Hallo Stummis,
danke für die vielen Beiträge und neben der Kritik auch für das Lob. Ich brauche Input jeder Art, sonst komme ich nicht weiter und ich brauche vor allem noch mehr Input bezüglich Drehstuhl. Wo kriege ich z.B. Kupferschrauben her mit 2 mm Kopf. Am besten schon Schlitzschrauben mit 0,8 mm Schlitz Was könnte man noch als Drehstuhl missbrauchen? Irgendwelche Ideen? Wie bekommt man die Weichenzunge möglichst genau auf die richtige Höhe? Wer hat so etwas schon mal konkret hergestellt und kann hier ein Video einstellen, wie sich dann so ein Wagen bei der Überfahrt über die Trennstelle verhält? Roco Line Weichen sehen eigentlich sehr gut preußisch aus, aber die Weichenzungen wackeln unglaublich. So würde ich es gerne nicht haben.
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Hallo Martin,
Zitat von Lohengrin_Wien im Beitrag #540
Zitat von kpev im Beitrag #535
Nachteil 2: Laufruhe. Die Laufruhe wird sich definitiv massiv verschlechtern und eventuell der Grund sein, warum die ganzen Vorteile für die Katz sind.
Warum sollte sich die Laufruhe verschlechtern? Ist ja beim Vorbild genau so!
exakt, das ist beim Vorbild auch so gewesen. Die Laufruhe war nicht gegeben im Vergleich zu einer Federzunge. Die Drehstuhl-Gelenkzungen waren quasi eine komplette und möglicherweise die einzige echte Fehlkonstruktion der KPEV im Bereich Gleis. Es hat gerumpelt ohne Ende, gerade die Stelle an der die Schiene in den Drehstuhl verkeilt wurde war ein wahnsinniger Schwachpunkt. Die Reichsbahn musste diesen Schrott bereits kurz nach dem 1. Weltkrig zu Zeiten als es in Deutschland nicht gerade Geld im Überfluss gab annähernd überall gegen Federzungen tauschen. Es hat halt nicht genau gefluchtet und auch in der Höhe nicht. Ein Alptraum. Lustigerweise gehöre ich zu einer Hand voll Menschen, die über so eine Weiche auch in echt noch rüberfahren müssen (nicht dürfen). Ich kann also gerade hier ausnahmsweise wirklich aus der Praxis sprechen. Da ist das Ding würde Olli Kahn sagen:
Zitat von Lohengrin_Wien im Beitrag #540
Ich hab vor über 30 Jahren bei meiner ersten Anlage genau das in Handarbeit praktiziert, was Du jetzt professionell hier vorhast. Wichtig ist, daß Du nicht nur die Zungenschiene außen anfasst, sondern auch die Backenschiene innen bearbeitest, wie auf dem Schnitt der Musterblätter ersichtlich. Dann schlupft die Zunge unter die Backenschiene und es ergibt sich ein perfekter Übergang.
Ja, vorne vielleicht etwas perfekterer Übergang, den man sich mit gigantischem Fräsaufwand erkauft. Hinten am Drehstuhl bringt das aber gar nichts und es sieht beim Drüberfahren deutlich schlechter aus als beim Pseudogelenk. Vorne sehe ich aber sowieso keinerlei Probleme, da kann man die Zungen 0,2 mm oder sogar mehr runterschleifen ohne sie hinterfräsen zu müssen oder irgendwie die Backenschiene zu bearbeiten.
Wenn ich Schräubchen irgendwo in den 3D Daten hinmale wo man sie nicht sieht, geschenkt, die druckt mir eine Maschine hin und die Arbeit die Schraube dort hinzusetzen sind ein paar Sekunden. Es fehlen ja auch Schrauben, die nicht druckbar sind oder die abbrechen und es stört mich nicht im geringsten. Bei der Doppelweiche habe ich das mittlere Herzstück eine Schwelle vor versetzt. Stört mich nicht. Die Illusion ist gegeben und niemand hier hätte es gemerkt, wenn ich es nicht selbst beschrieben hätte. Wenn ich also nun 40 mm Code 124 Bullhead Profil nehme und in einem einzigen zusätzlichen Fräshalter innerhalb von 2 Minuten seines Kopfes beraube indem ich 6x mit 0,2 mm Zustellung drüberfahre und zu einem Code 83 Vollprofil komme, dann ist das genau das was ich will. Schnelle Illusion. Denn ich spare mit diesen 2 Minuten Kopfabfräsen 60 Minuten an Fräsarbeiten bei anderen Schienen ein, aber nur wenn man voraussetzt die sonstigen Zungenfräsungen gehen fix. Wenn ich nun aber x zusätzliche Klötze brauchen würde um dort irgendwelche Hinterschneidungen einzufräsen, die mir am Ende nichts bringen, weil ich den Drehstuhl nicht gut genug hinbekomme, dann habe ich doppelt nichts gewonnen. Nene, da muss man aufpassen, dass die Kosten / Nutzen Rechung für einen persönlich noch stimmt. Und das hast du ja persönlich bei deinem funktionierenden Hakenweichenschloss auch gesehen. Der Aufwand lohnt sich möglicherweise nicht für die ganze Anlage.
Zitat von Lohengrin_Wien im Beitrag #540
Und der Vorteil, daß sich im Zungenbereich die Spur nicht willkürlich ändern kann, weil die Backenschienen beidseitig gehalten werden, ist sehr groß!
In diesem Punkt gebe ich dir gerne und vollumfänglich Recht. Das nervt wirklich, dass man in diesem Bereich immer die Backenschiene leicht in die andere Richtung biegen muss, damit sie außen liegend an die Kleineisen sich anschmiegend präsentiert. Das ist ja auch ein Grund, warum ich es probieren will. Aber, es wird deutlich mehr rumpeln als bei meinem Pseudogelenk, egal wie man es baut. Das weiß ich definitiv.
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Hallo Heiko,
Zitat von der Wedeler im Beitrag #541
...und die Zunge muss, sobald sie die Backenschiene verlässt, die volle Kopfbreite und die Kopfform der Vignolschiene haben, sonst hält die Zunge nicht lange.
ich werde in der Tat die Winkel der Fräsklötze leicht anpassen müssen, damit es in etwa so ausschaut, das stimmt. Danke für diese berechtigte Kritik. Das ist mir nie so aufgefallen, aber jetzt wo du es sagst, der Spalt darf dort nicht sein. Der Heiko ist ein Fuchs!
Zitat von der Wedeler im Beitrag #541
das sieht schon sehr gut aus, aber ich muss dem Martin Recht geben: Zur Vorbildgerechten Zunge gehört der Anschnitt auf deren Außenseite und der Unterschnitt am Kopf der Backenschiene.
nein, dem stimme ich so für ein Modell ganz und gar nicht zu. Zu einer absolut vorbildgerechten Zunge gehört der Anschnitt, ja, zu einem H0 Modell... nein, eher nein. Hier mal der Querschnitt. Links Code 83 und Vollprofil Code 83, Mitte meine Quick and Dirty 5 Minutenfräsung und rechts mit Hinterschnitt, also das volle Programm.
Wir reden von 0,15 mm die man theoretisch erreichen könnte bei mathematischem Spaltmaß 0,000 mm. In der Praxis wird das nicht zu machen sein. Da sehe ich einfach keinen Sinn darin. Das wird betrieblich in Bezug auf Laufruhe auch gar nichts bringen im Vergleich zu den Pseudogelenken die ich bisher nutze. Die sind von der Präzision wie Federzungen, sehen aber aus wie Gelenkzungen. Das hat die Praxis gezeigt. Es ist ein Geräusch da beim Überfahren der 0,3 mm Lücke im Schienenkopf aber der Wagen liegt wie ein Brett auf den Zungen. Davon muss man sich verabschieden wenn man echte Gelenke baut.
Viele Grüße
Wolfgang