 ergibt bei mir 8006 mm für Schiene plus Spiel. Passt. Ich bin zufrieden.






Da die Flügelschienen des mittleren Herzstücks wieder symmetrisch gleich ausgeführt werden, wird der normalerweise im Bereich des Drehzapfens liegende Schwellenabstand 560 mm auf 540 mm verkürzt und der davor um 20 mm verlängert. Im Bild ist da viermal die Nr. "48" zu erahnen (blau umrandet), was auf die "Besondere Platte Nr. 48" hindeutet, die bei der Doppelweiche 1:7 auch an dieser Stelle verbaut war. Diese beiden Schwellen liegen viel tiefer im Gleisbett und sind im eingeschotterten Zustand außen meist komplett bedeckt. Sieht man heute noch in Jöhstadt schön, siehe Bild. Leider wird diese mutmaßlich letzte Preußenweiche in Benutzung wohl demnächst auf den Schrott wandern im Zuge des Neubaus der nördlichen Bahnhofsausfahrt von Jöhstadt. Die neuen Weichen werden dann Schmalspurweichen mit S49 Profilen.




Die weiteren Schwellen sind immer auch auf Musterblättern der Doppelten Gleiseverbindungen vorhanden, so dass ich die Maße damit abgleichen kann was die Sicherheit erhöht, dass man Fehler findet. Aber da mache ich später weiter.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 08.08.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:9

#323 von kpev , 03.08.2022 18:17

Hallo Stummis,

das letzte Stück der Doppelweiche sieht dann so aus im Musterblatt.

Schiene Nr. 5, Länge 4100 mm
Schwellenabstände 2396 mm = 239 mm + 610 mm + 610 mm + 610 mm + 610 mm + 610 mm + 528 mm + 265 mm

Die Summe der Schwellenabstände für Schiene Nr. 5 ergibt 4082 mm, wobei die letzten beiden Werte bereits diagonale Angaben sind und der letzte Wert 610 mm ist unklar, denn die gifthellgrün markierte Schwelle hat einen Zwischenwinkel zwischen 0 Grad und 3,172 Grad gegen die Senkrechte. Die letzte 610 hätte also wohl direkt neben der 528 eingezeichnet werden sollen. Insgesamt sind die Werte aber plausibel. Die rot markierten Schwellen sind bereits die normalen 7,60 m Schienen mit den Bohrungen für die Radlenker exakt wie bei der Einfachen Weiche 1:9. Das werden wir dann beim Teile-Recycling in sketchup schön sehen.




Und so sieht das Prachtstück dann als Ganzes aus. Interessant noch, dass nur drei Radlenker 3,50 m lang sind, was das Standardmaß im 1:9 Gleissystem war und drei Radlenker sind nur 3,00 m lang und damit vielleicht vom 1:7 Gleissystem übernommen. Das Bild lässt sich vergrößern.

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 08.08.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Doppelweiche 1:9

#324 von kpev , 03.08.2022 21:10

Hallo Stummis,

nachdem die Holzschwellen ja vor Ort "gebastelt" wurden und in jedem Fall gebohrt und auch zugesägt wurden, trägt der Plan keine Schwellennummern. Das ist maximal unpraktisch für mich für die Benennung der Stahlschwellen-Komponenten in sketchup. Ich habe die Schwellennummern jetzt erstmal abgeleitet aus den Musterblättern 120, 121 und 122 wo die Weiche teilweise im Anschluss an die Doppelte Gleiseverbindung 1:9 für die Gleismittenabstände 5,00 m, 5,50 m und 6,00 m gezeichnet ist. Von der Nummer 697 bis zur Schwellennummer 683 ist es daher sicher.

Im vorderen Bereich werden sicher wie bei der Doppelweiche 1:7 soweit möglich die Schwellen der Einfachen Weiche 1:9 verwendet und da sind mir die Schwellennummern ja bekannt. Da manche Schwellen der Doppelweiche 1:9 zusätzliche Stanzungen für die Befestigung des Gestänges für den 2. Antrieb bekommen haben (rote Kringel) liegen immer wieder mal neue Schwellennummern in Rot (DW1:9) zwischen denen in Grün (EW1:9).

Grün sind also vorne und hinten die Schwellen, die von der Einfachen Weiche 1:9 übernommen werden, Orange sind die Schwellen im Winkel von 3,172 Grad, Blau ist die eine Übergangsschwelle im Winkel von mutmaßlich 1,586 Grad und Rot sind die Schwellen der Doppelweiche im Winkel von 0,000 Grad gegen die Senkrechte. Sofern die Weiche Hakenweichenschlösser erhalten hat entfällt das Gestänge und die Schwelle 663 wäre dann gegen eine 4,40 m oder 4,50 m lange Schwelle mit den Stanzungen für den Weichenbock ausgetauscht worden. Die Nummern sind analog zur Doppelweiche 1:7 abgeleitet und hätten demnach wie im Bild geschrieben lauten können. Sofern also Hakenweichenschlösser verwendet worden wären, wäre der vordere Bereich der Doppelweiche 1:9 komplett von der Einfachen Weiche 1:9 übernommen worden. Das Bild lässt sich vergrößern.

Sofern jemand das Musterblatt 42 Doppelweiche 1:9 Schienenform 6d auf Eisernen Schwellen besitzt freue ich mich natürlich über die gesicherten Schwellennummern :-)

Viele Grüße

Wolfgang


Preußische Gleiswüste in Epoche I: Preußischer Oberbau aus dem 3D Drucker
Preußische Gleiswüste in Epoche I: Planung


 
kpev
InterCity (IC)
Beiträge: 870
Registriert am: 26.09.2020
Ort: Litomerice
Spurweite H0
Stromart DC, Digital

zuletzt bearbeitet 08.08.2022 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Einfache Weiche 1:9

#325 von Frank1969 , 03.08.2022 23:47

Hallo Wolfgang,

ich hätte das Musterblatt 51 mit der Doppelweiche 1:9 Schienenform 8a in hoher Auflösung. Aber das hast du wahrscheinlich.

Viele Grüße
Frank


Die Werrabahn - Bahnhof Grimmenthal:
viewtopic.php?f=15&t=161322&p=1860574#top


kpev hat sich bedankt!
 
Frank1969
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.039
Registriert am: 24.04.2017
Ort: Hamburg
Gleise Selbstbau, Roco, Tillig
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


   

Löbach Epoche III
Märklin H0-Anlage in L-Form 5.69x3.66m2

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz