Liebe Leserinnen und Leser meiner Adventkalender-Kolumne!

Ein Jahr ist um - und es ist sicher ein denkwürdiges Jahr mit all seinen Höhen (insbesondere bei den Preisen) und Tiefen (der zunehmende Egoismus, der unser Gemeinwesen auf vielen Ebenen zersetzt).

Advent ist Hoffnung!

Und so möchte ich Euch alle einladen, so wie im letzten Jahr mit mir die kleine heile Welt der Modellbahnen an verschiedenen Orten zu besuchen, Euch auch anzuregen, persönlich die vorgestellten Anlagen zu besichtigen und den Betreibern Wertschätzung zu zollen.

1. Dezember

Diese Spur 1-Anlage im hamburgischen Museum für Stadtgeschichte habe ich Euch schon letztes Jahr vorgestellt. Sie ist so etwas wie mein geheimer, emotioneller Favorit unter den zahlreichen Anlagen, die ich schon im Rahmen meines jahrelangen "Layout-Spottings" besichtigt habe. Die Empathie der Betreiber, das besondere Thema und die eher ungewöhnliche Spurweite haben mich seit meinem Besuch fasziniert:



Das Bild habe ich nicht von ungefähr gewählt: Auch wenn hier am Bild erneuert wird, zuvor steht Abriss. Und der ist nun endgültig beschlossene Sache:

Letzter Betriebstag 30. Jänner 2023!

Alle, die diese Urmutter aller Schauanlagen noch nicht gesehen haben: Nutzt die Chance, um diese historische Anlage vor ihrem Abriss zu besichtigen!

Weitere Bilder findet ihr im Link auf meinen vorjährigen, ausführlich bebilderten Anlagenbericht

Nach diesem nachdenklich stimmenden Eröffnungsbeitrag verspreche ich, dass es morgen zum Tag der Modelleisenbahn Erfreuliches zu berichten gibt.

Euch allen wünsche ich für den bevorstehenden Advent wenigstens ein paar besinnliche, gemütliche Stunden, vielleicht auch im Kreis von Familie und nahestehenden Personen, fernab vom Trubel bei den Advent-/Weihnachts-/Christkindlmärkten, obwohl auch mit diesen schöne Kindheitserinnerungen verbunden sind: Maroni, Zuckerwatte, die glitzernden Kugeln und Ketten, Lebkuchen ...

Nachdem gestern ein wenig Wehmut im Spiel war geht es heute zum internationalen Tag der Modelleisenbahn dem Anlass entsprechend mit dem 2. Türchen fulminant weiter:

2. Dezember

Was macht man mit einem leerstehenden Lokal in einer "Bahnhofscity"?

Seht selbst: Langeweile steht hier nie im Fahrplan!





Man könnte es leer stehen lassen, mit einem Sichtschutz versehen oder eben einem Modellbahnklub zur Verfügung stellen, um die tote Ecke gerade in der Vorweihnachtszeit zu beleben! So geschehen mit dem Modellbahnklub BK1951 in der einkaufszone des Wiener Westbahnhofes. Hier wurde die Segmentanlage des Klubs an vier Novembertagen großflächig präsentiert:



Beim Rundgang sind mit einige liebevolle Details aufgefallen:

Das berühmte Haus aus dem Tessin von Faller gleich in einer Siedlung:



Das Originalgebäude hat ja die Fallers dazu animiert, sich selbst einen Clone im Schwarzwald zu bauen.

Eine Molkerei sorgt für die Versorgung der kleinen Welt:



Ui zwick, das ist heftig! Der mittlerweile fast tägliche Fall der Unachtsamkeit von Autofahrern auf unbeschrankten Bahnübergängen:




Die Pannenhilfe ist gleich um's Eck: ein großzügiger Stützpunkt des ÖAMTC (österreichisches Pendant zum ADAC)



Und um die heimische Seele auch zu beruhigen: Es gibt auf der Anlage auch eine ARBÖ Stützpunkt

Es hätte auch nicht so glimpflich ausgehen können: Friedhofsszene:



Eher eine Sportart für den Sommer und im Urlaub: Dazu lädt die Minigolfanlage ein!



Ein klassisch österreichischer Spantenzug unterwegs:



Oldtimertreffen am Bahnhof:



Gefahren wird, was gefällt, daher auch im Fotoanstrich:



Alles ausgeflogen:



oder bei der Bekohlung:



Almabtrieb:



Ein langer Zug mit Käfern:





Wenn ich richtig gezählt habe: 13 Waggons á 4 VWs. Die Farbe der Autos eher ungewöhnlich, war doch "perlweiß" die Farbe heimischer Käfer

Es gibt auch ein kleines Stück Straßenbahn auf der Anlage.

