Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#76 von apras , 17.03.2023 00:18

Hallo Stummis

Heute möchte ich mal ein wenig erklären, wie ich meinen "Mein Gleis" 1:9 Hosenträger bauen möchte. Dass ich so etwas bauen möchte, war mir schon lange klar. Deshalb hatte ich schon vor einige Zeit ein paar Ideen entwickelt, und es wird jetzt Zeit, diese Ideen umzusetzen.

Die Idee ist, die Weinert Weichenschwellenroste (74911, 74912) als Basis zu nehmen. Die Schwellenroste bestehen aus zwei Teilen: den ersten Teil (Zungenbereich) werde ich verwenden, den zweiten Teil (Herzstückbereich) nicht.

Hier ein Bild, wie es aussieht, wenn man die vier Weichen zusammensetzt.
Bild entfernt (keine Rechte)


Die Schwellen für das "blaue" Mittelteil werde ich selbst bauen. Da ich, als Elektrotechniker (später Informatiker) viel Erfahrung mit Leiterplatten habe, war die Idee den Schwellenplan selbst zu zeichnen, und dann in China fertigen zu lassen. Dort wurden die Schwellen genau nach meinem Plan gefräst und an den richtigen Stellen Löcher für die Aufnahme der Weinert Rippenplatten (74351) gebohrt. Kosten für insgesamt fünf Platinen ca. 15 Euro.

Auf dem Bild unten sieht man die beiden Weichen auf der linken Seite, und die beiden Platinen, die zusammen den Mittelteil bilden. Das Bild darunter zeigt etwas detaillierter den Übergang zwischen den beiden Schwellenrosten und der Platine.
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Das Kleineisen ist von Weinert, ich habe nur die Rippenplatten RP16/RP17 gekauft (ich habe keine Ahnung, was der Unterschied zwischen den beiden ist). Obwohl Weinert verschiedene Rippenplatten anbietet, glaube ich nicht, dass es Rippenplatten für den Herzstückbereich gibt.

Auf den beiden Bildern unten sieht man, wie die Rippenplatten vom Gussbaum getrennt werden. Leider musste ich feststellen, dass bei ca. 10 % der Kleineisen das Profil nicht hineinpasst.
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Nach dem Zusammenlegen und, als Test, dem Einschieben einiger Gleisprofile in die Rippenplatten sieht es dann so aus wie auf dem Bild unten.
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Auf dem nächsten Bild sind auch die Herzstückgleise provisorisch verlegt. Da es keine speziellen Rippenplatten für den Herzstückbereich gibt, sieht man hier und im zweiten Bild die Probleme bei dieser Methode. Zum einen ist die Lage der Herzstückgleise nicht exakt vorgegeben. Zum anderen erhöhen die Rippenplatten das Gleisprofil um ca. 0,4 mm.
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Das zweite Problem wollte ich ursprünglich lösen, indem Tillig-Elite Profile (d.h. CODE 83) für die Bereiche verwendet wird, in denen keine Rippenplatten eingesetzt werden können (weil dort zwei Profile zu nahe beieinander liegen). Diese Idee habe ich jedoch verworfen, da ich auch das erste Problem noch lösen muss. Jetzt ist die Idee um Weinert Profile in eine Lehre zu legen und auf ein Messingprofil zu löten. Die Höhe des Schienenkopfes stimmt danach auch wieder.
Das Bild unten zeigt die Lehre, die ich dafür schon gefräst habe, und das Messingprofil.
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In einem anderen Thread habe ich bereits über meine Versuche berichtet, Herzstücke zu fräsen. Bisher klappt es einigermaßen, aber noch nicht gut genug. Ich hoffe aber, dass es klappt, nachdem die richtige Fräser da sind und ich Wolfgangs Fräshalter habe.

Statt selbst Profile zu fräsen, hätte ich natürlich auch Weichenbausätze von Weinert verwenden können. Aber selber fräsen ist für mich aber eine Art Herausforderung: Schaffe ich das oder nicht? Ich gehe auch davon aus, dass ich Fehler machen werde. Wenn ich nach jedem Fehler einen neuen Weichenbausatz kaufen müsste, würde es teuer.

Eine andere Überlegung ist, ob es nicht besser wäre, das ganze Mittelteil in 3D zu zeichnen und auszudrucken, anstatt die Schwellen aus Platinen zu fräsen. Wolfgang hat in seiner Preußische Gleiswüste gezeigt, welch fantastische Ergebnisse man damit erzielen kann. Vielleicht probiere ich das später mal aus, wenn die Platinenmethode doch nicht das gewünschte Ergebnis bringt. Was mich im Moment noch davon abhält, ist, dass ich befürchte, dass mich diese Methode sehr viel Zeit kosten würde. Obwohl ich einfache Dinge in Fusion 360 zeichnen kann, wäre ein Hosenträger mit kleinen Eisenteilen eine echte Herausforderung für mich. Hinzu kommt, dass ich zwar einen Filamentdrucker habe, aber keinen SLA-Drucker. Man kann zwar einen externen Dienstleister beauftragen, aber am Anfang, wenn ich alles Mögliche ausprobieren muss, weil ich noch nicht weiß, was geht und was nicht, kostet jeder Versuch Wartezeit.

Das war's für heute
Viele Grüße
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#77 von Viktor , 17.03.2023 08:12

Hallo Aiko,

irgendwie habe ich den Eindruck, dass Top-Gleisbau langsam en vogue wird. Was Du da zeigst gehört sicherlich zur Spitze des Eisberges ...

Frage an den "Leiterplattenexperten": Könnte man denn die (Holz)schwellenstruktur auf einer Leiterplatte nachbilden?

Gruß
Viktor


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
viewtopic.php?f=15&t=151608#p1719294


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#78 von kpev , 17.03.2023 11:50

Hallo Aiko,

irgendwie funktioniert das "Zitieren" von hochgeladenen Bildern (nur bei mir?) nicht mehr, also muss ich dein Bild runterladen und neu verknüpfen.

Zitat von apras im Beitrag #76
Hier ein Bild, wie es aussieht, wenn man die vier Weichen zusammensetzt.

Bild entfernt (keine Rechte)

Die Schwellen für das "blaue" Mittelteil werde ich selbst bauen. Da ich, als Elektrotechniker (später Informatiker) viel Erfahrung mit Leiterplatten habe, ist die Idee den Schwellenplan selbst zu zeichnen, und dann in China fertigen zu lassen. Dort wurden die Schwellen genau nach meinem Plan gefräst und an den richtigen Stellen Löcher für die Aufnahme der Weinert Rippenplatten (74351) gebohrt. Kosten für insgesamt fünf Platinen ca. 15 Euro.

