RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#301 von Petz1 , 15.08.2022 17:53

Zitat von Manolo im Beitrag #305
Ich verlange ja nicht, demütig zu sein. Aber die Freude darüber, dass es die ganzen tollen Sachen überhaupt gibt, die sollten wir uns auf jeden Fall erhalten. Und die gerät so ein wenig ins Hintertreffen, finde ich.
Also mein Maßstab ist jene Fehlerfreiheitsquote die vor Jahrzehnten schonmal erreicht wurde. Völlig klar ist auch das damals die ganze Elektronik keine Rolle spielte und auch weniger Zurüstteile verbaut wurden.
Aber wenn die Branche davon überzeugt ist, den Detaillierungswahn und Elektronikfirlefanz aus Absatzgründen bis zum Abwinken mitmachen zu müssen, hätte natürlich auch beim QM dementsprechend aufgerüstet werden müssen.


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#302 von Djian , 15.08.2022 18:24

Hallo,

wie schon geschrieben, ich habe mir eine Kaufstrategie zueigen gemacht die für mich aufgeht. Bis jetzt hatte ich kein Modell mit irgendwelchen Defekten. Insofern muss ich auch keinen Plunder zurückschicken. Und wenn es mal was nicht gibt, weil man vorbestellen muss, dann ist das so. Sooo wichtig ist es mir dann nun doch nicht. Ich bin nicht bereit für mein Hobby zu "leiden". Wenn die Hersteller mit ihren Produkten wirklich fertig sind, dann kommen wir bei Gefallen ins Geschäft, vorher nicht.
Wenn eine Form erstmal vorhanden ist, dann muss sie auch ihr Geld einspielen. Insofern: es kommt alles wieder. Und diese Einmalserien, gut, man kann sie so nennen, sind für mich aus dem Grund auch keine. Wenn ich unbedingt eine bestimmte Betriebsnummer wollte, könnte ich mir auch für kleines Geld bei Nothaft den entsprechenden Satz Decals kaufen.

Schöne GRüße aus Ostholstein
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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#303 von Manolo , 15.08.2022 18:50

Guten Abend!

...was mal wieder beweist, dass kein Modellbahner ist wie der Andere!


Gruß, Manuel


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#304 von Xador , 15.08.2022 21:56

Hallo Stummis,

ich wundere mich sehr, was hier für Aussagen gemacht werden.
Pragmatisch gesehen:

1) Eine Lokomotive, egal ob >200 €, >400 € oder >800 € hat fehlerfrei zu laufen, und zwar auf allem angebotenem Gleismaterial - es kann doch nicht sein, dass man jedes mal die Anlage neu ausmessen muss ob Radien oder Lichträume oder Steigungen oder was auch immer gerade für jenes Modell passen. Oder man inzwischen nicht ohne komisches Gefühl eine Lok bestellt, ob sie denn doch wirklich auf der Anlage läuft. Das war bis vor kurzem das Qualitätssiegel von Märklin, dass genau diese Probleme nicht aufgetreten sind. Und wie das sicher gestellt wird muss der Hersteller entscheiden, ob zusätzliche Tests oder was auch immer.
Und sollte tatsächlich ein Modell rein für die Vitrine oder für Radien ab R2 gebaut werden, muss das klar und deutlich ausgewiesen werden in allen Beschreibungen. Ansonsten kann der Kunde nicht sehen, dass das Modell Betriebseinschränkungen hat. Persönlich denke ich, dass es kaum Modellbahner geben wird die nicht doch irgendwo einen R1 oder eine Bogenweiche auf der Anlage schlummern haben- also was soll das... Persönliche Meinung!

2) Die Qualität hat bei Märklin nachweislich massiv nachgelassen. Ich habe inzwischen fast die Hälfte der neuen Loks der letzten Jahre zurückgesendet mit von Märklin bestätigten Mechanik- oder Elektromotorproblemen und das quer Beet, 36xxx bis 39xxx. Zu allen eingeschickten Modellen finden sich hier im Forum Beiträge von Mitgliedern, die gleiche Probleme haben/hatten. Und das sehe ich auch in meinem Bekanntenkreis und habe ich auch schriftlich von meinen Händlern bestätigt bekommen, bevor ich auf Märklin zugegangen bin.
Und auch hier: Der Hersteller muss sicherstellen, sei es durch EOL im Batch oder Einzelprüfung oder wie auch immer, dass das Produkt fehlerfrei ausgeliefert wird. Alles andere ist inakzeptabel.

3) Die Diskussion über Kaufverhalten, Vorbestellung oder was auch immer ist völlig daneben, ebenso die Haltung (Achtung: polemisch skizziert) "der Kunde muss sich halt anpassen/damit rechnen, das Vorbild lief ja auch nicht, ...". Nicht der Kunde muss den Hersteller erziehen - der Hersteller MUSS gewährleisten, dass gekaufte, bestellte, oder wie auch immer bezogene Neuware einwandfrei funktioniert. Alles andere ist doch total grotesk?!

Gruß,
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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#305 von 11652 , 15.08.2022 22:17

Hallo Xador

„Man“ kann das teilweise auch anders sehen..,

Ich bin schon der Meinung, dass da die Dinge getrennt betrachtet werden müssen:

- Fertigungsqualität - das Modell soll („muss“) so sein, wie es vorgesehen ist, produziert zu werden ( eben keine Lackfehler, ruhig laufende Antriebe, etc.)

- Designqualität (z.B. R1 Tauglichkeit und „Geländegängigkeit) - mit Verlaub, „wir Modellbauer“ haben Null-Fehlertoleranz und extreme Ansprüche, bauen aber selbst z.T. wahre „Cross-Country-Weltcuppisten (Anspruchsvollste Mountainbike-Strecke)?
Das geht nicht! Es ist den Fähigkeiten, Platzverhältnissen und Möglichkeiten der Modellbahner geschuldet - leider gehört dazu auch die Problematik, ob den wirklich alles auf allen Gleisen fahrbar sein muss? Eben auch eine 06 auf R1 - wenn sie es kann (wenn es so vorgesehen ist, wird sie es bestimmt bald können, muss das jeder selbst entscheiden). Ich bin in der glücklichen Lage, mit 550mm Mindestradius auszukommen - oder doch „unglücklich“, weil ich nicht auf DC-Gleise gesetzt habe?

Also, geben wir uns selbst auch Mühe und bauen möglichst gute Gleisanlagen (diejenigen, die das schon tun, ausgenommen)


Gruss Christian

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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#306 von Xador , 15.08.2022 22:54

Hi 11652?!?

Zitat von 11652 im Beitrag #319

- Designqualität (z.B. R1 Tauglichkeit und „Geländegängigkeit) - mit Verlaub, „wir Modellbauer“ haben Null-Fehlertoleranz und extreme Ansprüche, bauen aber selbst z.T. wahre „Cross-Country-Weltcuppisten (Anspruchsvollste Mountainbike-Strecke)?
Das geht nicht! Es ist den Fähigkeiten, Platzverhältnissen und Möglichkeiten der Modellbahner geschuldet - leider gehört dazu auch die Problematik, ob den wirklich alles auf allen Gleisen fahrbar sein muss? Eben auch eine 06 auf R1 - wenn sie es kann (wenn es so vorgesehen ist, wird sie es bestimmt bald können, muss das jeder selbst entscheiden).


Das die Anlage als Voraussetzung im vernünftigen Rahmen gebaut werden muss, stimme ich dir vollkommen zu. Dazu gibt es ja Steigungsbeschränkungen und Lichtraumvorgaben von Märklin.

Grüße,
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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#307 von st-oldie , 15.08.2022 23:57

Hallo,

Zitat von Heinzi im Beitrag #303

Zitat von st-oldie im Beitrag #294
Naja, ein Teil, den du gerade aufgeführt hast, hat nix mit Produktion sondern Entwicklung zu tun. Und sollte deshalb zu einem früheren Zeitpunkt erledigt werden (CV Anpassung des Motors). ...

Ich gebe ja gerne zu, dass ich etwas übertrieben habe: meiner Erfahrung gemäss, muss man aber die Lok schon mit entsprechender ABV prüfen um ruckelfreies beschleunigen feststellen zu können. Ich glaube da geht kein Weg dran vorbei. ...


Genau darin bestand ja meine Kritik an deiner Aussage. Nicht darin, das es möglicherweise überspitzt ist. Sondern darin, daß die Anpassung der CVs eine Aufgabe der Entwicklung und nicht des Tests ist. Ansonsten würde es ja bedeuten, daß bei jeder Lok der Decocder optimal auf den Motor eingestellt werden muß. Dann muß man dann damit leben, daß für den konkret eingebauten Motor ein kleines Finetuning ein noch besseres Ergebnis liefern könnte. Die Entwicklung muß die CVs an den Motor anpassen. Dann kommt ein Systemtest, der überprüft, ob die gewählten Werte gut sind. Dann kommt die Serie. Aber da wird bei einem Abschlußtest ja nur geprüft, ob in der Produktion Fehler aufgetreten sind. Eine Übernahme von CVs, die bei der Entwicklung festgelegt wurden und durch den Test bestätigt wurden, ist kein Fehler einer Produktion. Also wird so ein Test natürlich nicht gemacht.

Tschüß
Michael


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#308 von st-oldie , 16.08.2022 00:27

Hi,

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #301
Wenn Märklin nach DIN ISO 9000/9001 zertifiziert ist dürften keine entsprechenden Mängel mehr auftreten. Die Zertifizierung gilt aber je Produktionsstandort...


Das zeugt von einer völligen Unkenntnis der ISO9001 Zertifizierung und wie man Qualität erreicht.

Man kann nicht Qualität durch eine Zertizierung gewährleisten. Die Idee ist zwar mal gewesen, daß durch gleichbleibende Handlungsschritte eine gleichbleibende Qualität erreicht wird. Kling erst mal gut, funktioniert aber auch nicht immer. Und bei Zertifizierung einer Entwicklung ist ja eh nur wichtig, daß man genug Doku hat. Auch Doku, die die Entwicklungsschritte dokumentiert. ISO9001 ist eher eine Gelddruckmaschine für die Zertifizierer. Ich hab da genug mitbekommen, da mein Arbeitgeber am Hauptstandort zertifiziert ist. Da kommt dann immer Hektik auf und man sucht nach passenden Dokumenten.

Gerade wenn es Entwicklung ist, dann führt kein Weg an guten Test vorbei, Ideal wäre es, wenn schon während der Entwicklung Modultests stattfinden. Bei den Produkten, an denen ich arbeite, ist der Softwareanteil komplexer als der Hardwareanteil. Und es könnte sich in der Software mehr und leichter Fehler als in der Hardware verstecken. Also mach ich den eher einfachen Test, mit dem ich den Ablauf leicht verfolgen kann. Dann kommen die Tester der QA Abteilung. Diese Leute habe möglicherweise dann eine Idee für Test, an die ich nicht gedacht hab. Außerdem müssen die nichts nachvollziehen können und können dadurch komplexere Scenarien prüfen. Diese mehrstufige Vorgehen iswt deutlich effektiver, als mal zu behaupten, man wäre ja nach ISO9001 zertifiziert.

Eine Zertifizierung der Produktion könnte möglicherweise etwas helfen. Denn dann sind wir wieder bei der ursprünglichen Idee. Mit gleichen Handgriffen in der Produktion hat man eine gleichbleibende Qualität.

Aber hier wird zum Teil ein Test nach der Entwicklung mit einem Test nach der Produktion in einen Top geworfen. Wie ich schon in einem anderen Kommentar bemerkt hab, ist eine Anpassung von CVs eine Aufgabe der Entwicklung und muß bei einem Test einmal vor der Freigabe für die Produktion getestet werden. Ob denn z.B. überall die Griffstangen eingebaut wurden, ist eine Sache der Produktion und würde in einem Test nach der Produktion geprüft.

Tschüß
Michael


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#309 von KDW , 16.08.2022 00:35

Hallo allerseits,

ich verfolge diesen Thread schon seit einiger Zeit und finde die verschiedenen Ansichten und Standpunkte durchaus interessant. Ich selbst bin von den berichteten Qualitätsproblemen glücklicherweise nicht betroffen, möchte aber trotzdem hierzu einige Anmerkungen meinerseits geben, wenn es denn erlaubt ist.

Zum Thema Zertifizierung:

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #301

...Wenn Märklin nach DIN ISO 9000/9001 zertifiziert ist dürften keine entsprechenden Mängel mehr auftreten... Sowas wie fehlende Lötstellen, eingeklemmte Kabel und was hier sonst noch aufgelistet wurde können bei zertifizierter Produktion gar nicht entstehen, sofern man die Doku befolgt. Da ist dann bei einzeln zu erstellenden Lötverbindungen die Position, Reihenfolge, Kabelfarbe und Sorte sowie Prüfung beschrieben, ebenso Verlegung und ggf . Befestigung. dazu gehört ein Laufzettel (natürlich auch elektronisch) auf dem alle Prüfpunkte angehakt werden müssen.


Hier muss man die Betonung auf "dürften" legen, denn eine Zertifizierung nach DIN ISO 9000/ 9001 kann nicht ausschließen, dass es zu Mängeln kommt, sei es durch Konstruktionsfehler oder durch Fehler im Produktionsprozess (inklusive Qualitätskontrolle). Mit der Zertifizierung wird bestätigt, dass das Unternehmen über ein Qualitätssicherungssystem (QM-System) verfügt mit definierten Prozessen, d. h. salopp gesprochen, dass in der Firma strukturiert gearbeitet und nichts dem Zufall überlassen wird. Darin müssen auch Prozesse für den Umgang mit Mängeln und Reklamationen und entsprechenden Vorgehensweisen zur Behebung enthalten sein.
Dies schließt aber leider nicht aus, dass trotzdem Fehler gemacht werden (in der Konstruktion, in der Produktion oder in der Qualitätsüberwachung), wie ich aus eigener Berufserfahrung weiß, wo der Begriff "Qualität" sogar noch einen ganz erheblich höheren Stellenwert hatte als bei unserem (bitte nicht missverstehen!) "Spielzeug".
Mit der Straßenverkehrsordnung StVO haben wir ja auch eine ziemlich umfangreiche Prozessbeschreibung, nach der es eigentlich keine Verkehrsunfälle mehr geben sollte! Das "wahre Leben" lehrt uns etwas anderes! Und ein großer deutscher Automobilkonzern, der selbstverständlich auch nach DIN ISO 9000/ 9001 und darüber hinaus zertifiziert ist, hat trotzdem ja auch vorsätzlich in betrügerischer Weise seine Produkte unters Volk gebracht (und wird von seinen Kunden sogar heute noch hofiert!)
Prozesse müssen tagtäglich gelebt werden und Fehler müssen bei Erkennen aufgezeigt und durch geeignete Maßnahmen zeitnah behoben werden. Es ist Sache der Firmenkultur, wie gut das funktioniert.

Zum Thema Qualitätsmängel an sich:

Nachweisliche und reproduzierbare Mängel (nach objektiven Maßstäben) wie z.B. bei den Laufeigenschaften oder der Zuverlässigkeit darf ein Kunde selbstverständlich beanstanden können und auf Behebung bestehen. Und eine Firma wie Märklin, die sich aus Tradition einer hohen Qualität verpflichtet fühlt, die auch ihr Renommée begründet, tut gut daran, derartige Mängel abzustellen.

Natürlich ist das mitunter schwieriger in den Griff zu bekommen, z.B. bei den Motoren. Während früher die alten, von Märklin noch selbst und mit hinreichender Präzision produzierten Allstrommotoren als unverwüstlich galten (die meiner alten Loks laufen immer noch anstandslos und werden es auch noch nach meinem Ableben tun), ist Märklin heutzutage letztlich auf die Qualität der zugekauften Motoren angewiesen und muss gegebenenfalls den oder die Zulieferer in die Pflicht nehmen (wobei die Abnahmemengen von Märklin für den Zulieferer womöglich nur kleine Fische sind...).

Was ich letztlich damit sagen will: Das ganze Thema ist sehr komplex und hat viele Facetten. Man sollte von Märklin schon annehmen, dass sie qualitativ gute Modelle auf den Markt bringen wollen. Und wenn Mängel auftreten, dann sollte man schon, ggf. unter Einbeziehung seines Händlers, in angemessener Form und sachlich reklamieren. Fehler können überall passieren, man erinnere sich nur an Konstruktions- oder Softwarefehler in der Luftfahrtindustrie, die sogar viele Menschenleben forderten! Dagegen sind diese Probleme hier doch - um es mal polemisch zu sagen, "pillepalle".

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#310 von Michael K. , 16.08.2022 11:07

Hallo Klaus Dieter,

Zitat von KDW im Beitrag #328

Mit der Zertifizierung wird bestätigt, dass das Unternehmen über ein Qualitätssicherungssystem (QM-System) verfügt mit definierten Prozessen, d. h. salopp gesprochen, dass in der Firma strukturiert gearbeitet und nichts dem Zufall überlassen wird. Darin müssen auch Prozesse für den Umgang mit Mängeln und Reklamationen und entsprechenden Vorgehensweisen zur Behebung enthalten sein.



Nicht ganz. Ein QM-System ist ein Qualitätsmanagement-System, Qualitätssicherung ist dabei nur ein Teil von vielen. Und wie Du ja auch anmerkst, geht es nicht um Fehlerfreiheit, sondern um den Umgang mit Fehlern und deren Behebung. In dem Zusammenhang noch eine Bemerkung: Auditoren prüfen den Prozeß nur auf Konformität der hauseigenen Abläufe in Bezug auf die Norm, nicht auf inhaltliche Plausibilität. Das könnte in einem internen, sogenannten "First-Level-Audit" durch eine fachlich versierte und hauseigene QS-Kraft erfolgen.
Auditoren müssen genau so die Konformität der Abläufe in der Buchhaltung wie in den Produktionsprozessen prüfen, sind heute in einer Bank, morgen beim Autozulieferer und dann beim Spielzeughersteller. Da wäre es wohl etwas viel verlangt, wenn sie in allen Bereichen auch noch fachlich versierte Experten wären.

Bis denn
Michael


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#311 von OttRudi , 16.08.2022 15:56

Zitat von EinheitslokBR44 im Beitrag #299

Und: Man braucht nicht den ganzen Digital- Schnickschnack beim Testen durchexerzieren, sondern die Lok muß korrekt fahren und mit dem hauseigenen Gleissystem ohne Wenn und aber zurechtkommen.



Tut es in der Regel auch. Es gibt aber mehrere Dinge, die Probleme verursachen können.

1.) Gleisverlegung, auf die hat der Hersteller keinen Einfluß.
2.) Montageprobleme, die beim kurzen Funktionstest nicht auffallen.
3.) Beschädigungen ,die beim Aus- oder Einpacken verursacht wurden.


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#312 von KDW , 16.08.2022 22:40

Hallo Michael,

du hast natürlich recht, in meinem Post

Zitat von KDW im Beitrag #328
... dass das Unternehmen über ein Qualitätssicherungssystem (QM-System) verfügt mit definierten Prozessen, ...



sollte es ja eigentlich auch Qualitäts-Management-System statt Qualitätssicherungssystem heißen (darum ja auch QM). Hier war ich beim Schreiben in Gedanken schon bei der Qualitätssicherung.
Qualitätsmanagement beinhaltet natürlich auch wesentlich mehr als Qualitätssicherung; ich war ja selbst im Berufsleben darin involviert, insbesondere, wenn ich als Leiter des EMV-Labors in unserer Firma die QM-Berichte schreiben musste...

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#313 von jusku , 19.08.2022 20:57

Hallo,
ich hatte im Neuheiten Thread bereits mein erstes Trix/Märklin Modell vorgestellt, die BR 101 25379.001 "50 Jahre Intercity". Das Modell ging leider zurück, da der Motor so laut war, dass der Sound nicht mehr zu hören war. Ich vermutete einen Defekt und reklamierte das Modell. Die Lok wurde nicht, wie von mir gedacht eingeschickt, sondern ich erhielt heute vom Online Händler direkt eine neue Lok. Das hat mich gefreut, das lange Warten auf die Reparatur gab es also nicht.
Leider gab es jedoch die nächste Enttäuschung. Das Modell lag schief in der Kunststoffverpackung. Der Bahnräumer ist dadurch völlig verzogen und eine Griffstange verbogen. Des Weiteren gibt es einen Druckfehler (?), an der Tür des 2. Führerstandes sind schwarze Flecken. Die Feder zur Zentrierung der Kupplung am 1. Führerstand fehlt und lag auch nicht lose in der Verpackung. Werden die Loks vor Auslieferung getestet? Ich meine leichte Laufspuren an den Rädern erkannt zu haben.
Etwas ernüchternd das ganze, also geht auch dieses Modell zurück. Kein Weltuntergang, dennoch lässt mich das etwas erstaunt zurück. In der Hoffnung, dass alle guten Dinge drei sind

So kam das Modell aus der Verpackung, das Drehgestell stand nicht gerade, wodurch u.a. der Bahnräumer beschädigt wurde. Außerdem erkannt man die schwarzen Flecken.
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Beste Grüße,
Justin


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zuletzt bearbeitet 19.08.2022 | Top

RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#314 von Ludwig47 , 19.08.2022 21:07

Zitat von jusku im Beitrag #313
Werden die Loks vor Auslieferung getestet? Ich meine leichte Laufspuren an den Rädern erkannt zu haben.

Ziemlich offensichtlich hat hier der Händler "geschlampt", denn ER hätte bei einer bereits erfolgten Reklamation besonders darauf achten MÜSSEN dass das zweite von ihm versandte Modell in einwandfreiem Zustand war - sofern es sich dabei überhaupt um ein fabrikneues Exemplar handelte.

Gruß,
Ludwig47


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#315 von jusku , 19.08.2022 21:18

Zitat von Ludwig47 im Beitrag #314
Zitat von jusku im Beitrag #313
Werden die Loks vor Auslieferung getestet? Ich meine leichte Laufspuren an den Rädern erkannt zu haben.

Ziemlich offensichtlich hat hier der Händler "geschlampt", denn ER hätte bei einer bereits erfolgten Reklamation besonders darauf achten MÜSSEN dass das zweite von ihm versandte Modell in einwandfreiem Zustand war - sofern es sich dabei überhaupt um ein fabrikneues Exemplar handelte.

Gruß,
Ludwig47



Hallo Ludwig, da gebe ich dir Recht. Davon war ich auch enttäuscht. Jedoch sollte so ein Modell gar nicht an den Händler gehen! Was ich eigentlich in Erfahrung bringen wollte ist, ob Modelle vor Auslieferung test gefahren werden und daher leichte Laufspuren normal wären. Ich hatte nämlich auch an einen Versand Rückläufer gedacht, jedoch wird das Modell, soweit ich weiß, erst seit letzter Woche ausgeliefert.


Beste Grüße,
Justin


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#316 von bleudeur , 19.08.2022 23:09

Zitat von jusku im Beitrag #313
Außerdem erkannt man die schwarzen Flecken.


War der Druck sonst besser als beim ersten Exemplar vom Neuheiten-Thread? Der dort gezeigte Druck ist für mich ein klares Qualitätsproblem.


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#317 von KDW , 19.08.2022 23:52

Zitat von jusku im Beitrag #313
...Des Weiteren gibt es einen Druckfehler (?), an der Tür des 2. Führerstandes sind schwarze Flecken...


Hallo allerseits,

ein derartiger Druckfehler würde mich als Modellbahner (und nicht Vitrinensammler) zwar persönlich nicht groß stören, doch kann man von einem 1. Wahl Modell schon erwarten, dass auch die Lackierung makellos ist.
Ich selbst habe ein eine PIKO Taurus in Spur G (in der Lackierung von HEKTORRAIL), bei der auf einer Seite auf dem weißen Buchstaben "R" der Beschriftung ein nicht bedruckter Fleck von 2mm Durchmesser war (und deshalb die graue Grundlackierung durchschien). Diese Lok habe ich deshalb bei PIKO in Sonneberg am Tag der offenen Tür 2015 für 100 Euro am Stand für 2. Wahl-Artikel bekommen, d.h. für einen erheblich reduzierten Preis! Da hat man das Finish der Loks vor der Auslieferung wohl genauer unter die Lupe genommen.

Bedenklicher finde ich dagegen die offenbar gehäuften Probleme mit den neuen Motoren. Ungeachtet der Tatsache, dass mit der Umstellung auf Mittelmotoren mit Kardanwellen und Schneckengetriebe die Laufeigenschaften der neuen Loks angenehmer geworden sind (vor allem kein Knarzen der Stirnradgetriebe mehr) trauere ich dem alten Konstruktionsprinzip nach, mit welchem sich Märklin bislang doch so deutlich von den vielen Mitbewerbern abhob (So möchte ich meine alte BR24 nicht gegen eine in der neueren Machart eintauschen, selbst wenn diese objektiv bessere Laufeigenschaften hat). Die alte Technik war von der Mechanik einfach "wertiger" und solider.

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#318 von Petz1 , 20.08.2022 11:04

Zitat von KDW im Beitrag #317
Ungeachtet der Tatsache, dass mit der Umstellung auf Mittelmotoren mit Kardanwellen und Schneckengetriebe die Laufeigenschaften der neuen Loks angenehmer geworden sind (vor allem kein Knarzen der Stirnradgetriebe mehr) trauere ich dem alten Konstruktionsprinzip nach, mit welchem sich Märklin bislang doch so deutlich von den vielen Mitbewerbern abhob (So möchte ich meine alte BR24 nicht gegen eine in der neueren Machart eintauschen, selbst wenn diese objektiv bessere Laufeigenschaften hat). Die alte Technik war von der Mechanik einfach "wertiger" und solider.
Hallo Klaus-Dieter !

Nur möchte ich das nicht dem Schneckengetriebeprinzip an sich geschuldet sehen denn es gibt genügend Beispiele dafür das entsprechend dimensionierte Antriebe wie beispielsweise frühere Athearn, Kleinbahn oder Rivarossi in Punkto Lebensdauer den Märklinstirnradgetrieben in nichts nachstehen. Leider sind meiner Beobachtung nach von der "Antriebsdimensionierungsschrumpfitis" praktisch alle Hersteller infiziert und beim Motor müsste sich Tante Mä eben nach einem anderen Lieferanten umsehen sollten die Probleme wirklich so gravierend sein denn es gibt genügend in benötigter Größe als auch Preisbereich die tausende Betriebsstunden störungsfrei absolvieren.


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#319 von Schwanck , 20.08.2022 11:33

Moin,

die Beobachtungen und Beschreibungen von Markus sind schon richtig. Ich nöchte zusätzlich darauf hinweisen, dass beim Mittelmotor-Antrieb die Kardanwellen immer ein ganz geringes Längspiel in der Geradeaus-Stellung haben müssen, um die Motorlager sowie Anker und Kollektor vor axial wirkenden Kräften zu schützen. Egentlich ist das selbstverständlich und gehört zum kleinen Einmaleins der Antriebskonstrukteure; es sollte bei der Wartung immer mit kontrolliert werden.


Tschüss

K.F.


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#320 von jusku , 20.08.2022 11:55

Zitat von bleudeur im Beitrag #316
Zitat von jusku im Beitrag #313
Außerdem erkannt man die schwarzen Flecken.