Ein geschäftiger Holzlagerplatz



und ein Schrottplatz als Pendant:



Ein kleines Hallenbad:



Das Popkonzert ist eher schütter besucht - oder ist es nur die lokale Pre-Act, der eine begrenzte Besucherschar anlockt?



Und ein wenig verlassen ein kleines Highlight: Selbstbaumodell der kkStB 112:




Ich denke, es war eine richtig gute Werbung für Modellbahn! Den Klub kenne ich noch aus früheren Zeiten, Sein Domizil war in einem Hinterhof in der Mariahilfer Straße, nicht weit vom Spielwarengeschäft Ecke Neubaugasse. Dieser Laden hatte im ersten Stöck eine Modellbahnabteilung. Angefangen hat es beim BK1951 natürlich mit KLEINBAHN, aber das ist, wie ihr wisst, ja eine andere Geschichte hier im Forum. Wenn ich recht nachdenke, war mein Besuch im Hinterhof in den 1960er Jahren meine erste Aktivität als "Layout-Spotter"!

Die Mitglieder des BK1951 sind sehr rege und auch europaweit unterwegs (siehe die Geschichte des Vereins). Bevor die Anlage hier im Westbahnhof gezeigt wurde, war sie großes Schaustück bei der Modellbau Ende Oktober. Und wie alljährlich findet die Weihnachtsausstellung in Essling statt. Für Leser:innen rund um Wien vielleicht ein Grund, mal vorbeizuschauen! Alle Detail auf der Webseite des BK1951.

Die erste Eisenbahnlinie im damaligen Kaisertum Österreich war die Kaiser Ferdinand Nordbahn, die von Wien nach Krakau im heutigen Polen führt.
Das erste Teilstück war die Strecke von Floridsdorf bei Wien nach Wagram, heute Deutsch-Wagram, und wurde am 23. November 1837 eröffnet. Es ist daher ziemlich genau 185 Jahre her, dass die erste Dampfeisenbahn in Österreich bis hierher gefahren ist!

3. Dezember

Grund genug, die sehenswerte Anlage des CDE Deutsch-Wagram (Club der Eisenbahn- und Modellbahnfreunde Deutsch-Wagram) zu besuchen. Es braucht allerdings ein wenig kriminalistisches G'spür: Die Fahrtage sind selten und der Klub hat keine eigene Webseite sondern präsentiert sich auf Facebook (siehe Link oben).

Im Keller einer modernen Reihenhaussiedlung am Rande von Deutsch-Wagram (Helma) nahe dem Bahnhof hat der Klub zwei größere Kellerabteile als Klubraum gemietet. Neben der Anlage gibt es noch ein "Arbeitszimmer" und eine gemütliche Sitzecke für die Klubmitglieder und Besucher.

Die Anlage zeichnet sich einmal dadurch aus, dass sie fertig ist, dass sie außerordentliche Modellbauten auf der Anlage zeigt und dass es auch noch eine Menge kleiner Dioramen zu besichtigen gibt.

Die Anlage selbst ist, was die Gleisanlage betrifft: einfach ein mehrfach verschlungener großer Kreis, was natürlich bei Tagen der öffenen Tür einen mehr oder weniger problemlosen Fahrbetrieb ermöglicht. Fahren steht im Vordergrund - lange Züge sind "Standard".


Zur Übersicht der Blick über den dominierenden Bahnhof Gänserndorf zum linken Rand der Anlage. Der linke Anlagenteil ist der Alpenteil mit Heiligenblut als Mittelpunkt. Burg Falkenstein thront auf der Gleiswendel.



Und jetzt in die Gegenrichtung. In natura Naheliegendes ist hier zu sehen: Die Gegend der einstigen Römerstadt Carnuntum (mit Ausgrabungen und Heidentor) , der ÖMV-Bohranlage (es gibt übrigens zwei Bohranlagen auf der Anlage) sowie die Altstadt von Hainburg dominierend:



Einige der zahlreichen Details rund um den Bahnhof Gänserndorf:



VIPs können auch hinter die Glaswand, mit der die Anlage vor (Keller)Staub geschützt wird, gehen und die Anlage von einer Seite besichtigen, die sonst dem Normalbesucher verborgen bleibt - ihr werdet später sehen!








Am rechten Anlagenrand ein kleines Heizhaus mit Drehscheibe - eine Bahneinrichtung, die auf anderen Anlagen deutlich prominenter untergebracht ist, weil für Besucher spektakulär. Hier sind es aber andere Dinge, die spektakulär sind!