Auf dem Bild unten sieht man die beiden Weichen auf der linken Seite, und die beiden Platinen, die zusammen den Mittelteil bilden. Das Bild darunter zeigt etwas detaillierter den Übergang zwischen den beiden Schwellenrosten und der Platine.
Bild entfernt (keine Rechte)
und hier fangen die Probleme bzw. Fragestellungen eigentlich schon an. Dieser Hosenträger (früher und in meinem Preußengleis Faden "Doppelte Gleiseverbindung" genannt) würde irgendwie englisch aussehen mit seinen komplett parallelen Schwellen. Ist natürlich kein Problem, solange es in Gibtsnicht - West nur Schienen nach Gibtsnicht Vorbild gibt. Bei Vorbildlosbau würde die Verwendung von Weinert Messing Rippenplatten nach Vorbild 1928 Musterblatt XYZ irgendwie keinen Sinn für mich machen, denn sie sind ultra edel, teuer und irgendwie für Bauen exakt nach Vorbild gedacht

Ich wollte es nur ansprechen, weil ich noch nicht so genau weiß was du erreichen willst mit dem Bau des Hosenträgers bzw. seiner Verwendung später auf der Anlage. Die Schwellenlage hat beim Vorbild eine Funktion. Und wenn du Weinert Weichen verbaust, dann liegen dort die Doppelschwellen nicht wahllos, sondern beschreiben diese Funktion = liegen unter einem Schienenstoß. Wenn du nur einen Hosenträger haben willst in 1:9 ohne jeden Vorbildbezug, dann ist es natürlich auch egal ob und wo dort ggf. Doppelschwellen oder Weinert Messing Kleineisen liegen, bzw. bei dir eben nicht liegen. Wenn du jetzt in Gibtsnicht - West aber passend zu deinen Weinert Weichen von 1928 einen Hosenträger von Weinert 1928 erschaffen willst, dann wäre deine Schwelleneinteilung nicht zielführend.

Das soll nicht die Kreativität deines gewählten Ansatzes schmälern, das ist nämlich genial sich in China über einen "Platinenkamm" 2,5 Hosenträger für fast umsonst herstellen zu lassen, der zumindest die korrekten Positionen für Kleineisen haben könnte... denn man könnte auch eine Platine nach Vorbild 1928 machen lassen.

Einen Schwellenplan für exakt deinen Hosenträger 1:9 mit Gleismittenabstand 4,50m mit korrekter 3+5 Doppelschwellenlage hat Weichen-Bernd bei mir im Preußengleis Faden mal gepostet. Die Daten wären also verfügbar für einen 3D Druck und ich bin mir sicher, dass er dir die Daten so zur Verfügung stellt, dass man das alles sauber lesen kann.Bild entfernt (keine Rechte)

Zitat von apras im Beitrag #76
Das Kleineisen ist von Weinert, ich habe nur die Rippenplatten RP16/RP17 gekauft (ich habe keine Ahnung, was der Unterschied zwischen den beiden ist). Obwohl Weinert verschiedene Rippenplatten anbietet, glaube ich nicht, dass es Rippenplatten für den Herzstückbereich gibt.
Jup, das glaube ich auch, dass es das nicht gibt. Die Reichsbahn hat den preußischen Kleineisenwahnsinn zwar massiv ausgemistet, aber auch heute plant Heiko (Der Wedeler) hier und da in echt bei der großen Bahn einen Hosenträger wie er in meinem Faden schrieb. Da also auch heute noch nicht ganz darauf verzichtet werden kann ist klar, dass auch die Reichsbahn nicht komplett alle Hosenträger der Preußen plattmachen konnte und eben ein eigenes Musterblatt dafür gezeichnet hatte um es auf Oberbau K umzuarbeiten... was aber immer noch ohne Ende spezielle Kleineisen zur Folge hatte. Die kann man genau nachbauen was entsprechend dauert, oder man setzt nur die Schwellen richtig und setzt die Kleineisen aus immer den gleichen Teilen im 3D Druck als fiktive Kleineisen zusammen - und merken würde das niemand. Sofern irgendwo aber gar keine Kleineisen sind und nur "Schienen auf Schwellen" kleben, sieht das zumindest für mich sehr komisch aus. Daher kann ich auch mit dem Code 83 als viel zu hoher Nachbildung von 6d Gleis sehr gut leben, solange ich eben all die kleinen Schräubchen habe

Zitat von apras im Beitrag #76
Auf dem nächsten Bild sind auch die Herzstückgleise provisorisch verlegt. Da es keine speziellen Rippenplatten für den Herzstückbereich gibt, sieht man hier und im zweiten Bild die Probleme bei dieser Methode. Zum einen ist die Lage der Herzstückgleise nicht exakt vorgegeben. Zum anderen erhöhen die Rippenplatten das Gleisprofil um ca. 0,4 mm.
Womit wir beim nächsten Problem wären. Ich glaube nicht, dass du mit einem Hosenträger glücklich wärst, wo die Loks und Wagen später mal drüberspringen und irgendwie durchkommen und auf den anderen Weinert Weichen gleiten sie perfekt drüber. Natürlich kannst du es vielleicht mit deiner Erfahrung schaffen, den Hosenträger so genau zusammen zu löten, aber das wird echt schwierig. Beim 3D Druck schiebst du die Profile rein und fertig. Und fräsen kannst du ja schon. Und die Druckgenauigkeit von 0,05 mm ist eben absolut im Bereich von Weinert Weichen. Glaub mir, wenn du das einmal probiert hast, dann wirst du nichts mehr anderes wollen. Ich tendiere dazu dir zu empfehlen es lieber mit 3D Druck zu probieren.

Zitat von apras im Beitrag #76
Das zweite Problem wollte ich ursprünglich lösen, indem Tillig-Elite Profile (d.h. CODE 83) für die Bereiche verwendet wird, in denen keine Rippenplatten eingesetzt werden können (weil dort zwei Profile zu nahe beieinander liegen). Diese Idee habe ich jedoch verworfen, da ich auch das erste Problem noch lösen muss. Jetzt ist die Idee um die Schienen in eine Lehre zu legen und auf ein Messingprofil zu löten. Die Höhe des Schienenkopfes stimmt danach auch wieder.
Siehe oben, produziert die gleiche Problematik. Ist wahrscheinlich in der geforderten Genauigkeit so einfach nicht zu machen.

Zitat von apras im Beitrag #76
In einem anderen Thread habe ich bereits über meine Versuche berichtet, Herzstücke zu fräsen. Bisher klappt es einigermaßen, aber noch nicht gut genug.
Das ist glaube ich dein geringstes Problem. Ich glaube bis auf eine oder zwei Herzstückspitzen hätten alle aus deinen Versuchen keine Probleme gemacht. Viel schlimmer sind Höhenversätze, gerade im Doppelten Herzstück. Und von denen du einige hast im Hosenträger!

Zitat von apras im Beitrag #76
Eine andere Überlegung ist, ob es nicht besser wäre, das ganze Mittelteil in 3D zu zeichnen und auszudrucken, anstatt die Schwellen aus Platinen zu fräsen. Wolfgang hat in seiner Preußische Gleiswüste gezeigt, welch fantastische Ergebnisse man damit erzielen kann. Vielleicht probiere ich das später mal aus, wenn die Platinenmethode doch nicht das gewünschte Ergebnis bringt. Was mich im Moment noch davon abhält, ist, dass ich befürchte, dass mich diese Methode sehr viel Zeit kosten würde. Obwohl ich einfache Dinge in Fusion 360 zeichnen kann, wäre ein Hosenträger mit kleinen Eisenteilen eine echte Herausforderung für mich. Hinzu kommt, dass ich zwar einen Filamentdrucker habe....
Ohhh nein, das zählt nicht als Ausrede. Schau dir an was Altesel hier mit einem Filamentdrucker für Kunstwerke bastelt. Und Fusion kann natürlich viel mehr als sketchup. Und Fusion kann sicher auch Komponenten. Wenn man sich damit beschäftigt merkt man schnell, das ist wie Lego. Alles möglichen Teile kann man wieder verwerten. Die Kleineisen kann man geteilt zusammensetzen, man braucht ohne jetzt genau ein Vorbild nachzubauen für alles nur 4 Komponenten

