RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#226 von apras , 01.11.2023 17:09

Hallo Wolfgang

willkommen in der wunderbaren Welt von DCC. Eine Vorauswarnung: Wenn Du gerne mit Elektronik und Mikrocontrollern arbeitest, kann das eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Ich spreche aus Erfahrung; am Anfang habe ich Decoder gekauft, aber heute entwickle und programmiere ich sie alle selbst. Einfach weil es Spaß macht.

Obwohl ich selbst andere Komponenten habe, ist die Wahl von Bidib und RocRail ausgezeichnet.

Obwohl ich aus deinem Text herauslese, dass du Erfahrungen sammeln und experimentieren willst (sehr vernünftig), verstehe ich einige deiner Entscheidungen nicht ganz. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du so argumentierst, wie man in der Vergangenheit eine Anlage automatisiert hat, nämlich mit Kontaktmeldern (Reed-Relais oder was auch immer). Systeme wie RocRail können jedoch sehr gut mit Besetztmeldern umgehen. Sobald ein Zug in einen Abschnitt einfährt, weiß RocRail nicht nur, dass der Abschnitt besetzt ist, sondern auch genau, wo sich der Zug befindet. Da RocRail weiß, wie schnell sich der Zug bewegt, berechnet es immer wieder neu, wo genau sich der Zug innerhalb des Abschnitts befindet. Auch wenn du nur einen Melder pro Abschnitt hast, kann Rocrail den Zug genau dort anhalten, wo du ihn haben willst. Du kannst auch für jeden Zug unterschiedliche Positionen wählen; Dampflokomotiven halten mit ihrem Tender an der Wasserpumpe, andere Züge halten in der Mitte des Bahnsteigs.

Auf meiner Anlage habe ich für einige Abschnitte trotzdem einen zweiten Melder. Dies geschieht vor allem vor einige Weichenstrassen und im Schattenbahnhof; der zweite Melder ist dann der Stoppmelder. Wenn der Zug in sein Gleis im Schattenbahnhof einfährt, weiß das Steuerungsprogramm, dass der Zug noch x cm mit normaler Geschwindigkeit weiterfahren kann, danach muss er langsam abbremsen, um genau am Stoppmelder zum Stillstand zu kommen. Droht der Zug zu früh anzuhalten, fährt er im Kriechgang weiter, bis er den Stoppmelder erreicht. Hält der Zug zu spät an, wird er am Stoppmelder abrupt zum Stillstand gebracht.

Wenn ein Abschnitt in zwei Richtungen befahren werden kann, KANN man auf beiden Seiten ein Stoppmelder anbringen.

Wenn man möglichst viele Züge fahren lassen will, ist es meist sinnvoll, alle Meldeabschnitte gleich lang zu nehmen. Wenn du 3 Züge fahren willst, brauchst du mindestens 4 Abschnitte. Dann hat man allerdings einen "Stop and Go"-Effekt, der nicht schön ist. Wenn die Züge gleichmäßiger fahren sollen, ist die Anzahl der benötigten Abschnitte leicht mehr als doppelt so hoch wie die Anzahl der Züge.

Um ganz ehrlich zu sein, verstehe ich deinen Satz

Zitat
Im Moment bin ich mir aber nicht sicher, ob es überhaupt nötig wäre, Trennschnitte zu machen

nicht. Jeder Abschnitt muss elektrisch getrennt werden. Du brauchst also (auf einer der zwei Schienen) eine Isolierung zwischen den Abschnitten. Ob du die Schienen durchtrennst oder Isolierlaschen verwendest (Roco-Artikel-Nr.: 32-42611), spielt im Prinzip keine Rolle. In der Praxis ist die Verwendung von Isolierlaschen oft einfacher, und die Isolierung kann auch wieder gelöst werden. Das Durchsägen ist endgültig.

Wichtig ist auch, dass alle Schienen mit dem GBM16T (oder GBMboost Master) verbunden sind und keine Schiene direkt das DCC-Signal erhält. Das liegt daran, dass im GBM16T Dioden (und kleine Widerstände) vorhanden sind, so dass die Spannung etwas niedriger ist als das ursprüngliche DCC-Signal. Die gleiche DCC-Spannung muss an alle Schienen angelegt werden, sonst gibt es Probleme.

Viel Glück!

Herzliche Grüße
Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#227 von kpev , 01.11.2023 17:51

Hallo Aiko,

Zitat von apras im Beitrag #226
...Wenn Du gerne mit Elektronik und Mikrocontrollern arbeitest, kann das eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Ich spreche aus Erfahrung; am Anfang habe ich Decoder gekauft, aber heute entwickle und programmiere ich sie alle selbst. Einfach weil es Spaß macht.
Elektronik und Mikrocontroller sind nicht wirklich meine Welt. Ein bisschen was verstehe ich vielleicht und in ein bisschen kann ich mich vielleicht einarbeiten, aber ohne Hilfe wird es nichts, das ist sicher. Aber ich muss mich damit beschäftigen, denn es eröffnet genau die Möglichkeiten, die ich haben will. Ein Epoche I Aquarium in dem die Züge mehr oder weniger langsam und zufällig durchs Bild fahren. Und es wäre natürlich sinnvoll, wenn man dann irgendwann genug Gefühl für Fehlersuche entwickelt hat, dass man nicht wegen jeder Kleinigkeit professionelle Hilfe holen muss.

Zitat von apras im Beitrag #226
...Systeme wie RocRail können jedoch sehr gut mit Besetztmeldern umgehen. Sobald ein Zug in einen Abschnitt einfährt, weiß RocRail nicht nur, dass der Abschnitt besetzt ist, sondern auch genau, wo sich der Zug befindet....
..das dürfte eine der wenigen Sachen sein, die ich soweit verstanden habe
Nein, es ging mir nur darum, warum es so problematisch ist, auf den Sektionen / Gleisabschnitten die keine "Melder" für Rocrail darstellen trotzdem einen Melder vom GBM16T "investieren" muss. Aber du hast ja später eine gute Erklärung gebracht. Wenn man durch eine Diode 0,7 Volt verliert, oder durch 2 Dioden 1,4 Volt und das DCC Signal an der Klemme dann in der Spannung vom DCC Signal an den 16 Meldern abweicht, dann kann das natürlich Einfluss haben, Zuckeln etc.. Wäre halt interessant es zu sehen in natura, ich habe ja noch nicht einmal eine digitale Lok...

Zitat von apras im Beitrag #226
...Wenn man möglichst viele Züge fahren lassen will, ist es meist sinnvoll, alle Meldeabschnitte gleich lang zu nehmen. Wenn du 3 Züge fahren willst, brauchst du mindestens 4 Abschnitte. Dann hat man allerdings einen "Stop and Go"-Effekt, der nicht schön ist. Wenn die Züge gleichmäßiger fahren sollen, ist die Anzahl der benötigten Abschnitte leicht mehr als doppelt so hoch wie die Anzahl der Züge.
... womit wir zu meinem speziellen Problem kommen. Der Aufstellblock in Rocrail ist so langsam, dass ein ausfahrender Zug im Block immer wird halten müssen bis alle anderen im Aufstellblock aufgerückt sind, denn im Aufstellblock wird nacheinander aufgerückt und nicht gleichzeitig. Ergo wird das Nachrücken deutlich länger dauern, als die Fahrt eines Zuges aus der ersten Position bis zum Enter Melder Aufstellblock. Und wie du an meinem "Gleisplan" gesehen hast, habe ich nur 4 Ovale und jedes Oval hat 2 Blöcke. Einen Aufstellblock und einen Streckenblock. Und da muss ich nun die Möglichkeiten ausloten, wie man im sichtbaren Bereich einen flüssigen Betrieb hinbekommt, ohne zu viel Länge im Aufstellblock zu verlieren. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg. Aber erstmal muss ich das Problem hier überhaupt beschreiben und ggf. auch wie ich mir eine Lösung vorstellen kann. Und ihr müsst mir dann sagen ob es gehen könnte oder warum es auf keinen Fall geht Eventuell geht es ja doch irgendwie... Geschwindigkeit im Aufstellblock höher als im Streckenblock. Was weiß ich. "Irgendwas geht immer", sagte mal ein berühmter Bayer.

Zitat von apras im Beitrag #226
Um ganz ehrlich zu sein, verstehe ich deinen Satz

Zitat
Im Moment bin ich mir aber nicht sicher, ob es überhaupt nötig wäre, Trennschnitte zu machen
nicht. Jeder Abschnitt muss elektrisch getrennt werden. Du brauchst also (auf einer der zwei Schienen) eine Isolierung zwischen den Abschnitten. Ob du die Schienen durchtrennst oder Isolierlaschen verwendest (Roco-Artikel-Nr.: 32-42611), spielt im Prinzip keine Rolle. In der Praxis ist die Verwendung von Isolierlaschen oft einfacher, und die Isolierung kann auch wieder gelöst werden. Das Durchsägen ist endgültig.

...du hast mein Problem genau beschrieben. Wenn ich jede Schiene mit einem Melder verbinde brauche ich nur Isolierlaschen kaufen und alle Teile bleiben unverändert und ich kann trotzdem Testen, ob ich Loks oder Minizüge zum "Kreisen" bringe.

Zitat von apras im Beitrag #226
Wichtig ist auch, dass alle Schienen mit dem GBM16T (oder GBMboost Master) verbunden sind und keine Schiene direkt das DCC-Signal erhält. Das liegt daran, dass im GBM16T Dioden (und kleine Widerstände) vorhanden sind, so dass die Spannung etwas niedriger ist als das ursprüngliche DCC-Signal. Die gleiche DCC-Spannung muss an alle Schienen angelegt werden, sonst gibt es Probleme.
eine sehr gute Erklärung für mögliche Probleme. Danke Aiko! ...ich liebe dieses Forum.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#228 von apras , 01.11.2023 20:37

Hallo Wolfgang

Zitat von kpev im Beitrag #227
Wäre halt interessant es zu sehen in natura, ich habe ja noch nicht einmal eine digitale Lok

Das kann ich dir verraten: Es fliest kein Strom mehr durch den GBM16T, und der wird daher auch nichts mehr melden.
Ein Problem ist, dass die Stromabnahme über mehrere Räder der Lok funktioniert; einige Räder sind im GBM16T Bereich, während andere im reinen DCC Bereich sind.

Zitat von kpev im Beitrag #227
Und wie du an meinem "Gleisplan" gesehen hast, habe ich nur 4 Ovale und jedes Oval hat 2 Blöcke. Einen Aufstellblock und einen Streckenblock. Und da muss ich nun die Möglichkeiten ausloten, wie man im sichtbaren Bereich einen flüssigen Betrieb hinbekommt, ohne zu viel Länge im Aufstellblock zu verlieren.

Aha, jetzt verstehe ich es. Ich hatte nur gedacht an den "einfachen Kreis" aus den letzten Beiträgen, aber (natürlich) hattest du die ganze Zeit den endgültigen Plan im Kopf.

Zitat von kpev im Beitrag #227
Und ihr müsst mir dann sagen ob es gehen könnte oder warum es auf keinen Fall geht

Vielleicht wäre es gut, den endgültigen Plan nochmals zu zeigen und darin deine Meldesektionen einzuzeichnen, mit Längenangaben und Zuglängen. Dann ist es einfacher zu sagen ob etwas geht oder nicht.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Aufstellblöcke am besten die gleiche Länge bekommen.

Zitat von kpev im Beitrag #227
ich liebe dieses Forum

Da sind wir uns wieder einig!!

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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#229 von Frank1969 , 01.11.2023 22:32

Hallo Wolfgang und Aiko,

wenn ich Wolfgang richtig verstanden habe, möchte er später hauptsächlich sehen, wie ein Zug nach dem anderen automatisch durch seine Weichenstrassen/Bahnhofsvorfeld fährt. Dafür plant er 4 Ovale mit je einem Aufstellblock. Die 4 Ovale sind zwar durch die Weichenstrassen miteinander verbunden, aber praktisch bleibt jede Lok auf ihrem Oval. Die Testanlage ist praktisch eins der späteren Ovale zum Ausprobieren, wie Bidib und Rocrail funktionieren.
Da es bei der Testanlage nur um das Prinzip geht, würde ich keine Schienen zersägen und diese Aufteilung nehmen:



Die Abschnitte 1.1-1.9 sind der Aufstellblock. Nach 1.1 gegen den Uhrzeigersinn würde ich 2 Streckenblöcke mit je einem Enter- und in-Melder planen. So könnte man einen weiteren Block im Tunnel simulieren, von dem du hier sprachst:

Zitat von kpev im Beitrag #225
Blöd ist natürlich auch, dass sich die Loks im Aufstellblock sehr langsam bewegen und solange nicht alle nacheinander wirklich am Ende angekommen sind, solange kann von hinten nichts neues einfahren. Aber dafür findet man sicher eine Lösung, zur Not eben über einen weiteren Block im Tunnel, der dann eben zur Zwischenspeicherung des Zuges dienen wird bevor dieser Einfahren darf. Killt Abstellfläche, aber eventuell muss es halt so sein.



Die Geschwindigkeit im Aufstellblock lassen sich einstellen:

https://wiki.rocrail.net/lib/exe/detail....-details-de.png

Da läßt sich einiges an „Zeitersparnis“ herausholen. Die Loks dürfen nur nicht den In-Melder im Halteabschnitt überfahren. Mann kann im Lokdecoder das Abbremsen ausschalten und ausprobieren, wie weit man die Geschwindigkeit im Aufstellblock erhöhen kann. Je länger der In-Melder, desto höher die einstellbare Geschwindigkeit im AB.
Ich glaube inzwischen, dass die nötige Zeit des Aufrückens im Aufstellblock vielleicht sogar ein Vorteil sein könnte. Die Züge sind damals nicht im 2 Minutentakt gefahren und du hast später 4 Ovale. Ich könnte mir vorstellen, dass vorbildlicher ist, wenn nicht zu viel Aktion auf einmal stattfindet.

Die Idee hatte ich anfangs ja auch mal gehabt, als ich anfing mit Bidib/Rocrail zu bauen:



Leider funktionierte es nicht. Ich bekam sogar Kurzschlussmeldungen vom GBMboost Master beim Überfahren der Trennstellen. Ich hatte die DCC-Bereiche direkt an den DCC-Ausgang des GBMboost angeschlossen. Vielleicht geht es mit anderen Digitalsystemen. Aber selbst wenn ich dafür einen Gleisbesetztmelderausgang genommen hätte: Eine Lok steht nie vollständig im In-Melder sondern zum größten Teil noch im dazugehörigen DCC-Bereich deiner Zeichnung. Wenn du nun alle DCC-Bereiche zusammenführst, verbindest du auch die In-Melder untereinander, auf denen Loks stehen. Wie sollte Rocrail dann wissen, wo welche Lok steht? Laut Wiki reicht es, nur die In-Melder des Aufstellblocks zu überwachen. Praktisch weiß ich nicht, wie dass vom Verdrahten gehen sollte.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#230 von kpev , 03.11.2023 16:36

Hallo Frank, hallo Aiko und hallo an alle Stummis die hier noch mitlesen,

Zitat von Frank1969 im Beitrag #229
Laut Wiki reicht es, nur die In-Melder des Aufstellblocks zu überwachen. Praktisch weiß ich nicht, wie dass vom Verdrahten gehen sollte.

also ich fände es schon interessant herauszufinden, wie man das realisieren kann. Eventuell liegt es an GBM16T? Also dass es mit GBM16T nicht anders geht? Wie auch immer, vielleicht hat dazu ja noch jemand eine Idee. Würde mich freuen, wenn wir das rausbekommen.

Zitat von apras im Beitrag #228
Vielleicht wäre es gut, den endgültigen Plan nochmals zu zeigen und darin deine Meldesektionen einzuzeichnen, mit Längenangaben und Zuglängen. Dann ist es einfacher zu sagen ob etwas geht oder nicht.
Es gibt ja in dem Sinn noch keinen engültigen Gleisplan, außer eben die Vorgabe vom Platz = 740 cm x 120 cm, davon 600 cm x 100 cm sichtbar als Maximalwerte. Darauf sind 4 Ovale. In der absoluten "Basisversion" sollen auf den Ovalen nur zuällig Züge kreisen. Jedes Oval kann ca. 8 Zugmeter aufnehmen. Alle "Abschnitte" im unsichtbaren Bereich sollen exakt gleich lang sein, daher meine Suche, wie man die Bereiche zwischen den IN Meldern unüberwacht lassen kann. Denn dann könnte man den Bereich in 16 x 0,46 cm (2x G1) lange Abschnitte teilen, was die Flexibilität erhöhen würde und man könnte dann auch eine T3 mit 4 kurzen Wagen als Minizug schön einbauen ohne einen kompletten Meter zu belegen.

In der "Checker" Version sollen folgende Bewegungen möglich sein:

Ein Zug hat dann immer 5 Möglichkeiten, wenn er auf "Blau" fährt oder 4 Möglichkeiten wenn er auf "Grün" fährt. Im Uhrzeigersinn sinngemäß genauso von der anderen Seite kommend.

Gegen den Uhrzeigersinn (Gleise 2 Grün und 1 Blau), für 1 Blau mal mit Pfeilen eingezeichnet:

1. Durchfahren auf 1 Blau gerade.
2. Durchfahren auf 2 Grün nach Wechsel auf andere Strecke
3. Wechsel ins Wartegleis 1 Blau
4. Wechsel auf andere Strecke ins Wartegleis 1 Grün
5. Zusätzlich hat der Zug 1 Blau eines der Güterhauptgleise benutzen und dort zu warten um dann wieder auf 1 Blau zurückzukehren.

Mir ist klar, dass die Testanlage die Wirklichkeit von 1900 bis 1918 nicht korrekt abbildet, aber eine Art von geschäftigem Treiben zum Ende der Epoche I sollte schon gut rüberkommen. Vorgestellt habe ich mir, dass man die 28 Zugmeter im Schattenbahnhof füllt. Je Oval könnte es einen 2 m Schnellzug geben, einen 1 m Personenzug/PmG/GmP, einen 2 m Güterzug und drei 1 m Güterzüge (Übergabezüge). Auch ein Schnellzug würde mit 30 bis 40 km/h aus dem Bahnhof ausfahren, denn es ist eine große Stadt und ein großer Bahnhof und jeder Zug muss hier halten, dh egal ob der Zug einfährt oder ausfährt, er fährt langsam. Der Schnellzug wird also nur Durchfahren und ggf. nur Strecke wechseln, also nur 1. oder 2. mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit durchführen. Gleiches gilt für den Personenzug/PmG/GmP, wobei man hier in der Konstellation Schnellzug vielleicht auch einmal auf dem Überholungsgleis Platz nehmen könnte. Die 2 m Güterzüge sollten bevorzugt nicht Durchfahren sondern die Varianten 3, 4 oder 5 wählen, also einen "schnelleren" Zug vorbeilassen. Die Übergabezüge aus dem oder nach dem fiktiven Güterbahnhof in der Nähe würden auch nur Durchfahren und Variante 1 und 2 wählen. Ich denke, dass man das auch im Detail noch etwas besser ans Vorbild anpassen kann, allerdings habe ich im Moment eben noch nicht genügend Wissen über die ganzen Betriebsabläufe von damals. Interessant ist aber alleine die Geschwindigkeit von Güterzügen mit 30 km/h. Das gefällt mir.

Die Testanlage soll für mich ja erstmal auch ein Einstieg in die Digitaltechnik sein und in der ersten Ausbaustufe nur die Minimalversion simulieren = alle Züge fahren nur auf ihrem Gleis durch. Bitte denkt dran, ich habe auch jetzt noch keine einzige digitale Lok. Ich wusste nicht was die MobaLebLib ist, habe keine Ahnung was ein CV ist usw... Wenn ich die oben skizzierten Abläufe nicht hinbekomme, dann genügt mir das für den Aquariumeffekt. Aber mit eurer Hilfe wird es vielleicht die "Checker" Version werden. Ich hoffe das ist jetzt alles etwas klarer geworden, was ich machen möchte. Und klar, es soll natürlich für mich auch ein wenig die Zeit überbrücken, denn ich kann eben nicht einfach losbauen, denn der Raum im Dachgeschoss wird noch einige Jahre auf sich warten lassen.

Viele Grüße

Wolfgang


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#231 von Frank1969 , 04.11.2023 13:17

Hallo Wolfgang,

Zitat von kpev im Beitrag #230
also ich fände es schon interessant herauszufinden, wie man das realisieren kann. Eventuell liegt es an GBM16T? Also dass es mit GBM16T nicht anders geht? Wie auch immer, vielleicht hat dazu ja noch jemand eine Idee. Würde mich freuen, wenn wir das rausbekommen.


Ich denke, dass der Satz „Die Rückmelder der grünen Gleisstücke sind alternativ und melden Rocrail einen liegen gebliebenen Wagen etc.“ sich nur auf die Software Rocrail bezieht und bei der Hardware trotzdem jeder grüne Abschnitt seinen eigenen Gleisbesetztmelderanschluss benötigt, da sonst die Gleisbesetzmeldung hardwareseitig nicht funktionieren kann.
https://wiki.rocrail.net/doku.php?id=use...8:stagingblocks

Zitat von kpev im Beitrag #230
Alle "Abschnitte" im unsichtbaren Bereich sollen exakt gleich lang sein, daher meine Suche, wie man die Bereiche zwischen den IN Meldern unüberwacht lassen kann. Denn dann könnte man den Bereich in 16 x 0,46 cm (2x G1) lange Abschnitte teilen, was die Flexibilität erhöhen würde und man könnte dann auch eine T3 mit 4 kurzen Wagen als Minizug schön einbauen ohne einen kompletten Meter zu belegen.


Meine T3 mit 4 kleinen Personenwagen kommt -je nach Kupplungen- auf fast 60cm Länge. In dieser Größenordnung würde ich die Sektionen an deiner Stelle planen. So bekommst du 11-12 Sektionen bei dir unter. Je nachdem, wieviel Sicherheit du beim In-Melder und Zugabstand haben möchtest und um welches Oval es sich handelt. Der Entermelder kann sehr kurz sein. Da hält ja nichts an. 3cm reichen da schon. Ich habe 5 cm genommen.
Die Länge der Sektionen kannst du selber frei wählen. Bei deinen geplanten 16 Sektionen wären das dann 32 Melder. Also 2 GBM16TS pro Aufstellblock (ohne die 4 Entermelder).

Viele Grüße
Frank


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#232 von apras , 05.11.2023 21:59

Hallo Wolfgang, Frank und andere Stummis.

Zitat von kpev im Beitrag #230
Eventuell liegt es an GBM16T?

Nein, das liegt nicht am GBM16T. Die Methode wie, und die Frage, welche Blöcke zu verbinden sind, ist bei einem GBM16T nicht wesentlich anders als bei anderen Belegtmeldern. Allerdings hat der GBM16T eine Reihe von Funktionen, die viel eleganter umgesetzt sind als die meisten anderen Belegtmelder. Aber das bringt (abgesehen von einem etwas höheren Preis) keine wirklichen Nachteile mit sich. Andere Belegtmelder bringen (in dieser Hinsicht) also keine Vorteile.

Obwohl ich, mit meinem elektrotechnischen Hintergrund denke, dass der GBM16T ein großartiges Design ist, kann man sich fragen, ob man wirklich alle Funktionen in allen Fällen braucht. Zum Beispiel kann der GBM16T über RailCom zurückmelden, welche Lokomotive sich an welcher Stelle auf der Anlage befindet. Das klingt gut, aber wenn du schon ein Programm auf deinem PC hast, das die gesamte Strecke steuert, brauchst du diese RailCom Funktion fast nie. Schließlich steuert dein PC alle Züge und Weichen und weiß daher von selbst, wo sich jeder Zug befindet. Nur wenn du einen neuen Zug auf die Strecke stellst oder wenn du gerade eine Störung hattest, kann RailCom nützlich sein. Aber dann muss dein Steuerungsprogramm all diese tollen RailCom Funktionen unterstützen. Traincontroller, das Programm, das ich verwende, hat sich zum Beispiel dagegen entschieden. Auf meiner Anlage verwende ich Gleisbesetztmelder, die ich selbst entworfen und gebaut habe, wobei ich mir Teile vom GBM16T "ausgeliehen" habe. Bei diesen Decodern habe ich die Railcom-Funktionalität nie implementiert, weil ich sie einfach nicht brauche.

Zitat von kpev im Beitrag #230
daher meine Suche, wie man die Bereiche zwischen den IN Meldern unüberwacht lassen kann

Theoretisch ist das möglich; es ist nicht notwendig, dass alle Schienenabschnitte mit einem GBM16T verbunden sind. Allerdings ist es notwendig, dass alle Schienenabschnitte eine (fast) gleiche DCC-Spannung haben. Um dies zu erreichen, müssen die gleichen zwei (SS33) Dioden und Widerstände (22Ohm) wie im GBM16T in die Versorgungskabel für die Schienenabschnitte eingebaut werden, die nicht an einen GBM16T angeschlossen sind. Diese Bauteile kosten so gut wie nichts, so dass sich theoretisch Geld sparen lässt. Wie man diese Komponenten anschließt, ist ganz einfach, denn den Schaltplan des GBM16T findest du auf der OpenDCC-Website: https://www.opendcc.de/s88/gbm_bidi/gbm16_sch2.png.

Ob du das in der Praxis in Kombination mit RocRail umsetzen kannst, weiß ich nicht. Ich vermute, dass es, wenn überhaupt möglich, alle möglichen neuen Probleme mit sich bringen wird.

Ich erinnere mich, dass ich, als ich vor einigen Jahren von Railware auf TrainController umgestiegen bin, auch eine Zeit lang mit RocRail herumgespielt habe. RocRail hat eine etwas andere Methode, um genau zu bestimmen, wo sich ein Zug innerhalb eines Blocks befindet. Bei TrainController müssen alle neuen Lokomotiven daher vor der Inbetriebnahme einmal "eingemessen" werden. Dabei misst TrainController die Geschwindigkeit der Lokomotive für jeden der (normalerweise) 28 DCC-Stuffen. TrainController kann daher genau berechnen, wie stark gebremst werden muss, um an einer bestimmten Stelle zum Stillstand zu kommen. Mit TrainController (und einigen anderen Programmen) reicht daher ein Besetztzeichen pro Block aus.

Wie bereits erwähnt, arbeitet RocRail ein wenig anders und empfiehlt daher, mit zwei Rückfahrsignalen pro Block zu arbeiten (https://wiki.rocrail.net/doku.php?id=sensors_and_blocks-de). Das ist natürlich ein (finanzieller) Nachteil, aber der Vorteil ist, dass die Lokomotiven nicht im Voraus vermessen werden müssen.

Ich hoffe, dass meine etwas ausführlichen "Gedanken" irgendwo eine nützliche Information enthalten.

Mit besten Grüßen, Aiko


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#233 von Frank1969 , 06.11.2023 10:35

Hallo Wolfgang, Aiko und andere Stummis,

Zitat von apras im Beitrag #232
Theoretisch ist das möglich; es ist nicht notwendig, dass alle Schienenabschnitte mit einem GBM16T verbunden sind. Allerdings ist es notwendig, dass alle Schienenabschnitte eine (fast) gleiche DCC-Spannung haben. Um dies zu erreichen, müssen die gleichen zwei (SS33) Dioden und Widerstände (22Ohm) wie im GBM16T in die Versorgungskabel für die Schienenabschnitte eingebaut werden, die nicht an einen GBM16T angeschlossen sind. Diese Bauteile kosten so gut wie nichts, so dass sich theoretisch Geld sparen lässt. Wie man diese Komponenten anschließt, ist ganz einfach, denn den Schaltplan des GBM16T findest du auf der OpenDCC-Website: https://www.opendcc.de/s88/gbm_bidi/gbm16_sch2.png.

Ob du das in der Praxis in Kombination mit RocRail umsetzen kannst, weiß ich nicht. Ich vermute, dass es, wenn überhaupt möglich, alle möglichen neuen Probleme mit sich bringen wird.


Ich hatte diese Schaltung völlig vergessen und bin davon ausgegangen, dass alle weißen DCC-Abschnitte aus Wolfgangs Zeichnung über einen gemeinsamen Verteiler verbunden würden. Für so eine Schaltung (https://www.opendcc.de/s88/gbm_bidi/gbm16_sch2.png) könnte man dann auch Platinen entwerfen und müßte nur noch die Bauteile einsetzen. Aber unabhängig davon, ob das funktioniert oder nicht: Wolfgangs Aufstellblöcke werden 7,36m lang sein. Ähnlich wie meine, die ich gerade in Betrieb nehme. Der Aufstellblock ist für mich in der Praxis auch neu und ich probiere gerade die Möglichkeiten aus. Anfangs fuhr die erste Lok in den Aufstellblock und bremste dann gleich beim Entermelder auf Vmin ab bis sie den In-Melder des Zielblocks erreichte. Da die Lok eine Höchstgeschwindigkeit von 50km/h hatte und der In-Melder noch ca. 7m entfernt war, konnte ich gaaanz gemütlich währenddessen einen Kaffee austrinken. Ich habe sehr viel Geduld, aber das brachte mich wirklich an meine Grenzen. Das muss aber so nicht sein, wenn man sich vorher alles nochmal genau angelesen hätte In der Wiki steht klar:
„Zwischen den Abschnitten rückt ein Zug immer mit der Ankunfts-Geschwindigkeit (Vmin, Vmid oder %) auf. In den letzten Abschnitt beim Aufrücken bzw. den letzten Abschnitt des Aufstellblocks fahren Züge immer mit Vmin ein“ Es ist nur eine Einstellungssache. Ich hatte nur ein Häckchen falsch interpretiert:-)
Die Frage für Wolfgangs wäre jetzt, braucht man Rückmelder zwischen den In-Melder, damit Rocrail weiß, dass der Zug in den Zielabschnitt fährt oder reicht es, dass der vorherige In-Melder überfahren wird, damit die Lok im letzten Abschnitt auf Vmin abgebremst wird. Vielleicht weiß darauf jemand eine Antwort, wodurch bei Rocrail intern das Abbremsen ausgelöst wird.

Ob Railcom nötig ist oder nicht, ist natürlich individuell. Ich möchte diese Rückmeldung nicht mehr missen. Beim Aufsetzen einer Trainsaferöhre weiß Rocrail sofort, welche Lok sich da nun befindet. Ebenfalls fahre ich auch mal nur mit dem Lenzhandregler ohne Computer und dann stehen manche Loks anschließend anders als beim Beenden von Rocrail. Stelle ich eine Lok in einen Block, zeigt Rocrail mir gleich die Adresse an. Bei vielen Loks und Alzheimer ist das schon sehr praktisch Für Wolfgang ist die Frage mit oder ohne Railcom eigentlich nicht mehr relevant, denn er kauft sich ab jetzt die Decoder und sogar Märklin soll seit diesem Jahr Railcom haben (ich habe eine Insider-Märklinlok von 2022 ohne Railcom). Es sei denn, er kauft sich noch eine ältere Lok in der Bucht z.B. mit einem ESU 3.5 Sounddecoder.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#234 von kpev , 06.11.2023 12:47

Hallo Aiko,

Zitat von apras im Beitrag #232
Ob du das in der Praxis in Kombination mit RocRail umsetzen kannst, weiß ich nicht. Ich vermute, dass es, wenn überhaupt möglich, alle möglichen neuen Probleme mit sich bringen wird.
das ist möglich, aber wenn man keine Ahnung hat wie ich, dann ist es manchmal praktisch, alles zu hinterfragen. Im Worstcase versteht man irgendwann warum etwas genau so gemacht werden muss, und hin und wieder findet man etwas, was man zurecht hinterfragt hat

Die erste Frage die ich an dich habe wäre zu der Schaltung mit den antiparalleleln Z-Dioden. Wozu dienen die? Vorrangig Schutzdioden / Freilaufdioden wenn die Motoren der Loks als Generatoren arbeiten beim Abbremsen? Oder eine Form der DCC Signal Deckelung auf 30? Volt? Sofern du da etwas weißt bzgl. der Funktion dieser Schaltung, wäre das interessant!

Im Schaltbild sehe ich DCC1 und GND. GND ist eventuell gleichbedeutend mit DCC2 auf der Platine des GBM16TS? DCC1 scheint komplett durchverbunden zu sein. Damit scheint das doppelseitige Durchtrennen der Schienen nicht zwingend nötig sondern nur zu Sicherheit wegen Boosterübergangstellen? Besser alles getrennt, als einmal an der falschen Stelle vergessen? Würde Sinn machen.



Aber GND scheint auch nur über die zwei Zenerdioden bzw. über zwei sehr kleine Widerstände verbunden zu sein. Dann muss das aber genügen, um Railcom möglich zu machen. Das verstehe ich nicht ganz. Eine der beiden Dioden ist ja immer "leitend". Und damit ist GND doch quasi auch verbunden?

Kannst du die Schaltung "lesen" auch wenn du kein Railcom nutzt, Aiko?

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#235 von apras , 07.11.2023 14:20

Hallo Wolfgang

Zitat von kpev im Beitrag #234
Kannst du die Schaltung "lesen" auch wenn du kein Railcom nutzt

Ja, das kann ich und das mache ich auch gerne.

Zunächst einige Hintergründe zu dem Signal, das auf den Schienen liegt, d.h. dem DCC-Signal. Wenn wir es ein bisschen vereinfachen, können wir uns das DCC-Signal als ein Rechtecksignal mit einer Spannung von etwa plus und minus 15 Volt vorstellen. In der Praxis variiert die Länge der Blöcke, aber das ist für die Erklärung hier nicht relevant.

Die Erkennung, ob ein Gleisabschnitt belegt ist oder nicht, geht sehr schnell. Für die Erklärung der Schaltung betrachten wir daher nur den Moment, in dem die Spannung am J-Signal +15Volt gegenüber K beträgt. Wir konzentrieren uns also für einen Moment auf den rot markierten Bereich. K ist dann 0 V und wir nennen es GND.
Bild entfernt (keine Rechte)

J wird einige Zeit später zu -15Volt, aber die Erklärung ist dann die gleiche, außer dass dann Strom durch die andere Diode fließt und da das Eingangssignal zum Mikrocontroller dann negativ ist. Abhängig vom Mikrocontroller wird dann eventuell keine Messung durchgeführt.

In der Abbildung unten ist das J-Signal direkt mit der oberen Schiene verbunden. Das K-Signal ist über einen Widerstand und eine Diode mit der unteren Schiene verbunden. Der Widerstand hat einen Wert von 22 Ohm (der Schaltplan auf der OpenDCC-Seite zeigt zwei Widerstände parallel, aber in der Beschreibung steht, dass nur einer der beiden angeschlossen werden soll). Die Diode ist eine sogenannte Schottky-Diode, die im Vergleich zu "normalen" Dioden eine niedrigere Vorwärtsspannung hat.
Bild entfernt (keine Rechte)


Das können wir in Abb. 3 unten sehen. Bei Raumtemperatur und einer Spannung von etwa 0,2 V fließt ungefähr 10 mA durch die Diode. Wenn wir 100 mA durch die Diode leiten wollen, beträgt der Spannungsabfall etwa 300 mV und bei 1 A liegen wir bei etwa 350 mV.
Bild entfernt (keine Rechte)

Aber was passiert nun, wenn wir einen einzelnen Wagen auf die Schienen stellen, den wir mit einem kleinen Widerstand von 15KOhm zwischen den beiden Rädern versehen haben (für so etwas können wir ein bisschen Widerstandslack auf die Räder schmieren)? Nach dem Ohmschen Gesetz fließt dann etwa 1mA (15V / 15KOhm) durch den Stromkreis. Wenn dieser Strom durch die Diode fließen wollte, dann würden (wir versuchen, die Linie aus Abb. 3 unten zu extrapolieren) etwa 200 mV über sie fallen. Aber wie wir wissen, wählt der Strom immer den Weg des geringsten Widerstands und fließt daher lieber durch den 22-Ohm-Widerstand. Dann fallen nur 22mV (22Ohm x 1 mA) über die Diode/Widerstandsschaltung.

22 mV sind mehr als genug für den Mikrocontroller, um eine zuverlässige Analog/Digital-Wandlung (ADC) durchzuführen. Betrachten wir nun den Fall, dass ein etwas größerer Strom fließt, weil wir z. B. einen Personenwagen mit LED-Beleuchtung auf die Schienen stellen. Dann fließen 10 mA, und wenn der gesamte Strom nur durch den Widerstand fließen würde, würden 220 mV über diesen fallen. Aber bei 220mV fängt auch die Diode an, ein bisschen zu leiten, also wird der Strom zwischen Widerstand und Diode aufgeteilt.

Wenn wir eine Lokomotive auf die Schienen stellen, zieht sie etwa 100 mA. Hätten wir keine Diode und müsste der gesamte Strom durch den Widerstand fließen, würden 2,2 V über den Widerstand fallen. Glücklicherweise haben wir aber eine Diode und sehen in Abb. 3, dass bei 100 mA etwa 300 mV über die Diode fallen. Auch hier wählt der Strom den Weg des geringsten Widerstands und fließt fast vollständig durch die Diode.

Bei 1 A ist der Einfluss des Widerstands vernachlässigbar, und der gesamte Strom fließt durch die Diode. Der Spannungsabfall über der Diode beträgt dann etwa 350mV.

Ich hoffe, die Funktionsweise der Schaltung ist jetzt einigermaßen klar.

Nur eine allgemeine Bemerkung zu dieser Methode der Stromerkennung. Meiner Meinung nach ist diese Methode auch so, wie sie sein sollte. Deshalb habe ich die gleiche Methode für meine eigenen Decoder (z. B. https://oshwlab.com/aikopras/gbm-smd) verwendet, obwohl die Wahl der Bauteile etwas anders ist. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich diese Methode zum ersten Mal bei den Belegtmeldern von Blücher gesehen. Ich war unzufrieden mit den Besetztmeldern, die ich bis dahin benutzt hatte. Diese waren mit 4 Dioden und einem Optokoppler ausgestattet. Ich sehe immer noch viele Gleisbesetztmelder, die auf diese Weise aufgebaut sind. Die vier Dioden werden benötigt, um einen ausreichend großen Spannungsabfall zu erzeugen, der die Optokoppler aktiviert. Die Optokoppler sind wie Ein/Aus-Schalter, die immer mit der gleichen Spannung öffnen und schließen. Es ist also nicht möglich, die Empfindlichkeit des Sensors einzustellen und eine Hysterese zwischen Ein und Aus anzuwenden. Außerdem ist diese Methode bei langen Versorgungsleitungen ziemlich störanfällig. Aber, und jetzt wird es für mich völlig unverständlich, dass diese Methode immer noch verwendet wird, 4 Dioden plus ein Optokoppler sind teurer als nur zwei Dioden. Die schlechtere Methode ist also teurer als die bessere Methode!

Zurück zu den Bidib-Besetztmeldern. Was die Elektronik angeht, sind sie meiner Meinung nach das Beste, was man bekommen kann. Die Frage, die ich schon einmal gestellt habe, ist, ob man alle Funktionen (wie z. B. Railcom) in der Praxis braucht, aber ich verstehe sehr gut, dass diese Entscheidung von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen wird. Wenn der (fertige) Bidib GBM16 zu teuer ist, kann man ihn auch selbst zusammenbauen. Man könnte auch das Design nachbauen und es bei Herstellern wie JLCPCB herstellen lassen. Dann bist du zwar billiger, aber das Nachbauen und Testen ist etwas, das viel Zeit und Anlaufkosten erfordert.

Eine andere Möglichkeit, Geld zu sparen, ist zu prüfen, ob andere Steuerungssoftware wie iTrain mit nur ein Besetztzeichen pro Gleis zurechtkommt. Traincontroller kann das sehr gut, aber arbeitet leider nicht mit Bidib zusammen.

Grüße, Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#236 von kpev , 07.11.2023 15:27

Hallo Aiko,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich glaube ich habe es echt verstanden. Darf ich es so zusammenfassen:

1. Das Schaltbild stimmt so nicht. Es ist nur 1 Widerstand und zwei antiparallele Schottky Dioden (nur 0,3 V Spannungsabfall), keine Zener Dioden, habe ich nicht genau hingesehen
2. Widerstand und Dioden in dieser Form sollen nur sicherstellen, dass der Strom immer schnell fließen kann und möglichst wenig Wärme entwickelt wird
3. Der 22 Ohm Widerstand ermöglicht es Wagen mit Leitlackachsen zu detektieren, lässt man ihn weg geht die Schaltung immer noch, aber Leitlackachsen werden dann nicht detektiert?
4. Die Dioden sind für die "größeren" Verbraucher

Was ich aber trotzdem nicht verstehe ist, wie Railcom nun funktioniert, bzw. wie die Zuordnung zu den Abschnitten erfolgt. Wertet die Zentrale die "Höhe" des Signals aus? Denn dadurch dass auch im GBM16TS alle Gleise quasi verbunden sind müssten doch die "Railcom" Meldungen immer an allen SENSE Eingängen anliegen, nur eben ggf. um die 0,3 V Spannung erniedrigt, die an der Diode abfällt. Ist das die Unterscheidung?

Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, dann wüsste ich nicht, welche Probleme es geben sollte, wenn man zu jedem GBM16TS ebenfalls 16x diese Schaltung dazugibt. Dann braucht man für 16 unüberwachte Abschnitte im Aufstellblock 32x SS33 Diode und 16x 22 Ohm Widerstand? Das wird auch etwas kosten, aber keine 135 Euro, korrekt? Das wäre alles? Das hat noch niemand gebaut und im Einsatz? Das könnte ich jetzt gar nicht glauben. Jetzt brauche ich erstmal legale Drogen...

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#237 von apras , 08.11.2023 12:19

Hallo Wolfgang

Zitat von kpev im Beitrag #236
1. Das Schaltbild stimmt so nicht. Es ist nur 1 Widerstand und zwei antiparallele Schottky Dioden (nur 0,3 V Spannungsabfall), keine Zener Dioden, habe ich nicht genau hingesehen

Stimmt

Zitat von kpev im Beitrag #236
2. Widerstand und Dioden in dieser Form sollen nur sicherstellen, dass der Strom immer schnell fließen kann und möglichst wenig Wärme entwickelt wird

Stimmt auch. Bei kleinere Ströme geht alles durch den Widerstand, bei größere durch die Dioden.

Zitat von kpev im Beitrag #236
3. Der 20 Ohm Widerstand ermöglicht es Wagen mit Leitlackachsen zu detektieren, lässt man ihn weg geht die Schaltung immer noch, aber Leitlackachsen werden dann nicht detektiert?

Genau.

Zitat von kpev im Beitrag #236
4. Die Dioden sind für die "größeren" Verbraucher

Ja

Zitat von kpev im Beitrag #236
Was ich aber trotzdem nicht verstehe ist, wie Railcom nun funktioniert, bzw. wie die Zuordnung zu den Abschnitten erfolgt. Wertet die Zentrale die "Höhe" des Signals aus? Denn dadurch dass auch im GBM16TS alle Gleise quasi verbunden sind müssten doch die "Railcom" Meldungen immer an allen SENSE Eingängen anliegen, nur eben ggf. um die 0,3 V Spannung erniedrigt, die an der Diode abfällt. Ist das die Unterscheidung?

Wenn man die 16 Sense Eingänge auch noch in deine Zeichnung zeigt, wird es vielleicht etwas deutlicher. Jeder Eingang hat eine eigene ADC Wandler. Der GBM16TS kann also 16 Eingänge gleichzeitig überwachen. Die "Höhe" (in Volt) des ADC Signals sagt etwas über der Verbraucher: nur ein Wagen oder sogar eine Lok. Soweit die Besetzmeldung.
Bild entfernt (keine Rechte)

Nachdem ein DCC Paket gesendet ist, wird das Booster-Signal kurz unterbrochen, und die J und K Anschlüsse kurzgeschlossen. Jetzt kann jede Lokdecoder einige Bytes senden (dazu hat jeder Decoder auch Pufferkondensatoren, um kurze stromlose Perioden zu überbrücken). Wenn ich mich nicht irre, wird während ein 0-Bit 30mA Strom gesendet, und während ein 1-Bit nichts. Die 16 Sensoren (ADC Wandler) der GBM16T wissen jetzt, ob ein 0 oder 1 gesendet wird. Die Höhe des ADC Signals ist dabei unwichtig. Hier ein Beispiel für Sensor 2.
Bild entfernt (keine Rechte)
Eine hervoregende Beschreibung findest du übrigens hier: https://www.opendcc.de/info/railcom/railcom.html

Zitat von kpev im Beitrag #236
Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, dann wüsste ich nicht, welche Probleme es geben sollte, wenn man zu jedem GBM16TS ebenfalls 16x diese Schaltung dazugibt. Dann braucht man für 16 unüberwachte Abschnitte im Aufstellblock 32x SS33 Diode und 16x 22 Ohm Widerstand? Das wird auch etwas kosten, aber keine 135 Euro, korrekt? Das wäre alles? Das hat noch niemand gebaut und im Einsatz? Das könnte ich jetzt gar nicht glauben.

Elektrisch wäre das kein Problem. Aber macht RocRail da mit? Das bin ich mir nicht sicher. Potentiell sehe ich folgendes Problem: Der Zug fährt im Abschnitt 2 ein. Der Ein-Melder (Rot) signalisiert der Einfahrt, und bremst der Lok ab. Wenn der Lok aber im nicht überwachten Bereich anhält, weiß RocRail vielleicht nicht mehr, ob es da ein Zug gibt oder nicht. Da ich selber kein RocRail benütze, bin ich mir hier aber nicht sicher. Vielleicht kann RocRail das doch.
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Viele Grüße

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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#238 von kpev , 08.11.2023 12:37

Hallo Stummis,

es scheint wirklich so zu gehen, wie ich es im Schaltplan skizziert habe, nur noch besser... Eine Suche nach "Schottky" im Rocrail Forum liefert die gewünschten Ergebnisse. Es wird dort auch als "Dummy-Stromfühler" bezeichnet. Da habe ich wieder etwas dazu gelernt. Und was ist jetzt noch besser. Nicht jeder unüberwachte Abschnitt braucht sein eigenes Diodenpaar. Es genügt ein Paar für alle Abschnitte! Mindestens für alle Abschnitte eines Aufstellblocks. Man muss nur aufpassen, dass der Strom durch die Diode nicht größer wird als eben die 3 A. Oder eben ein stärkeres Diodenpaar nehmen. Es gibt ja auch Schottky Dioden für 4 und mehr Ampere. Eben so viel, wie der Booster selber liefern kann.

Also mindestens im Aufstellblock macht das echt Sinn finde ich. Warum das so wenig verwendet wird, verstehe ich aber nicht.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#239 von kpev , 08.11.2023 12:53

Hallo Aiko,

noch einmal vielen Dank für deinen Input. Und nur damit kein Missverständnis vorliegt, ich hatte die 16x SENSE absichtlich nicht gezeichnet, denn das wäre ja nur der Schaltplan für die Dummy-Melder gewesen, von denen man aber nur einen einzigen braucht offenbar. Also keine 16 für 16 überwachte Bereiche im Aufstellblock wie ich dachte. Dann kann man die Schaltung auch mit 2 Wagoklemmen "aufbauen"

Zitat von kpev im Beitrag #236




Die genaue Funktion von railcom ist mir leider nicht klar, denn das gesendete Signal liegt doch dann an allen SENSE Eingängen in völlig gleicher Form vor, oder? Woher weiß SENSE 2, dass die Lok über (3) und (4) "sendet"?

