Hallo Zusammen!
Heute wird es eine Sammelantwort geben, in der ich eure Anregungen aufnehme und das, was es in mir bewirkt hat kurz zusammenfasse. Anschließend werde ich versuchen euch zu erläutern, wo ich mit der Gestaltung in etwa hin möchte.
Mein Dank geht an Olli, Rüdiger, Frank, Holger, Hubert, Matthias, Michael und Ralf.
Aufgrund eurer Anregungen bin ich zu folgenden Schlüssen gekommen. Diese Punkte sind nach reichlicher Überlegung fix:
-das Lagegleis wird bleiben; allerdings wird es nicht so weit in die Anlagenmitte hineinragen. Die wird in etwas abgemilderter Form der Fall sein. Das Gleis absolut parallel zu den Streckengleisen zu legen gefällt mir optisch nicht (das ist mir zu sehr wie mit dem Lineal gezogen)
-der Güterschuppen wird (ist bereits) umgedreht. Ich hatte den, wenn ich ehrlich bin schon jahrelang so stehen, wie er immer stand und wußte schon gar nict mehr, wie die andere Seite aussieht
Und siehe da, umgedreht, mit einer kompletten Backsteinfront passt er in meinen Augen viel besser zum Empfangsgebäude und wirkt auch irgendwie norddeutscher (siehe Bild)

-die Straße wird definitiv ab dem Bahnhof schmaler werden. Eine Pflasterstraße würde sich da bestimmt ganz hervorragend machen (vergl. Vorbildfoto unten). Holger, hierzu werde ich dann auf dein freundlichen Angebot zurück kommen :P . Aber erstmal soweit sein.
-am Hypothekenhügel kommen die Hypotheken weg, sprich er bleibt weitgehend unbebaut (das passt einfach nicht zu Sagau - siehe Fotos unten)
-die Straße wird die Bahnstrecke niveaugleich kreuzen
Um euch mal zu verdeutlichen, wo ich gerne hin will, ein paar Vorbildfotos aus dem "großen" Sagau. Es geht mir dabei nicht darum, den Ort und seine Umgebung zu kopieren, ich möchte lediglich versuchen, das Flair einzufangen und auf dem mir zur Verfügung stehenden Platz umzusetzen:
Ich habe mich mal auf die Anhöhe außerhalb des Ortes begeben und von der Wiese herunterfotografiert:

hinter dem See ist der Hypothekenhügel. Ralf brachte mich bei unserem Spaziergang vor 10 Tagen darauf (man kann auch sagen darauf zurück), dass genau die Hügelformation so typisch für die Landschaft hier ist. Warum nicht genau das nachbilden. Danke Ralf, dass du mich an die Ursprünge zurück gebracht hast. Durch das Häuseraufstellen im Zweitversuch habe ich das ehrlich gesagt völlig aus den Augen verloren, weil ich nur die Häuser im Kopf hatte

Hier der Ort von oben. Deutlich wird dreierlei: 1. die lichte Bebauung (und es ist davon auszugehen, dass im Gegensatz zu 1975, in der das Szenario dargestellt werden soll, bereits einige Lücken geschlossen, oder verdichtet wurden). 2. der hohe Baumbestand und 3. die Materialien, mit der die Dächer eingedeckt worden sind. Da meine Anlage ja recht niedrig steht, man also bei Eintritt in den Mobaraum von oben auf den Ort schauen wird, wird das bei der Gestaltung von besonderer Bedeutung sein.

hier die Dorfstraße; infrastrukturelle Hauptschlagader von Sagau-Dowtown
Auf die Anlage umgesetzt würde sich eine Pflasterstraße gut machen, oder? Die hohen Bäume (Kastanien) kämen auf die rechte Seite Richtung Anlagenhintergrund, dahinter, die Böschung/ Hügel hoch wenige Häuser (wenn es zu eng werden sollte im Halbrelief). Wegen der Bäume spekulier ich ja immer noch darauf, dass Mininatur Kastanienlaub, am liebsten blühend, ins Programm nimmt, doch ich fürchte, an der Laubform beißen die sich die Zähne aus. Zurück zur Straße. Unter der Unterführung hat die Straße eine größere Breite. In Sagau ist es auch so, dass die Hauptzuwegung am Ortschild schmaler wird. Das kann ich für die Anlage dann auch adaptieren.
Man kann auf diesem Bild ganz gut erkennen, dass es sich hier um kein geschlossenes Ortbild im Sinne dichter, oder gar geschlossener Bebauung handelt. Ich fand zur Darstellung auf der Anlage Ralfs Überlegung sehr gut: die dichter werdende Bebauung ist jenseits der Anlagenkante, auf der anderen Seite des Bahnhhofs.
So, jetzt habe ich, bevor ich die Stichsäge schwinge mal versucht die künftige Topografie auf der Anlage darzustellen. Ich habe dazu ein Bettlaken genommen und mit dem, was ich gerade als Unterlagen zur Verfügung hatte (Kartons etc.) mal was grob ausgelegt. Das wirkt an einigen Stellen noch etwas kubisch, was den Kartongrößen geschuldet ist. Ich wollte schauen, ob ich wirklich die Platte links teile und in der Höhe staffeln sollte. Michael und Ralf hatten das angemerkt - und eben mein Nachbar Rolf, der kurz vorbeischaute, kam zu demselben Schluss. Also werde ich das auch tun. Ob ich das in dieser Woche noch schaffe hängt dann davon ob, dass es trocken bleibt (hat gerade angefangen leicht zu regnen), da ich lieber draußen säge als im Mobaraum.
Hier mal ein paar Bilder zu Anmerkungen und Kritik freigegeben:

nach vorne hin soll es noch sanfter auslaufen: der Platz ist da, aber diese F...ing Bettdecke rutscht immer wieder weg

die Strecke bekommt dann hangseitig eine auslaufende Stützmauer. So tarne ich dann auch ein Stückweite die großen Öffnungen des Tunnels

dies Bild verdeutlicht, in welcher Höhe das Landschaftsplanum mit dem Hintergrund abschließen muss.
Das erste Bild der Serie zeigt den Blick, wenn man den raum betritt, das nun folgende...

... die Sitzhöhe beim Spielen.
Ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht komplett überfordert. Vorüberlegungen können bisweilen ganz schön anstrengend sein. Doch ich bin davon überzeugt, dass diese sich auszahlen werden. Ich bin kein Freund davon einfach drauflos zu bauen und dann teilweise abzureißen und es "irgenwie" versuchen passend zu machen. Ich habe im Moment das Gefühl, auf einem guten Weg zu sein, aber eben auch noch nicht am Ziel. Die Richtung fühlt sich aber schon mal gut und zunehmend besser an.
Ein klein wenig konnte ich auch noch ins Detail gehen. Dazu eine kleine Geschichte zur Entspannung nach den Gedankenspielen: Bahnhöfe sind nicht nur Orte des Abschieds und Wiedersehens, sondern auch des Wartens. Das kann dauern, gerade in Sagau. Gehen doch hier die Uhren besonders langsam
So sitzt die hübsche Anja bereits seit 7 Jahren auf der Bank auf dem Bahnsteig, hoffend, dass ein ihren Ansprüchen genügender Mann neben ihr Platz zu nehmen gedenkt. Nun, was soll ich sagen: das Warten hat ein Ende!

Ralf war so nett, mir ein paar Preiser-Passanten mitzunehmen und da fiel mir sofort Jan-Malte ins Auge. Das ist einer für Anja, dachte ich mir und so fügt sich zusammen, was zusammen gehört
Durchbrennen werden die beiden wohl nicht, denn es steht lediglich ein Nahverkehrszug bereit. In Lübeck ist da Endstation. Einen schönen Abend können die beiden sich da allerdings durchaus machen.
So, einfach mal ein Bild aus der Konserve (wird so auf der Anlage nicht zu sehen sein, aber ich fand den Wagen recht hübsch):

Und zum Abschluss noch das übliche Betriebsbild. Es ist geprägt von preußischer Sachlichkeit: T16 (BR94) vor dem EG

Ob ich diese Woche noch zu den Holzarbeiten komme, weiß ich nicht. Am Samstag geht es erstmal für eine Woche nach Oberstdorf.
Genießt die Zeit!
Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias