RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Weichenantrieb für Hakenweichenschloss

#576 von kpev , 27.03.2023 19:08

Hallo Frank,

das mit der kreisrunden 1. Gleitplatte ist mir ein Rätsel. Nach der Querschnittzeichnung bei der Weiche 1:7 zu urteilen ist das ein einziges Teil, diese Gleitronde und die dicke Unterlagsplatte. Dieses Teil hat sogar ein Extramusterblatt, wo das weiter aufgedröselt ist, Blatt 39 vom 13. September 1898. Der Knubbel ist definitiv Teil dieser 35 mm dicken Platte mit respektablen 66 kg Gewicht. Hier für dich mit genauen Maßangaben. Das Bild lässt sich vergrößern.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Weichenantrieb für Hakenweichenschloss

#577 von E16-06 , 28.03.2023 00:06

Hallo Wolfgang,

einfach der was du da baust.

Zitat von kpev im Beitrag #576
das mit der kreisrunden 1. Gleitplatte ist mir ein Rätsel. Nach der Querschnittzeichnung bei der Weiche 1:7 zu urteilen ist das ein einziges Teil, diese Gleitronde und die dicke Unterlagsplatte. Dieses Teil hat sogar ein Extramusterblatt, wo das weiter aufgedröselt ist, Blatt 39 vom 13. September 1898. Der Knubbel ist definitiv Teil dieser 35 mm dicken Platte mit respektablen 66 kg Gewicht. Hier für dich mit genauen Maßangaben.

Ja, das muss ein einziges Teil sein, da es im Schnitt A-B keine Kanten gibt und alles die gleiche Schraffur(richtung) hat.
Ich finde das durchaus auch erstaunlich. Die haben eine 83mm dicke (vermutlich min. 85mm wegen Bearbeitung der Ober- / Unterseite) Stahlplatte mit den Abmessungen 740 x 375 genommen, und davon auf 48mm Höhe (auch wieder etwas mehr wegen Bearbeitung der Planflächen) alles weggefräst, bis auf den Knubbel mit D=130.
Zirkular fräsen in einer Zeit ohne CNC-Maschinen ... Hut ab.

Edit:
Hab mir die Zeichung nochmal angeschaut.
Ich glaube das Teil ist gegossen. Die Art wie die 4 Taschen an den Längsseiten ausgeführt sind legt den Verdacht nahe.
Wäre ja auch durchaus sinnvoll, da das Teil ja wohl in größerer Stückzahl benötigt wurde.

Grüße,
Stephan


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Weichenantrieb für Hakenweichenschloss

#578 von Joschu , 28.03.2023 15:11

Hallo Stummis,

"das mit der kreisrunden 1. Gleitplatte ist mir ein Rätsel. Nach der Querschnittzeichnung bei der Weiche 1:7 zu urteilen ist das ein einziges Teil, diese Gleitronde und die dicke Unterlagsplatte."

Ich habe mal im Buch "Die Eisenbahntechnik der Gegenwart Band "Oberbau und Gleisverbindungen" nachgeschaut, ob dort weitere Hinweise zur Drehstuhlplatte gem. Bl. 39 vorliegen.

Die entsprechende Passage habe ich mal angehängt, gibt aber nur Auskunft darüber, dass diese zylindrische Rundung neben dem Drehlager tatsächlich eine Gleitplatte darstellt. Warum diese durch ihre kreisrunde Form von den übrigen rechteckigen Gleitplatten abweicht, ist nicht beschrieben. Ich mutmaße, dass die runde Form deshalb so gewählt wurde, weil der Zungenausschlag am Ende dicht beim Drehpunkt so gering ist, dass die normale rechteckige Form nicht vonnöten war, zumal ja auch das Drehlager auswechselbar war. Ich weiss nur, dass später zwischen Drehlager und besagtem Gleitstuhl ein sogenannter Stemmkloben als Wanderschutz eingebaut wurde, was eine Ausfräsung des runden Gleitstuhls erforderlich machte.
Bild entfernt (keine Rechte)

Gruss
Achim


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Weichenantrieb für Hakenweichenschloss

#579 von kpev , 28.03.2023 15:47

Hallo Achim,

ich hab dein Bild mal lesbar gemacht! Danke für deine Recherche.

Zitat von Joschu im Beitrag #578
Die entsprechende Passage habe ich mal angehängt, gibt aber nur Auskunft darüber, dass diese zylindrische Rundung neben dem Drehlager tatsächlich eine Gleitplatte darstellt. Warum diese durch ihre kreisrunde Form von den übrigen rechteckigen Gleitplatten abweicht, ist nicht beschrieben. Ich mutmaße, dass die runde Form deshalb so gewählt wurde, weil der Zungenausschlag am Ende dicht beim Drehpunkt so gering ist, dass die normale rechteckige Form nicht vonnöten war, zumal ja auch das Drehlager auswechselbar war. Ich weiss nur, dass später zwischen Drehlager und besagtem Gleitstuhl ein sogenannter Stemmkloben als Wanderschutz eingebaut wurde, was eine Ausfräsung des runden Gleitstuhls erforderlich machte.
Bild entfernt (keine Rechte)

Also ich vermute, dass es vielleicht doch gefräst wurde und denn es ist ziemlich leicht einen kreisrunden Überstand stehen zu lassen und außenherum alles wegzufräsen. Dafür braucht es keine CNC Fräse

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Weichenantrieb für Hakenweichenschloss

#580 von kpev , 30.03.2023 11:29

Hallo Stummis,

also die Weiche mit echten Gelenkzungen ist fertig und was soll ich sagen.... ja es rumpelt natürlich mehr als bei den Pseudogelenken, also definitiv die befürchtete Verschlechterung was Laufruhe angeht. Aber erstaunlich wenig und nicht so viel wie befürchtet.

Ich bin wirklich erstaunt, wie gut das alles fluchtet. Keine 0,1 mm Abweichung. Klären muss ich noch, ob man die Zungen nur von oben einsetzt oder noch irgendwie von unten verschraubt. Gefühlt würde ich jetzt sagen, dass es genügt das nur von oben rein zu stecken. Ist ziemlich mühsam es rauszuholen. Eventuell kann man das Loch mit SLA Harz füllen, welches sich dann verfestigt und sozusagen ein Gewinde ergibt. Eventuell würde man so auch die Präzision noch einmal steigern können.

Was aber definitiv der Fall ist, dass der Aufbau jetzt deutlich schneller geht, denn die anderen Schienen werden nur noch abgelängt. Theoretisch wäre bei Verwendung von Code 83 und 1,55 mm Zungenprofilhöhe noch Fleischmann alt mit 1,2 mm Radreifen möglich. Dafür müsste man tiefer fräsen und die Zungenprofile würden nicht ganz so gut aussehen. Bei Code 60 mit 1,55 mm Profilhöhe müssten die Zungenprofile nur noch auf 1,15 mm runtergefräst werden. Dann geht aber nur noch die Preußennorm mit 0,55 mm hohen Radreifen. Das gilt es alles abzuwägen in den nächsten Jahren...

Die Fräsanleitung muss ich noch entwickeln. Das ist bisher ziemlich unherzeigbar, die Herstellung der Zungen. Ich musste die erste Version der Klötze umfräsen usw. Ich werde das hier aber in den nächsten Wochen immer wieder mal vorstellen, Schritt für Schritt. Bin aktuell aber unterwegs und von meiner Fräse getrennt.

Viele Grüße

Wolfgang




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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Weichenantrieb für Hakenweichenschloss

#581 von Frank1969 , 30.03.2023 19:30

Hallo Wolfgang,

mir gefällt die Optik sehr gut. Die aus dem vollen gefräste Zunge, die Gleitplatten, die unterschiedlichen Profilhöhen und das Gelenk sind eine deutliche Aufwertung deiner ohnehin schon hochwertigen Weiche. Und wenn dann noch als „Abfallprodukt“ die Herstellung vereinfacht ist…
Auch das Bohren eines Loches für den Stelldraht unter dem Zungenende ist nun viel einfacher. Was habe ich bei meinen dünnen Code 55 Zungen geflucht. Das war nicht jugendfrei🤔

Zitat von kpev im Beitrag #580
ja es rumpelt natürlich mehr als bei den Pseudogelenken, also definitiv die befürchtete Verschlechterung was Laufruhe angeht. Aber erstaunlich wenig und nicht so viel wie befürchtet.


Ich denke, dass könnte sogar vorbildgerecht sein. Wenn die alte Hamburger S-Bahn über Weichen fuhr, hat das akustisch und körperlich ganz schön geruckelt. Ich persönlich könnte damit wahrscheinlich leben und dafür die anderen Vorteile genießen, aber ich habe es ja noch nicht live gesehen.

Zitat von kpev im Beitrag #580
Klären muss ich noch, ob man die Zungen nur von oben einsetzt oder noch irgendwie von unten verschraubt. Gefühlt würde ich jetzt sagen, dass es genügt das nur von oben rein zu stecken. Ist ziemlich mühsam es rauszuholen. Eventuell kann man das Loch mit SLA Harz füllen, welches sich dann verfestigt und sozusagen ein Gewinde ergibt. Eventuell würde man so auch die Präzision noch einmal steigern können.


Ich hatte überlegt, ob man eine M1 Mutter zur Höhenfixierung unter das Schutzblech schraubt und mit Nagellack fixiert. Die Drehung der Schraube ist so gering, sodass man die Höhenveränderung durch das Gewinde sicher vernachlässigen kann. Ich würde das Zungengelenk zur Sicherheit von unten sichern. Später kommt man nicht mehr unter das Schutzblech, wenn die Weiche fertig eingeschottert ist.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Kleber für die preußischen Gleis und Weichen Mimosen

#582 von kpev , 30.03.2023 20:16

Hallo Frank,

Zitat von Frank1969 im Beitrag #581
Ich hatte überlegt, ob man eine M1 Mutter zur Höhenfixierung unter das Schutzblech schraubt und mit Nagellack fixiert. Die Drehung der Schraube ist so gering, sodass man die Höhenveränderung durch das Gewinde sicher vernachlässigen kann. Ich würde das Zungengelenk zur Sicherheit von unten sichern. Später kommt man nicht mehr unter das Schutzblech, wenn die Weiche fertig eingeschottert ist.

mein Gedanke war eher, dass man die Zungen dann wechseln könnte. Die sind vorne unter 0,05 mm dick. Wenn da etwas auffährt, entgleist usw. dann ist die Zunge vorne kaputt. Dann wäre es nicht zu wechseln, wenn die Zunge von unten gesichert ist. Man könnte so auch abgefallene Hakenschlösser leichter wieder befestigen. Also das hätte schon Vorteile, wenn die Zungen wechselbar wären.

Die eingefrästen laufruhigeren Pseudogelenke wären diesbezüglich aber definitiv unwechselbar, weil sie ja faktisch wie bei Weinert Federzungen sind nur eben mit eingefräster Feder die so dünn ist, dass es optisch wie ein Gelenk aussieht. Das ist dann ein weiterer Nachteil der alten Konstruktion, den es abzuwägen gilt, denn die sind vorne genauso dünn.

Daher ja auch meine Suche nach einem "Super-Kleber", der auf der einen Seite eine Weichen bombenfest auf dem Gummigranulat fixiert, aber auf der anderen Seite innerhalb kürzester Zeit lösbar wäre ohne dass ich dafür die ganze Anlage für Stunden unter Wasser setzen muss. Dann könnte man die Zungen von unten sichern.

Ich brauche so einen Wunderkleber, aber bisher habe ich nichts gefunden, was dem nahe kommt. Sowas ähnliches wie UHU in der gelben Flasche, wasserfrei mit Methylacetat/Aceton. Methylacetat und Aceton gehen natürlich nicht, die lösen das PMMA auf und nicht nur das Polyvinylacetat des UHU. Dein bevorzugten Klebemittel Baufan Latex Bindemittel werde ich mir auf alle Fälle besorgen und "chemisch anschauen", allerdings "altern" diese Kunststoffdispersionen eben (einziger Bezugspunkt zu Latex von diesen Latex freien Produkten) und werden dann mehr oder weniger unlöslich. Da man außer bei UHU gelb die genaue Zusammensetzung von wahrscheinlich keinem weiteren Kleber kennt wird es schwierig. Da muss man wohl selber ran.

Hier wurde ein "MOWI" Kleber benutzt. Klingt interessant. Das einzige was ich zu einem MOWI Kleber gefunden habe ist diese Darstellung in einem anderen Forum mit dem Thema "Schotter, Schwellen und Kleber". Aber was ist das nun für ein Kleber, der MOWI von Bruno? Kennt das jemand?

Jetzt wird sich eventuell zeigen ob die 15 Jahre Unilaufbahn zu irgendwas gut waren, es muss einfach etwas komplett reversibles geben im Bereich Klebstoffe

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Kleber für die preußischen Gleis und Weichen Mimosen

#583 von Johannes W , 30.03.2023 21:31

Hallo Wolfgang,
Mowi ist Polyvinyl Butyral. Ein Pulver, von dem 50g in 1Liter Brennspiritus eingerührt werden. Es wird im FREMO gerne benutzt. Bruno ist dort auch Zuhause. Er hat für den FREMO fantastische Modularrangements erbaut. Er bietet das Produkt für Fremo Mitglieder, in "haushaltsüblichen" Mengen abgepackt an. Bei Kremer Pigmente ist es auch zu haben https://www.kremer-pigmente.com/de/shop/...butyral-30.html. Besuche mal das Forum Projekte Lokbahnhof https://projekte.lokbahnhof.de/. Wenn du dort in der Suche "Mowi" eingibst, erhältst du viele Treffer und kannst dir ein Bild von den Eigenschaften des Materials machen.

Grüße
Johannes


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Kleber für die preußischen Gleis und Weichen Mimosen

#584 von kpev , 30.03.2023 22:24

Hallo Johannes,

Zitat von Johannes W im Beitrag #583
Mowi ist Polyvinyl Butyral. Ein Pulver, von dem 50g in 1Liter Brennspiritus eingerührt werden. Es wird im FREMO gerne benutzt. Bruno ist dort auch Zuhause. Er hat für den FREMO fantastische Modularrangements erbaut. Er bietet das Produkt für Fremo Mitglieder, in "haushaltsüblichen" Mengen abgepackt an. Bei Kremer Pigmente ist es auch zu haben https://www.kremer-pigmente.com/de/shop/...butyral-30.html. Besuche mal das Forum Projekte Lokbahnhof https://projekte.lokbahnhof.de/. Wenn du dort in der Suche "Mowi" eingibst, erhältst du viele Treffer und kannst dir ein Bild von den Eigenschaften des Materials machen.

ja super, vielen Dank für die Info. Das ging ja fix.

https://projekte.lokbahnhof.de/ scheint google ausgeschlossen zu haben, denn die Suche nach MOWI ergibt nichts. Was mich nur irritiert ist die ewig hohe Glasübergangstemperatur von Polyvinylbutyral 30 mit 68 Grad. Da ist Ponal besser = weicher und davon wird ja bereits abgeraten wegen Schallbrücken usw.. Aber es könnte natürlich sein, dass in großen Fremo Hallen Hall keine Rolle spielt. Und Ponal lässt sich auch nicht wirklich gut lösen, je älter die Klebung ist. Ponal ist also keine Lösung für mein Problem und scheidet für mich aus.

Sehr interessantes Material auf alle Fälle. Also halten wir fest MOWI Kleber ist eine 5%ige Lösung von Polyvinylbutyral 30 in Ethanol. Unlöslich in Wasser, daher zwingend in Ethanol zu lösen. Würde dann aber auch unbehandeltes Holz, MDF Platte usw. nicht aufquellen, falls mal der Untergrund nicht komplett wasserdicht abgesperrt ist. Das ist definitiv eine gute Eigenschaft. Preislich ist es jedenfalls extrem attraktiv, 3 Euro für die 50g Klebstoff und 3 Euro für den Liter Ethanol, also grob 6 Euro je Liter Schotterkleber / Weichen-auf-Gummigranulat-Kleber.

Aber dann kann man eigentlich auch aus dem UHU Flinke Flasche (33% ige Polyvinylacetat Lösung in Ethanol/Aceton/Ethylacetat) Nachfüllpack 150g in 1 L Ethanol reinrühren. Das habe ich rumstehen. Und das wäre dann deutlich weicher wenn es ausgehärtet ist und würde sich ebenfalls lösen lassen. Würde aber wahrscheinlich an Franks Baufan Latex Bindemittel nicht rankommen was die Glasübergangstemperatur angeht.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Kleber für die preußischen Gleis und Weichen Mimosen

#585 von Johannes W , 31.03.2023 08:37

Hallo Wolfgang,
du kannst im Forum suchen, indem du die die Lupe oben rechts anklickst. Dann kommt ein Eingabefeld. Ich habe es gerade probiert. Die Suche funktioniert auch für Nichtmitglieder.

Grüße
Johannes


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Kleber für die preußischen Gleis und Weichen Mimosen

#586 von Frank1969 , 31.03.2023 08:38

Hallo Wolfgang,

Zitat von kpev im Beitrag #584
https://projekte.lokbahnhof.de/ scheint google ausgeschlossen zu haben, denn die Suche nach MOWI ergibt nichts.


den Mowi hatte ich gar nicht auf dem Schirm und hier habe ich bei Johannes Link einen Test mit verschiedenen Klebern gefunden:
https://projekte.lokbahnhof.de/forum/ind...len-und-kleber/

Ich habe gerade eine Multiplexplatte recycelt und ca. 2m RocoLine Schienen/Weichen + Kork von ihr entfernt. Geklebt hatte ich alles unverdünnt mit dem Baufan Latexbinder und konnte mit einem breiten Spachtel die geklebten Schienen zerstörungsfrei ablösen. Nur 2 Schwellen habe ich ins jenseits befördert. Der Kork hat natürlich nicht überlebt. Es war für mich eine gute Erfahrung: Einerseits hat der Latexbinder ziemlich gut dauerhaft (3Jahre) geklebt, andererseits konnte ich problemlos die Schienen wieder ablösen und die Multiplexplattenoberfläche muss nur leicht geschliffen werden. Hinzu kommt, dass man den Latexbinder auf dem Kork nicht gesehen hat, da er glasklar trocknet.

Viele Grüße
Frank


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Epoche I Ratespiel - Bahnhöfe aus der Zeit 1900-1918

#587 von kpev , 01.04.2023 10:00

Hallo Stummis,

heute massives Off-Topic, aber es muss leider sein. Da ich ja nur per Zufall zum Modellbau gekommen bin und eigentlich ja früher nur interessiert war an Eisenbahngeschichte, wollte ich euch heute mal einen der schönsten Jugendstilbahnhöfe zeigen der erhalten geblieben ist. Das Ding ist in noch in Betrieb, wenn auch nur noch abgespeckt. Aber es sieht einfach traumhaft aus. Wo bin ich?

Viele Grüße

Wolfgang





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RE: Epoche I Ratespiel - Bahnhöfe aus der Zeit 1900-1918

#588 von Viktor , 01.04.2023 10:09

Hallo Wolfgang,

ich tipp mal auf Valencia!?

Gruß
Viktor


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
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RE: Epoche I Ratespiel - Bahnhöfe aus der Zeit 1900-1918

#589 von Frank1969 , 01.04.2023 10:11

Hallo Wolfgang,

ich weiß nicht, welcher Bahnhof dass ist, aber er sieht toll aus! Wäre die Lampe nicht eine gute Fingerübung für einen 3D-Druck

Viele Grüße
Frank


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RE: Epoche I Ratespiel - Bahnhöfe aus der Zeit 1900-1918

#590 von Joschu , 01.04.2023 13:27

Hallo Wolfgang,

Ich tippe mal auf den ehem. Kaiser-Franz-Josef-Bahnhof, umgebaut zum Prager Hauptbahnhof.

Gruß
Achim


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RE: Epoche I Ratespiel - Bahnhöfe aus der Zeit 1900-1918

#591 von kpev , 01.04.2023 18:30

Hallo Stummis,

ich bin in der Tat in Valencia, Viktor liegt richtig. Der Nordbahnhof, der im Süden der Stadt liegt. Die haben Humor in Valencia. In jedem Fall auch für nicht Eisenbahninteressierte einen Abstecher wert. Heute noch ein paar neue Bildchen von diesem Bahnhof und ich verabschiede mich morgen früh von Valencia, dann in Richtung ehem. Kaiser-Franz-Josef-Bahnhof, umgebaut zum Prager Hauptbahnhof... und das ist wirklich so! Woher wusstest du das Achim?

Aber nur 9 Minuten bis zur Lösung. Oder Viktor war auch schon mal hier und musste gar keinen Bildabgleich machen. Das letzte Bild ist für Frank.
Viele Grüße

Wolfgang





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RE: Epoche I Ratespiel - Bahnhöfe aus der Zeit 1900-1918

#592 von Frank1969 , 01.04.2023 20:19

Hallo Wolfgang,

ich hatte auch versucht, den Bahnhof zu identifizieren. Bin aber kläglich gescheitert. Die Buchstaben RD links auf einem Bild hatten schon auf Norden hingewiesen. Gare du Nord war es aber nicht.
Welch ein unglaublich schöner Bahnhof! Wahnsinn!
Danke für das Gute Reise Bild auf Griechisch mit den altmodisch wirkenden Endungen der Schriftsprache, die zum Glück 1976 abgeschafft wurde:-)

Viele Grüße
Frank


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RE: Epoche I Ratespiel - Bahnhöfe aus der Zeit 1900-1918

#593 von Viktor , 02.04.2023 09:21

Hallo Wolfgang,

nein, ich war leider noch nicht dort. Habe mich aber die letzen Wochen mit der RENFE beschäftigt ...

Hast Du denn noch mehr so wunderbare (off-topic) Fotos (aus Spanien)?

Gruß
Vikor


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Preußische Gleiswüste in Epoche I - Fräsanleitung 1:7 Gelenkzungen

#594 von kpev , 05.05.2023 14:46

Hallo Viktor,

Zitat von Viktor im Beitrag #593
Hast Du denn noch mehr so wunderbare (off-topic) Fotos (aus Spanien)?
ich bin dir noch eine Antwort schuldig. Nein, weitere spektakuläre Bahnbilder aus Valencia habe ich keine. Aber wenn ich mal wieder die Gelegenheit habe, so ein bahntechnisches und bahnkünstlerisches Meisterwerk aus der Epoche I zu besuchen, dann werde ich es hier Offtopic vorstellen.



Hallo Stummis,

ein kurzes Lebenszeichen, viel Zeit habe ich nicht aktuell, und die Fräsreihenfolge der Zungen ist doch nicht ganz so einfach, wie ich mir das gedacht habe. Heute werde ich nur mal die "Code 124 Klötze" vorstellen, damit ihr seht wie ich das mache. Im Prinzip trivial, wäre da nicht das "Verbiegen" nach der Fräsung. Man muss die Vollprofilschiene in jedem Fall ein klein wenig richten. Die Schiene wird durch die thermische Belastung des Fräsens oben "länger" und biegt sich daher leicht auf, wenn man sie aus dem Fräshalter entnimmt.

Der Fräshalter wird ebenfalls als "Löthalter" benutzt und besitzt eine Aussparung für die Schraube M1 an beiden Enden. Für Code 60 Vollprofil wird man eventuell auch am Fuß noch 0,1 mm wegnehmen müssen, daher kann man das Bullhead Code 124 Profil auch umgekehrt einspannen, solange der Kopf noch dran ist.

Man kann auch von oben den Kopf abfräsen, aber seitlich finde ich es aktuell etwas besser. Es geht etwas schneller und man nutzt auch die Seite des Fräsers, so dass sich nicht nur die Stirnschneiden abnutzen. Ich bin noch unschlüssig was wirklich besser ist.

Heute nur mal Bilder aus sketchup. Wann und ob ich die Muße finde echte Bilder zu machen weiß ich noch nicht. Auf alle Fälle sind die Zungen doch interessant, weil das Laufverhalten nicht so viel schlechter ist und die anderen Schienen dann wirklich sehr einfach herzustellen sind.

Eventuell muss ich auch mal eine Code 60 Weiche mit solchen Zungen probieren. Dort wären die Zungen dann nur 1,1 bis 1,2 mm hoch. Die Gleitstühle könnten das Profil nur seitlich halten und nicht drüber gehen.

Viele Grüße

Wolfgang






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zuletzt bearbeitet 05.05.2023 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Fräsanleitung 1:7 Gelenkzungen

#595 von kpev , 09.05.2023 22:15

Hallo Stummis,

ich habe heute noch einmal schnell so eine Zunge gefräst und diesmal auch viele Fotos gemacht und diesmal auch mit den 1. "echten" Fräshaltern und nicht nur irgendwie eingespannt. Damit sollte man eine brauchbare Fräsanleitung hinbekommen, die auch schön bebildert ist. Hier nun die Bilder mit Erklärungen für den ersten Schritt der Fräsung.

So sehen sie in echt aus die Fräshalter und Löthalter für den ersten und letzten Schritt der Zungenproduktion. Man kann damit natürlich auch 1:9 Zungen "vorbereiten". Daher habe ich die jetzt mit Code 124 beschriftet, da sie ja nicht spezifisch für eine Zunge 1:7 gemacht sind sondern für alles mögliche, was man mit Code 124 anstellen kann. Hoffentlich wird dieses Bullhead Profil noch lange verfügbar bleiben. Die Löcher für die Verschraubungen braucht man nicht unbedingt. Ich hab sie jetzt einfach pauschal mal eingebaut in alle Halter der 3. Generation.

Eine andere sinnvolle Möglichkeit zu einer Vollprofilschiene zu kommen habe ich bisher nicht gefunden. Auch die Neusilber Profile die man als Ausgangsmaterial hernehmen kann sind sehr limitiert. Sofern jemand von euch zuhause von Sommerfeld Neusilber Profile hat für Oberleitungen zum Selbstbau, da würden mich die genauen Querschnitte interessieren.


Für den ersten Schritt bereite ich immer ein 40 mm Stück vor. Dann habe ich 2 Versuche für die einzige komplizierte Fräsung in dieser Sequenz, nämlich die Fräsung Nr. 2, die ich dann demnächst hier zeige. Bisher habe ich die 2,8 mm "Schicherheitszuschlag" aber nicht gebraucht und die werden dann beim Auf-Länge-Bringen eben entfernt, denn die Zunge hat am Ende der Prozedur genau 37,2 mm Länge. Hier im Bild sieht man schön die Aussparung für die M1 Schraube, die dann ganz am Ende angelötet wird. Eben auch ein "Löthalter" dieser Fräshalter.


Sieht komisch aus wie ich fräse, aber es geht etwas schneller und man kann dafür auch gut Fräser hernehmen, die schon nicht mehr ganz so toll im Fräsbild sind, weil vielleicht eine Ecke schon abgebrochen ist, also Fräser, mit denen man ein Herzstück nicht mehr fräsen sollte, wo aber die Seitenschliffe eben immer noch messerscharf sind, denn die werden beim Herstellen der Herzstücke ja nicht beansprucht. Wenn man von oben abträgt muss man 15x 0,1 mm verfahren, seitlich ist es etwas weniger, nur 12x 0,1 mm (0,4 mm für den überstehenden Kopf und 0,8 mm für den Steg). Je weniger man kurbeln und zerspanen muss, desto besser!


Hier ist man fertig. Wenn man das Gleisstück entnimmt und es hat noch 1,60 mm, dann kann man es ohne Probleme erneut einlegen und die letzten 0,05 mm von oben über die ganze Breite entfernen. 1,55 mm ist der Zielwert. 1,55 gibt auch der Fräshalter vor. Wenn weiße Plastikspäne fliegen, ist man zu tief. Das gesamte hintere Stück des überstehenden Schienenkopfes bleibt übrig und muss nicht zerspant werden, sobald man den 0,8 mm breiten Schienensteg durchtrennt. Das sind rechts und links jeweils 0,4 mm. Es wäre klasse, wenn es eine Möglichkeit gäbe die gesamten Profile auf einmal auf 1,55 mm Höhe zu bringen, z.B. mit einer CNC Fräse. Aber keine Ahnung ob das so präzise gehen würde und wie man dann ein langes Profil exakt festhält. Dieser Schritt dauert mit Abstand am längsten bei der Herstellung der Zunge!!! 70% der Zeit...


Und so sieht es dann aus, nach der ersten Fräseinheit. Ein 40 mm langes Stück Code 60 Vollprofil mit 1,55mm Höhe. Die Kanten oben werden noch gebrochen mit 500er Schmirgelpapier. Sieht man im Bild nicht. Habe ich aber hier schon gemacht. Und jetzt muss ich wieder Schulungsunterlagen wälzen, damit ich irgendwann vielleicht doch Heizer werden kann

Viele Grüße

Wolfgang


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zuletzt bearbeitet 10.05.2023 | Top

RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Fräsanleitung 1:7 Gelenkzungen

#596 von apras , 10.05.2023 11:56

Hallo Wolfgang

Es ist gut zu sehen, dass es weiter geht. Deine Beiträge sind für mich sehr lehrreich, und ich lese bestimmte Teile immer wieder und lerne ständig dazu.

Zitat von kpev im Beitrag #595
Je weniger man kurbeln und zerspanen muss, desto besser! ...
Es wäre klasse, wenn es eine Möglichkeit gäbe die gesamten Profile auf einmal auf 1,55 mm Höhe zu bringen, z.B. mit einer CNC Fräse. Aber keine Ahnung ob das so präzise gehen würde und wie man dann ein langes Profil exakt festhält.


Wenn ich dich richtig verstehe, fragst du dich, ob es möglich ist, 15 x 0,1 mm "automatisch" mit einer CNC-Fräse wegzufräsen. Da ich meine Profile selbst mit der CNC-Maschine fräse, hoffe ich, die Antwort darauf geben zu können.

Ich selbst fräse zum Beispiel meine Weichenzungen über 80 mm mit der CNC-Maschine. Grundsätzlich kann ich einen Knopf (Makro) drücken, woraufhin die Maschine auf einer Länge von 80 mm des Profils mehrmals 0,05 mm tief wegfräst. Das funktioniert gut.

Die Genauigkeit meiner CNC-Maschine beträgt problemlos 1/100 mm, d. h. wenn ich eine bestimmte Position erneut anfahre, komme ich innerhalb von 1/100 mm wieder an dieselbe Stelle.
Das Problem ist jedoch, dass ich das nächste Profil nie so befestigen kann, dass es wieder auf 1/100 mm mit dem vorherigen übereinstimmt. Ein neues Profil kann sich in der Position um 1/20 bis zu 1/10 mm vom vorherigen unterscheiden, insbesondere in der Höhe. Ob das an den Metallspänen liegt oder an etwas anderem, weiß ich nicht genau.

Bei den Weichenzungen (und anderen Profilen) positioniere ich daher die Oberfräse etwas oberhalb des Profils (mindestens 1/10 mm) und fräse es in seiner gesamten Länge. Wenn alles gut geht, berührt die Fräser das Profil noch nicht. Dann gehe ich einen kleinen Schritt nach unten (0,05 oder 0,02 mm) und fräse erneut über die gesamte Länge. Das wiederhole ich so lange, bis ich höre, dass der Fräser das Profil berührt hat und somit "auf Höhe" ist. Dieser Vorgang ist immer ein einziger Knopfdruck (Makro).

Wenn die Fräser auf der richtigen Höhe ist, drücke ich einen zweiten Knopf (Makro), und der Rest wird "automatisch" weggefräst. Die Tiefe ist jedes Mal genau richtig, und ich muss sie nicht noch einmal überprüfen. Die Genauigkeit hängt vom ersten Schritt ab.

Ich werde sehen, ob ich nicht eines Tages selbst ein Video über meine Vorgehensweise und Erfahrungen mit dem (CNC-)Fräsen von Schienenprofilen machen kann. Vielleicht ist das ja wieder für jemand anderen nützlich.

Viele Grüße
Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Fräsanleitung 1:7 Gelenkzungen

#597 von kpev , 10.05.2023 12:54

Hallo Aiko,

das Abfräsen des Bullhead Code 124 auf 1,55 mm Höhe mit der MF70 dauert wirklich ziemlich lange und es ist schade, dass ich sowas nicht schneller im Sinne von Massenproduktion machen kann. Leider habe ich keine CNC Fräse und auch keinen Platz für sowas. Ich verfolge ja deine Fäden und sobald du dort ein Video einstellst, schaue ich mir das sofort an.

Mir würde sowas vorschweben wie eine massive Platte der CNC Fräse (wie dick ist sowas?) und auf die befestigt man ultra genau in der Höhe x 380 mm Code 124 und fräst das in einem Aufwasch auf 1,55 mm runter. Klar man könnte sehr viele solcher Fräshalter drucken, alle mit Profilen befüllen und untereinander verschrauben und diesen Block dann auf die CNC Fräse..... hmm... das könnte man natürlich wirklich machen.... Da muss ich doch mal meinen Druckdienstleister fragen. Der fräst auch Prototypen...

Das könnte dann so aussehen, habe ich jetzt grob hinskizziert in sketchup. Natürlich nicht genau so, denn dafür muss man klären wie die genauen Schraubenmaße sein müssten die so etwas festhalten. Aber vom Prinzip quasi "Kleineisen" aus Resin-3D Druck. Das passt auf eine Druckplatte so und wäre geeignet 8x 380 mm Code 124 per CNC auf 1,60 oder 1,55 mm zu bringen. Aus einem Profil kann man 9 Weichenzungen machen. 8x9 = 72 Zungen = 36 Weichen 1:7. Da werde ich mal nachhaken ob sowas geht! Das würde sehr sehr viel Zeit sparen. Selbst wenn man es nur auf 1,7 mm bringt wäre das schon genial.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Fräsanleitung 1:7 Gelenkzungen

#598 von Frank1969 , 10.05.2023 13:47

Hallo Aiko, Hallo Wolfgang,

ich freue mich immer ganz uneigennützig, wenn es hier weitergeht. Als ich die Code 124 Halter sah, war mein erster Gedanke „kann man den Kopf nicht erstmal mit einer z.B. Tischkreissäge abtrennen?“ 12-15 mal hin und herkurbeln ist zwar sehr meditativ und nach einem Unterrichtstag manchmal sicher auch sinnvoll…Aber bei der Menge an Zungen schnell nervig. Zum Halten des Profiles könnte man die Fräshalter benutzen, aber irgendwie behagte mir die Idee nicht, meine Finger so nah an der Trennscheibe zu haben.
Für solche Halter:

Zitat von kpev im Beitrag #597


die Fräsbahnen zu erstellen sollte kein Problem sein und man könnte einen Nullpunkt auf den Halter zeichnen. Die Ungenauigkeit beim Befestigen des Halters in der Horizontalen kann man ja im Fräsprogramm mit einrechnen. Ist ja egal, wenn der Fräser 3-4x umsonst Bahnen zieht. Die genaue Höhe legt man ja mit dem Setzen des Nullpunktes fest.
Andererseits kam mir die Idee, denn nicht jeder hat eine CNC-Fräse, einen Tellerschleifer zu benutzen. Den Code 124 Halter zum Festhalten des Profiles benutzen, um mit dem Tellerschleifer den größten Teil des Kopfes zu entfernen und anschließend den Feinschliff an der Proxxon MF-70 durchführen. Das sollte schneller gehen als 12x Kurbeln an dem kleinen Rädchen der MF-70.

Viele Grüße
Frank


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Fräsanleitung 1:7 Gelenkzungen

#599 von apras , 10.05.2023 14:38

Hallo Wolfgang, Hallo Frank

interessante Idee. Natürlich ist alles möglich, aber ob das Fräsen aller Profile auf einmal auch Zeit spart, ist eine andere Frage. Ich fand das Video von Weinert's Mein Gleis gerade deshalb so interessant, weil auch Weinert mit relativ einfachen Mitteln jedes Profil einzeln fräst. Allerdings verwenden die einen sehr schönen Fräshalter aus Metall und eine bessere Fräse, als ich sie habe, die auch höhere Drehzahlen schafft. Außerdem ist die Fräsmaschine von Weinert viel stabiler als meine eigene Holzfräse.

Meine Maschine hat eine Opferplatte von (etwas weniger als) 375 x 375 mm. Im Prinzip ist sie etwas größer, aber wegen der Endschalter verliere ich ein paar Millimeter. Die Opferplatte ist eine MDF-Platte mit einer Dicke von (wenn ich mich richtig erinnere) 18 mm (ich verstehe übrigens nicht ganz, warum du nach der Dicke fragst; das ist doch sowieso egal?).

Das erste Problem ist, dass die Opferplatte nie 100%ig waagerecht ist. Das lässt sich aber beheben, indem man sie zunächst ganz flach fräst. Ich denke, danach sind 1/20 mm Höhenunterschied erreichbar. Die Z-Achse ist dann "ausgerichtet".

Das zweite Problem ist, dass die Vorrichtung genau parallel zur X/Y-Achse montiert werden muss. Das ist, besonders wenn die gesamte Breite genutzt wird, recht schwierig. An sich lassen sich etwaige Differenzen wieder ausgleichen, wenn bei der X-Verschiebung von 380 mm auch eine kleine Verschiebung von einigen Zehntelmillimetern auf der Y-Achse stattfindet. Die CNC-Maschine hat damit kein Problem. Ich selbst fräse Profile über eine Länge von nur 100 mm, aber 380 sollten auch möglich sein.

Wenn allerdings mehrere Fräshalter aufgespannt werden müssen, wird es schwierig, sie alle sauber parallel zu bekommen. Ich würde dann viel lieber eine große 3D-Platte drucken, auf der die verschiedenen Fräshalter liegen. Wenn ein großer 3D-Druck nicht möglich ist, dann vielleicht 2 (oder 4), aber zumindest so wenig wie möglich. Ich kann mir vorstellen, dass auch ein Filamentdrucker (der oft größere Teile drucken kann) genug Präzision für Fräshalter hat.

Ich habe kürzlich 32 Weichenzungen gefräst (fragen nicht warum ), und die meiste Zeit war in der Vorbereitung, d.h. Fräshalter und G-Code-Befehle für die Steuerung erstellen, sowie testen. Danach ist das Fräsen einer Weichenzunge recht schnell erledigt (2 Minuten?) und ich muss nur noch zuschauen. Die Zeit nutze ich dann, um das Ergebnis zu überprüfen und noch etwas zu schleifen. So geht die Produktion größerer Stückzahlen eigentlich recht schnell.

Ich hoffe, dass dies für dich von Nutzen ist. (Übrigens habe ich gerade in deinen früheren Beiträgen gefunden, welche Rillenweiten du für das Doppelter Herzstück verwendest. Diese Information hilft mir wieder sehr ).


Viele Grüße
Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Fräsanleitung 1:7 Gelenkzungen

#600 von kpev , 11.05.2023 13:09

Hallo Stummis,

Zitat von apras im Beitrag #599
interessante Idee. Natürlich ist alles möglich, aber ob das Fräsen aller Profile auf einmal auch Zeit spart, ist eine andere Frage.
doch, es spart Zeit. Eine ganze Menge, denn ich muss es nicht machen... nur zahlen

Ich kriege im Idealfall "fast" fertige Profile mit 1,60-1,65 mm Höhe die ich dann nur noch auf 1,55 mm bringen muss, also einmal drüberfahren. Und so habe ich es final gestern nach Absprache mit meinem Druckdienstleister bestellt. Es sind unter dem Schienenfuß Aussparungen hinzugekommen, damit die Schienen hier wirklich geklemmt werden und alle Halter als ein Teil gedruckt werden können. Ansonsten wäre alleine die Montage eine Sisyphusarbeit gewesen.

Ich hoffe Heikos (Der Wedeler) Betonkanäle sind dann schon fertig und ich komme gleich dran. Bin sehr gespannt ob das so geht.

Viele Grüße

Wolfgang


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