1. universelles Kleineisen Innenteil ohne Schraube
2. universelles Kleineisen Außenteil mit Schraube
3. universelles Kleineisen Auflagefläche für Schiene zwischen Innentteil und Außenteil
4. Holz-Schwellenquader der in der Länge skaliert wird

Holzstruktur kann man später mit Messer reinritzen wenn es so glatt stört. Oder es sind halt gleich graue Betonschwellen. Die 3D Daten dauern sicher eine Woche, aber der Hosenträger wäre dann in der gewünschten Präzision definitiv machbar. Sofern du noch Kleineisen für Radlenker einzeichnen willst, wird es natürlich etwas komplexer, hat aber den Vorteil dass Flügelschienen und Radlenker gleich mit angedruckt werden können in der gleichen Präzision. Dort lauern beim doppelten Herzstück die meisten Fallstricke. Und die komplizierte Trennung des Hosenträgers in der Mitte wie bei mir brauchst du nicht, denn die Schienen kann man auch in der Mitte getrennt einfach einschieben.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#79 von der Wedeler , 17.03.2023 18:34

Moin zusammen,

wer wissen möchte, wie eine doppelte Gleisverbindung Baujahr 2018 aussieht dem sei dieses Beispiel empfohlen:

https://www.google.de/maps/@53.5929064,9...z/data=!3m1!1e3

Viele Grüße
Heiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West wird Fahrdynamisch

#80 von Weichen-Bernd , 17.03.2023 19:08

Hallo zusammen,

Zitat von apras im Beitrag #75
Hallo Bernd, Dirk und alle andere Stummis

... Dies alles bedeutet natürlich, dass Dirk recht hat, und die "Nebengleisen" nur mit 40 befahren werden können. Aber wie Bernd schon vorgeschlagen hat, ist Gibsnicht in eine Art Übergangsphase, und die neue Lichtsignale werden bestimmt in einigen Jahren da sein (wenn die DB wieder Geld hat...). Vielleicht wäre es eine Idee, um die Weichen / Gleise die im Prinzip schon für 60 Km/h zugelassen sind, mit neuer Schotter (und Betonschwellen??) zu versehen, damit man sieht, dass die gerade erneuert sind.

...

Gruß,
Aiko


@ Aiko,

Weichen mit Betonschwellen haben eine andere Schwellenteilung, wie man auch auf dem Google-Bild von Heiko sehen kann. Das sind dann immer S54-Weichen bei den 190-er-Weichen. Mit Betonschwellen gibt es diese Weichen erst so ab Mitte der 1980er-Jahre. Aber noch im Jahr 1999 habe ich für eine Bogenweichenverbindung S49-Weichen im Bahnhof Hümme neu eingeplant. Danach aber nur noch S54- und UIC60-Weichen mit Betonschwellen.

@ Dirk,

Wie wäre denn die Singalisierung des Bahnhofs mit einem elektromechanischen Stellwerk denkbar? Das wäre dann nochmals so eine Übergangslösung. In Gießen stand über Jahrzehnte ein einziges Lichtsignal neben vielen Formsignalen. Das geht wohl auch nur beim elektromechanischen Stellwerk.

@ Aiko und zusammen,

nun aber zum Hosenträger. Ja ich muss sagen, das sieht schon mal sehr gut aus. Wobei nun aber tatsächlich die Doppelschwellen fehlen. Was bei der Vorbildzeichnung noch auffällt, es gibt keine einzige Schwelle, die komplett unter allen Gleisen durchläuft. Hier nun die Datei mit knapp 12 MB Speicheraufwand: Hosenträger 12 MB


Viele Grüße

Bernd

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zuletzt bearbeitet 18.03.2023 | Top

Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#81 von apras , 18.03.2023 13:51

Hallo Frank, Wolfgang, Heiko, Bernd und alle anderen Stummis

Wolfgang hat zu Recht darauf hingewiesen, dass es meine Schwellenlage in Epoche III/IV so nicht gab. Stimmt. Ich habe lange gesucht, aber als ich damals die Platine entwickelt habe, konnte ich noch keinen Schwellenplan finden. Also habe ich grob einen Plan vom Bahnhof Hengelo genommen.
Bild entfernt (keine Rechte)

Ich möchte mich ganz herzlich bei Bernd bedanken, dass er mir (und allen anderen) jetzt einen richtigen Plan zur Verfügung gestellt hat. Hätte ich ihn damals schon gehabt, hätte ich ihn als Grundlage genommen.

Zitat von Viktor im Beitrag #77
Könnte man denn die (Holz)schwellenstruktur auf einer Leiterplatte nachbilden?

Theoretisch könnte man die Holzstruktur als Linien in den Leiterplattenplan einzeichnen. Aber ich fürchte, das Ergebnis wäre ziemlich enttäuschend, weil die Leiterplattenfirmen versuchen entweder 100 % oder 0 % Kupfer zu bekommen. Ich habe aber schon oft gesehen, dass Leute mit einer Stahlbürste die Schwellen "verfeinert" haben. Das funktioniert bei Holz und sollte auch bei Leiterplattenmaterial funktionieren.

Zitat von kpev im Beitrag #78
irgendwie funktioniert das "Zitieren" von hochgeladenen Bildern (nur bei mir?) nicht mehr

Ich habe es gerade ausprobiert, aber ich habe keine Probleme.

Und nun zum eigentlichen Thema: 3D-Druck oder nicht?
Ich möchte die Hosenträger mit meiner "Platinenmethode" fertig bauen. Aber ich stimme Wolfgang zu: Ob ich damit zufrieden sein werde, ist eine andere Frage. Ob ich das Ergebnis am Ende einbauen werde, weiß ich noch nicht. Mit dieser Methode wird es wahrscheinlich schwierig, die genauen Mäße einzuhalten. Es kann gut sein, wie Wolfgang schreibt, dass am Ende die Züge perfekt über die Weinert Weichen fahren, aber über die Hosenträger stolpern.

Daher werde ich auch den 3D-Druck ausprobieren. Dank Bernd habe ich jetzt den Schwellenplan. Darüber bin ich sehr froh. Als erstes werde ich meinen eigenen Filamentdrucker ausprobieren. Die 0,4 mm Düse werde ich durch eine 0,25 mm Düse ersetzen. Aber so gut wie bei Altesel wird es bei mir nicht werden. Er ist absolute Spitzenklasse, ich bin Anfänger. Er hat die Erfahrung, ich nicht. Außerdem hat er einen besseren Drucker. Das heißt aber nicht, dass mein Ergebnis unbrauchbar sein wird. Ich gehe sogar davon aus, dass es besser wird als die "Platinenmethode".