Das Giebelkreuz-Lagerhaus samt imposantem Silo darf auf einer niederösterreichischen Anlage nicht fehlen:



Ganz links auf der Anlage am Berg Kapellen, ein Lkw-Unfall sorgt für Stau:




Der zweite Bohrturm auf der Anlage mit Blick in den Untergrund












Im Hintergrund der Großglockner, da kann Heiligenblut nicht weit sein!



Künstlerische MOBA-Freiheit: In Blickweite von Heiligenblut die "Kalte Rinne", Modellbau vom Feinsten - Ausblick nur für Klubmitglieder - und besondere Gäste :)







Wer genau schaut: Neben der Kirche erkennt man als helle Fläche das Mannloch, von dem aus die verschiedenen Detailaufnahmen gemacht worden sind. wie oben erwähnt, halt nur was für VIP-Besucher, die sich gebückt zum Ausstieg vorhanteln müssen. Man wird aber mit den normalerweise nicht sichtbaren Details belohnt.













Der Bohrturm und links daneben im Hintergrund das Heidentor, hinter den Pappeln versteckt die Ausgrabungen von Carnuntum und davor das dominierende Wiener Tor:




































Ja, es waren viele Bilder von dieser sehenswerten Anlage - ein Besuch lohnt sich aber allemal!

Sorry, daß ich dir hier in deinen Adventskalender reinschreibe, aber irgendwie kann ich nicht anders.
Ich muß sagen, wow, das ist wirklich beeindruckend, wie liebevoll und vorbildgerecht diese Anlage angelegt und ausgestaltet ist. Da wurde sehr viel Wert gelegt auf vorbildliche Landschaftsgestaltung, ausgewogene Motivdarstellung, und vor allem wirkt hier nichts vollgestopft oder überladen, obwohl wirklich sehr viele Details und Szenen vorkommen. Die Anlage wirkt stellenweise sogar richtig weitläufig.
Vielen Dank für diesen wunderbaren Bilderbogen.

Kommentare sind durchaus erwünscht!

Die Anlage in Deutsch-Wagram ist so ein kleines Juwel, ein Edelsteingestein (wer hat die Bergkristalldruse Bergkristallstufe - danke für den geologisch korrekten Hinweis! - entdeckt?), das es zu erforschen gilt. Jeder von uns hat in seiner Nähe die eine oder andere Anlage, deren Besuch sich lohnt - auch wenn sie nicht gleich Miwula ist!

Mein Adventkalender soll Euch anregen, diese (stillen) Modellbahnschätze zu besuchen und auch hier im Forum darüber zu berichten! Die Anlagenbetreiber haben unsere Aufmerksamkeit verdient.

Zitat von maybreeze im Beitrag #5

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Mein Adventkalender soll Euch anregen, diese (stillen) Modellbahnschätze zu besuchen und auch hier im Forum darüber zu berichten! Die Anlagenbetreiber haben unsere Aufmerksamkeit verdient.

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Hallo Klaus

Klasse Adventskalender zeigst du

Die Anlage in Deutsch-Wagram würde ich zu gerne mal ansehen, ist nur ein bischen weit.

Noch eine kleine Korrektur:

Zitat von maybreeze im Beitrag #5

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Die Anlage in Deutsch-Wagram ist so ein kleines Juwel, ein Edelsteingestein (wer hat die Bergkristalldruse entdeckt?)

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Heute gibt es nur wenig Bilderstoff - quasi ein Kontrastprogramm zu den zuvor vorgestellten Anlagen:

4. Dezember / 2. Adventsonntag

Mein Besuch bei dieser interessanten Anlage liegt schon einige Jahre zurück, die Speichermedien waren noch teuer, die Auflösung aus heutiger Sicht nicht gerade berauschend. Die Anlage ist als Modellbahn passend im Bahnhofsumfeld des Franz-Josefs-Bahnhofes in Wien situiert, der Betreiber ist eigentlich ein Sportverein! Sportverein? Passt das zu unserem Hobby? Ganz sicher, wenn ich an die akrobatischen Verenkungen denke, wenn man unter der Anlage arbeiten muss!

Wir besuchen die Anlage Wörgl des PSV (Postsportvereins) Althanstraße im 9. Wiener Gemeindebezirk:

Sie besticht durch ihr weitläufiges Bahnhofsareal und das gebotene Fahrprogramm.












Ja, viele Bilder sind es wirklich nicht - ich hoffe, ihr seid nicht enttäuscht. Ich habe mir fest vorgenommen, am 4. Adventwochenende (17./18.12. von 10-16 Uhr) die Modellbauer der Postsport Modellbahn für eine erweiterte fotografische Dokumentation zu besuchen. Dann gibt es einen Nachschlag!

Ein paar Details könnt ihr noch der Webseite entnehmen, die leider auch nicht wirklich am letzten Stand ist.

So, hier ist der versprochene Nachschlag:
Am letzten Adventwochenende 2022 hielt ich Nachschau bei den Modellbahnkollegen in der Althanstraße.

Über drei Stelltische wird die Anlage gesteuert:

Fahrdienstleiter und Stellwerker an der Arbeit




Wer genau ins Stellwerk schaut, wird auch dort einen Stelltisch finden:



Ein "Rückblick" über die Anlage Richtung Eingang:


Tele-Blick vom Eingang


Ein paar Details:

Munteres Treiben am Pool und in der Kleingartenanlage




Die Feuerwehr ist ausgerückt, gibt offenbar ein Problem am Hauskamin:



Nebenan ist eine Firma mit einem Steiger in Sachen Baumschnitt unterwegs, was die Hausfrau, die da die Wäsche aufgehängt hat, nicht besonders freuen wird:



Hinten in der Postgarage herrscht reges Leben:



Vor dem Gebäude ein Rettungseinsatz: Kreislaufkollaps wegen Post mit zu hoher Energierechnung?



Auf dem Bahnhofsvorplatz tut sich Einiges. Die Polizei regelt den Verkehr. Offenbar sind Ehrengäste mit einem historischen Postbus vorgefahren, die Trachtenkapelle ist ausgerückt, auch der ORF ist da:





Auf den Bahnsteigen allerdings business-as-usual:



Die ganz linke Seite der Anlage ist der Montafoner Bahn gewidmet:





Bahnhof Schruns


Da hat die Polizei einen Schnellfahrer im Ortsgebiet erwischt, die Bahnfahrer "kratzt" das gar nicht:



Die Tennisspieler am Tennisplatz daneben haben da nichts mitbekommen. aber wie kommen die aus dem Gitterkäfig heraus? Rundherum komplett Zaun!


Tirol ohne Bergsteiger geht gar nicht:



Auf einer Bergwiese hat sich beim Bundesheermanöver ein Panzer verirrt?


Seit Fahrplanwechsel letzte Woche ist die Westbahn bis Innsbruck unterwegs


Zugförderung Wörgl


Bei der Spedition geht es ganz schön eng zu:



Holzverladung im Güterbereich des Bahnhofes Wörgl


Daneben treffen zahlreiche Laster am Magazingleis ein.


Ein interessantes Detail von der Oberleitung



Milchhof mit Milchverladung




Daneben auch die Umladeeinrichtung auf Straßenroller:


Es hat sich zumindets bildmäßig ausgezahlt, bei den Kollegen in der Althanstraße vorbeizuschauen. Und wer selbst hingeht, wird dann auch den Modellhubschrauberpiloten im Garten entdecken!

Hallo Klaus,

auch eine interessante Anlage. Freue mich auf weitere Bilder.

Hallo Klaus,

habe deinen Kalender eben erst entdeckt. Das du dieses Jahr wieder einen machst.
Bin mal auf die nächsten Anlagen gespannt.

Die gestern vorgestellte Anlage des Postsport Modellbaus zeichnet sich mit dem nachgebauten Bahnhof Wörgl durch sein großes Gleisfeld aus - so wie die Anlage, deren Besuch ich Euch heute empfehlen möchte:

5. Dezember

Es handelt sich um die H0-Anlage im Eisenbahnmuseum Lokwelt Freilassing.
Freilassing ist von meinem Sommerurlaubsort leicht zu erreichen und so war heuer ein Besuch wieder einmal ein Muss.

An prominenter Stelle - noch vor den ausgestellten Fahrzeugen - ist die Anlage aufgestellt. Und eine informative Beschreibung gibt es auch:





Für eine Schauanlage eher ungewöhnlich: Man kann die Anlage umrunden. Na ja, ist ja auch genug Platz da.

Ich war unter der Woche da, daher kein Betrieb. Ist eigentlich schade. So auf Knopfdruck ein oder zwei Züge fahren lassen zu können hätte schon was für sich und wäre für die digital gesteuerte Anlage wohl auch keine Hexerei.

So, und jetzt mal meine Bildausbeute:

Das ist mal ein Bahnhof, von dem viele Modellbahner träumen - allerdings dürfte die Bahn heute streiken



DB Denkmallok 144 502-2





Saalachsperre



Da sieht's mit dem Bus und dem Laster nicht ganz super aus:



In Freilassing sind ein paar Kreisverkehre mit Eisenbahnobjekten als Hinweis auf "Freilassing - die Eisenbahnerstadt" geschmückt, auch ein Köf kommt zu Denkmalehren



Die lanschaftliche Ausgestaltung ist manchmal etwas simpel (aber es wird ja auch Mitmach-Personal gesucht!)





Der Leitstand kann von den Besucher:innen gut eingesehen werden:































Oldtimertreff - der Silberpfeil würde wirklich Aufmerksamkeit erregen





Viele der Bauten haben für die regionalen Besucher:innen natürlich Wiedererkennungswert, was den Schauwert der Anlage erhöht. Wegen der großen Halle und der freien Aufstellung leidet die Anlage ziemlich unter Staub. Schade.

Abschließend darf ich Euch auf die noch im Dezember stattfindenden Veranstaltungen des sehr aktiven Museums hinweisen. Natürlich auch auf das Zwingenberger-Konzert im Jänner. Erfreulicherweise sind die Besuchszeiten über die Weihnachtsfeiertage erweitert, also Grund, hinzufahren.

Nicht weit davon ist das Traumwerk von Hans Peter Porsche und auch der 1.SMEC in Parsch öffnet zum Jahreswechsel seine Pforten

Hej,
schade dass das SChmuckstück in Hamburg jetzt wirklich weichen muss. Manchmal ist Fortschritt nicht immer die beste Option.

Zu den anderen Anlagen - einige haben echt tolle bahnhofsanlagen!

grüße,
Sarah

Hallo Klaus,

auf der Anfahrt bei meinem diesjährigen Besuch in Freilassing im Sommer habe ich mich auch über die Köf in der Mitte eines Kreisverkehrs gewundert. Bei uns in der Gegend wurden sogar Kreisverkehre von Mittenkunst befreit, weil ja dort sich vielleicht einer "derrennen" könnte.

Ein sehr interessantes Museum. Begeistert war ich auch von der Mitfahrt auf der Drehscheibenbühne.

Gruß
Wolfgang

6. Dezember

Nikolaus! Und weil's mein Namenstag ist, gab es auch jedes Jahr an diesem Tag ein paar besondere Süßigkeiten und Spezialitäten. Mutti hat gebackene Mäuse oder Schneenockerl gemacht, ein aus Karton gefertigter Nikolaus wurde alljährlich mit Süßigkeiten aufgefüllt (schon damals hat man auf Nachhaltigkeit geschaut, den Nikolo gibt es gut 60 Jahre nachher noch heute!)



Stilgerecht wäre heute natürlich eine Anlage mit Standort St. Nikolaus - wir haben in der Stadt nur einen Sankt-Nikolaus-Platz. Klaus im Ennstal wäre auch noch eine Idee - und das war auch schon das Stichwort:

Wir besuchen heute den Modellbahnklub St. Florian, dort gibt es den Bahnhof Klaus an der Pyhrnbahn!

Ich war 2019 dort, ein abermaliger Besuch im Sommer war leider nicht möglich, die Webseite kündigt aber für Dezember einige Fahrtage an!

Der Club hat seine Räumlichkeiten in den Wirtschaftsgebäuden des Stiftes St. Florian. Über 600m Gleis führen durch Landschaften Oberösterreichs, der Steiermark (Erzberg) sowie Kärnten, Teile sind liebevoll gestaltet fertig, einige Teile der Anlage noch im Bau (wie sich das eben gehört - work in progress).

Beim Eintritt ins Lokal hat man gleich einen Blick auf den großen "Mittelfinger" der Anlage: Bahnhof KLAUS



Im fotografischen "Gegenschuss" sieht man ganz im Hintergrund das helle, auf dem Kopf stehende "Dreieck", das den Eingangsbereich markiert und von der gewaltigen Falkensteinbrücke der Tauernbahn überspannt wird.



Das Besondere an dieser Anlage ist die Rücksichtnahme auf die Mitglieder, die bei Gründung etwa 50:50 Gleichstromer und Wechselstromer waren, der Märklinanteil ist jedoch bis heute deutlich gesunken. Beim genauen Hinschauen findet der Besucher daher ausführliche Streckenteile mit symmetrischem Zweileitergleis ausgestattet (um nicht Pickelbahn zu schreiben).

Natürlich dürfen Modelle der Florianerbahn nicht fehlen, hier der Bahnhof, der auch in 1:1 sehr ansehnlich und ein Schmuckstückerl der Gemeinde ist. Leider liegen heute keine Gleise mehr da ...