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#240 von apras , 08.11.2023 18:24

Hallo Wolfgang

Zitat von kpev im Beitrag #239
denn das wäre ja nur der Schaltplan für die Dummy-Melder gewesen

Ahh, jetzt ist es mir klar.

Zitat von kpev im Beitrag #239
von denen man aber nur einen einzigen braucht offenbar.

Stimmt. Ich wurde trotzdem, auch um die Verkabelung übersichtlich zu halten, mehrere Dummy-melder nehmen.
Die Komponenten kosten fast nichts; wenn du möchtest, kann ich dir eine Platine zeichnen und schauen was die (mit oder ohne Komponenten) bei JLCPCB kostet.Wird nicht viel sein.

Zitat von kpev im Beitrag #239
Die genaue Funktion von railcom ist mir leider nicht klar, denn das gesendete Signal liegt doch dann an allen SENSE Eingängen in völlig gleicher Form vor

Nein. Wenn zum Beispiel rot und blau gleichzeitig senden, sieht Sense 2 nur das rote, und Sense 4 das blaue Signal. Oder verstehe ich deine Frage nicht richtig?
Bild entfernt (keine Rechte)

Viele Grüße

Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#241 von kpev , 09.11.2023 13:22

Hallo Aiko,

das ist sehr nett, wenn du mir eine Platine zeichnen würdest, aber ich glaube ich werde es erstmal frei schwebend verdrahten für meine klappbare Testanlage. Es dauert ja noch lange, bis ich es in "hübsch" brauche. Aber andere Stummis sind ja schon weiter mit ihrem Anlagenbau. Vielleicht möchte der ein oder andere ja auch Gleisbesetztmelder sparen oder Aufstellblocksegmente halbieren um von Rocrail eh nicht ausgewertete Bereiche günstiger anzuschließen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Bedarf gibt

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Hallo Aiko, hallo Stummis,

die Sache mit dem Railcom verstehe ich anhand dieser Zeichnung leider immer noch nicht. Aber ich habe da vielleicht auch einen Denkfehler mit deinem Zitat, oder die Pfeilspitzen oder die Farben verwirren mich jetzt:

Zitat von apras im Beitrag #240
Wenn zum Beispiel rot und blau gleichzeitig senden, sieht Sense 2 nur das rote, und Sense 4 das blaue Signal.


Bild entfernt (keine Rechte)Woher weiß der "Blaue Stromfluss" dass er bei 2 nicht "abbiegen" muss sondern bis nach SENSE 4 durchgehen muss. Die Austastlücke ist doch zeitlich immer gleich in einem Boosterbereich und beide fiktiven Loks (ROT auf 3/4) und (BLAU auf 7/8) müssen gleichzeitig senden. Das Signal ist doch dann zeitgleich im kurzgeschlossenen Bereich. Wenn 4/8 GND wäre wie im normalen Betrieb, dann würde ein Senden auf 3/7 bei allen SENSE exakt das gleiche Signal liefern, bzw die Signale würden sich überlagern. Quasi alle Loks brüllen 0er und 1er. Und geht der Stromfluss wirklich nur durch den Widerstand wie eingezeichnet? Und nach SENSE muss es ja auch eine Verbindung zu 4 bzw. 8 geben, sonst fließt ja kein Strom durch SENSE und es wird nichts detektiert. Daher wäre es fürs Verständnis vielleicht auch wichtig, wie sich der Strom zwischen Diode-Diode-Widerstand und SENSE verteilt. 22 Ohm ist ja nicht viel. Wenn die ganzen 15V daran abfallen, dann fließen da ca. 700mA (wahrscheinlich nur für eine sehr sehr kurze Zeit)? SENSE ist eher hochohmig tippe ich, dh vom Stromfluss sehr gering bis komplett vernachlässigbar.





Anders herum könnte ich es mir besser vorstellen und es würde super in meinen beschränkten Elektronik Mikrokosmos passen. Eventuell soll deine Zeichnung auch genau diesen Fall beschreiben?

Also, 1/3/5/7 wären jetzt nicht mehr J bzw. DCC1 sondern GND, also genau umgekehrt zum normalen Betrieb. Dann ist 2/4/6/8 nun DCC1 und wird vom Decoder auf 4 gesendet, dann bekommt SENSE 2 das volle Signal 15V da direkt verbunden und SENSE 4 bekommt nichts, denn die 15V sind komplett an Diode-Diode-Widerstand abgefallen. Alternativ, wenn sehr wenig Strom fließt weil der Decoder ja nur begrenzt "Saft" hat über die Speicherkondensatoren, dann fließt alles über R 22 Ohm. K und J gibt es ja so nicht mehr im Railcom Zustand, sind ja beide K also GND jetzt, daher schwarz in meinem Bildchen.

Wäre es so vielleicht zum Erklären besser? Ich habe jetzt absichtlich alles was +/– 15V in rot (Lok in SENSE 2), +/– 15V in orange (Lok in SENSE 4) und alles was GND ist in schwarz statt blau gemacht. Die Ströme habe ich über die Dicke dargestellt unter der groben Annahme, dass 2/3 durch R und 1/3 über SENSE nach GND (schwarz) fließen. Wenn ich das korrekt beschrieben habe, dann wäre der Widerstand ja durchaus wichtig für Railcom und nicht nur für die Leitlack-Achsen.

Viele Grüße

Wolfgang


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#242 von apras , 09.11.2023 22:58

Hallo Wolfgang

Zitat von kpev im Beitrag #241
die Sache mit dem Railcom verstehe ich anhand dieser Zeichnung leider immer noch nicht

um RailCom zu verstehen, müssen wir zuerst unterscheiden, wann die Zentrale / GBM16T DCC-Pakete sendet und wann Lok Decoder RailCom-Pakete an den GBM16T zurücksenden dürfen. DCC-Pakete und RailCom-Rückmeldepakete werden NIE gleichzeitig gesendet.

Nachdem die Zentraleinheit/GBM16T ein DCC-Paket gesendet hat, hört sie auf zu senden und schließt die Ausgänge J und K kurz. Siehe die dicke grüne Linie unten links in der Zeichnung unten. Am DCC-Ausgang der Zentraleinheit / des GBM16T beträgt der Spannungsunterschied zwischen dem J- und dem K-Anschluss also 0 V. Zwischen dem J/K-Anschluss und den verschiedenen Sense-Anschlüssen des GBM16T kann es jedoch einen Spannungsunterschied geben, je nachdem, ob ein Lokdecoder ein RailCom-Rückmeldesignal sendet oder nicht.
Bild entfernt (keine Rechte)

Um die Sache etwas zu vereinfachen, werde ich die Schaltung in ein paar Schritten etwas vereinfachen und mich auf das Wesentliche beschränken. Der erste Schritt (Bild unten) besteht darin, dass ich Sense 5 bis Sense 16 weglasse.
Bild entfernt (keine Rechte)
J und K (DCC1 und DCC2) sind jetzt kurzgeschlossen, und ich kann daher beide Leitungen zusammen nehmen (Bild unten).
Bild entfernt (keine Rechte)

Um das Ganze weiter zu vereinfachen, entferne ich auch Sense 1 und 4.
Bild entfernt (keine Rechte)

Im nächsten Bild habe ich auch die Schienen entfernt. Das ist die einfachste Darstellung der Schaltung.
Bild entfernt (keine Rechte)

Nehmen wir nun an, ein Lokdecoder auf Gleis 2 möchte eine RailCom-Nachricht senden. Er tut dies nicht, indem er eine Spannung auf die Schienen legt, sondern indem er eine bestimmte Strommenge sendet. Der Grund, warum Strom gesendet wird (anstatt eine Spannung an die Schienen anzulegen), ist, dass die Stromerkennung weniger empfindlich gegenüber Störungen ist.
Bild entfernt (keine Rechte)

Die Strommenge, die (während eines 0-Bits) gesendet wird, beträgt 30 mA. Die 30 mA, die den Decoder bei 3 verlassen, MÜSSEN immer bei 4 zurückkehren. Das ist das sogenannte Kirchhoff'sche Gesetz: Strom kann nicht verloren gehen.

Wenn der gesamte Strom durch den 22-Ohm-Widerstand fließen müsste, würden 22 x 30 = 660mV über ihn fallen. Wir wissen aber, dass die Diode bei etwa 220mV zu leiten beginnt. Von den 30 mA fließen also nur 10 mA durch den Widerstand und 20 mA durch die Diode. Die 220mV, die über den Widerstand und die Diode stehen, reichen aus, um von Sense 2 erkannt zu werden. Wenn wir zwischen 3 und 4 messen würden (d.h. über die Schienen), würden wir ebenfalls 220mV messen.

Zitat von kpev im Beitrag #241
Woher weiß der "Blaue Stromfluss" dass er bei 2 nicht "abbiegen" muss sondern bis nach SENSE 4 durchgehen muss

Jetzt kommt deine Frage, was passiert, wenn zwei Decoder gleichzeitig Railcom-Nachrichten senden. Ich habe diesen Fall in der folgenden Abbildung gezeichnet. Zur Vereinfachung tue ich mal so, als würde der "blaue" Decoder 1 mA senden. In Wirklichkeit sind es auch 30 mA, aber das kann für die Argumentation verwirrend werden.
Bild entfernt (keine Rechte)

Auch in diesem Fall gilt das Kirchhoff'sche Gesetz: Der Strom, der von einer Stromquelle gesendet wird, wird auch von dieser Stromquelle empfangen. Wenn also 1 mA über 7 gesendet wird, muss auch 1 mA über 8 empfangen werden.