Fusion 360 bietet so viele Möglichkeiten, dass es schwierig ist, den Überblick zu behalten. Aber irgendwann muss ich mich damit auseinandersetzen und vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Fusion hat auch Komponenten und Möglichkeiten, diese Objekte an einem anderen Objekt (Gleisprofil) auszurichten. Damit wäre es möglich, Kleineisen sehr genau zu positionieren. Also werde ich jetzt Oberbau-K Elementen zeichnen (bis gestern hatte ich keine Ahnung was Oberbau-K ist). Ein weiteres nettes Feature von Fusion ist die Möglichkeit, eigene Parameter zu definieren. So ist es z.B. relativ einfach, die Breite des Schienenkopfes zu ändern. Man kann auch die Schraubenhöhe an der Innenseite als Parameter definieren; wenn es NEM-konform sein muss (wie bei Weinert), wird die Schraubenhöhe auf 0 gesetzt. Wenn man es aber genau nehmen will, wird man einen Wert größer als 0 wählen.

Mein Filamentdrucker hat den Vorteil, dass das Ergebnis wahrscheinlich etwas elastisch ist, und nicht so schnell kaputt geht. Wenn ich will, kann ich es später aber auch drucken (lassen) mit einem Resin Drucker. Vorher müssen dann wahrscheinlich noch einige Parameter angepasst werd. Wir werden sehen.

Gruß
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#82 von der Wedeler , 18.03.2023 19:02

Hallo Aiko und Bernd,

Ich finde es ja interessant, dass DB und NS vollkommen unterschiedliche Schwellensätze verwenden. Beim Hosenträger in Hengelo scheinen wirklich alle Schwellen parallel zu liegen. Beim Hosenträger in Stellingen ist das nicht der Fall.
Bernd, Dein Verlegeplan zeigt die Reichsbahnausführung, nicht wahr? Ich kann auch, falls es gewünscht wird, den Verlegeplan für die DB-Ausführung beisteuern, der ist ja schließlich über meinen Tisch gegangen.

Viele Grüße
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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#83 von Weichen-Bernd , 19.03.2023 11:39

Zitat von der Wedeler im Beitrag #82
Hallo Aiko und Bernd,

Ich finde es ja interessant, dass DB und NS vollkommen unterschiedliche Schwellensätze verwenden. Beim Hosenträger in Hengelo scheinen wirklich alle Schwellen parallel zu liegen. Beim Hosenträger in Stellingen ist das nicht der Fall.
Bernd, Dein Verlegeplan zeigt die Reichsbahnausführung, nicht wahr? Ich kann auch, falls es gewünscht wird, den Verlegeplan für die DB-Ausführung beisteuern, der ist ja schließlich über meinen Tisch gegangen.

Viele Grüße
Heiko


Hallo Heiko, hallo zusammen,

ja, Du hast recht, die Zeichnung ist vom Reichbahn-Zentralamt in Berlin aus dem Jahr 1929. Wie lange diese Zeichnung Gültigkeit hatte und wann diese Zeichnung durch neue Varianten ersetzt worden ist, ist mir nicht bekannt. Mit Blick auf den Hosenträger von Aiko könnte eine Variante passen, die etwa 10 bis 20 Jahre später Gültigkeit hatte. Zum Vergleich der Reichbahnzeichnung wäre der Hosenträger aus Stellingen vor dem Umbau auf S54-Weichen auch interessant.


Viele Grüße

Bernd

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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#84 von der Wedeler , 19.03.2023 16:28

Hallo Bernd,

die ganze Gleisanlage gab es vor 2018 gar nicht, die hab ich da erst neu gebaut. Der Hosenträger, den wir sonst ja scheuen wie der Teufel das Weihwasser, ist den Platzverhältnissen geschuldet. Ich nehme aber stark an, dass der Schwellensatz schon zu Bundesbahnzeiten projektiert und nur auf Betonschwellen umgezeichnet wurde.

Viele Grüße
Heiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#85 von apras , 20.03.2023 16:43

Hallo Heiko, Bernd, Wolfgang und anderen

Zitat von der Wedeler im Beitrag #82
Ich kann auch, falls es gewünscht wird, den Verlegeplan für die DB-Ausführung beisteuern

Wenn du das tun könntest, dann wäre das ganz schön. Meine Epoche ist so Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre. Ich werde den Schwellenplan doch in Fusion zeichnen müssen, und dann ist es besser, wenn ich es gleich richtig mache.

Zitat von kpev im Beitrag #78
Und Fusion kann natürlich viel mehr als sketchup. Und Fusion kann sicher auch Komponenten. Wenn man sich damit beschäftigt merkt man schnell, das ist wie Lego. Alles möglichen Teile kann man wieder verwerten. Die Kleineisen kann man geteilt zusammensetzen, man braucht ohne jetzt genau ein Vorbild nachzubauen für alles nur 4 Komponenten

1. universelles Kleineisen Innenteil ohne Schraube
2. universelles Kleineisen Außenteil mit Schraube
3. universelles Kleineisen Auflagefläche für Schiene zwischen Innentteil und Außenteil


Ich habe ein wenig mit Fusion gespielt, und es macht Spaß. Das Kleineisen sieht im Moment so aus, wie auf dem Bild unten.
Bild entfernt (keine Rechte)

Ein tolles Feature von Fusion ist, dass man alles parametrisieren kann.
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Damit kann man zum Beispiel die beiden Schrauben innen und außen verschiedene Höhen geben. So kann man die innere Schraube, wenn man möchte, zumindest andeuten.
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Womit ich noch ein bisschen spielen muss, ist wie viel Platz ich freilassen muss, damit das Profil genug Halt hat, aber trotzdem gut eingefädelt werden kann. Im Moment habe ich die Werte wie im Bild unten genommen, aber da würde ich gerne wissen, wie viel Spielraum Wolfgang für sein Gleissystem genommen hat.
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Die neuen Stirnschliff Fräsern sind auch eingetroffen, und das Ergebnis ist jetzt viel besser. Nachdem ich Wolfgangs Fräshaltern habe, werde ich die Herzstückprofile richtig fräsen. Ich bin schon gespannt, wie das aussehen wird.
Bild entfernt (keine Rechte)

Gruß,
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#86 von kpev , 20.03.2023 17:42

Hallo Aiko,

vergiss alles was ich geschrieben habe. Fusion scheint wirklich viel mehr zu können als sketchup 8. Aber umso mehr muss ich dir dann leider von der Platinenlösung abraten

Und deine allererste Herzstückspitze mit Stirnschliff-Fräser schlägt bereits mühelos die Weinertschen Herzstückschienen. Ein wirklich tolles Ergebnis. Es bestätigt aber genau das was ich auch gesehen habe!

Bei deiner Zeichnung solltest du aber genauso "illusionieren" wie ich. Du solltest also den Schienenfuss ein wenig in der Rippenplatte versenken, siehe Bild. Dadurch gewinnst du ganz massiv Stabilität bei den Haltern oben. Du wirst umlaufend Spiel brauchen und das wirst du an deinen 3D Drucker anpassen müssen mit Trial and Error. Was aller Voraussicht nicht funktionieren wird ist, wenn du der Platte die mathematischen Maße des Code 75 Profils verpasst

50µm Spiel umlaufend wäre ein guter Startpunkt für die Optimierung. Und lass alles weg was unter 0,05 mm ist. Also eine Rundung mit Radius 0,03 mm produziert nur Datenmüll aber niemals ein druckbares Ergebnis. Du willst nicht, dass dein Rechner stehenbleibt, wenn du 3 der 60 Schwellen gezeichnet hast. Du solltest das Kleineisen massiv vereinfachen. Es sollte nur aus Quadern und Zylindern bestehen. Die gewölbten Oberflächen der 4 Schrauben und die Abrundungen des Schraubenkopfes sind z.B. keine gute Idee wenn man ein großes Modell zeichnen will. Gleiches gilt für den Radius deiner Knagge.

Viele Grüße

Wolfgang

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#87 von der Wedeler , 20.03.2023 21:04

Moin Aiko,

Du hast schon mehr zustande gebracht als ich mit meinen Versuchen. Also scheint auch mir der eingeschlagene Weg richtig zu sein.
Ich würde mal fragen, welchen Oberbautyp Du darstellen willst. In H0 kann man die meisten Details gut erkennen, und wenn die Kleineisen nicht passen glaube ich, dass Dich das später stören wird. Also: Was soll es werden? K-Oberbau sieht jedenfalls anders aus.

Viele Grüße
Heiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#88 von apras , 20.03.2023 21:21

Hallo Wolfgang und andere Stummis

Zitat von kpev im Beitrag #86
Fusion scheint wirklich viel mehr zu können als sketchup 8

Ich kann dir versichern, dass es auch Nachteile hat. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass man manchmal keine Ahnung hat, wo man anfangen soll.

Zitat von kpev im Beitrag #86
Du solltest also den Schienenfuss ein wenig in der Rippenplatte versenken, siehe Bild. Dadurch gewinnst du ganz massiv Stabilität bei den Haltern oben.

Danke für dein Bild; das ist irgendwie logisch und ich werde es natürlich anpassen. Im Moment "spiele" ich noch ein wenig herum, um herauszufinden, wie ich etwas am besten machen kann.

Zitat von kpev im Beitrag #86
Also eine Rundung mit Radius 0,03 mm produziert nur Datenmüll aber niemals ein druckbares Ergebnis.

Ich weiß, aber das gehört noch ein wenig zum Spielen.

Zitat von kpev im Beitrag #86
Du wirst umlaufend Spiel brauchen und das wirst du an deinen 3D Drucker anpassen müssen mit Trial and Error.

Das hatte ich schon befürchtet und deshalb solche Tests auch schon eingeplant.

Ich habe aber auch noch eine kurze Frage: Wo genau ist der Mittelpunkt des Weichenherzstücks? Also der Punkt im roten Kreis im Bild unten?
Bild entfernt (keine Rechte)

Ist das der rote Kreis im Bild unten (Grau ist die Oberseite des Schienenkopfs; blau der Fuß des Profils)? Das heißt, es wird immer von der Seite des Schienenkopfes aus gerechnet, gegen die sich das Rad bewegt?? Oder wird vielleicht von der Mitte des Schienenkopfes aus gerechnet?
Bild entfernt (keine Rechte)

Gruß,
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#89 von apras , 20.03.2023 21:37

Hi Heiko

Zitat von der Wedeler im Beitrag #87
Du hast schon mehr zustande gebracht als ich mit meinen Versuchen.

Danke

Zitat von der Wedeler im Beitrag #87
Ich würde mal fragen, welchen Oberbautyp Du darstellen willst.

Bis vor kurzem wusste ich gar nicht, dass es verschiedene Oberbautypen gab.
Aber Google gab mir die Idee, dass Type K für Epoche III/IV angemessen sein würde.

Zitat von der Wedeler im Beitrag #87
K-Oberbau sieht jedenfalls anders aus.

Das habe ich schon befürchtet.
Ich habe versucht, Zeichnungen mit Abmessungen zu finden, aber mit Google habe ich nichts gefunden.
Wenn du Zeichnungen / Maßangaben hast, dann gerne.
Ich habe mir also einige Bilder angesehen, worunter die von Weinert, und versucht das irgendwie nachzuzeichnen.
Wie Wolfgang aber schon erwähnt hat, sollte man es aber nicht übertreiben, vor allem nicht, wenn man "nur" ein Filament Drucker hat. Der Nozzle hat 0,25 / 0,4 mm Durchmesser, und Schichthöhe ist maximal 0,07 mm. Alles was feiner ist, hat also keinen Sinn. Mit ein SLA Drücker kommt man natürlich weiter, aber auch da hört es bei 50 Mikrometer auf.

Viele Grüße
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#90 von Remo Suriani , 22.03.2023 18:15

Moin,

Zitat von Weichen-Bernd im Beitrag #80
@ Dirk,

Wie wäre denn die Signalisierung des Bahnhofs mit einem elektromechanischen Stellwerk denkbar? Das wäre dann nochmals so eine Übergangslösung. In Gießen stand über Jahrzehnte ein einziges Lichtsignal neben vielen Formsignalen. Das geht wohl auch nur beim elektromechanischen Stellwerk.


Ich sage mal so, in Gießen gab es einige Beispiele, auch für Zs3 an Formsignalen, an denen man sich orientieren könnte. An dem einen einen Lichtsignal eher nicht, dass entspricht so eigentlich nicht dem Regelwerk. Ich bin kein Freund davon, mit Sonderfällen die Modellbahn zu rechtfertigen, sondern allein aus den Kompromissen, die man für die Modellbahn braucht, muss man eh schon genug Sonderfälle abbilden.

Mit dem Zieljahr ab Ende der 60er könnte man natürlich auch gleich auf ein Spurplanstellwerk mit Lichtsignalen gehen. Ich hatte mich da einfach an den Formsignalen in der Skizze gestoßen.

Sprich:
Wenn es Formsignale sein sollen, dann würde eher ein elektromechanisches passen, da ma da schonmal eher Geschwindigkeitsanzeiger mit einem Formsignal kombiniert hat. Da ist es dann auch theoretisch möglich Lichtsignale zu kombinieren, dann nur nicht direkt nebeneinander, sondern zum Beispiel einen Bahnhofskopf so und den anderen so. Hat den Vorteil, dass man sich die zich Licht-Sperrsignale eines "moderneren" Stellwerks einspart, dafür braucht man aber Weichensignale. Von der Epoche her würden bei Lichtsignale der Signalmanufactur/Erbert der Bauart 59 passen, wie man sie aus Wolfgangs Gleiswüste kennt

Wenn es eh komplett Lichtsignale sein soll, dann würde sich ein "normales" Drucktastenstellwerk anbieten - da sind dann auch die ganzen Geschwindigkeits- und D-Weg-Spielereien Standard, ist aber auch etwas Anspruchsvoller zu Signalisieren, wenn es an Zwischensignale und Mittelweichen geht. Außerdem gibt es eine Flut an Sperrsignalen (dafür keine Weichensignale). Da sind dann die Signale der Bauart 69 typisch, wie von Mafen, Märklin, was auch immer (Viessmann auch, aber die sind für die Detailtiefe, die wir hier betrachten zu hässlich)

Tatsächlich hätte elektromechanisch seinen Charme, vielleicht mit einer Seite Formsignalen, die andere Lichtsignalen, oder Form-Hauptsignalen und Lichtgleisperrsignalen. Sieht man recht selten auf Modellbahnen


Viele Grüße
Dirk

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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#91 von apras , 22.03.2023 21:48

Moin

Ich habe versucht, den Schwellenplan von Bernd in Fusion zu zeichnen. Ich denke, es ist mehr oder weniger gelungen, auch wenn es so aussieht, als hätte ein Orkan gerade alle Schwellen irgendwo anders hingelegt. Das Bild unten zeigt nur die Schwellen, aber nicht die Gleisprofile. Außerdem ist nur die rechte Seite gezeichnet; der linke Teil wird später gespiegelt.
Bild entfernt (keine Rechte)

Dieser Schwellenplan sieht ganz anders aus als der Plan, den Wolfgang umgesetzt hat (das Bild unten habe ich von Wolfgang kopiert). Irgendwie hat mich das gewundert, weil er einen älteren Plan genommen hat. Bei Wolfgang sieht der Schwellenplan ganz aufgeräumt aus; und laufen die Schwellen über die ganze Länge. Hat dieser Unterschied etwas damit zu tun, dass Wolfgang eiserne Schwellen hat, und meine aus Holz sind? Die maximale Schwellenlänge bei mir ist 4,2 Meter; wahrscheinlich dürfen hölzerner Schwellen nicht länger sein.
Bild entfernt (keine Rechte)

Mich würde interessieren, ob der Plan von Heiko wesentlich anders ist.

@Dirk: Ich konnte gerade eine Menge Viessmann Formsignale als Konvolut für Bastler günstig erwerben. Davon habe ich jetzt genügend, also wird es ein elektromechanisches Stellwerk. Die Sperrsignale werde ich probieren, selber in 3D zu drücken. Aber das kommt erst später; erst sollen die Gleise liegen.

Gruß
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#92 von kpev , 24.03.2023 23:12

Hallo Aiko,
Die Schwellenpläne KPEV und DRG waren wirklich so unterschiedlich. Hauptsächlich aus Gründen der besseren Handhabbarkeit hat die Reichsbahn alle möglichen preußischen Schwellen über 8 Schienen zu kürzeren 3+5 und 4+4 Kombinationen neu aufgeteilt. Das hat nichts mit Stahlschwellen oder Holzschwellen zu tun. Ich sehe keinen Fehler in deiner Umsetzung.
Viele Grüße
Wolfgang


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zuletzt bearbeitet 25.03.2023 | Top

Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#93 von apras , 28.03.2023 00:29

Liebe Stummis

Es ist an der Zeit, wieder etwas über den Fortgang zu berichten. Obwohl, Fortgang ... zwar wurde eine Menge getan, aber viel weiter bin ich noch nicht gekommen.

Das Entwerfen in Fusion kommt eigentlich ganz gut voran. Der Trick ist, nicht zu viele Details einbauen zu wollen, denn die sind später mit meinem Prusa-Mini 3D-Drucker sowieso nicht mehr sichtbar. Aber bevor ich mehr darüber erzähle, zunächst ein paar Fotos von einer der beiden Doppelte Gleisverbindungen im Bahnhof Hengelo. Diese Fotos habe ich vor ein paar Jahren gemacht, als es dort noch Holzschwellen gab. Nach einem größeren Umbau im letzten Jahr, gibt es jetzt Betonschwellen, wie man auf einem früheren Foto sehen konnte. Es ist schon bemerkenswert, wie unterschiedlich die Länder Schwellen verlegen können.
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Übrigens passt die in einem früheren Beitrag gezeigte Schwellenplan der DRG / DB perfekt zu den Weinert-Weichen. Unten zeige ich die Anordnung noch einmal, jetzt aber mit einigen farbig umrahmten Teilen.
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Die drei Schwellen im grünen Bereich müssen nicht gedruckt werden, da sie noch am ersten Teil des Weinert Schwellenrostes hängen. Das Foto unten zeigt diesen Schwellenrost; lediglich der rechte Teil wird von mir verwendet; den linken Teil verwende ich nicht, da ich ihn durch meinen eigenen 3D-Druck ersetzen werde.
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Wenn ich wirklich wollte, könnte ich auch die Schwellen im gelben Abschnitt übernehmen, d.h. die erste und die folgende Doppelschwelle des linken Weinert Schwellenrostes. Immerhin sind Länge, Winkel und Lage der Schwellen im gelben Rahmen identisch. Die Schwellen im orangefarbenen Abschnitt stimmen zwar in der Lage überein, aber nicht in der Länge. Mit etwas Mühe könnten die Schwellen in diesem orangefarbenen Abschnitt ebenfalls angepasst und übernommen werden. Die Schwellen im roten Teil sind jedoch für die Weichen und für die doppelte Gleisverbindung völlig unterschiedlich, so dass sie immer selbst gedrückt werden müssen.

Ich werde aber nichts davon machen und für alle Schwellen in den gelben, orangen und roten Abschnitten selbst einen neuen Schwellenrost in 3D-drucken.

Oben habe ich bereits erwähnt, dass das Design in Fusion 360 recht gut vorankommt. Daher habe ich auch einige Versuche unternommen, um einige Testdrucke auf meinem eigenen Prusa-Mini 3D-Drucker zu erstellen. Ich war neugierig zu sehen, welche Details sich drucken lassen und welche nicht. Ich war auch neugierig, welche Toleranzen ich wählen sollte, damit das Weinert-Profil (Peco IL3) genau zwischen die beiden Gleisführungen passen würde. Also machte ich ein Probestück, wobei ich jedes Mal den Abstand zwischen zwei Führungen um 0,05 mm vergrößerte. Die Fusion-Zeichnung dieses Teststücks sieht wie folgt aus.
Bild entfernt (keine Rechte)

Mein erster Versuch war eine Schichthöhe von 0,05 mm (Ultradetail) und ansonsten einfach alle Standardeinstellungen des Prusa-Slicers zu nehmen. Das Ergebnis, wie man auf dem Bild unten sehen kann, war miserabel. Das Ergebnis litt sehr unter "Stringing". Daher musste ich mehrere Anpassungen in den Slicer-Einstellungen vornehmen.
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Die erste Anpassung bestand darin, die Drucktemperatur von 215 auf 195 Grad zu senken. Außerdem habe ich ein wenig mit dem Wert der "Retraction length" gespielt. Um dem "Stringing" entgegenzuwirken, wird oft ein größerer Wert empfohlen. Das funktionierte bei mir allerdings nicht besonders gut; das Filament blieb gelegentlich im Extruder hängen, und auch die Gleisführungen schienen plötzlich recht leicht abzubrechen.

Nachfolgende Versuche wurden zwar etwas besser, aber das Ergebnis ist immer noch unzureichend.
Bild entfernt (keine Rechte)

Da nicht so sehr Gleisführungen, sondern komplette Klemmplatten gedruckt werden sollen, habe ich auch damit einige Versuche gemacht. Wie das Bild unten zeigt, ist das Ergebnis noch weit davon entfernt, brauchbar zu sein; es wird noch viele Testdrucke brauchen, bis das Ergebnis akzeptabel wird.
Bild entfernt (keine Rechte)

Die erste Verbesserung wird darin bestehen, die derzeitige 0,4 mm Düse durch eine 0,25 mm Düse zu ersetzen. Diese habe ich bereits bestellt, aber es wird noch ein paar Tage dauern, bis sie geliefert wird. Außerdem werde ich einige Versuche mit anderem Filament unternehmen, darunter ein Stück, das noch nie aus der Verpackung genommen wurde und daher garantiert keine Feuchtigkeit abbekommen hat.

Obwohl ich davon ausgehe, dass aus meinem "Würstchenleger" irgendwann etwas Brauchbares entstehen wird, ist klar, dass ich weit von dem entfernt bleiben werde, was Wolfgang mit Hilfe des SLA-Drucks schafft. Schrauben und Muttern werden sich mit meinem Drucker nie zeigen lassen.

Ein Gedanke, der mir durch den Kopf geht, ist, ob ich mein Fusion-Design nicht doch extern (5D-Andy?) auf einem SLA-Drucker herstellen lassen sollte. Allerdings befürchte ich, dass auch in diesem Fall viele Probedrucke nötig sein werden und mich das Ganze am Ende viele Monate kosten wird. Oder täusche ich mich, und ist das Auslagern eine Option, die schneller zu guten Ergebnissen führt als das Selbermachen auf meinem eigenen Drucker?

Wie auch immer, ich werde weitermachen und hoffe, euch bald die Ergebnisse des Fräsens mit den neuen Frässchablonen (von Wolfgang) zeigen zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#94 von kpev , 28.03.2023 07:54

Hallo Aiko,

Zitat von apras im Beitrag #93
Ein Gedanke, der mir durch den Kopf geht, ist, ob ich mein Fusion-Design nicht doch extern (5D-Andy?) auf einem SLA-Drucker herstellen lassen sollte. Allerdings befürchte ich, dass auch in diesem Fall viele Probedrucke nötig sein werden und mich das Ganze am Ende viele Monate kosten wird. Oder täusche ich mich, und ist das Auslagern eine Option, die schneller zu guten Ergebnissen führt als das Selbermachen auf meinem eigenen Drucker?


diese Entscheidung wird dir keiner abnehmen können. Du wirst sicher auch ein paar Monate brauchen, aber du hast dann etwas gelernt und wirst es immer wieder anwenden können. Ich bin den anderen Weg gegangen, weil ich mir den Frust nicht antun wollte und außerdem erfordert der SLA Druck schon einiges mehr an Chemie und Investitionen. Außerdem wollte ich keine hellgrauen Schwellen haben und ich glaube nicht dass man die Harze wirklich in allen Farben so kaufen kann. Und die wirklich farbigen Systeme kosten dann glaube ich richtig Geld. Da hast du es bei FDM einfacher, denn dort gibt es sehr viele Farben für kleines Geld.

Einen Testdruck machen mit diversen Abständen und dann das Modell nach dem Ergebnis anpassen ist sicher sehr schnell. Insofern wirst du viel länger brauchen als wenn du es extern drucken lässt. Die relevanten Maße für Weinert Code 75 bei SLA Druck bei meinem Anbieter sind bekannt, denn ich habe für einige Stummis meine Weichen für Code 75 von Weinert angepasst und die verrate ich dir hier gerne:

Abstand für Fuß 1,80 mm, Haltenasen 0,36 mm hoch und 0,30 mm weit. Für den Schienensteg sind oben also 1,2 mm offen (1,8 -0,3 -0,3).

Ich gehe aber davon aus, dass das auch bei anderen Anbietern genau gleich ist, denn die SLA Drucker sind wirklich sehr präzise.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#95 von apras , 28.03.2023 23:45

Hallo Wolfgang

So wie ich mich kenne, werde ich Andy wohl bald bitten, ein Probeexemplar für mich zu drucken. Aber ich will jetzt nicht sofort aufhören, selbst auf FDM-Basis zu drucken, denn ich lerne tatsächlich viel dabei, was ich später in anderen Fällen bestimmt brauchen kann. Ich bin aber immer wieder erstaunt, was für tolle Ergebnisse Altesel erzielt; dieses Niveau werde ich wohl nie erreichen.

Das Problem des "Stringing" bekomme ich langsam etwas besser in den Griff, aber die Details sehen mit meiner jetzigen 0,4 mm Düse noch nicht sehr überzeugend aus (Understatement). Ich warte daher sehnsüchtig auf meine neue, 0,25 mm Düse, mit der die Ergebnisse wieder etwas besser werden sollen. Auch wenn es aus der Ferne wahrscheinlich kaum jemandem auffallen wird, ist der Unterschied zu SLA doch sehr groß. Und wenn ich mit relativ geringem Mehraufwand und Kosten wesentlich mehr Details herausholen kann, muss ich es mit SLA-Druck wohl versuchen.

Obwohl ich mir mit der Zeit auch gerne einmal einen eigenen SLA-Drucker kaufen würde, werde ich das sicher nicht gleich tun. Wenn ich mir jetzt einen eigenen SLA-Drucker kaufen würde, weiß ich schon, dass ich wieder viel zu viel Zeit mit allen möglichen Details des SLA-Drucks "verschwenden" würde. Ich kann daher gut verstehen, dass du das Drucken auslagerst, und das werde ich auch tun.

Danke für die genauen Maße für die Weinert Code 75 Schienen. Diese Werte sind nicht weit von denen entfernt, mit denen ich selbst experimentiert habe, nur hatte ich die Größe für den Schienensteg viel zu schmal gewählt. Nachdem ich das nun auch auf 1,2 mm eingestellt habe, passen die Profile nun auch ganz gut auf meinen FDM-Drucker. Ich werde also in Zukunft deine Maße als Grundlage verwenden.

Gruß
Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Ein Hosenträger soll entstehen

#96 von kpev , 29.03.2023 18:45

Hallo Aiko,

obwohl ich nicht selbst drucke, glaube ich, dass ich trotzdem folgendes Statement raushauen kann: der 3D SLA Druck liefert bei Kleinteilen die auf Schwellen sitzen aufgrund der unterschiedlichen Herstellung des Drucks immer ein deutlich besseres Ergebnis. Egal wie fein die Düse bei FDM ist, bei diesen Drruckobjekten wird man da an SLA nicht rankommen. Das schafft maximal Altesel. Und der benutzt ja Magie, das zählt nicht

Aber ich glaube spätestens wenn du die SLA Fräshalter hast und direkt vergleichst mit den FDM Fräshaltern wirst du verstehen was ich meine.

Viele Grüße

Wolfgang


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Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Frage über Weichen

#97 von apras , 17.04.2023 14:40

Hallo Stummis

Es ist schon eine Weile her, dass ihr von mir gehört habt. Das liegt daran, dass ich hauptsächlich mit dem Fräsen der Schienenprofile beschäftigt war. Dazu habe ich die Halter von Wolfgang benutzt, mit denen ich sehr glücklich bin, da sie das Fräsen sehr erleichtern. Die Weichenherzstücke sind nun fertig. Dabei habe ich viel gelernt, einige Fehler gemacht, aber auch ein paar Dinge etwas anders angepackt, als Wolfgang es in seiner hervorragenden Anleitung beschrieben hatte. In einem späteren Beitrag werde ich ein wenig mehr über meine Erfahrungen beim Fräsen von Weichenherzstücken berichten; vielleicht kann jemand anderes davon profitieren.

Bevor ich meine Erfahrungen zu Papier bringe, bleibt mir aber noch ein mögliches Problem, zu dem ich sehr gerne Ihre Meinung hören würde!

Das mögliche Problem tritt beim Fräsen der Weichenzungen auf. Auch hierfür habe ich von Wolfgang Frässchablonen erhalten. Im Gegensatz zu der Preußische Gleiswüste, geht es mir aber hauptsächlich um 1:9 Weichen, wofür ich auch teilweise den Weinert Weichenrost verwenden werde.

Wie auf den Fotos unten zu sehen ist, kann ich die Weichenzungen jetzt grundsätzlich sauber fräsen. Wenn ich sie in ein Weinert Weichenrost schiebe, passt alles gut und ein Testwagen fährt perfekt darüber. Man beachte aber, dass ich auf dem Foto nur eine Zunge zeige und noch keinen Zungenverschluss (Stellstange) eingebaut habe. Auch der Backenschiene ist (noch) von Weinert.
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Zur vergleich: bei Weinert sieht es so aus:
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Die Fräsmethode von Wolfgang unterscheidet sich von der von Weinert. Bei Weinert wird der gesamte Rücken weggefräst, bei Wolfgang nur bis zum Beginn des Stegs. Wolfgang fräst dann weiter an der Vorderseite, aber nur den Kopf und den Steg, und lässt den Fuß stehen (der dadurch breiter und massiver wird). Im Prinzip denke ich, dass Wolfgangs Methode stabilere Zungen ergibt.

Das Problem ist jedoch, dass die Schienenabstände an einigen Stellen zu klein werden. Ich werde versuchen, dies anhand der folgenden Bilder zu verdeutlichen. An der Vorderseite der Zunge, d. h. in der Nähe des Zungenverschlusses, ist der Schienenabstand korrekt (zum Vergleich ist das zweite Bild von einer Weinert Weiche).
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Wenn ich aber ein paar Schwellen weiter schaue, sehe ich, dass der Schienenabstand plötzlich zu klein wird. Der Grund dafür ist (wahrscheinlich), dass in der Methode Wolfgang nur (etwa) 40 mm weggefräst werden, und das könnte zu kurz sein. Schaut man sich die gleiche Stelle bei Weinert an, so ist der Schienenabstand korrekt.
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Zum Vergleich habe ich dann auch eine Tillig-Weiche 1:9 ausprobiert. Bei gleichem Abstand ist auch dort der Schienenabstand zu kurz. Aber selbst an der Stelle des Zungenverschlusses ist der Tillig-Schienenabstand etwas zu klein! Zur Kontrolle habe ich eine andere Tillig-Weiche im Maßstab 1:9 genommen, aber auch dort war das Bild das gleiche. Ich habe noch nie gehört, dass sich jemand darüber beschwert hätte, also ist das vermutlich kein wirkliches Problem.
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Meine Frage ist nun, ob ich über den etwas zu geringen Schienenabstand, die nach ein paar Schwellen auftritt, mich Sorgen machen sollte. Einige Schwellen später stimmt der Schienenabstand ja wieder, und auch ein Testwagen fährt ohne Probleme darüber. Tillig Weichen scheinen ja auch dieses "Problem" zu haben.

Im Grunde sehe ich drei Möglichkeiten:
1) Ich ignoriere die kleine Differenz von 1 bis 2 Zehntelmillimetern und fräse fröhlich mit Wolfgangs Halter weiter.
2) Ich mache einen neuen Halter, der etwas länger ist, und versuche, ob den Schienenabstand damit stimmt.
3) Beim späteren Fräsen der Backenschiene entferne ich ein paar Zehntel Millimeter vom Kopf der Backenschiene.

Ich bin sehr gespannt, was Ihr hierzu meint.

Viele Grüße

Aiko


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Frage über Weichen

#98 von kpev , 17.04.2023 15:56

Hallo Aiko,

oje, das könnte sein, weil die Geometrie der Preußenweichen war ganz anders als die der DRG Weichen. Auch bei gleichem 1:9 Endwinkel / Steigung etc. war der Bogen doch ganz anders konstruiert, weil die preußischen Weichen nicht wirklich großen Fahrkomfort boten. Bei meinen Weichen setzt die Spurerweiterung daher wie beim Vorbild später ein und der Bogen liegt bei den DRG Weichen auch tangential an und endet nicht hinter der Schieneninnenkante wie bei der KPEV. Das könnte dazu führen dass du genau diesen Effekt siehst. Du wirst dann einen deutlich kleineren Winkel brauchen beim Fräsen um überall auf 16,5 oder besser 16,6 mm zu kommen.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Frage über Weichen

#99 von apras , 18.04.2023 22:03

Hallo Wolfgang

Tja, lass mich es so formulieren: vor einem Monat war für mich: Weiche ist Weiche. Die letzten Wochen habe ich gelernt, dass es, wie bei Hosenträger, dutzende Varianten gibt. Das ist doch auch wieder schön, dass ich wieder etwas dazu gelernt habe

Ich habe die Weinert Zungen etwas besser studiert und nachgemessen. Der hintere Teil (gegen den Backenschiene) ist auf zirka 100 mm mit insgesamt 0,9 mm abgefräst. Der vordere Teil ist nur auf 10 mm abgefräst. In Fusion habe ich schon einen neuen Halter gezeichnet, aber als ich die versucht habe zu drucken, gab es (nach mehrere Jahre ohne Problemen) plötzlich beim Extruder Probleme. Die muss ich morgen erst wieder lösen, bevor ich einen neuen Versuch machen kann. Und Donnerstag werde ich in Dortmund die Modellbaumesse besuchen . Aber langsam kommt es weiter!

Viele Grüße
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RE: Grenzbahnhof Gibtsnicht-West: Hosenträger - Fräsen der Zunge

#100 von apras , 19.04.2023 22:09

Hallo Stummis

Heute Morgen habe ich meinem 3D-Drucker gewartet und jetzt sind die Druckergebnisse wieder wie neu. Ich habe daraufhin meine neuen Halter gedruckt und ihr könnt das Ergebnis unten sehen. Ich kann jetzt über eine Länge von etwa 80 mm fräsen.
Bild entfernt (keine Rechte)

Weil die Halter so lang sind, habe ich sie an den Enden noch einmal mit zwei Klemmen festgezogen, so dass das Profil überall fest sitzt. Vielleicht wäre es im Nachhinein schöner gewesen, wenn ich zwei Löcher gemacht hätte, durch die eine Schraube und eine Mutter passen, aber alles funktioniert auch so und ist sogar noch etwas einfacher zu handhaben.
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Wie das Foto unten zeigt, beträgt der Abstand zwischen den beiden Schienenprofilen nun überall mindestens 16,5 mm. Beachte aber, dass ich auf diesem Foto die Zunge noch nicht ganz ausgerichtet habe, so dass es noch nicht überall anliegt.
Bild entfernt (keine Rechte)

Das letzte Foto zeigt meine selbst gefräste Zunge (oben) sowie die Zunge in einer gekauften Weinert-Weiche (unten). Wie man deutlich sehen kann, ist das Ergebnis mit dem neuen Halter durchaus vergleichbar mit der Original-Weinert-Zunge.
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Obwohl ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin, muss ich die Fräsmethode noch etwas anpassen. Ich muss zuerst den innenliegenden Kopf wegfräsen (über ca. 10 mm), und dann erst die Rückseite fräsen. Außerdem scheint es nicht immer möglich zu sein, den Halter absolut waagerecht zu montieren. Eine leichte Abweichung ist jedoch kein Problem: Selbst wenn die Rückseite nicht über die vollen 80 mm weggefräst wird, ist das Ergebnis in Ordnung.

@Bernd: Etwas ganz anders. Nachdem ich auch die kurze Weinert Weiche erhalten habe, konnte ich die genauen Längen bestimmen. Deine S21 Daten stimmen, und meine eigene also nicht. Ich werde das also noch im Plan ändern.

Herzlichen Gruß
Aiko


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