Die Remise hat ihre Tore geöffnet, außer einem einsamen Schweißer ist jedoch niemand da: Klar, sind ja alle momentan die Modellbahn anschauen ;)



Ein paar Anlagen-Details:

Der Kleinbahn Kranwagen samt Personalfahrzeug (ein Uralt-Märklin Personenwagen in Blech, wir befinden uns im Märklin-Teil ) als Hilfszug (der aufgestellte Kranarm ist wohl nicht vorschriftsgerecht) wird in Kürze vom Schnellzug passiert. Oberösterreich ist "Solarland", daher darf auch eine Solaranlage mit den Paneelen nicht fehlen.



Viele Fahrzeuge sind beleuchtet - was mittlerweile trotz LED nicht unerhebliche Ansprüche an die Gleisstromversorgung stellt - die Straßenfahrzeuge sind ebenfalls beleuchtet, wie der Bus, der im Tunnel verschwindet:



Offenbar ist hier eine Gastlok zur Erprobung mit Jaffa-Schmalspurern unterwegs:



Muss sich um eine Planquadrat-Aktion der Polizei handeln: Gleich 2 Audis der Autobahn-Gendarmerie haben einen ziemlich überladenen Mercedes "zur Seite genommen", Autobahnabfahrt oder Autobahnparkplatz ist die Stelle aber nicht - schaut nach Verfolgung aus!



Manche Gebäude erlauben einen Blick ins Innere, wie hier bei dieser Maschinenhalle:



Und hier bei der Glockengießerei St. Florian, das Geburtshaus unserer Pummerin im Stephansdom



Der Glockentransport der Pummerin fand jedoch nicht auf einem Eisenbahntieflader statt sondern wurde über die Straße transportiert. Interessant jedoch: Der (KLEINBAHN) Tieflader mit der Glocke steht auf zwei Rollwagen. Betriebstechnisch eine Herausforderung!

Die Gießerei ist Geschichte, das Gebäude der Gießerei besteht noch und liegt an der geplanten Museumsstrecke der Florianerbahn (es liegen noch Gleise!)



Das eine Wassergefährt in der Enns sieht doch mehr nach U-Boot aus (?)



Hier wird das Faller-Kircherl als Reschensee-Zitat verwendet - der See ist aber für's versunkene Kircherl zu klein. Was ist das wirklich passiert? Unterirdischer Hohlraum eingestürzt?



Ein Golfplatz (Baumsterben im Birkenbestand?)...



ein Fußballplatz und eine Tennisanlage sorgen für sportliches Flair



So ganz FIFA-gerecht ist das Spielfeld wohl nicht (105x68m), weil ein Tennisplatz misst 23,77x10,97m (78x36ft) - aber MOBA-gerecht ;)

Dazu auch noch ein Hallenbad (verfolgt uns auf den zuletzt gezeigten Anlagen) für Schlechtwetter:



Obwohl: Draußen ist einiges los. Endet die Wasserrutsche wirklich in einem Becken? Sieht eigentlich nicht so aus.

Erneuerbare Energie ist offenbar vorhanden



Hoch und mächtig ragt der Erzberg auf, als Neugieriger ist man gespannt, was sich im Inneren des Berges verbirgt:



Nein, Kaiser Barbarossa aus dem Untersberg auf Urlaub ist es nicht, schlicht eine große Gleiswendelanlage, die über die Falkensteinbrücke hoch über den Köpfen der Besucher*innen Richtung Stahlwerk und Schattenbahnhof führt:



Und wer genau schaut, sieht auch das selbstgefertigte I:I - Gleis!

Der Bereich Erzberg ist wirklich gut getroffen und verdient schon allein einen Besuch. Nicht umsonst ist die Anlage mehrfach ausgezeichnet worden.


Enns als Österreichs älteste Stadt befindet sich im (Modell)aufbau, der Stadtplatz mit dem markanten Stadtturm ist im Werden. Die Fassaden sehen schon gut aus ...



und hinter den Fassaden wird fleißig an der Gebäudebeleuchtung gearbeitet:




Wir dürfen auf die (fertige) Lichtsteuerung der Fenster gespannt sein! Bis dahin wartet noch genug Arbeit.

Wer sein Domizil in Stiftsgebäuden hat, der sollte auch ein Modell des Stiftes und seiner Umgebung zeigen. Der Weg dorthin ist mühsam und zeitintensiv. Das Papiermodell zeigt die Ausmaße:












Ohne eine gut ausgestattete Werkstatt geht gar nichts ...




Oberösterreich ohne Stahlwerk geht natürlich nicht:






Auch hier gibt es Einblick in die Hallen.



Hier ein Blick aus der Ferne auf den Stahlwerk-Abschnitt:






Platz sollte man haben - der Traum vieler von uns:





Wer nach St. Florian kommt, sollte natürlich auch das großartige Stift besuchen und einen Abstecher zu den Kollegen von der Florianerbahn machen!

