RE: Spur N "Granitz" - Reinemachen für's Stummi-Kursbuch u.a.

#101 von kanther , 13.12.2022 09:18

Guten Morgen und danke für die Begrüßung!

Den Feuerlöscher habe ich schon seit einigen Jahren im Haus, man weiß ja nie, wofür er mal gut sein könnte. Wie heißt das so schön? Besser haben und nicht bruachen als brauchen und nicht haben (könnte auch von meinem längst verstorbenenen Großvater kommen). Was den Vergleich mit einer Hipster-Bar betrifft, so musste ich echt lachen, hier im Kölner Raum kenne ich genug, die sich da sehr wohl fühlen würden.

Wie dem auch sei, viel Spaß beim Weichenantriebslöcherfräsen ;), ich freu mich auf das nächste Update!


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RE: Spur N "Granitz" - Reinemachen für's Stummi-Kursbuch u.a.

#102 von derOlli , 13.12.2022 16:45

Hallo Dominik,

lange habe ich bei dir schon nichts geschrieben aber immer fleißig geguckt
Heute sind mir die grünen DoStos aufgefallen und mir ist eingefallen das ich diese schon vor jahren in H0 kaufen wollte. Dabei habe ich jetzt schon ein Platzproblem bei mir

Zitat von berlina im Beitrag #99
JWD (Lausitz).


Eigentlich heißt JWD ja janz weit dahinten. Aber Lausitz können wir gelten lassen

Zitat von berlina im Beitrag #99
Jedenfalls: Solange ich der Elektrik und den Antrieben nicht wirklich vertraue, wird das ganze nur mit Möglichkeiten zur Schnellabschaltung bedient. Vielleicht sollte ich auch mal einen Feuerlöscher holen, ich glaube der schadet im Haushalt sowieso nicht.


Ich habe für Notfälle einen zentralen NOT-AUS Knopf neben der Tür der alle Steckdosen im Keller abschaltet. Zum Feierabend wird der immer gedrückt um sicher zu gehen das auch wirklich alles aus ist und nicht unbemerkt der Lötkolben weiter brutzelt. Zusätzlich habe ich noch mehrere kleine NOT-AUS Knöpfe an der Anlage die nur die Fahrspannung ausschalten.
Bisher hat das gereicht. Einen Feuerlöscher würde ich im Notfall vermutlich nicht benutzen. Ich hatte mal an einer Übung teilgenommen. Die Anlage kannst du danach abreißen.


Gruß von Olli


Über einen Besuch in meinem Kellerland würde ich mich freuen:
viewtopic.php?f=64&t=110273


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RE: Spur N "Granitz" - Reinemachen für's Stummi-Kursbuch u.a.

#103 von Tim sein Papa , 13.12.2022 21:16

Zitat von derOlli im Beitrag #102

Zitat von berlina im Beitrag #99
JWD (Lausitz).


Eigentlich heißt JWD ja janz weit dahinten.



dat hest JANZ WEIT DRAUßEN


VG Normen
(ich passe meine Baugeschwindigkeit meinem Umfeld an --> BER !!)

mein Projekt Seidenstadt 2.0: viewtopic.php?f=15&t=164465
die Anlagenplanung: viewtopic.php?f=24&t=162034#p1870803


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RE: Spur N "Granitz" - Reinemachen für's Stummi-Kursbuch u.a.

#104 von Frank 72 , 13.12.2022 21:49

Jenau!

Zitat von Richard aus Dülken im Beitrag #100
Was mich noch interessieren würde, hast du eventuell noch weitere Fotos von dem Inneren des Stellwerks?

Du könntest dir sogar bewegte Bilder angucken. In der Folge "Die Olsenbande stellt die Weichen". Müsste Teil 6 der Serie gewesen sein. Ist sicher irgendwo im www zu finden und läuft auch ständig in den Dritten.
Unter Eisenbahn-Fans eh mit Abstand die beliebteste Folge. Kann ich mir auch immer wieder ansehen.


Gruß Frank


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Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz (1)

#105 von berlina , 14.12.2022 01:02

Juten Abend zusammen,

um direkt zur Post zu kommen: Dit mit dem JWD wurde von Euch allen jenau richtig interpretiert!
Janz weit draußen sollte die am weitesten verbreitete Vorstellung von dem Begriff sein, wichtig in Granitz ist aber einzig und allein, dass klar ist, was es bedeuten soll.
Wer bisher fleißig gelesen hat, der weiß, dass ich später mal in meinem fahrplanorientierten Betrieb südlich raus u.a. Cottbus ansteuere (d.h. über Granitz Westausfahrt). Und Cottbus ist schon ziemlich, ziemlich JWD.
In der Sprache meiner Anlage bleibt einzig und allein der Name "Berlin" (Richtung Norden bzw. Granitz Ostausfahrt) im Original erhalten. Wer jetzt durcheinander gekommen ist, es aber doch nochmal gern im Detail nachvollziehen möchte, der kann in diese Skizze aus dem Lübbenau-Betriebs-Thread schauen:

Abschließend sei zu dem Thema noch bemerkt, dass der Begriff JWD von mir schon sehr schwammig verwendet wird, denn definitionsgemäß ist auch Granitz mehr als JWD... naja, wie auch immer.

Es freut mich auf jeden Fall, dass Ihr so zahlreich hier reinschaut, mitphilosophiert und Daumen drückt. Das motiviert!

Auch wenn der vorbildorientierte Betrieb in einer halbwegs glaubhaften und zeitgenössischen 90er-Jahre Stadt das große Ziel ist, wird es diese Woche mal den völligen Kontrast dazu geben.
Wo Granitz nun ins Stummi-Kursbuch aufgenommen wurde und gleichzeitig die beste Marzibahnerzeit ist, werde ich bis vorraussichtlich zum Wochenende auch mal versuchen, eine absurde Geschichte zu erzählen. Wahrscheinlich werde ich mir damit die Finger verbrennen, sie womöglich nicht fehlerfrei zum Ende auflösen können, nur Verwirrung stiften und auch selbst danach durcheinander sein.
All diejenigen, die die aktuell sehr beliebten Ottifanten-Geschichten nicht so mögen, müssen da durch. Keine Sorge, früher oder später wird es hier wieder seriös/trocken, wie auch immer man es nennen möchte.

Zuvor aber noch Nachträge und Updates zu drei Dingen:

  1. Stellwerksbilder:
    Martin und natürlich auch alle anderen, die interessiert sind: Ich habe ein paar ergänzende Fotos in ein separates Album hochgeladen (klick mich).
    Auf Bildbeschreibungen habe ich vorerst verzichtet. Bei den fotografierten Gleisplänen handelt es sich zum einen um den Copenhagener Güterbahnhofsteil, in dem das Stellwerk einst stand (Standort ist dort auch markiert) sowie um einen Gleisplan von Gedser aus belebteren Tagen, zumindest aus Sicht der Eisenbahn. Martin, ich befürchte, dass bei den Fotos nicht unbedingt etwas dabei ist, das Du suchst. Ähnliche Fotos (inkl. zu einigen Exponaten im Lokschuppen) sind auch recht schnell im Internet gefunden (keywords "Gedser Remise").
    Ansonsten ist natürlich Franks Tipp ebenfalls eine gute Gelegenheit, das Gebäude kennenzulernen. Falls Ihr nicht im Internet fündig werdet, fahrt einfach rüber, denn zu dieser Jahreszeit hat man tendenziell die komplette Remise den gesamten Tag als Besucher für sich selbst ;).
  2. Feuerlöscher:
    Schnellabschaltungsmöglichkeiten sind prinzipiell geplant. Da ich noch eine gute Weile analog fahren werde, ist der Fahrstrom ohnehin die meiste Zeit unter meinen Fingern und Augen. Die Weichenantriebe sind gegenwärtig kritischer.
    Den Feuerlöscher werde ich demnächst in jedem Fall holen. Ich möchte ihn nicht wirklich benutzen - klar, das wäre der GAU für die Anlage. Aber bevor ich unsere Wohnung und die unserer Nachbarn abfackel, werde ich im Zweifel in diesen sauren Apfel beißen müssen. Das gute ist ja auch: Wenn man etwas erstmal hat, dann braucht man es sowieso nicht.
  3. Nuten für die Weichenantriebe habe ich heute alle am Rangiersegment gemacht: teils gefräst, teils gesägt. Letzteres war wegen der bereits verbauten Gleise/Weichen angenehmer für alle beteiligten. Installation und Tests erfolgen die kommenden Tage.

Nun aber zurück zur Weichenstörung nach Brand in Granitz und den Ottifanten am Bahnsteig.


Gestrandet in Granitz

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Unserer Ottifantengruppe wird allmählich langweilig. Züge haben sie genug durch den Bahnhof rauschen sehen. Sie stehen ja jetzt auch schon stundenlang rum, in der Hoffnung, dass der Sonderzug nach Kyrburg (Göhrentin) zum Weihnachtsmarkt vielleicht doch noch losfahren kann.
Aber: gähnende Lehre am Bahnhof in Granitz. Da ertönt eine Lautsprecherdurchsage...

* Was sagt die Frau?
"Keine Ahnung" antwortet der Deutschofant seinem Freund dem Dänofanten. Zweifelnd schaut er seinen anderen Freund, den Ungarofanten an... so ein bisschen ugro-finnisch klang die Durchsage ja durchaus. Der schweigt aber nur und guckt traurig zu Boden.
"So eine Schei*e! Da sagt uns stundenlang niemand, wie es nun weitergehen soll, und dann kommt die Durchsage endlich und sie ist - typisch! - nicht zu verstehen!"
So beschließt die Truppe, ein bisschen den Rangierbereich des Bahnhofs auszubaldowern. Irgendwo dort muss ja die Ursache zu finden sein.