War der Druck sonst besser als beim ersten Exemplar vom Neuheiten-Thread? Der dort gezeigte Druck ist für mich ein klares Qualitätsproblem.

Nein, der Druck hatte die gleiche Qualität. Das ist Schade, aber für mich auch kein großes Problem. Der Gesamteindruck auf der Anlage zählt für mich. Ich scheine bisher wohl zwei "Montagsmodelle" erwischt zu haben


Beste Grüße,
Justin


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#321 von Petz1 , 20.08.2022 12:06

Danke. Das Kardanwellenlängsspiel ist allein schon deshalb erforderlich um die resultative Abstandsänderung der Kardanschalen beim Einschwenken der Drehgestelle ausgleichen zu können.
Die Axialmotorwellenbelastung sehe ich hingegen als unkritisch denn beispielsweise bei den Kleinbahnschneckengetrieben (sowohl mit den Werksmotoren als auch den später verbauten Mabuchis) sowie auch vielen alten Liliputs, Trix, Rivarossis befand sich die Schnecke generell auf der Motorwelle welche den Axialschub zur Gänze aufnehmen musste und trotzdem wurden da keine Probleme auffällig.


Grüße von Markus

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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#322 von Andreas Poths , 20.08.2022 14:01

Zitat von KDW im Beitrag #317
Zitat von jusku im Beitrag #313
...Des Weiteren gibt es einen Druckfehler (?), an der Tür des 2. Führerstandes sind schwarze Flecken...


Hallo allerseits,

Bedenklicher finde ich dagegen die offenbar gehäuften Probleme mit den neuen Motoren. Ungeachtet der Tatsache, dass mit der Umstellung auf Mittelmotoren mit Kardanwellen und Schneckengetriebe die Laufeigenschaften der neuen Loks angenehmer geworden sind (vor allem kein Knarzen der Stirnradgetriebe mehr) trauere ich dem alten Konstruktionsprinzip nach, mit welchem sich Märklin bislang doch so deutlich von den vielen Mitbewerbern abhob (So möchte ich meine alte BR24 nicht gegen eine in der neueren Machart eintauschen, selbst wenn diese objektiv bessere Laufeigenschaften hat). Die alte Technik war von der Mechanik einfach "wertiger" und solider.

Viele Grüße
Klaus-Dieter


Moin Klaus -Dieter!
Da stimme ich dir zu! Ich hab ein paar "alte" Schätzchen ; die 86er vom Mannesmann-Zug, eine 30xxer (?) V 60 mit Telex, den "ersten" Pendolino, 3072er V212...
...was mir gerade so einfällt. Und alle haben eine enorme Laufleistung hinter sich (da kommt noch was dazu...). Die einzigen Verschleißteile waren neben den Haftreifen...
....nein nicht die Kohlen/Bürsten, sondern die Anker haben sich "aufgelöst".
Ich schmiere meine Zahnräder auch mit Uhrmacherfett; das wird nicht "rumgeschleudert" und schmiert ordentlich.

Btw.... Mir wäre so ein "ordentlicher" Antrieb auf einem Drehgestell von E- / Dieselloks lieber als der mittige Motor mit Kardanantrieb auf beide Drehgestelle. Und auf alle 4-6 Räder dieses Drehgestelles Haftreifen. Das Gewicht des Motors wäre optimal genutzt und alle anderen Räder werden zum Stromfluß genutzt.
Ausreichende Platzverhältnisse vorausgesetzt....


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#323 von Petz1 , 21.08.2022 01:49

Zitat von Andreas Poths im Beitrag #323
Mir wäre so ein "ordentlicher" Antrieb auf einem Drehgestell von E- / Dieselloks lieber als der mittige Motor mit Kardanantrieb auf beide Drehgestelle. Und auf alle 4-6 Räder dieses Drehgestelles Haftreifen. Das Gewicht des Motors wäre optimal genutzt und alle anderen Räder werden zum Stromfluß genutzt.
Hallo Andreas !
Das würde aber dann für die "Trixianer" zum Boomerang denn bei ungünstigem Drehgestellradstand bliebe die Lok auf unpolarisierten Herzstücken stehen - Hamo und Flm alt lassen grüßen. Und wenn man die Drehgestelle einzeln motorisiert dann trotzdem als erste Getriebestufe ne Schnecke denn abgesehen davon daß ich von den "mobilen Stirnradgetriebemodellkreissägen" schon lange die Schnauze voll hab sind die in Zeiten der Loksounddecoder auch für Digitalfahrer mittlerweile ein NoGo.


Grüße von Markus

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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#324 von KDW , 21.08.2022 22:10

Zitat von Petz1 im Beitrag #319

Nur möchte ich das nicht dem Schneckengetriebeprinzip an sich geschuldet sehen denn es gibt genügend Beispiele dafür das entsprechend dimensionierte Antriebe wie beispielsweise frühere Athearn, Kleinbahn oder Rivarossi in Punkto Lebensdauer den Märklinstirnradgetrieben in nichts nachstehen. Leider sind meiner Beobachtung nach von der "Antriebsdimensionierungsschrumpfitis" praktisch alle Hersteller infiziert und beim Motor müsste sich Tante Mä eben nach einem anderen Lieferanten umsehen sollten die Probleme wirklich so gravierend sein denn es gibt genügend in benötigter Größe als auch Preisbereich die tausende Betriebsstunden störungsfrei absolvieren.



Hallo Markus,
ich denke auch nicht, dass das Konzept mit den Schneckengetrieben etwas mit den Problemen der Mittelmotorloks zu tun hat. Ich selbst habe auch eine Reihe von Loks von unterschiedlichen Herstellern mit Schneckengetrieben und zum Teil auch mit Mittelmotor und Kardanwellen. Auch meine älteren KLEINBAHN Loks (mit dem von KLEINBAHN noch selbst gefertigten Motoren laufen noch einwandfrei. Das Prinzip Schneckengetriebe funktioniert durchaus.

Für die Hersteller ist ein derartiger Antrieb aus mehreren Gründen vorteilhaft: Es spart Teile (mit einer Schnecke kann man in einer Getriebestufe schon eine hohe Untersetzung erreiche) und damit Kosten, man kann zugekaufte, preisgünstige Motoren verwenden (die man wegen der meist länglichen Form nur längs einbauen kann) und bei Drehgestellloks kann man beide Drehgestelle mit nur einem Motor antreiben. Die Modellbahner ihrerseits schätzen den geräuscharmen Lauf, insbesondere wenn man die Soundfunktionen der Lok nutzen möchte. Dass der Motor für einen gewissen Auslauf eine Schwungmasse benötigt, nimmt man in Kauf. Nicht von Ungefähr ist wohl auch Märklin zu diesem Konstruktionsprinzip übergegangen. Wie ich anhand der Ersatzteilzeichnungen sehen konnte, gibt es wohl nur noch wenige aktuelle Loks nach dem alten Konstruktionsprinzip, das für mich eigentlich immer ein gewichtiges Argument für Märklin war, neben der weitgehend in Metall gefertigten Ausführung der Loks und dem Dreileiterprinzip. Die Motoren in alter Bauweise machten eine Schwungmasse überflüssig, man konnte die Loks sogar von Hand schieben (was ich in meiner Kinderzeit weidlich ausgenutzt hatte - mein Freund konnte das bei seinen TRIX-EXPRESS-Loks wegen des Schneckengetriebes nämlich nicht). Schade, das Geräuschproblem hätte man sicher auch mit schrägverzahnten Zahnrädern lösen können...

Viele Grüße
Klaus-Dieter


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RE: Vermehrte Qualitätsprobleme bei Märklin-Loks?

#325 von Petz1 , 22.08.2022 00:22

Hallo Klaus-Dieter !

Deine Erfahrungen mit älteren, ausreichend dimensionierten Schneckengetrieben teile ich uneingeschränkt.

Meiner Beobachtung nach wären aber auch schrägverzahnte Stirnradgetriebe aus Platzgründen keine praktikable Lösung. Beispielsweise hatte Trix beim alten ET87 und Liliput bei jener MAK DE1002 Diesellok die mit zweimotorigem Antrieb noch in Wien gefertigt wurde, als Primäruntersetzung noch schrägverzahnte Stirnräder gewählt die das Drehmoment auf die tiefliegenden Schneckenwellen übertrugen und auch die beiden "können" Kreissäge leider hervorragend...
Sprich um ausreichend breite schrägverzahnte Stirnräder mit einer Untersetzung unterzubringen die halbwegs maßstäblichen Geschwindigkeitsbereich schafft fehlte in den meisten Loks schlicht der Platz. Ich hab ja drei alte Fleischmänner auf Basis der bestehenden schmalen Getrieberäder mit einer zusätzlichen Untersetzungsstufe versehen und da war die Unterbringung schon grenzwertig.

Ich bin mir sicher das Tante Mä (abgesehen vom Geräuschpegel der Sounddecoder sinnlos machte) auch deshalb die Abkehr vom Allstrommotor vollzog, da dieser ja einen eigenen Decoder erfordert der die freie Decoderwahl der Kunden ausschließt und dies konnte Märklin schon in Hinblick auf ihre Trixkunden bei neuen Modellen nicht mehr weiterführen.


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