Allen meinen Namensvettern und -basen wünsche ich zum heutigen Namenstag alles Gute!

Hallo Klaus

Erst mal alles Gute zum deinem Namenstag der auch bei uns im Allgäu besonders begangen wird: Klausentreiben in Oberstdorf

Zu der Anlage vom Modellbahnklub St. Florian, echt großes Kino. Besonders auch die Rohbauabschnitte und die Weitläufigkeit der Gleisanlage sind beeindruckend.
Besonders gefallen mir die liebevoll gestalteten Gebäude mit Einsicht.

Hallo Klaus,

auch eine sehr schöne Anlage.

Das mit dem Einblick in die Häuser finde ich klasse.👍

7. Dezember


Seit einigen Tagen liegt Schnee am Arlberg. Gut, dass der Schneepflug auf der Arlberg-Anlage des MEC Bregenz eine Test/Probefahrt auf der Strecke gemacht hat.

Das Feine für mich war, dass die imposante Anlage 2018 anlässlich der Modellbau in Wien zu sehen war - zwei Versuche eines Besuches in Bregenz waren aus terminlichen Gründen leider nicht möglich.

Die Anlage zeigt Szenen der Westseite (die Vorarlberger Seite!) der Arlbergbahn. Daher ist auch die Trisannabrücke, quasi ein Markenzeichen der Arlbergstrecke, nicht zu sehen. Dennoch gibt es einige attraktive Details und die Bilder des Videozuges werden auf einem großen Bildschirm dem Publikum gezeigt! So kann man als Besucher:in eine Führerstandsmitfahrt erleben:



Und jetzt ein paar Streckendetails - die Kollegen des MEC Bregenz setzten für meine Fotostrecke extra den Klima-Pflug und die 1180 in Bewegung!

Unsere Rundreise beginnt im Bahnhof Langen





































Der Winter kann also kommen (es schneit ja auch schon im Forum )!

An dieser Stelle auch ein Dank an jene Modellbahnklubs, die ihre Klubanlagen als Modul/Segmentanlagen gebaut haben und bei diversen Modellbahn-Großereignissen dem Publikum vorstellen. Ohne diese mobilen Schauanlagen wären die diversen Messen nur halb so interessant.

Lieber Klaus,

Namenstag war gestern, nachträglich gute Wünsche.
Und vielen Dank auch noch einmal coram publico für diesen Adventskalender.

Die Freilassinger Kreisverkehre sind wirklich knapp gehalten. Der Passant auf dem Gründreieck wird gleich vom ausschwenkenden Heck des Gelenkbusses unsanft in die Botanik geworfen werden... aber das zeigt wieder einmal, daß es nicht möglich ist, alle Gegebenheiten des Vorbilds 1:1 umzusetzen; hier müssen wir eben intelligent das Wesentliche herausstreichen, statt nur stumpf den Meßschieber anzusetzen und umzurechnen.

Zitat von Railwolf im Beitrag #18

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Die Freilassinger Kreisverkehre sind wirklich knapp gehalten. Der Passant auf dem Gründreieck wird gleich vom ausschwenkenden Heck des Gelenkbusses unsanft in die Botanik geworfen werden... aber das zeigt wieder einmal, daß es nicht möglich ist, alle Gegebenheiten des Vorbilds 1:1 umzusetzen; hier müssen wir eben intelligent das Wesentliche herausstreichen, statt nur stumpf den Meßschieber anzusetzen und umzurechnen.

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Hallo Klaus,

super Idee, dass Du uns die heutige Anlage mit Hilfe des Klima-Zugs gezeigt hast. Sogar zum Teil mit Bewegungsunschärfe, Respekt!

Ansonsten möchte ich mich in die Reihe derer einordnen, die Dir vielen Dank sagen für diesen schönen Kalender und die ganze Arbeit, die dahinter steckt. Hier zu Hause haben wir natürlich auch Weihnachtskalender, z.B. mit Schokolade, aber auf jeweils Dein neues "Türchen" freue ich mich jeden Morgen am meisten!

Viele Grüße vom Niederrhein

Paul

Servus Paul,

danke für Deine lobenden Worte.

Den liebevollen Hinweis mit der Bewegungsunschärfe habe ich weil auffällig gerade bei diesem Anlagenbericht erwartet. Mein fotografisches Equipment beschränkt sich auf mein iPhone (derzeit 6s) und eine schon etwas ältere, aber sehr praktische Nikon Coolpix L21, die ich auch leicht in den Hosensack stecken kann. Stativ schleppe ich keines mit ... und meine Hand ist auch nicht mehr so ruhig wie vor ... die Jahreszahl lassen wir jetzt mal aus dem Spiel! Also weit von der von manchen hier gezeigten Professionalität, die ich immer wieder bewundere.

Ich hoffe, dass das (gelegentlich auch unscharf) Gezeigte Anregung genug ist, die vorgestellten Anlagen mal persönlich zu besichtigen oder sich selbst auf den Weg zu machen, "verborgene" Anlagenschätze aufzusuchen und - wie schon mehrfach von mir erwähnt - auch hier vorzustellen. Denn das wäre die Intention meines Adventkalenders.

Zitat von maybreeze im Beitrag #21

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Servus Paul,

danke für Deine lobenden Worte.

Den liebevollen Hinweis mit der Bewegungsunschärfe habe ich weil auffällig gerade bei diesem Anlagenbericht erwartet. Mein fotografisches Equipment beschränkt sich auf mein iPhone (derzeit 6s) und eine schon etwas ältere, aber sehr praktische Nikon Coolpix L21, die ich auch leicht in den Hosensack stecken kann. Stativ schleppe ich keines mit ... und meine Hand ist auch nicht mehr so ruhig wie vor ... die Jahreszahl lassen wir jetzt mal aus dem Spiel! Also weit von der von manchen hier gezeigten Professionalität, die ich immer wieder bewundere.

Ich hoffe, dass das (gelegentlich auch unscharf) Gezeigte Anregung genug ist, die vorgestellten Anlagen mal persönlich zu besichtigen oder sich selbst auf den Weg zu machen, "verborgene" Anlagenschätze aufzusuchen und - wie schon mehrfach von mir erwähnt - auch hier vorzustellen. Denn das wäre die Intention meines Adventkalenders.

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8. Dezember

Nach einem Tipp in einen Modellbahnerforum peilte ich 2018 in der Vorweihnachtszeit eine Ausstellung der IGE Sierndorf an. In einer Halle im Hof eines Hauses am Dorfplatz präsentiert sich der heimische Modellbauklub mit einem H0 und einem H0e Teil der mobilen Klubanlage

Der H0e-Teil zeigt verschiedene Szenen, die liebevoll inszeniert wurden. Auffallend sind zwei Wintersegmente, eines als "normales" Segment ausgebildet:







Das zweite in einer Art Guckkasten:





Daneben findet sich ein sehr detaillierter Bergbaubetrieb:






Auch der Untertagebetrieb wurde nachgebildet:










Daneben findet sich unter einer der zahlreichen Brücken die bekannte Faller-Sägemühle, gut gealtert und in die Landschaft integriert:








Die eingleisige Schmalspurstrecke zockelt so durch die Gegend:





und endet in einer versteckten und zusammenklappbaren Kehrschleife (der Deckel ist nur aufgelegt). Das andere Kehrschleifenende ist im Bau, sieht aus wie ein Vulkan, der umrundet wird












Der H0-Teil besticht durch zwei große Bahnhöfe, einer mit einer Zugförderung ausgestattet, die das Wort auch verdient. Ausreichend Kohle für die beiden Teudloffs, wie das "Luftbild" zeigt:



Die Maschinen sind größtenteils mit Sound ausgestattet, die 52er hat auch Triebwerksbeleuchtung:




Gefahren wird digital (ESU)




Beim Langschuppen kann man auch von oben hineinsehen - aber auch durch die offenen Schuppentore:



Das eine Ende der Anlage bildet die Drehscheibe - rangieren ist gefordert!










Unterwegs findet ein abwechslungsreicher und dichter Zugverkehr statt






Die Anlagemkomposition war in zwei Räumen untergebracht und "mogelt" sich durch die Sprossenwand. Links der "Vulkan" des H0e-Kehrschleifensegments, rechts der zweite Bahnhof der H0 Strecke vor dem Kehrschleifensegment im Vordergrund.




Immer wieder liebevolle Details:


















Insgesamt sehenswert, insbesondere der H0e Teil besticht durch viele Details, der H0-Teil ist streckenweise etwas "einfacher" gestaltet (Kirmes, Ölförderanlage).

Aktuelle Fahrtage über Weihnachten laden zu einer persönlichen Besichtigung ein.

Hey Klaus,

sehr schöne Clubanlage.

Die Winterlandschaft gefällt mir besonders gut.

Hallo Klaus,
Vielen Dank für die Zusammenstellung Deines Adventskalenders! Du zeigst uns sehr schöne Anlagen. Der Klima-Pflug ist für mich natürlich ein Highlight.