Schnell finden sie auch die Gleise, auf denen die Personenzüge abgestellt sind und auf ihren Einsatz warten. Dort hinten neben dem kleinen Lokschuppen steht er ja auch, der Sonderzug.
Aber was ist das? An der entscheidenden Weiche finden sich nur Drähte, die aus einem Klumpen Asche herausragen. Das war wohl mal der Weichenantrieb. Der Ungarofant bemerkt treffend:

** Das ist alles total kaputt.
Verdammt! Hier bewegt sich heute nichts mehr. Nirgendwohin. Die Weiche steht weder auf geradeaus, noch auf Abzweig. Argh!

Also zurück zur "Stadt".
Hier jibt's janüscht!
Granitz ist einfach nur oberschweineöde (ungefähr so wie "Oberschweineöde"! ). Alles brach. Kein Mensch zu sehen, andere Ottifanten auch nicht. Da drüben ein Wohnblock, direkt neben einer ollen Fabrikhalle. Was ist das hier vor dem Empfangsgebäude? Hat sich die Erde durch die umliegenden Tagebaue aufgetan? Keine Ahnung!

Wenigstens steht direkt am Bahnhof eine Pommesbude. Die sieht zwar auch so aus, als hätte sie gerade jemand ganz frisch und dilettantisch zusammengeklebt, aber was soll's. Den Ottifanten knurrt der Magen, vielleicht gibt's ja dort neben Fritiertem auch "Gløgg!" ... hofft der Dänofant. Das würde wenigstens einen Hauch von Weihnachtsmarktvorglühen erlauben.

Den drei Dickhäutern geht es schon gleich viel besser, der Kummer und Frust ist verflogen. Zwar sind die Pommes in Granitz wirklich unverschämt klein, aber dann wird halt der komplette Imbiss leergekauft.
Es nähert sich wieder ein Zug, diesmal aus Richtung JWD... eigenartig, die Lok scheint den Wagen die ganze Strecke geschoben zu haben. Was ist denn da drauf?

*** Hmmm... lecker!

Das muss die Gruppe sogleich mal näher unter die Lupe nehmen. Ab rüber zu Gleis 4, wo der Zug kurz Halt macht. Eieieiei, das sieht nach Nachtisch aus...

**** Auf in die Schlacht!

Fortsetzung folgt...


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RE: Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz (1)

#106 von hohash , 14.12.2022 07:28

Moin Dominik!

Sähr iss a njuu Märchenonkel in se taun!


Danke für die geniale Fant-a-siegeschichte! Nun erklärt sich natürlich auch der verlängerte Aufenthalt in JWD (Sind wir nicht alle ein wenig JWD?). Da waren nicht nur Kabeldiebe unterwegs, die haben gleich den kompletten Antrieb geklaut. Auf die Fortsetzung bin ich sehr gespannt.


Thema Feuerlöscher: besorg dir einen, dass beruhigt ungemein. In meiner Garage steht auch ein recht großes Exemplar davon herum. Sogar frei zugänglich...


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Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Paranormale Schokofracht

#107 von berlina , 15.12.2022 02:03

Guten Abend/guten Morgen,

jep, ein Märchenonkel, der auch gerade noch viel mehr Bildnachbearbeitung nutzen muss, als ihm lieb ist, vor allem weil eben doch noch viel Zeug im Blickwinkel rumliegt.
Aber gucken wir gleich, was die Ottifanten mit dem Waggon machen, der gerade eingerollt ist. Die Kamera schwenkt zurück zu Gleis 4:

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Und es passiert das, was passieren musste! Völlig schamlos fallen die drei Gestrandeten über die Fracht her. Es scheint aber auch niemanden zu interessieren so wie es aussieht. Flugs wird die Schokolade gemeinschaftlich abgeknabbert. Nur das letzte Viertel verschmähen die drei, denn der Boden vom Rungenwagen ist ganz schön oll.

Irgendwie war ihnen so, als hätten sie schon vorhin noch weitere Güterwaggons rumstehen sehen. Vielleicht sollte man dort auch mal vorbeigucken? So soll sich das verschwendete Ticket nach Göhrentin am Ende noch gelohnt haben... das ist zumindest die Logik der Ottifanten.

Langsam geht auch schon die Sonne unter. An Gleis 6b werden sie dann fündig: noch mehr Rungenwagen. Schnurstraks überqueren der Däno- und Deutschofant die Gleise. Der Ungarofant steht auf dem Bahnsteig schmiere, während der zuvor leergeräumte Zug mit der BR 217 scheinbar im Schub seine Fahrt fortsetzt. Er kreuzt in der Ostausfahrt die Strecke Richtung Berlin und fährt auf die Granitzer Industriestrecke. Schnell ist er in der Dämmerung nicht mehr zu erkennen. Jetzt ist die Luft rein.

* Was seht ihr?
** Das ist ja nur noch die Verpackung!
Doch leider ist hier keine heiße Ware zu finden... nicht mehr! Auf dem ersten Waggon findet Dänofant nur noch eine zusammengeknüllte Verpackung einer Mozartkugel... dabei schmecken die doch soo gut! Und auch Deutschofant ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Hier war schon jemand vor ihnen am Werk. Das Schokoladenstück auf dem anderen Rungenwagen ist im wahrsten Sinne des Wortes bereits seiner Schokoladenseite beraubt. Nur noch ein Rest liegt auf dem schmuddeligen Boden.

Plötzlich... ein kurzes helles rotes Aufleuchten auf der anderen Seite des Industriegebiets. Schaurig!!! So etwas haben die Ottifanten noch nie gesehen und bekommen es mit der Angst zu tun...

* Was ist das für ein Licht?
** Der Himmel und die Götter mögen uns beistehen!

Nachdem die Dickhaut durch dieses kuriose Ereignis ordentlich durchgeschloddert ist, erscheint von der Ostausfahrt her wieder ein kurzer Zug. Es scheint die Retour von der BR 217 zu sein.
Komisch! Es sieht so aus, als wäre der Zug durch eine Art Kehrschleife gefahren, haben sich doch nun die Führerstandsnummern vertauscht. (Vor lauter Verblüffung vergisst der Ungarofant sogar seinen zweiten Stern für die Übersetzungshilfe...) Und der Wagen ist nun wieder beladen. Das angelieferte Stück sieht ja genauso aus wie das, was die drei zuvor gegessen haben. Eigenartig. Aber was soll's.

* Der Zug kommt zurück.
** Ist der durch eine Wendeschleife gefahren?

Der Zug fährt auf Gleis 6. Dann beginnt die Lok ein Manöver und setzt über Gleis 5 um, um den Waggon auf Gleis 6b zu den anderen Rungenwagen drücken zu können. Die Ottifanten beobachten das interessiert, aber noch viel interessierter beobachten sie das Schokoladenstück in Form eines Schaukelpferdes, das wirklich verblüffend ähnlich dem von vornhin ist... und auch so riecht (Ottifanten haben einen sehr feinen Rüssel!).



Nach erfolgreichem Ankoppeln machen sich die drei auch schon wieder daran, über die Ware herzufallen.
Aber irgendetwas ist merkwürdig. Irgendetwas hält sie alle davon ab, zuzubeißen. Es will nicht funktionieren. Irgendetwas in ihrem Inneren hält sie davon ab.
Sie sind völlig verblüfft, so dass ihnen sogar die dunkle, verschwommene Gestalt entgeht, die sich von hinten annähert... ja, sie scheint rückwärts herbeizueilen.

* Neue Schokolade!
** Ich auch nicht. Irgendetwas hält mich davon ab.
*** Warum?

Und dann ist diese Gestalt da, springt rückwärts auf den ersten Wagen, dreht sich um und... äh ja? Die drei Ottifanten bemerken das nun natürlich auch und schauen sich die Szene an.

Sie trauen ihren Augen nicht. Die düstere Gestalt scheint rückwärts zu essen. So vervollständigt sich zuerst das mondförmige Schokoladenstück auf dem rechten Wagen. Danach scheint sich die Verpackung auf dem linken Wagen geradezu aufzublähen und ist wieder mit einer Mozartkugel gefüllt!?

Die Ottifanten waren heute schon mehrfach sprachlos. Jetzt sind sie es erst recht. Sie bestaunen die goldene Praline, wie sie vor ihnen liegt. "Moment" wollen sie der dunklen Gestalt zurufen, doch die rennt in hohem Tempo, immer noch rückwärts, von ihnen weg...


Und damit ist auch der Autor sehr skeptisch, ob sein halbgares Storyboard zum Schluss doch noch aufgeht und sich all das zum Wohle der Allgemeinheit aufklärt...
"Hätte er doch lieber einfach weiter an der Anlage gebaut!"

Fortsetzung folgt...


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Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Das Drehkreuz

#108 von berlina , 16.12.2022 06:05

Ahoi zusammen,
ohne seriöse Baufortschritte geht es heute dilettantisch weiter mit der Story.
Übrigens sei darauf verwiesen, dass durchaus der "Lehrauftrag" wahrgenommen wird. In der Geschichte geht es über weite Teile der Anlage: Das was ist, was werden soll und auch was nicht dauerhaft so bleibt. Daher hier auch nochmal der Link zum Gleisplan, um alle Drehorte rückverfolgen zu können:

Beim schreiben kamen mir heute auch ein paar Ideen für die "Fantasietage" im künftigen Hybridbetrieb. Dazu in der Zukunft mal mehr. Um Zukunft geht's heute aber nicht, eher um das Gegenteil...!? (Teaser)

Bei den letzten beiden Episoden vergaß ich, die Links zur jeweils empfohlenen Klanguntermalung mitzuliefern. Das habe ich nun nachgetragen und kommt ab sofort auch immer direkt mit.

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Immer noch völlig verdutzt, überlegen die Ottifanten, ob sie der dunklen Gestalt hinterherlaufen sollen. Doch die ist schon viel zu weit weg. Auf Höhe der Bahnsteigenden zur Westausfahrt hin rennt sie rückwärts von Gleis 6 zu Gleis 5 und verschwindet dann in der Dunkelheit.

* Habt ihr das gesehen?

Das alles ergibt wenig Sinn. Die drei möchten der Sache auf den Grund gehen. Erst der Schokoladenzug, dann die Gestalt.
Irgendetwas muss da hinten im Industriegebiet los sein.

* Lasst uns das untersuchen!
** Ist das wirklich eine gute Idee?

Sie beschließen, einen Spaziergang dorthin zu unternehmen.
An der Ostausfahrt, direkt hinter dem Abzweig zur Industriestrecke, stellen sie fest, dass die Strecke nach Berlin gesperrt ist. Wahrscheinlich sollen hier umfangreiche Bauarbeiten stattfinden, die irrsinnig lange dauern werden.
Ein paar Schritte zurück erreichen sie eine Verladehalle, die völlig leer ist.
Schließlich setzen sie ihren Weg tiefer in das Industriegebiet fort. Sie erreichen eine weite Kurve. Ein unheimliches blaues Licht spiegelt sich entlang der Schienen.

* So kommen wir nie nach Göhrentin.
** Oder es ist noch gar nicht fertig ;)
*** Was kann das?

Das blaue Licht kommt aus einer dunklen Halle aus Beton, in das das Gleis hineinführt. Die Halle ist geradezu tunnelartig.

*Wir werden alle sterben!

Ein skurriles, halb verwittertes Banner neben dem Einfahrtstor... eher Loch.

* Vielleicht lebt hier eine Sekte.

Die Ottifanten machen sich beinahe in die Hosen. Aber jetzt wollen sie es wissen. Der Dänofant schiebt den Deutschofant vorwärts. Hier möchte niemand zuerst rein!
Gleich hinter dem Tor liegt eine Weiche.


Ziemlich modrig hier. Weiter hinten in der Halle führen die beiden Gleise auf jeweils eine Tür zu. Eine blaue, die offensteht, und eine rote, die geschlossen ist. Aus der blauen Tür kommt auch der Lichtschein.
Die Gleise scheinen dahinter noch weiterzugehen.


So grueselig es hier auch ist - Ottifanten sind immer neugierig!
Der Deutschofant fackelt nicht lange und begibt sich durch die blaue Tür. Wenige Sekunden später schließt sich die Tür, was Ungaro- und Dänofant kurz in Schockstarre versetzt. Gebannt schauen sie auf die Türen - hier nun live ihr Blickwinkel:

Das blaue Licht war zuvor relativ schwach, nun geht plötzlich ein kurzer, greller blauer Blitz durch die Halle. Und direkt danach öffnet sich die rote Tür und die Halle steht nun in einem matten, roten Licht.
Heraus kommt der Deutschofant. Irgendetwas ist aber seltsam an ihm...

* Ich verstehe ihn nicht mehr.

Der Deutschofant geht zurück durch die rote Tür, die sich wieder hinter ihm verschließt, nun gefolgt von einem grellen roten Lichtschein. Dann tritt er wieder durch die blaue Tür zu den anderen.
Alles scheint wieder normal.

* Nein, das warst du!
** Wie cool! Das hier ist eine Maschine, die die Zeit umkehrt.

Tatsächlich. Es scheint ganz so, als würde der Gang durch dieses "Drehkreuz" alles umdrehen: Bewegung, Sprache und wer weiß was noch.
Sozusagen die Zeit invertieren?

Das wird nun ausgiebig getestet. Erst vom Ungarofanten, dann vom Dänofanten, und nochmal alle von vorne. Und zu zweit. Und umgekehrt.
Was für einen Spaß kann man doch in einer gespenstischen Halle haben!
Und langsam verstehen sie sich gegenseitig auch immer besser...

* !mmud tsib uD
** Spiegel!
*** ?ehetsrev thcin hci saw ud tßieW
**** !hcsisenihC

Doch dann kommt ihnen eine Idee. Wenn das hier wirklich eine Maschine ist, mit der sie die Zeit invertieren können, dann können sie vielleicht auch rechtzeitig den Kabelbrand an der Weiche löschen!?
Was für eine geniale Idee.
Auf geht es. Alle drei gehen nun gleichzeitig durch das Drehkreuz - blaue Tür rein, rote Tür raus - und verlassen in Windeseile die Halle.

Heute wird die Welt gerettet! Äh... oder gestern?
Sei's drum!

Fortsetzung folgt...


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RE: Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Das Drehkreuz

#109 von Richard aus Dülken , 16.12.2022 15:57

Hallo Dominik,



was für eine geniale Truppe hast du da arrangiert! Kann man die für krasse Probleme an der Bahn ausleihen? Könnte ich momentan schon gut gebrauchen.

Bin schon gespannt, wie’s weiter geht.

Grüße aus dem kalten Dülken
Martin


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RE: Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Das Drehkreuz

#110 von hohash , 16.12.2022 20:31

Hallo Dominik, was ne geniale Geschichte. Beim rückwärts essenden Ottifant fiel mir sofort der Film Tenet ein. Nun, nachdem ich nun den letzten Teil gesehen habe weiß ich, so ganz falsch lag ich damit scheinbar nicht.

!gnuztestroF eid fua tnnapseg mertxe niB


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Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Löschen für's Warmlaufen vom Betrieb

#111 von berlina , 17.12.2022 00:32

Hallo zusammen,

... Martin, Dein Gedanke ist genial und alles andere als abwegig. Das wird gleich noch weiter erörtert...
Und Andreas, da bin ich froh, dass es durch Vorwissen wenigstens schonmal ein Teil der Leserschaft vielleicht nicht ganz so schwer hat, dem Plot zu folgen. Zwar bin ich kein Extrem-Fernsehgucker und -Kinogänger, versuche aber im Alltag so viel wie es geht nur durch Zuhilfenahme von Filmzitaten zu kommunizieren. (Meine Hauptbezugsquellen sind Alf und Predator.)
Zu Tenet gibt es auch eine kleine Anekdote, mit der sich der Kreis zur Gedser-Remise quasi wieder schließt. Den Film haben meine Frau und ich in unserem Sommerurlaub 2020 in Nyköbing geguckt. Original mit dänischem Untertitel. Eigentlich stellt Englisch dabei selten ein Problem für mich dar, aber durch die schlechte (und vielfach negativ kritisierte) Tonabmischung des Films war es extrem schwer, der fragwürdig komplizierten Handlung zu folgen. Kaum zu glauben, aber die dänischen Untertitel konnten mir wenigstens ein bisschen helfen (... und ich bin des Dänisch eigentlich überhaupt nicht mächtig). Bei mir persönlich ist der Film schlussendlich übrigens eher durchgefallen (grandiose Idee, mäßige Umsetzung), drum wollte ich es besser machen.

Bevor es weitergeht, möchte ich noch einen kurzen Hinweis geben. Im Eröffnungspost habe ich per (aufklappbarem) Spoiler nun ein erstes Inhaltsverzeichnis integriert.
Das muss noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Ich weiß nicht, ob und wenn ja wer das in welchem Umfang nutzen würde. Aber wenn vielleicht jemand wie z.B. Du Normen sowieso gerade mit dem Thread beginnt (... und hoffentlich noch nicht das Handtuch geworfen hat xD), kann derjenige das ja mal ausprobieren. Über ein Feedback dazu freue ich mich natürlich von jedem, aber bitte verschwendet auch nicht Eure Zeit darauf, wenn Ihr so ein Inhaltsverzeichnis sowieso nie innerhalb von Threads benutzt.

Okay. Den Höhepunkt des dramaturgischen Spannungsbogen sollten wir gestern erreicht haben und so viel kann ich versprechen: Auch für mich haben sich die meisten geklärt. Schalten wir also direkt zurück in die Granitz-City-Night, in der drei (oder vier?) Dickhäuter rumpoltern!

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Ein bisschen komisch fühlt sich diese temporale Invertierung schon an und die Ottifanten müssen erstmal zurecht kommen. Da geht auch schon die Sonne auf. Äh nein! Sie geht unter! Nur umgekehrt. Autsch. Das ist wirklich kompliziert.

Es ist bereits hell als sie wieder zurück in die Stadt kommen (Modellzeit sei dank). Am Empfangsgebäude des Bahnhofs laufen sie natürlich rückwärts... oder doch vorwärts... jeder wie er eben mag. Von der Seite der Bahnsteige erklingt eine Durchsage, die ihnen irgendwie bekannt, aber dennoch anders vorkommt.

* Denk nicht drüber nach!

Weiter zum Rangierbereich. Dramatische Szenen!
An der Zufahrtweiche brennt es lichterloh wie ein außer Kontrolle geratener Adventskranz. Die Luft flimmert, der Granitzer Himmel färbt sich grau. (Okay, ist er sonst auch meistens...)


Jetzt muss schnell eine Lösung her. Die drei sehen sich hektisch um. Ca. 80 m weiter erschnüffelt der Ungarofant einen Tümpel. Das könnte die Lösung sein: Eine Rüsselkette!
Der Deutschofant saugt rückwärts Wasser aus dem Brand, bläst es durch seinen Rüssel dem Dänofant zu, der am Esig der Strecke von Rattendorf kommend steht. Dann geht das mit all dem verschütteten weiter zum Ungarofant, der es in den Tümpel ablässt. Das kitzelt ganz schön im Rüssel.

Und die Methode zeigt Wirkung.
Das sollte ausreichen, um den Brand in der Vorwärtszeit zu löschen.

Nun denn. Nachdem die Welt gerettet wurde, wollen die drei keine Zeit verlieren. Alles, was sie jetzt in der Rückwärtszeit vertrödeln, müssen sie dann (hoffentlich zurück) in der Vorwärtszeit nur sinnlos am Bahnhof warten.
Sie gehen schleunigen Trampelschritts über das Gleisfeld in Richtung Industriegebiet. Und tatsächlich: Hier in der Vergangenheit stehen auch Lokomotiven für die im Rangierbereich vorher gefangenen Züge bereit. Eine olle 151 und eine leuchtend rote 155. Und da hinten steht die 217, allerdings deutlich vor den Rungenwagen mit der (nun wieder) angeknabberten Schokolade und Mozartkugelverpackung. Das ist alles ziemlich verrückt.


Als sie den Abzweig zur Industriestammstrecke erreichen, fällt es Ihnen auf: Die Streckengleise Richtung Berlin sind ja gesperrt!
Der Dänofant fasst sich ein Herz. Er verkündet, dass er zurück in der invertierten Zeit bleiben wird, um in der Vergangenheit einen Weg zu finden, die Bauarbeiten an der Strecke zu verzögern. ("Vi danskere er alligevel meget mere pragmatiske i denne henseende end I er!")*
Der Ungarofant wirft aber traurig ein:

* Wir Dänen sind bei so etwas sowieso viel pragmatischer als ihr!
** Wenn wir durch die rote Tür gehen, wird sich diese für dich schließen.
*** Egal. Ich bersuche dann den Weihnachtsmarkt 2021 in Göhrentin.

Schweren Herzens trennen sich die Freunde.
Der Dänofant bleibt zurück. Ungaro- und Deutschofant folgen dem Industriegleis in die Kurve. Sie gelangen wieder zur Halle, aus der trotz Tageslicht das rote Licht matt leuchtet.
Und sie durchschreiten die Tür, wodurch sie wieder in die Vorwärtszeit invertiert werden.


In der Vorwärtszeit beginnen inzwischen Rangierspielchen: Die 217 scheint vorübergehend in Granitz den Job für Zugbildungen zu übernehmen.
Von Gleis 6b setzt sie zurück in Gleis 6, indem auch die 151 und 155 warten. Dann fährt sie vor, um wiederum in andere Richtung über Gleis 5 am Bahnsteig entlang zur Richtungsgruppe vorzustoßen. Die Gleisführung auf dem Weg dorthin ist "wenig elegant", wie schonmal Bahnliebhaber äußerten. Aber vielleicht fallen hier ein paar Gelder zur Neugestaltung im Rahmen des Aufbau Ost ab.


Zuerst werden die Waggons für den Mühlentaler aus Gleis 11 gezogen. Frisch-regulärer Fernverkehr geht vor!


Die Bereitstellung erfolgt auf Gleis 4. Danach wartet die 217 auf einem noch tatsächlich unbenannten Gleisstummel - man sieht sie hinten rechts!

Bereit macht sich die 151 025. Sie übernimmt die Leistung mindestens bis Grainbachtal in der Hoffnung, dass dort überhaupt elektrifiziert ist. Eventuell muss sie schon in JWD ausgetauscht werden. Perspektivisch wird sie zurück in die BRD bzw. die alten Bundesländer abgezogen... je nach Zeitrechnung, aber damit haben wir hier ja schon genug Probleme.

Während der Mühlentaler zum Einstieg bereit steht, fährt (DR) 110 306 mit der Premiere der neuen Verbindung nach Grainitz ("das mit dem zweiten i") in Richtung Bahnsteig. Am Haken sind zwei Semftöppe - der neuste, oder auch der allerletzte Schei* - wiedermal abhängig von der Zeitrechnung. In jedem Fall eine recht preiswerte Verbindung, geht dies doch noch als Nahverkehrszug durch, wenngleich mit ordentlichem Laufweg.


Der Mühlentaler fährt ab und nutzt dafür die Fahrstraße über die Weichen 11 und 12 (... die womöglich in Zukunft wegrationalisiert werden). Allmählich läuft der Betrieb wie geschmiert.
Inzwischen sind der Ungaro- und Deutschofant auch wieder am Bahnhof angekommen und betrachten interessiert die Abläufe vom Hausbahnsteig aus. Zu Hause in Ihrer WG haben sie nämlich eine Modellbahn. Die 217 fährt nun über das freie Gleis 4, um den Sonderzug nach Kyrburg (Göhrentin) abzuholen. Direkt danach setzt, hier nicht beim kompletten Vorgang abgelichtet, natürlich auch noch die 110 über Gleis 4 ans andere Ende des DoSto-Zuges.
Wie schön wäre es doch, wenn der Dänofant dabei sein könnte. Im Herzen ist er bei seinen beiden Freunden dabei. (Uff, das hat der Regisseur gerade noch rechtzeitig gerettet...)

Nun fährt auch der neue Regelzug nach Grainitz ab. Die 217 mit dem Sonderzug wartet auch schon darauf, nach Gleis 4 durchfahren zu können.

... und dort steht er nun fast bereit. Muss nur noch die Lok gewechselt werden.
Die verträumten Ottifanten bemerken gerade noch rechtzeitig, dass sie auf dem falschen Bahnsteig sind. Schnell rüber. Treppe runter, Treppe rauf. Über die Gleise wäre jetzt unangemessen. Und da nähert sich auch schon 155 044. Sie wird also den Zug übernehmen. Durchaus ein denkbarer Einsatz.


Bei allem, was sie heute für das Zukunftsprojekt Bahn getan haben, möchten sich die beiden nun die 1. Klasse gönnen.

* Diskriminierung!
Schade und ungerecht. Aber vielleicht ist es auch besser so. Auch die Bahnen sind hier in GraNitz halt irgendwie kleiner. Fast so, als hätte jemand eine Schmalspurbahn mit den Proportionen einer Normalspur gebaut.
Wie auch immer. Im BDmsb Halbgepäckwagen haben die beiden genug Platz und mit dem Fahrrad ist bei den winterlichen Temperaturen jetzt auch niemand mehr unterwegs.

"Ob es der Dänofant wohl geschafft hat, die Baustelle in der Vergangenheit zu verschieben?" Aber ja, der Zug fährt ab, kreuzt Gleis 3 und es scheint tatsächlich so, als wäre das Gegengleis Richtung Berlin noch frei. Hier in Granitz steht sowieso erst ein einziges Signal, d.h. Fahrt auf schriftlichen Befehl stellt keine Ausnahme dar, sondern ist zu diesen Zeiten die Regel. Zumindest bis zum Ende des Weihnachtsmarktes in Göhrentin.

Bild enthält den Weihnachtsmann von Göhrentin by Thomas, @pollotrain
Und so ist es nun also!
Während der Ungarofant noch gedanklich durchspielt, was die letzten Stunden passiert ist und ob das alles Sinn ergibt, schläft der Deutschofant ein... und träumt glückselig von ihrem Ziel und der stummiversum-bekannten Weihnachtsmannstatue im Hafen von Göhrentin.

Noch nicht ganz vorbei... Fortsetzung folgt...


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Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Der Invertofant

#112 von berlina , 18.12.2022 01:16

For this episode and full immersion, the director recommends (please open in new tab)
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Der Deutscho- und Ungarofant eilen zum Drehkreuz. Dänofant ist nun alleine.
Nachdenklich läuft er zwischen den Gleisen zurück.

Ja, er hat eine wichtige Aufgabe vor sich, aber wird er die beiden jemals wiedersehen?
Er passiert den ersten Rungenwagen. Instinktiv dreht er sich zur angenagten Schokolade und schwups erscheint sie wieder aus seinem Mäulchen. Das nimmt er aber gar nicht wahr, denn er ist hungrig und innerlich aufgewühlt.

Andererseits hat er nun sooo viele Möglichkeiten: Er kann nicht nur zum Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr, sondern noch weiter... andere Epochen... V, IV, III, II... gar I?
"Also auf zu alten Ufern" denkt er sich und isst unbewusst die Mozartkugel rückwärts auf.

Das reißt ihn jetzt doch aus seinen Gedanken und ihm wird bewusst, was da gerade passiert ist. So ist das also! Er hat diesen Zug in der Vergangenheit leergefressen. Und die dunkle Gestalt hat sie dann in der Vorwärtszeit später rückwärts gegessen.
Damit wäre ja wenigstens schonmal dieses Rätsel gelöst, auch wenn es immer noch einen komischen Beigeschmack hat.
Apropos Geschmack: Sein Hunger ist für's erste weg. Also ist wohl auch rückwärts essen sättigend.

Er schlendert weiter über den Bahnhof, zurück zum Rangierbereich um zu schauen, ob dort wirklich noch alles in Ordnung ist.
Er läuft weiter, hinter den kleinen Lokschuppen. Als er um die Ecke biegt, traut er seinen Augen nicht:

* Hier bist du also! Wer oder was bist du?
** Haben wir uns schonmal gesehen?

Verblüfft schauen sich die beiden an. Und noch verblüffender ist: Die dunkle Gestalt spricht auch Dänisch. Gut für uns, so können wir ab jetzt auch auf die Übersetzungen verzichten!?
Der dunklen Gestalt scheint aber langsam ein Licht aufzugehen. Sie scheint sich an etwas zu erinnern und grinst. "Nenn mich einfach INVERTOFANT!"

Die beiden stapfen den Plattenweg entlang. Dänofant ist nun wirklich gespannt.

Invertofant: Eigentlich bin ich du.
Dänofant: Wie bitte? Ich?
Jain. Früher war ich mal du und bin durch das Drehkreuz in die Vergangenheit gereist. Und irgendwann bin ich wieder im heute angekommen, doch reise jetzt abermals zurück!
Aber das ist doch gar nicht möglich wegen des Großvaterparadoxons!?
Nein, nein! Das ist ja das geniale an der Drehkreuz-Technologie: Mit ihm wird dieses Paradoxon vermieden. Das schließt Christopher Nolan immer in seinen Filmen aus, auch wenn kein Zuschauer ihm das abnimmt. (Seine Filme sind trotzdem ziemlich gut...)

Warum bist Du dann trotzdem hier?
Tatsächlich können auch mit dem Drehkreuz nicht zwei identische Objekte in der gleichen Zeitschiene direkt miteinander interagieren. Nun, ich habe zwei mögliche Erklärungen für dich.
Die erste ist: Wie du siehst, habe ich mich äußerlich und bestimmt auch innerlich ziemlich verändert und wir sind nicht mehr miteinander identisch.
Die zweite Möglichkeit: Es gibt womöglich Technologien, mit der man durch die Zeit
springen kann. Du musst wissen, dass ich im Stummiversum so einiges gesehen habe.
Such du dir aus, welche der beiden Varianten dir besser gefällt, denn ich darf deine Entscheidungen auf gar keinen Fall direkt beeinflussen.



Bitte hilf mir noch, einige Dinge zu verstehen.
Gern doch! Aber ich werde dir jetzt nicht alles im einzelnen aufzeichnen.
Ich habe vorhin an den Rungenwagen rückwärts gegessen. Als wir dich von der anderen Zeitrichtung aus gesehen haben, hast du aber auch rückwärts gegessen. Wie geht das?
Das ist kompliziert, aber es spielt nicht nur eine Rolle, ob wir invertiert sind, sondern auch, ob andere Objekte invertiert sind.
Schau dir z.B. diesen Zug an: Er ist invertiert, weshalb ihr ihn damals auch falschrum gesehen habt. Eigentlich hat er nämlich eine Schokoladenlieferung nach JWD gebracht, anstatt dass er von JWD zurück nach Granitz fuhr.


Dann hast du also auch die Schokolade wiederhergestellt, bevor der Zug nach dem roten Blitz aus dem Industriegebiet zurückkam?
Right!
Das heißt, dass du uns ein Zeichen geben wolltest... aber damit hättest du uns ja direkt beeinflusst?
Nein. Ich wollte euch kein Zeichen geben. Ich hatte einfach nur Appetit.

Denk aber nicht so viel über all diese Objekte nach. Das ist alles unwichtig.
Hier sind viele invertierte Objekte unterwegs, die aber wie in einer Magieshow vom eigentlich wichtigen ablenken. Und das ist das Drehkreuz!

Und wer hat dieses Drehkreuz gebaut?
Nunja, in der späten Epoche III wurde hier in Granitz eine geheime Forschungseinrichtung gebaut - die hast du ja auch gesehen! Bestimmt sollte die Technologie militärisch genutzt werden.
Zu Zeiten der Wende geriet das Projekt schnell in Vergessenheit. Ebenso die gesamte Stadt.

Deshalb ist es hier überall so leer.
Genau. Du kannst Granitz aber helfen, indem du den Missbrauch dieser Technologie invertierst.
Man könnte das Drehkreuz einer sinnvollen Nutzung zuführen. Eine Nutzung, die Kulturen und Generationen miteinander verbindet. Es ist wichtig, dass alle mehr Verständnis füreinander entwickeln.
Das Drehkreuz könnte eine Brücke für abstrakte Kommunikation sein, so dass nicht nur wir aus den Fehlern unserer Vorfahren lernen können, sondern sie auch von uns. (Natürlich nicht durch direkten Einfluss, sondern als eine Art "Inception" )
Und man könnte natürlich viiieeel Handel betreiben. Wer weiß, vielleicht wurde der sehr mühsame und langwierige Bau des Drehkreuzes auch erst dadurch möglich...



Gibt es denn noch weitere Drehkreuze im Stummiversum durch die ich jemals wieder in die richtige Zeitrichtung invertieren kann?
Auch das musst du selbst herausfinden. Vielleicht solltest du andere Anlagen bereisen. Vielleicht wird dich irgendjemand willkommen heißen.
Womöglich wird es diese Technik schon irgendwo anders geben oder du wirst sie dorthin mitbringen!? Das wirst du selbst feststellen.
Nun geh!

Wohin? Tränen schießen dem Dänofanten in die Augen.
Hör mal, wir spielen jetzt hier nicht diese emotionale Szene am Ende von Interstellar nach. Das ist hier immer noch ein Modellbahnforum.


Aber zum Schluss ist es doch ganz einfach. Natürlich besteht die Gefahr, dass deine Reise bereits mit dem Ende dieses Posts in Vergessenheit gerät.
Trotzdem ist es für dich eine riesige Chance, die wahrscheinlich nur ganz wenige Ottifanten bekommen... wenn überhaupt irgendjemand. Du und das Drehkreuz, ihr seid ein Angebot für das Stummiversum. Ob dieses Angebot erhört wird, liegt gar nicht in Deiner Hand. Drum sei gelassen - egal was kommt oder nicht kommt!

Der Dänofant nickt.

So, ich werde jetzt weiterziehen. Wenn ich dir noch einen Tipp geben darf: Ich habe auf meinen Reisen häufig in Lokschuppen gewohnt, die sind sehr gemütlich. Das erinnert mich nämlich an alte Zeiten, in denen ich in meiner WG eine Modellbahn hatte.
Also dann, gute Reise!

Ja, danke. Und leb wohl!
Und während der Invertofant der Mittagssonne entgegenläuft, prüft der Dänofant, ob im kleinen Lokschuppen ein Unterschlupf zu finden ist...

... während am Granitzer Bahnhof alles wie gewohnt zu sein scheint. Abfahrende, versiffte Regionalzüge, in denen kaum jemand drinnen sitzt. Und der Betreiber der Pommesbude hat irgendwie das Gefühl, dass er heute Nachmittag das Geschäft seines Lebens machen wird, wenn nicht... ja wenn nicht das Stummiversum.....

Ende



Epilog:

Im Jahr 2021 fand ein etwa zehnjähriges Mädchen eine lose Tagebuchnotiz, direkt vor einem Karussel auf dem Göhrentiner Weihnachtsmarkt. Hatte es jemand im Fahrgeschäft verloren?
Zitat von pollotrain im Beitrag RE: Die "GKB"... Göhrentiner KleinBahn / H0e ! >>> ... der Weihnachtsmarkt 2022 !!! <<<


Sie klappte die Notiz auf, verstand aber nur Bahnhof:

Zitat

Liebes Tagebuch!
Ich habe nun knapp ein Jahr lang die Stadt Granitz und vor allem die Halle untersucht. Bevor ich nun den Göhrentiner Weihnachtsmarkt 2021 besuche und danach wohin auch immer weiterziehe, fasse ich meine wichtigsten Erkenntnisse nochmal zusammen:
  • Hinter dem Drehkreuz setzen sich die Gleise bis zum Granitzer Braunkohlekraftwerk fort.
  • Das Drehkreuz benötigt wahrscheinlich sehr viel Strom. Es ist wahrscheinlich, dass Drehkreuz und Kraftwerk zusammen erbaut wurden.
  • Das Drehkreuz ist wahrscheinlich schon einige Jahrzehnte lang sich selbst überlassen. Es zeigt nur noch selten und offenbar spontan Aktivität.
  • Die meiste Zeit steht es funktionslos da. Dann passieren Ganzzüge vom Tagebau Rattendorf die Halle ohne besondere Vorkommnisse, um das Kraftwerk zu beliefern. Diese Züge werden jedenfalls nicht invertiert. Zu diesem Umstand habe ich weitere Nachforschungen angestellt.

Meine weiteren Erkenntnisse sind zu brisant. Ich werde sie doppelt chiffrieren.

Ich habe Hinweise gefunden, dass hier viel größeres geplant war. Wahrscheinlich war es ursprünglich das Ziel, extrem lange Züge temporal zu invertieren.
Solange das Projekt in Epoche IV noch lief, hat man es nur geschafft, sehr kurze Züge zu invertieren. Das bedeutet i.d.R. nur eine Lok und ein Waggon.
Wahrscheinlich ist die Erweiterung des Drehkreuzes sehr ressourcenintensiv gewesen und konnte daher nicht von der DDR abgeschlossen werden.

Es sind wahrscheinlich verschiedenste Ressourcen für den Bau notwendig, die überall im Stummiversum verteilt sind. Womöglich sind auch veredelte Waren von Nöten, die heute gar nicht mehr produziert werden.
Eine Handvoll eingeweihter Granitzer - ich bin überzeugt davon, dass sie nur gutes im Sinn haben - erörtern eine Instandsetzung und Erweiterung vom Drehkreuz. Eine vollständige Bedarfsliste konnte ich aber nicht einsehen. Vielleicht gibt es Orte, an denen jemand anders mehr darüber weiß.

Im Drehkreuz selbst existieren offensichtlich drei Regeln:
  1. Die Invertierung in die Vorwärtszeit erfolgt über einen Gang durch die rote Tür; die in die Rückwärtszeit über einen Gang durch die blaue Tür. Die Farbe des Lichtblitzes zeigt entsprechend den Erfolg der Invertierung an. (Bisher gab es noch keine Störungen!)
  2. Beim Invertierungsvorgang schließt sich die Tür und die jeweils andere öffnet sich. Dies kann nur durch die Invertierung eines beliebigen Objekts in die andere Richtung rückgängig gemacht werden.
  3. Objekte, die invertiert werden, kommen auf der anderen Seite so heraus, als ob sie einfach durch eine Kehrschleife gefahren oder ganzheitlich auf einer Drehscheibe umgedreht worden wären.


Bis morgen, mein liebes Tagebuch
Dein Dänofant (oder für Dich auch Invertofant, hihi )


Das Mädchen wurde von seiner Mutter gerufen, ließ den Zettel fallen, verschwand im Gedränge. Der Zettel wurde durch die Schuhwerke letztendlich verschmoddert und zerrissen.


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RE: Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Der Invertofant

#113 von hohash , 18.12.2022 08:33

Moin Dominik, mit dieser Geschichte hast du Nolan alle Ehre gemacht. Keine leichte Kost, die sich teilweise erst nach mehrfachen sehen/lesen erschließt, aber dann bis ins kleinste Detail Sinn ergibt. KLASSE!!!


LG Andreas
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RE: Spur N "Granitz" - Gestrandet in Granitz: Paranormale Schokofracht

#114 von Centralberlin , 18.12.2022 10:04

Hach Dominik,

da stimme ich meinem Vorschreiber zu, aber so kenne ich Dich.

