Servus, zusammen,
Danke Euch Ulf, Peter, Carsten, Flo, Patrick und Hans, dass Ihr vorbeigeschaut habt.
@ Ulf: Danke Dir für Deine lobenden Worte. Vorschlag angenommen. Noch habe ich aber diesen Kran nicht verklebt. Die beiden Auhagenkrane mittlerweile schon.
@ Peter: So groß wird Grainitz dann auch nicht werden. Aber der Bahnhof platzt manchmal schon aus allen Nähten. War aber beim Vorbild auf Nebenstrecken z.T. auch so.
@ Carsten: Auch Dir ein großes Dankeschön für Deine lobenden Worte. Freue mich, dass Dir die Kranpositionen gefallen. Ende des Monats habe auch ich dann wieder mal eine einwöchige Dienstreise gewonnen. Für mich geht’s nach Berlin und vielleicht auch noch ganz in den Norden (aber nicht HH).
@ Flo: Auch Dir Dankeschön für Dein Lob.
@ Patrick: Marzipan in Ganzzügen, das kann man sich in Grainitz (noch) nicht leisten. Außerdem würden da die Preiser viel zu schnell fett. Ein Wagen am Tag ist da genug. In Aibstadt wird gesammelt bzw. verteilt, damit dann ein Ganzzug draus wird.
@ Hans: Belastbare Zahlen habe ich nicht. Aber ich kann zumindest etwas die Größenordnungen abschätzen. Klugscheißmodus ein: Lt. aktuellen Zahlen verbraucht ein Haushalt heutzutage 14 m³ Gas/m² und Jahr zum Heizen und ca. 2 m³ Gas/m² und Jahr zum Kochen. Unterstellen wir Leitungsverluste, aber andererseits auch, dass in Grainitz noch überwiegend mit Kohle geheizt wird, sind wir vielleicht bei 5 m³ Gas/m², macht bei ca. 30 m² Wohnfläche je Person 150 m³ Gas im Jahr. Davon sind ca. 20-25 % Brennbares (CO), der Rest ist Stickstoff. Gehen wir weiter noch von einer Kapazität von 15000 Einwohnern aus (Plattenbauviertel hatte es beim Bau des Gaswerkes ja noch nicht), komme ich nach einigen Rechnereien auf einen (chemischen) Bedarf von 725 kg Kohlenstoff am Tag. Davon das etwa Zehn- bis Zwanzigfache (Energieverbrauch zum Erreichen der Reaktionstemperatur + Dreckanteil in der Kohle) sind wir bei 7-15 t, also ca. 10-20 m³ Kohle am Tag. Da reicht eigentlich ein kleiner Güterwagen mit 70 m³ Rauminhalt schon für 1-2 Tage. Und einmal alle 1-2 Wochen muss ein solcher dann auch die Asche abfahren. Für die Vorratshaltung wären 2-3 Wagenladungen mehr als ausreichend. Klugscheißmodus aus.
Für den Transport des braunschwarzen Zeugs denke ich mir folgendes Szenario: Früher diente der Kran mit Greifer zur Kohleentladung und mit Karren und Hunten wurde die Kohle in den Bunker gefahren. Irgendwann in den 1970ern hat man im Rahmen der Neuererbewegung erkannt, dass es mit Radlader und Fließband effizienter geht (heißt, man hat beide irgendwie zugeteilt bekommen ) und der Radlader auch noch im Werksgelände herumgefahren werden kann. Leider ist nur bei den vierachsigen O-Wagen die Bordwand für den Radlader etwas hoch, die Zweiachser sind flacher.
Der Kran wurde dennoch nicht dem Schneidbrenner geopfert, denn er wird (ohne Hunt) beim Entladen von Austauschreaktorteilen im Rahmen der Revisionen gebraucht. Das hat ihn gerettet. Gebe zu, im Westen Deutschlands hätte ein so kleines Gaswerk nicht überlebt. Im Osten dagegen nahm man das, was da war und das oft viel zu lange (bis es auseinanderfiel).
P.S.: Nasse Kohle war allenfalls ein Problem für den Heizwert. Schlimmer war es, wenn im Winter nasse Kohle in den Wagen festfror. Da halfen nur noch Presslufthämmer, wenn man sie denn hatte ...
Nun @ all: Es gibt mal wieder einen Neuzugang zu vermelden, einen zweiten Neubaudampfer. Das BW Aibstadt konnte 65 1008 (Gützold) neu beheimaten und setzt auch diese Maschine auf der Grainitzer Strecke ein. Auf Grund ihrer hohen Zugkraft kann sie sogar in 118er/119er Umläufen mitfahren. Die Kontaktsicherheit ist ausgezeichnet, auch Kuehnweichen sind für die Maschine kein Problem. Lediglich einen Steigungs-„Knick“ musste ich noch etwas entschärfen. Etwas Pappe unter die Stützpfeiler geschoben, dann hat’s gepasst – Gleise aufreißen musste ich dafür zum Glück nicht. Im zweiten Versuch hat’s also geklappt mit einer 65.10 in Grainitz.
Testweise wurde sie gleich mal vor den Aibstädter P-Zug mit 5 Bag-Rekos bespannt und hat diesen Zug ohne Rutscher nach Grainitz hinauf gezogen. Ansonsten sind im Moment alle U-Boote V-gestellt, so dass wieder verstärkt dampfbespannte Züge gesichtet werden können.
Und nun noch einen Blick auf den aktuellen Stand am Gaswerk. Das Anschlussgleis ist nun frisch geschottert (muss noch gealtert/gerostet werden). Die Laderampe hat ihren Belag bekommen und kleine Spillkurbeln (für beide Richtungen) zum lokfreien Bewegen der Güterwagen wurden auch noch aufgestellt. Jetzt muss da noch Gras und Buschwerk wachsen.
Kommt gut durch den Rest der Arbeitswoche!
Ciao, Frank