Hallo Wolfgang
willkommen in der wunderbaren Welt von DCC. Eine Vorauswarnung: Wenn Du gerne mit Elektronik und Mikrocontrollern arbeitest, kann das eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Ich spreche aus Erfahrung; am Anfang habe ich Decoder gekauft, aber heute entwickle und programmiere ich sie alle selbst. Einfach weil es Spaß macht.
Obwohl ich selbst andere Komponenten habe, ist die Wahl von Bidib und RocRail ausgezeichnet.
Obwohl ich aus deinem Text herauslese, dass du Erfahrungen sammeln und experimentieren willst (sehr vernünftig), verstehe ich einige deiner Entscheidungen nicht ganz. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du so argumentierst, wie man in der Vergangenheit eine Anlage automatisiert hat, nämlich mit Kontaktmeldern (Reed-Relais oder was auch immer). Systeme wie RocRail können jedoch sehr gut mit Besetztmeldern umgehen. Sobald ein Zug in einen Abschnitt einfährt, weiß RocRail nicht nur, dass der Abschnitt besetzt ist, sondern auch genau, wo sich der Zug befindet. Da RocRail weiß, wie schnell sich der Zug bewegt, berechnet es immer wieder neu, wo genau sich der Zug innerhalb des Abschnitts befindet. Auch wenn du nur einen Melder pro Abschnitt hast, kann Rocrail den Zug genau dort anhalten, wo du ihn haben willst. Du kannst auch für jeden Zug unterschiedliche Positionen wählen; Dampflokomotiven halten mit ihrem Tender an der Wasserpumpe, andere Züge halten in der Mitte des Bahnsteigs.
Auf meiner Anlage habe ich für einige Abschnitte trotzdem einen zweiten Melder. Dies geschieht vor allem vor einige Weichenstrassen und im Schattenbahnhof; der zweite Melder ist dann der Stoppmelder. Wenn der Zug in sein Gleis im Schattenbahnhof einfährt, weiß das Steuerungsprogramm, dass der Zug noch x cm mit normaler Geschwindigkeit weiterfahren kann, danach muss er langsam abbremsen, um genau am Stoppmelder zum Stillstand zu kommen. Droht der Zug zu früh anzuhalten, fährt er im Kriechgang weiter, bis er den Stoppmelder erreicht. Hält der Zug zu spät an, wird er am Stoppmelder abrupt zum Stillstand gebracht.
Wenn ein Abschnitt in zwei Richtungen befahren werden kann, KANN man auf beiden Seiten ein Stoppmelder anbringen.
Wenn man möglichst viele Züge fahren lassen will, ist es meist sinnvoll, alle Meldeabschnitte gleich lang zu nehmen. Wenn du 3 Züge fahren willst, brauchst du mindestens 4 Abschnitte. Dann hat man allerdings einen "Stop and Go"-Effekt, der nicht schön ist. Wenn die Züge gleichmäßiger fahren sollen, ist die Anzahl der benötigten Abschnitte leicht mehr als doppelt so hoch wie die Anzahl der Züge.
Um ganz ehrlich zu sein, verstehe ich deinen Satz
Zitat
Im Moment bin ich mir aber nicht sicher, ob es überhaupt nötig wäre, Trennschnitte zu machen
nicht. Jeder Abschnitt muss elektrisch getrennt werden. Du brauchst also (auf einer der zwei Schienen) eine Isolierung zwischen den Abschnitten. Ob du die Schienen durchtrennst oder Isolierlaschen verwendest (Roco-Artikel-Nr.: 32-42611), spielt im Prinzip keine Rolle. In der Praxis ist die Verwendung von Isolierlaschen oft einfacher, und die Isolierung kann auch wieder gelöst werden. Das Durchsägen ist endgültig.
Wichtig ist auch, dass alle Schienen mit dem GBM16T (oder GBMboost Master) verbunden sind und keine Schiene direkt das DCC-Signal erhält. Das liegt daran, dass im GBM16T Dioden (und kleine Widerstände) vorhanden sind, so dass die Spannung etwas niedriger ist als das ursprüngliche DCC-Signal. Die gleiche DCC-Spannung muss an alle Schienen angelegt werden, sonst gibt es Probleme.
Viel Glück!
Herzliche Grüße
Aiko