Ich selbst jedoch bin ja derzeit auf dem Lande, wo sich u.a. Schaf + Ziege recht früh gute Nacht sagen, es knackig kalt ist und ich wohlig im warmen Bett kuscheln und demzufolge zwar widerum mit einem doch recht kleinem Display, jedoch mit viiiiel Zeit selbige zum lesen & zum nachvollziehen Deiner Gedanken bzw. dessen Versuch haben kann.
Eigentlich fehlt mir jetzt zum perfekten Genuss wenigstens noch eine Familienpackung österreichischer Marzipanköstlichkeiten zur Abrundung. Scheinen aber selbst hier ausverkauft zu sein. Wer da vermutlich wohl selbst überregional (s)einen kurzfristigen Überbedarf gedeckt hat? 🤔

Einen schönen vierten Advent 🧑‍🎄 gewünscht vom Jirkofant


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Spur N "Granitz" - Weihnachtsbäume nach Winnihausen

#115 von berlina , 24.12.2022 15:43

Liebe Stummis,

allen, denen ich es noch nicht auf anderem Weg gesagt habe, wünsche ich ein frohes und friedliches Weihnachtsfest. Egal wie Ihr es feiert, kehrt in Euch, tut Euch und Euren Liebsten etwas gutes. Wo möglich, lasst das Jahr entspannt ausklingen.

Noch am "Heilig Morgen" kam aus Winnihausen ein Hilfegesuch, denn es fehlt dort ein Weihnachtsbaum für den Marktplatz im Bergdorf. Die Granitzer, selbst ja momentan in karger Landschaft sitzend, wollten da helfen. Letztendlich fand man ein paar Bäume im nordöstlich benachbarten Schönblick (der Lübben-Ersatz), die dort nicht mehr benötigt werden. Auf einem kurzen Zug verladen, zugegeben nicht besonders sicher, wurde die Fracht mit einem Neuzugang in Granitz (!) am Hauptbahnhof übergeben. Zu diesem Neuzugang demnächst ein paar Worte mehr. Aber horcht horcht, eine Dampflok beim Dominik?


Wie nun weiter damit nach Winnihausen, das sicherlich um die 300 km Schienenweg südlich liegt, kurz hinter der Grenze zu Bayern?
Ein mit Winnihausen und Granitz familiär verbandeltes Projekt hat für diesen Zweck eine alte V200 auf Reisen geschickt, die hier übernimmt:


Sie wird in Granitz nur extrem seltener Gast sein. Schon ist sie auf dem Weg nach Winnihausen.

Hoffentlich kommt sie noch rechtzeitig an. Ich selbst werde mich auf der Fahrt dorthin mit den Öffis nun ggf. verspäten .
Ggf. also von "drüben" dann noch mehr. Und an dieser Stelle auch in ein paar Tagen Neuigkeiten vom Weiterbau. (Hinter der V200 übrigens auch eine neue, voranschreitende Geländegewinnung...)

Lieben Gruß & frohes Fest
Dominik

EDIT: Hier kamen die Bäume in Winnihausen an.


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RE: Spur N "Granitz" - Weihnachtsbäume nach Winnihausen

#116 von Centralberlin , 24.12.2022 16:00

Hallo Dominik,

was sehen meine bebrillten Augen denn da für ein feines Maschinchen? Eine herrliche BR 52

Nicht nur Glück zu Deinem Neuerwerb, sondern auch angenehme Feiertage gewünscht vom Jirka


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RE: Spur N "Granitz" - Weihnachtsbäume nach Winnihausen

#117 von Olli 66 , 24.12.2022 16:11

Hey Dominik,

wünsche Dir und Deiner Familie auch ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2023.🥂


Liebe Grüße
Olli
Andere kritisieren kann jeder, sie akzeptieren nur wenige.

Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden. (Sokrates (469 - 399 v. Chr.))


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RE: Spur N "Granitz" - Weihnachtsbäume nach Winnihausen

#118 von MibaZ , 24.12.2022 16:21

Sehr schön, der Tannen-Express... 😄🌲🌲🌲

Frohe Weihnachten und Grüße aus der Römerstraße! 🙋🤶


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RE: Spur N "Granitz" - Weihnachtsbäume nach Winnihausen

#119 von KaBeEs246 , 26.12.2022 19:12

Hallo Dominik,

Zitat von berlina im Beitrag #115
Noch am "Heilig Morgen" kam aus Winnihausen ein Hilfegesuch, denn es fehlt dort ein Weihnachtsbaum für den Marktplatz im Bergdorf.
Hoffentlich kommt sie noch rechtzeitig an.
Lieben Gruß & frohes Fest
da bin ich ziemlich sicher, dass das noch geklappt hat. Auch eine hübsche Idee, einen Weihnachtsgruß zu senden. Mit zwei Anlagen wird ja zwischen Weihnachten und Neujahr bei dir keine Langeweile aufkommen.
Noch einen schönen Restweihnachtsfeiertag und alles Gute für 2023

Gruß von Ruhr und Nette
Hans


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Spur N "Granitz" - u.a. Rampentest sowie endlich mal wieder Dilettantismus pur

#120 von berlina , 30.12.2022 00:35

Guten Abend zusammen,

es freut mich sehr, drei forenbekannte, in Granitz aber noch unbekannte Stummis begrüßen zu dürfen: Olli 66, Micha und Hans!
Seid herzlich willkommen hier!

Bei Hans und Micha hänge ich schon "eine Weile" an den Threads dran; allen, die dort noch nicht vorbeigeschaut haben, kann ich das nur empfehlen. Hans macht großartigen vorbildorientierten Betrieb nach Originalfahrplänen, Micha hat ein sehr schönes, vielversprechendes, aber bisher auch von etwas Leid begleitetes Spur Z Projekt.
Olli, von Dir konnte ich bisher noch keinen Anlagenthread identifizieren, hilf mir gern mal auf die Sprünge, dann komme ich sicherlich auch mal zum Gegenbesuch.

Das Weihnachtsfest war tatsächlich einigermaßen besinnlich.
Der Tannen-Express kam noch rechtzeitig in Winnihausen an (hier zu lesen). Hoffentlich kommen diese Bäume auch nie wieder zurück zu mir nach Hause . Für Granitz bleibt zu hoffen, dass ich mich endlich mal wieder ans Bäume basteln setze, was ja zumindest auf Basis meiner Seemoosernte auch recht flott gehen kann. Wie auch immer. Heute soll es um anderes gehen, hauptsächlich nämlich um:

  1. Bisschen Testbetrieb
  2. Oberer Teil der Rampe - scheint nun zu funktionieren
  3. Verwerfungen auf dem Rangiersegment ("lost screw Effekt")
  4. Kleine Fortschritte Geländekonturen

Zur besseren Orientierung bei Bedarf bitte folgende Skizze konsultieren, in denen auch die heute besprochenen Problem- und Baustellen (2-4) nummeriert sind.
Ich habe auch mal farblich den Bereich hinterlegt, der aktuell und sicherlich auch im kompletten Jahr 2023 schwerpunktmäßig gestaltet wird. Die "östliche" Seite hingegen wird mit Ausnahme des provisorischen FiddleYards wahrscheinlich wenig angerührt werden.
Bild entfernt (keine Rechte)

1. Bisschen Testbetrieb
Nach überstandenem Weihnachtsfest dachte ich eigentlich, wie auch sonst so häufig: "Jetzt kannste richtig weiterbauen!"
... ist natürlich aber nicht möglich, da zwischen den Jahren die beste Zeit ist, die Freunde zu sehen, die man sonst das ganze Jahr über nicht sieht; und die Freunde, die man sehr wohl das ganze Jahr über sieht; und klar - alle, die in dieser Zeit aus den Weiten der Republik auf Visite in die Heimat kommen, haben ohnehin Priorität.
Da ist es schon ausreichend, wenn man überhaupt etwas Zeit berappen kann. Umso günstiger, dass gerade eben solch ein "Heimatbesucher" schwer MoBa-begeistert ist und ein Visum für unsere Wohnung bekommen hat. Es gab also einen Mini-Fahrtag, um zu gucken, was denn gerade so geht und was nicht geht. Selbstverständlich wurde dabei vorwiegend Rollmaterial eingesetzt, das auch später Relevanz für den Betrieb in Granitz hat, auch wenn hier nun eher keine vorbildgerechten Garnituren abgebildet sind.
Große Ausnahme stellte natürlich die neue Regelverbindung Grainitz - Granitz da... lasst ihn uns doch einfach ab sofort den "Grainitzer" nennen! Der ist hier natürlich durchaus vorbildgerecht .

Mein Freund wurde schon im Vorfeld ins Stummi-Kursbuch eingeweiht, eine Sache, die ihn direkt sehr begeistert hat.
Beim rumfahren hat sich schnell herausgestellt, dass einige Gleise ganz gut laufen, andere leider gar nicht gut. So bedarf es vor allem auf den Gleisen 4 und 5 (also dort, wo die DoStos versammelt sind) erweiterter Instandsetzungsmaßnahmen. Hier hat meine normale Reinigungsprozedur noch nicht geholfen.

Mit dem nachfolgendem Foto (erst nachträglich=heute entstanden) möchte ich Euch noch eine Orientierungshilfe für die anderen heutigen Tagesordnungspunkte geben.

Bei der 1 sind wir ja gerade noch. Mit dem nummerierten Zug, der gerade aus der Richtungsgruppe von der 110 gezogen wird, möchte ich nur Bezug nehmen auf:
Zitat von Frank K im Beitrag Grainitz II - Nebenbahn-Endbahnhof DR Epoche IV
Und eine Ljudi wartet mit dem Leergut auf die Rückfahrt zum Rattendorfer Tagebau.



Auch wenn es noch nicht die selbstgemachte Kohle ist, so können in begrenztem Umfang in Rattendorf befüllte Kohlezüge zurück nach Grainitz gesendet werden. Hier passiert das nun erstmalig. Es besteht ja aber leider nach wie vor akuter Lokmangel... zumindest was Epoche IV gerechtes DR-Material betrifft. Darum muss die 110 vorerst ziemlich viele Jobs übernehmen. Allerdings nur bis JWD, denn dort wird dann für die Weiterfahrt nach Grainitz sicherlich wieder auf die Ljudmilla, ein U-Boot oder dergleichen umgespannt.

2. Oberer Teil der Rampe - scheint nun zu funktionieren

Sehr gute Neuigkeiten gibt es von dem oberen Teil der Rampe, der von der Westausfahrt zur Schattenebene führt (gern von mir auch als "Ohrmuschel" bezeichnet). In #93 hatte ich bereits von einer primitiven Maßnahme berichtet, mit der das letzte Stück oben vor der Westeinfahrt entschärft werden sollte. Zur Erinnerung: Ich hatte den vorderen Teil des "Westsegments" einfach ca. 1 cm höhergebockt durch eine Unterlage:

Vorher bekam meine eine für Testzwecke missbrauchte 112 regelmäßig ab allerspätestens sechs Waggons (manchmal auch schon früher) die Krise, so dass ihre Haftreifen inzwischen glaube ich auch schon ziemlich wechselreif sind.

Der Test vorgestern hat nun ergeben, dass es keinerlei Probleme mehr gibt. Nicht mit dieser und auch nicht mit einer anderen relevanten Lok. Selbst sieben Waggons scheinen nun möglich zu sein, womit meine eigentliche Zielgröße erreicht ist. In diesem Sinne ist es nun also möglich, Züge hinten an der Wand unter dem Zentralsegment auf wenigstens schonmal zwei Gleise verschwinden zu lassen.
Die weitere Abfahrt in den (umzugestaltenden) Schattenbahnhof ist für mich erstmal nicht so wichtig und wird denke ich weeeeit ins kommende Jahr verschoben.
Anders gesagt bedeutet die Freigabe dieses Teilabschnitts der Rampe auch, dass nun prinzipiell ein vorläufiger Spitzkehrenbetrieb zwischen JWD (durch Rampe präsentiert), Granitz und dem Segment von Rattenhausen möglich ist. Letzteres ist natürlich noch nicht fertig, aber immerhin liegt schon mal lose ein Gleis dorthin auf der oberen Ebene.
Die Strecke über die Ostausfahrt (quasi nach Berlin) wird aber noch längere Zeit gesperrt bleiben (... der Dänofant konnte nur eine kurze Verschiebung der Bauarbeiten arrangieren).

In diesem Zuge möchte ich noch den (für mich) endgültigen Beweis dafür liefern, dass die Rahmenbauweise selbst bei flacher Landschaft der Plattenbauweise überlegen ist.
Ich hatte schon zur Genüge erläutert, dass ich meine Hauptsegmente (West, Zentral, Ost) auf Spanplattenbasis gebaut hatte. Ich hatte auch schon von nachträglichen Luken berichtet, um überhaupt hinten an der Wand etwas bergen zu können etc. Die Situation auf dem Westsegment, auf dem ja nun mal ein Teil der "Ohrmuschel", also Rampe liegt, hat mich in letzter Zeit noch nachdenklich gemacht, denn wie sollte ich einen havarierten Zug an der Wand bergen?
Naja, die Landschaft wird hier wahrscheinlich "abnehmbar" sein. Aber das ist ja trotzdem nicht die beste Lösung. Deshalb hatte ich irgendwann in der Mitte des Jahres schonmal stümperhaft ein Loch in die Unterseite des Segments gesägt, um von unten aus Züge bergen zu können. Das sieht man auf dem nachfolgenden Bild links. Das war aber keine Lösung, weil viel zu klein.
Vor wenigen Tagen hatte ich mir dann ein Herz gefasst und dieses Loch vergrößert. Dazu musste ich aber auch eine (nicht mehr ernsthaft benötigte) Stütze von der oberen Segmentplatte entfernen. Ich habe dementsprechend auch die obere Seite weit zurückgeschnitten, so dass im wesentlichen nur noch Trassenbretter und zwei Stützflächen für Geländeaufsätze übrig bleiben (rechter Bildteil).

Für dieses "eiförmige Loch" und generell die geometrisch perfekte Unbestimmtheit des kompletten Segments möchte ich mir nun hier keine Lorbeeren abholen . Ich zeige es nur der Vollständigkeit halber. Und auch, weil ich zuletzt immer wieder überlegt habe, ob ich und falls ja welche Segmente noch mal neu baue.
Hier sieht man sehr gut, dass die alte Bauweise absoluter Käse war und man es gleich hätte anders machen können/müssen. Auch wenn das Segment nun immer noch ein hässliches Entlein ist, so darf es wahrscheinlich nun so bleiben. Von unten aus kann ich nun Züge auf dem wandseitigen Bereich der Rampe sehen und vernünftig bergen, wenn Bedarf besteht.

3. Verwerfungen auf dem Rangiersegment ("lost screw Effekt")

Umwelt und Infrastruktur von Granitz sind von erheblichen Altlasten betroffen!
Über riesige in der Stadt aufklaffende Löcher im Boden wurde bereits berichtet. Die Tagebaue in der Umgebung sind dann bestimmt auch für Verwerfungen an den Gleisanlagen verantwortlich - dachte man bisher! Aber von vorne:

Beim Testbetrieb saß ich wiederholt auf einem Hocker und war fast auf Augenhöhe mit den Zügen. Da nun am Übergang vom Rangiersegment auf das Westsegment ganz gern der zweite Doppelstockwagen von Rattendorf kommend entkuppelt wurde, haben mein Freund und ich mal kurz geguckt, was denn da los ist. Relativ einfacher Geschichte: Das Gelände fällt ja zum Rangiersegment hin dezent ab (geplant war/ist ein Ablaufberg, deshalb wurde das von Anfang an so vorgesehen). Hier kann man den Übergang in den Anstieg noch sanfter machen, das ist kein Problem, und dann wird dieses Entkupplungsproblem wohl auch Geschichte sein.
Allerdings fiel unser Blick dann auch auf den hier:

Das kurze Steckgleis bei der roten Markierung liegt schon auffällig falsch. Hier kommt es nicht direkt zu Problemen, aber natürlich geht das mal gar nicht. Die Frage ist: Wo kommt diese Verwerfung her?
Zuerst dachte ich, dass das an der (retrospektiv eher minderwetigen) Sperrholzplatte liegt und sich beim Ausfräsen der Löcher für die Weichenantriebe neulich die Holzschichten in der näheren Umgebung voneinander gelöst und aufgewölbt haben. Aber dann kam ich doch schnell auf eine andere und etwas peinliche Erklärung. Dazu muss ich nochmal ein gutes Stück im Thread zurückspringen, nämlich zu #14:
Zitat von berlina im Beitrag #14
Grundbau des Rangiersegments
[blablabla]



... dort wurde erklärt, wie und warum das Rangiersegment so gebaut wurde wie es nunmal gebaut wurde - hinter der Grundidee stehe ich nach wie vor. Die Platte, die die Oberfläche des Rangiersegments darstellt, ist dabei über sechs Schrauben individuell in der Höhe verstellbar über dem plumpen Rahmen gelagert.
Dann geht's weiter...
Zitat von berlina im Beitrag #14
Kork und Gleise
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... hier wurde nun beschrieben, dass Kork verlegt wurde in z.T. zwei Schichten. Der Fehler ist hier bereits sicher, war aber damals noch keiner!
Einfacher Grund: Früher war die Trasse nach Rattendorf tatsächlich noch gar nicht vorgesehen, sie kam erst später dazu!

Also. Was nun passiert ist: Auf dem gerade gezeigten Bild sieht man sehr deutlich, wie einer der Schraubenköpfe mit Leim umfasst wird (2. Unterbild) und dann eine Korkschicht raufkommt (3. Unterbild). Über die Frage, ob ich die Schrauben mit Kork bedecken sollte oder nicht hatte ich durchaus nachgedacht. Da ich damals aber auch zu großen Teilen noch Gips auf die Platte gebracht habe, war ich der Meinung, dass das schon klar geht. Und an den Schraubenkopf selbst werde ich ja nie wieder ran müssen.
Genau die Schraube, die auf dem Bild oben überdeckt wird, liegt dort, wo einige Monate später dann die Trasse Richtung Rattendorf gelandet ist. Irgendwann - keine Ahnung wann genau - muss sich die Schraube nochmal kraftvoll nach oben bewegt haben, so dass es an dieser Stelle das Gleis angehoben hat. Murphy folgend ist natürlich auch gerade hier diese kurze Zwischenschiene, bei einem Flexgleis wäre es wahrscheinlich ein bisschen unauffälliger gewesen.

Was bedeutet das nun für mich? Naja, auf die Schnell gehe ich da nun nicht ran. Eines Tages wird dieses Stück aber in jedem Fall nochmal neu verlegt. Glücklicherweise ist das schon ca. 10 cm vor dem Bereich der Trasse, die noch nicht geschottert wurde.
Die take aways davon: Vergiss nie, wo Du Deine Schrauben verbuddelt hast.

Wer nun denkt, dass ich alleine bin mit "Schrauben, die plötzlich unter dem Gleis auftauchen", der hat weit gefehlt:
Zitat von Randor im Beitrag Randors Projekt Spur N Segmentanlage
Ich hätte nie gedacht, dass die dünnen M5-Muttern hierbei stören könnten.
[...]
Das war nicht lustig! ["Confirmed!", Anm. von berlina]
Zumal sie sich teilweise UNTER den verklebten Gleisen befanden.
Fragt besser nicht nach, wie ich das geschafft habe.


So, oute sich nun, wem das hier sonst noch passiert ist!

4. Kleine Fortschritte Geländekonturen

Und ansonsten geht es endlich mal etwas mit "Neuland" weiter, d.h. Konturierung weiterer Areale.
  1. Zum einen der hintere Bereich der Ohrmuschel/Rampe,
  2. zum anderen das kleine Übergangssegment nach Rattendorf.

Für das Dreieckssegment- und Westsegment, also die Segmente, auf denen die Rampe den Bogen macht, hatte ich ursprünglich vor, eine Geländehaut überzuziehen. Das werde ich u.U. aber nur teilweise machen.
Auf dem Dreieckssegment ist zudem die Rampe selbst leicht in der Steigung nachjustierbar. Deshalb bietet es sich hier nicht wirklich an, eine Haut aufzuspannen, denn wenn man eines Tages nachjustieren muss, so könnte die Haut irgendwo reißen.
Der erste, relativ übersichtliche Teil des Geländes liegt an der Wand zwischen Segmentrahmen und Gleis gequetscht. Ich habe mich nun dafür entschieden, dass ich hier zunächst die Methode mit der Möbelpappe ausprobiere, wie ich sie in Winnihausen #10, Punkte 4. und 5. angewendet habe. Die Grundkontur wurde dann mit zusätzlichen, kleinen Pappstücken quasi zufällig aufgedickt und dann wieder mal mit Küchen- und Klopapier in 2-3 Lagen überdeckt. Heute habe ich auch die Grundfarbe aufgebracht, die in Granitz erstmal braun als Unterton hat und dann vor allem an den flacheren Stellen bzw. da wo es auch sandig sein kann lokal mit ocker ergänzt wird. Das kommt in etwa dem Untergrund nahe, wie er auf dem direkt benachbarten Rangiersegment ist.
In der Ecke sieht man die Grundierung für ein Gewässer - es handelt sich dabei um den Tümpel, der bereits auf dem Rangiersegment "beginnt" und aus dem die Ottifanten den Brand am Weichenantrieb rückwärts gelöscht haben... oder wie auch immer das da war^^. Bei der Farbe habe ich mich deshalb auch alleinig an die Grundfarbe des schon vorhandenen Tümpels gehalten, die ggf. nicht jedem hier gefällt, für mich aber nach wie vor klar geht.

(Nein, das sieht nicht aus wie in Nugget Town.)

Auf dem unteren Teil des vorstehenden Bildes sieht man die ersten Konturen und zugehörige Grundkolorierung für das Übergangssegment nach Rattendorf. Das Fließ hat hier eine andere Grundfarbe als der Tümpel bekommen. Hier möchte ich in etwa die Farben der Spreearme treffen, wie meine Frau und ich sie in diesem September im Spreewald angetroffen haben. Als wir am ersten vorbeiliefen, meinten wir beide unabhängig voneinander, dass das ja wie Gurkenwasser aussieht .

Spreewald-Spreearme September 2022: Links in Lübben, rechts nördlich von Schlepzig.
Das bisherige Austrocknen der Farbe vom Fließ zeigt an, dass hier nochmal nachgearbeitet werden muss.
Die Ecke links oben, die etwas hellbläulich ist, stellt noch keine Grundkolorierung dar - hier habe ich heute erst das Klopapier angeklebt und dabei auch das Schmutzwasser von der Einfärbung verwendet. Das bleibt also nicht so.

Und zum Schluss sei noch kurz erwähnt, dass ich den Kasten des Dreiecksegments auf der Seite des Rangiersegments um ca. 5 mm stutzen musste, so dass das Rangiersegment an seiner Seite quasi überlappen kann, damit die korrekte Höhe für den Übergang zum Käfig/Rattendorf hergestellt werden kann und auch die oben gezeigten Kontureinsätze (Möbelpappe) mehr oder weniger eben mit der angrenzenden Kontur auf dem Rangiersegment abschließen.

Da das Fräsen mit dem Dremel zu anstrengend war und ich auch nur auf den ersten Zentimetern (wie abgebildet) die Säge nutzen konnte, musste ich danach wie so oft mit Sägeblatt direkt in der Hand weitermachen. Das hat wiedermal ganz, ganz viel Spaß gemacht.

So. Ich glaube, dass das jetzt natürlich wieder etwas viel auf einmal war. Aber so ist es halt. Die Berichte explodieren immer beim Schreiben.
Naja, wenigstens gab es zu Beginn auch etwas Rollmaterial.
Mehr von allem in altbekannter Länge folgt in ein paar Tagen.

Viele Grüße, guten Morgen, guten Abend und gute Nacht,
Dominik


PS: Leider komme ich momentan nicht mit dem Lesen - und vor allem mit dem Schreiben - in allen Euren Threads hinterher. Zwischen den Jahren sind wir irgendwie alle extrem aktiv mit dem posten von Fortschritten etc., weshalb ich einiges gaaanz gemütlich nachholen muss und vor allem auch selbst drauf aufpassen muss, dass ich noch Zeit für den eigenen Weiterbau finde .


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zuletzt bearbeitet 30.12.2022 | Top

RE: Spur N "Granitz" - u.a. Rampentest sowie endlich mal wieder Dilettantismus pur

#121 von Richard aus Dülken , 30.12.2022 12:39

Hallo Dominik,

da hast du ja kurz vor Jahreswechsel eine Menge Baustellen zu bearbeiten. Wo sind den die fleißigen Helfer wie Dänofant und Co. abgeblieben? Haben die sich stillschweigend verpieselt? Insbesondere bei deiner Sägegeschichte

„Da das Fräsen mit dem Dremel zu anstrengend war und ich auch nur auf den ersten Zentimetern (wie abgebildet) die Säge nutzen konnte, musste ich danach wie so oft mit Sägeblatt direkt in der Hand weitermachen. Das hat wiedermal ganz, ganz viel Spaß gemacht.“

wäre doch dringend Hilfe nötig gewesen. Da kann man mal wieder sehen, wer die Arbeit kennt und sich nicht drückt, der …

Ich bin immer etwas verwirrt, da du kaum einmal einen Überblick über die Anlage gibst (oder hab ich da etwas übersehen?).
Jedenfalls sind deine Beschreibungen wie immer sehr interessant.

Komm gut ins neue Jahr, bleib gesund (dies gilt besonders in Bezug deiner händischen Sägearbeiten!)

Es grüßt dich der Martin aus Dülken


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RE: Spur N "Granitz" - u.a. Rampentest sowie endlich mal wieder Dilettantismus pur

#122 von Acki59 , 30.12.2022 17:45

Hallo Dominik

Ich bin zwar kein Fan von allzu vielen Cartoons in den Threads ... umso mehr aber von detaillierten Bauberichten!
Und erst recht in Spur N



"Granitz" werde ich mir nun also von Anfang an zu Gemüte führen und danach bleib ich also dran!


Gruss Acki

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RE: Spur N "Granitz" - u.a. Rampentest sowie endlich mal wieder Dilettantismus pur

#123 von hohash , 31.12.2022 08:34

Moin Dominik, danke für den riesigen Baubericht!

Und komm gut ins neue Jahr!


LG Andreas
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RE: Spur N "Granitz" - u.a. Rampentest sowie endlich mal wieder Dilettantismus pur

#124 von berlina , 31.12.2022 23:45

Liebe Leute,
nicht mehr vor der MoBa, sondern am Käsefondue sitzend (Silvester ist bei uns ansonsten eher unspektakulär), wünsche ich Euch jetzt wirklich final einen guten Start in 2023!
Und ich freue mich, Acki hier begrüßen zu dürfen. Ich bin bei Dir auch nach deiner Rückkehr schon am stöbern und bei Zeiten werde ich auch offiziell den schreibenden Gegenbesuch machen. Cartoons & Co werden zuweilen bestimmt erneut eingestreut (hatte dabei eine gewisse Freude entwickelt), vorbildgerechte Garnituren aber ebenso. Was nicht gefällt, überspringt man einfach .

Allerdings möchte ich nicht mit der Altlast ins neue Jahr gehen und daher noch fix auf Martin eingehen. Es ist immer sehr wertvoll so ein Feedback zu bekommen. Sagt gern immer direkt, womit ich Euch beim Mitlesen besser unterstützen kann.

Übersichten waren hier und da mal eingestreut, vor allem Skizzen. Manchmal auch Fotos, aber es ist halt auch ein fortwährendes Bauchaos.
Oben im letzten Beitrag von mir habe ich nachträglich eine Skizze eingefügt, die kennzeichnet, an welchen Stellen gerade gebaut wird:

Zitat von berlina im Beitrag #120





Und nun schiebe ich noch Fotos nach. Ist wie gesagt alles chaotisch. Wenn ich irgendetwas näher erläutern soll, sagt bitte Bescheid. Ggf. schiebe ich nächstes mal noch Skizzen nach, die das Betriebskonzept erläutern.

Übersicht, alles mit Ausnahme von Rattendorf:


Blick von Westen nach Osten; Ausgestaltungsfokus für 2023:




Blick von Osten nach Westen; hier im Osten wird erstmal nicht richtig gebaut und die temporäre Kehrschleife ist gerade vollgestellt (... allerdings auch nicht im Bild rechts), wird auch früher oder später durch den FiddleYard ersetzt:


Übergang vom Rangiersegment nach Rattendorf:


Blick von Rattendorf (Loch in Schrankwand) zurück zum Rangiersegment:


Position vom Schattenbhf unterhalb von Granitz Hbf (Zentralsegment), wird noch komplett neu gemacht:


Gut. Das jetzt hier zu posten kurz vor Toreschluss war so ein Prinzipding. Mehr könnte folgen...

Besten Gruß und bis die Tage
Dominik


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RE: Spur N "Granitz" - u.a. Rampentest sowie endlich mal wieder Dilettantismus pur

#125 von hohash , 01.01.2023 00:18

Moin Dominik, eine schöne Übersicht hast du präsentiert....

sagt Andreas, der gerade versucht, seinen Beagle zu beruhigen.


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