Anhand der Zeichnung könntest du denken, dass der blaue und der rote Strom unterschiedliche Wege nehmen und sich die beiden Ströme deshalb nicht vermischen müssen. Aber wenn wir die Verdrahtung ein wenig ändern und 7 ganz links anschließen, gibt es ein Stück Draht, durch den beide Ströme fließen. Nach dem Kirchhoff'schen Gesetz MUSS nun 1 mA ganz nach rechts fließen und wird somit von Sense 4 gesehen. Der Strom, der bei 7 wegfließt, MUSS bei 8 zurückfließen (das können verschiedene Elektronen sein, aber das ist egal).
Bild entfernt (keine Rechte)

Ist es jetzt klar? Wie du siehst, macht es mir Spaß, solche Dinge zu erklären (das lenkt mich im Moment ganz gut ab), wenn du also noch etwas nicht verstanden hast, kannst du gerne nachfragen.

Mit freundlichen Grüßen, Aiko


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#243 von Frank1969 , 09.11.2023 23:15

Hallo Aiko und Wolfgang ,

vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen. Wieder was gelernt!

Zitat von apras im Beitrag #237

Elektrisch wäre das kein Problem. Aber macht RocRail da mit? Das bin ich mir nicht sicher. Potentiell sehe ich folgendes Problem: Der Zug fährt im Abschnitt 2 ein. Der Ein-Melder (Rot) signalisiert der Einfahrt, und bremst der Lok ab. Wenn der Lok aber im nicht überwachten Bereich anhält, weiß RocRail vielleicht nicht mehr, ob es da ein Zug gibt oder nicht. Da ich selber kein RocRail benütze, bin ich mir hier aber nicht sicher. Vielleicht kann RocRail das doch.



Das sollte funktionieren. Der In-Melder befindet sich bei Rocrail am Ende des Abschnitts und leitet die „Vollbremsung“ ein. Der Wagen in der Zeichnung fährt also nach links. Die Lok darf den In-Melder nicht überfahren, falls der nächste Abschnitt überwacht wird. Ansonsten gibt es eine Geisterzugmeldung. Bei mir steht die Lok mit 1-2 stromabnehmenden Achsen im In-Melder und der Aufstellblock merkt sich die Belegung. Selbst, wenn ich die Lok vom Gleis nehme, bleibt die Belegung bestehen und muss manuell gelöscht werden.

Zitat von apras im Beitrag #240
Stimmt. Ich würde trotzdem, auch um die Verkabelung übersichtlich zu halten, mehrere Dummy-melder nehmen.
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Zitat von kpev im Beitrag #241
Hallo Aiko,
das ist sehr nett, wenn du mir eine Platine zeichnen würdest, aber ich glaube ich werde es erstmal frei schwebend verdrahten für meine klappbare Testanlage. Es dauert ja noch lange, bis ich es in "hübsch" brauche. Aber andere Stummis sind ja schon weiter mit ihrem Anlagenbau. Vielleicht möchte der ein oder andere ja auch Gleisbesetztmelder sparen oder Aufstellblocksegmente halbieren um von Rocrail eh nicht ausgewertete Bereiche günstiger anzuschließen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Bedarf gibt


Ich wäre einer derjenigen, die Interesse hätten:) Ich könnte praktisch die Anzahl der Segmente verdoppeln und/oder Besetzmelder einsparen, um sie an anderer Stelle einzusetzen. Ich bin auch neugierig, wie hoch das Einsparpotenzial wäre. Der einzige Sinn, doch alles komplett mit Meldern auszustatten wäre, liegengebliebene Wagen anzuzeigen und Rocrail würde dann in diesen Bereich nicht einfahren, da er als besetzt gemeldet wird. Bei Wolfgangs Epoche 1 Geschwindigkeiten von höchstens 40-50 km/h sollte nichts beim Auffahren auf einen stehengebliebenen Wagen passieren. So wird er netterweise aus dem Schattenbahnhof herausgeschoben;)

Zitat von kpev im Beitrag #241
Woher weiß der "Blaue Stromfluss" dass er bei 2 nicht "abbiegen" muss sondern bis nach SENSE 4 durchgehen muss. Die Austastlücke ist doch zeitlich immer gleich in einem Boosterbereich und beide fiktiven Loks


Ich würde mit meinen ebenfalls eingeschränktem Elektronikwissen darauf tippen, weil Strom im Kreis fließen muß und der Decoder die Stromquelle in diesem Moment ist.
Aber du hast das eben zeitgleich natürlich viel besser erklärt. Wirklich sehr gut verständlich! Danke für deine Mühe und ich habe wieder was gelernt!

Viele Grüße
Frank


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Frank1969
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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#244 von apras , 10.11.2023 14:27

Moin

Zitat von Frank1969 im Beitrag #243
Der In-Melder befindet sich bei Rocrail am Ende des Abschnitts und leitet die „Vollbremsung“ ein
Stimmt. Ich habe kurz nachgeschaut, aber ich habe mich vorher geirrt. Ich hatte gedacht, dass ein In-Melder etwas meldet, wenn der Zug in den Gleisabschnitt einfährt. Das ist aber nicht der Fall; der In-Melder zeigt an, dass der Zug vollständig in den Gleisabschnitt eingefahren ist. In anderen Systemen heißt das Halt oder Stopp-Melder. Wieder etwas gelernt.

Zitat von Frank1969 im Beitrag #243
Ich wäre einer derjenigen, die Interesse hätten
Ich habe schnell einen Entwurf gezeichnet, nur um zu prüfen, ob ich in die richtige Richtung denke. Ich habe drei Varianten hinsichtlich der Kosten betrachtet. Bei jeder Variante sind 5 Platinen im Preis enthalten; jede Platine hat 8 Ausgänge.

Zuerst habe ich eine Platine erstellt, bei der alles von JLCPCB zusammengebaut wird. Die Dioden, Widerstände und Stecker sind also schon drauf. JLCPCB berechnet dafür 18,20 €. Durch die Versand- und Zollgebühren ist sie jedoch mehr als doppelt so teuer (37,42 €).
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Bei der zweiten Variante sind die Dioden und Widerstände montiert, aber nicht die Steckverbinder. Dann kostet die Herstellung 14,50 €, aber auch hier werden die Kosten inklusive Versand und Einfuhr etwa doppelt so teuer (28,49 €).
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Bei der dritten Variante wird nur die Platine (wieder 5 Stück) hergestellt, und alle Komponenten müssen selbst bestückt werden. Die Kosten betragen dann nur 6,28 €.
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Die Dioden sind vom Typ SS34; diese haben die gleichen Eigenschaften wie die SS33, können aber eine etwas höhere Spannung vertragen. Du kannst die SS34 z.B. bei Conrad für 0,11 Cent kaufen. Du brauchst 80 Stück, also musst du für Dioden, Widerstände und Platine etwa 15 € ausgeben. Dazu kommen noch die Steckverbinder, also nochmal etwa 5 Euro extra. Bedenke, dass der SS34 in verschiedenen Gehäusen verkauft wird. Die Platine ist für die DO-214 AC- oder SMA-Variante gedacht. Das ist die kleinste und damit die am schwierigsten zu lötende Variante. Reichelt hat auch die größere Variante (DO-214 AB alias SMC), aber die kostet 0,35 Cent pro Stück. Das macht keinen Spaß mehr.

Wenn die Wahl darauf fällt, einfach 5 Platinen zu bestellen und alle Bauteile selbst darauf zu platzieren, werde ich zumindest die Widerstände durch größere Bauteile ersetzen, die leichter zu löten sind. Dann kann ich sehen, ob ich vielleicht auch größere, aber trotzdem billige Shottky-Dioden finde.

Viele Grüße, Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#245 von Frank1969 , 11.11.2023 14:55

Hallo Aiko,

vielen vielen Dank für deine Mühe! Ich würde die 1. oder 2. Variante wählen. Die winzigen SMDs löte ich ungern selber und 120 SMDs selber zu löten, um ca. 17 € zu sparen, tue ich mir nicht an:)
Um den Thread von Wolfgang zu verzetteln, schreibe ich dir eine PN. Wichtig für Wolfgang war die Antwort darauf, ob es eine Lösung gibt, auf die Rückmelder zwischen den In-Meldern im Aufstellblock zu verzichten. Jetzt muss ein Praxistest mit seinem Testkreis zeigen, ob es funktioniert. Ich denke schon.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#246 von kpev , 11.11.2023 20:21

Hallo Stummis,

ich denke, hier wird es einige geben, die Bedarf an Aikos Platinen hätten. Danke auch von mir an dich, Aiko! Es ist in jedem Fall deutlich günstiger als Gleisbesetztmelder zu benutzen, die dann von Rocrail nicht ausgewertet werden. Schade, dass es in der Rocrail Wiki nicht beim Aufstellblock mit Schaltplan erklärt wird. Dort würde man die Info wohl am besten platzieren.

Ich werde noch etwas brauchen bis ich Dummy-Melder Platinen brauche. Schade auch, dass es solche Platinen nicht bei Fichtelbahn zum GBM16T mit dazu zu kaufen gibt, aber natürlich auch verständlich, denn man würde sich eventuell ins eigene Fleisch schneiden und nur noch die Hälfte an GBM16Ts absetzen können. Wobei das für mich nicht zutrifft. Ich werde die gleiche Anzahl GMB16T nehmen und meine Abschnitte im Aufstellblock so von Rocoline G4 auf 2x G1 verkürzen und die eigentlichen In Melder auf G1/4 verkürzen, denn das hat Vorteile:

1. Volle Ausnutzung der Abstellfläche nun nicht nur für Züge die 920 mm, 1940 mm lang sind sondern für 460 mm, 970 mm, 1480 mm, 1990 mm, 2500 mm.
2. Etwas schnelleres "Füllen" des Aufstellblocks, da nur das letzte Segment im "Kriechgang" durchfahren wird, also 460 mm statt 920 mm, im Bild


Und jetzt muss ich mir Aikos Erklärungen zu Railcom noch einmal anschauen und dann das Internet wälzen und wenn ich dann noch Fragen haben, sollte, dann versuche ich einfach noch einmal eine Nachfrage und hoffe auf Aikos Nachsicht mit mir. Und ich finde, wir haben dann dieses "nerdige" Thema echt verständlich abgearbeitet. Eventuell helfen Aikos Erklärungen ja auch anderen Stummis, die hier nur still mitlesen.

Und zum Testen für meine faltbare Anlage habe ich erstmal 10x SB330 Schottky Dioden bestellt. Die gibt es günstig bei ebay und die sind "groß", also ideal für Wago Klemme 221-415. 22 Ohm Widerstände hatte ich ein 100er Pack rumliegen (aus 1984!) aus dem großen CONRAD Pack Widerstände 10 Ohm bis 1 MOhm... Habe ich nie benutzt... Gut dass ich die 39 Jahre lang aufgehoben habe.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#247 von kpev , 13.11.2023 14:12

Hallo Stummis, hallo Aiko,

so werde ich es auf der klappbaren und transportablen Testanlage erstmal machen. Und später dann mit Platine und schön. Und jetzt werde ich den Schaltplan von Aiko nochmal "vereinfachen" und meinen Töchtern zeigen. Ich glaube das war echt der Schlüssel zum Verständnis. Schaltplan vereinfachen. Danke danke danke Aiko! Das Problem bei Railcom dürfte dann maximal die Boostergrenze sein, denn die Austastlücke ist bei jedem Booster sicher anders und nicht synchronisiert tippe ich mal? Kann das jemand bestätigen?

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#248 von FCarS , 13.11.2023 15:52

Hallo Wolfgang,

nachdem ich in deinen Beiträgen schon eine zeitlang mitlese, insbesondere beim faszinierenden Gleisbau, kann ich beim aktuellen Thema auch mal zu Wort melden. Ich nutze bei mir auf der Anlage auch die Fichtelbahnkomponenten mit Rocrail und habe vor kurzem meinen Schattenbahnhof zu Aufstellblöcken umgebaut, mit einer final leicht anderen Lösung :)

Die aktuell diskutierte Lösung mit den Dummymeldern ist natürlich insbesondere im finanziellen Aspekt die Einfachste und hat bei reibungslosem Betrieb eigentlich keine großen Nachteile. Aber es ist halt nicht jeder Gleisabschnitt überwacht, d.h. falls mal ein Wagen oder Zug abkoppelt bekommt Rocrail das nicht mit. Daher wird dort auch die Variante mit separatem enter und in-Melder empfohlen. Insbesondere bei Railcom Meldern kann das wie du bereits gemerkt hast teurer werden. :)

Deshalb habe ich eine dritte Variante gebaut, bei der der In-Kontakt als Punktmelder ausgeführt ist, z.b. Ein Reed- oder Hallsensor für Magneten oder in meinem Fall dieser Infrarot S88 Rückmelder hier aus dem Forum. Das sieht dann schematisch so aus (Anklicken für größere Darstellung):
Bild entfernt (keine Rechte)
Der Vorteil ist, dass der gesamte Aufstellblock mit Stromfühlern überwacht ist, aber pro Abschnitt nur ein Anschluss am GBM16T benutzt wird. Der In-Melder hängt dann am S88 Bus (dafür gibts auch BiDiB Knoten). Für den Infrarotmelder habe ich mich entschieden weil er keine Veränderungen an den Fahrzeugen erfordert (Magnete ankleben o.ä.) sondern alle reflektierenden Oberflächen erkennt, egal ob Lok oder Wagen. Bei mir lösen die Melder typischerweise aus sobald die Kupplung über dem Melder hängt. Damit kann der In-Abschnitt recht kurz sein, bei mir in Spur N reichen 2cm. Das ist ein weiterer Vorteil gegenüber dem Stromfühler, bei dem z.B. Dampfloks mit Vorlaufachsen erst relativ spät anhalten, also einen längeren Halteabschnitt brauchen.

Ich möchte dich gar nicht von deinem aktuellen Plan abbringen, sondern einfach einen weiteren Erfahrungsbericht beisteuern. :)

Bezüglich deiner Frage zur Synchronisation von Boostern: Im BiDiB Umfeld wird sehr sorgfältig darauf geachtet, dass alle Boostern perfekt synchron laufen. Ansonsten könnte es beim Überfahren der Grenze zu Kurzschlüssen oder hohen Ausgleichsströmen kommen. Damit ist dann natürlich auch die Railcomlücke getimed.

Viele Grüße
Felix


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RE: Preußische Gleiswüste Epoche I KPEV - Testanlage für das "An-der-Wand-entlang-Teppichbahnaquarium"

#249 von Frank1969 , 13.11.2023 23:56

Hallo Wolfgang,

Zitat von kpev im Beitrag #247
Das Problem bei Railcom dürfte dann maximal die Boostergrenze sein, denn die Austastlücke ist bei jedem Booster sicher anders und nicht synchronisiert tippe ich mal? Kann das jemand bestätigen?


Die DCC-Zentrale befindet sich nur im GBMboost Master und die zentrale Verteilung des DCC-Signals geschieht über ein Leitungspaar im BiDiBus an die anderen GBMboost Node. Ich denke, dass das ganze System synchronisiert sein muss, da die Loks ja auch die Boostergrenzen überfahren oder sogar auf ihnen halten.

Viele Grüße
Frank


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#250 von kpev , 15.11.2023 17:25

Hallo Stummis,

der "mechanische" Teil der transportablen Anlage ist fertig. Ich habe sie gnadenlos exakt so gebaut, wie in Post 221 vor ca. 14 Tagen beschrieben und oh Wunder, es scheint auch in der Praxis zu funktionieren. Die Beschläge halten und sind deutlich stabiler als ich befürchtet habe. Ich habe da mittlerweile keine Bedenken, dass das einige Reisen übersteht. Und im Worstcase wird halt ein Ersatzteil gedruckt.

Die Testanlage ist wirklich schnell in wenigen Minuten aufgebaut und nimmt zusammengeklaptt nicht viel Platz weg und steht dann unsichtbar hinten im Kleiderschrank, so dass die Regierung nicht maulen muss. Die Scharniere, Kantenschutz und Griffe habe ich mir alle drucken lassen bei 5D-Andy. Sofern jemand Interesse an den Maßen der Teile hat kann ich dazu gerne mehr schreiben, allerdings glaube ich nicht, dass jemand außer mir jemals so eine Testanlage bauen wird, deshalb fasse ich mich erstmal kurz. Für mich ist es halt wichtig, das zu testen, bevor ich loslege und auch etwas sofort zu haben, wo ich mit 2-5 digitalen Loks dann mal Dauertests machen kann mit Rocrail.

Zwischen den Platten ist genau 4 cm Platz für einen GBM Boost bzw. einen GBM16TS, so dass diese fest verdrahtet auf der Platte sein werden. Das ist auch der Grund, warum ich alle Beschläge habe drucken lassen, denn so konnte ich alles nach Wunschmaß konstruieren. Am Ende wird man nur ein paar Kabel (insgesamt 3 oder 4 tippe ich) zwischen Computer -> GBM Boost Master –> GBM16TS einstecken müssen und die Anlage ist startklar. Passt hochkant auch in einen Smart ForTwo. Und jetzt muss ich mir nur noch genau überlegen, die ich die Trennschnitte in den Gleisen wo genau hin mache, damit man möglichst viel ohne Änderungen durchtesten kann. Ich tendiere dazu, die IN Melder mittig in die R5 zu setzen und die Schienen wirklich mit den Verbindern zu verbinden. An den Grenzen der Platten würde ich Isolierverbinder einbauen. Die Enden der Gleise sollte man wohl zusätzlich mit Messingschrauben verlöten und so sichern tippe ich mal. Also wie auf den FREMO Modulen üblich. Die Schrauben sind bestellt, aber noch nicht da. Fehlt als einziges um weiter zu basteln.

Verbaut wurden Garnica Ultralight Platten im Fixformat 80 x 60 cm mit 12 mm Plattendicke bestehend aus 3 mm Pappel /dreilagig) / 6 mm "Schaum" / 3 mm Pappel (dreilagig). Die Platten sind echt extrem plan und ihr Geld wert. Die Scharniere werden von 20-26 mm Korpusverbinderschrauben gehalten, werden nur herausnehmbare "Sicherungsbolzen" benutzt, so handet es sich um den Hülsenteil einer Korpusverbinderschraube 40-46 mm. Ein Köfferchen wiegt ca. 4,2 kg wobei die beiden Platten 3,4 kg davon ausmachen. Zusammen mit GBM Teilen und Kabeln sollten es unter 5 kg je Köfferchen werden. Also angenehm zu tragen definitiv.

Viele Grüße

Wolfgang




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