Lang, schmal und schräg.

#1 von Klaus13 , 22.02.2022 17:36

Moin,
nachdem ich vor 8 Jahren meine dritte und letzte C-Gleisanlage abgebaut habe, starte ich jetzt einen Wiedereinstieg. Im Gegensatz zu früher habe ich jetzt berentet weit weniger Geld, dafür aber mehr Zeit. Zum Glück verfüge ich über viel Material, also C-Gleise, k83 Decoder, K84, S88 usw. Dazu eine CS2 der ich als erste Amtshandlung ein Update verpasst habe. Ziel ist es, eine altersgerechte Anlage zu bauen, da ich mit meinen fast 65 Jahren und 1,92 m absehbar nicht mehr beliebig unter der Bahn herumkriechen möchte.
Da ich in einer kleinen Reetdachkate ohne Keller wohne, beschränkt sich der möglich Raum auf ein Zimmer, das an der langen Seite eine Schräge hat, die in 75 cm Höhe beginnt. Die Anlagenlänge beträgt 4 m, die Tiefe an den Wendeseiten 1,10 und 1,40 m, dazwischen 1,0 m. Nach Wochen der Planung mit WinTrack ist folgender Gleisplan herausgekommen.
Bild entfernt (keine Rechte)
Die zwei Gleise an der Hinterkante sind ein kleiner Schattenbahnhof, die dünne Linie davor zeigt die Position der Kulisse. Einen weiteren Schattenbahnhof wird es aus "Altersgründen" (s.o.) nicht geben. Bevor jemand fragt: Der Schattenbahnhof liegt also unter der dachschräge, hat aber noch deutlich Abstand, so dass ich zur Not von unten hinten hineingreifen kann. Gewiss nicht ideal, aber eine andere Lösung sehe ich nicht. Gleichzeitig ist der eingreifbare Bereich vor der Kulisse gut 82 cm tief, also gut erreichbar.
Lange habe ich über Automatikbetrieb nachgedacht. Den wird es abgesehen von einem kleinen Pendelzug nicht geben. Der Pendelzug wird den kleinen Haltepunkt rechts mit dem kleinen Bhf in der Mitte verbinden. Zwei der drei Bahnhofsgleise werden mit einem Bremsmodul versehen und der Schattenbhf natürlich mit einer entsprechenden Automatik. Das war es dann, ansonsten fahre ich von Hand. Mein Schwerpunkt liegt diesmal ohnehin eher auf dem Modellbau und der Gestaltung.
Stand der Dinge. Der Unterbau in Rahmenbauweise ist fertig, die Höhe der Ebene 0 ist 93 cm über dem Boden. Die Dekoder, Stromverteiler usw. plane ich alle auf ausklappbare Bretter zu montieren, die auf der Vorderseite der Anlage ausschwenkbar sind. So kann ich bequem im Sitzen arbeiten. Ich muss nur noch das Problem lösen, die Kabel sicher in Schleifen zu verlegen, damit sie ohne Schaden das Ausschwenken mitmachen .
Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)
Das war es bis hierher. Ich werde von Zeit zu Zeit berichten, wie es weitergeht.
Gruß Klaus


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RE: Lang, schmal und schräg.

#2 von Meteor , 22.02.2022 17:53

Moin Klaus,

eine altersgerechte Anlage ist schon sinnvoll. Die sollte dann auch dauehaft bleiben. Daher würde ich 3 Punkte vor dem eigentlichen Bau noch mal angehen.

1. Die Nutzlänge im Bahnhof ist nicht besonders.
2. Der Schattenbahnhof ist zwar doppelt so lang, aber was nützt das, wenn dort die gleichen Züge stehen?
3. Rechts im Bereeich der Kehrschleife sind die Bahnhofszufahrten schon sehr gestückelt und mit S-Kurven gespickt. Das ist lauftechnisch nicht schön.

Auf die Realisierung bin ich gespannt. Erzähl uns doch bitte auch etwas zum Betriebskonzept. Was soll da fahren? Was ist das für einen Gegend, was passiert da? Rein aufgrund des Gleisplans hab eich davon noch keine Vorstellung.


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Lang, schmal und schräg.

#3 von Klaus13 , 22.02.2022 20:53

Zitat von Meteor im Beitrag #2

Auf die Realisierung bin ich gespannt. Erzähl uns doch bitte auch etwas zum Betriebskonzept. Was soll da fahren? Was ist das für einen Gegend, was passiert da? Rein aufgrund des Gleisplans hab eich davon noch keine Vorstellung.


Moin Stefan,
danke für das Feedback. Ich bin im Grunde eher der Spielbahner, liebe es aber auch, Details nachzugestalten. Meinem Hang, Technik in max. Anwendung zu präsentieren, kann ich mittlerweile gut widerstehen. Fahren soll da z.B. mein Schienenbus von A nach B als Pendelzug. Daneben möchte ich mit kleinen Loks rangieren können, obwohl mir dafür wirklich der Platz fehlt. Dass die Bahnhofsgkleise zu kurz sind, ist mir bewußt. Aber wie soll ich die länger machen, wenn kurz danach schon wieder die Wende angesagt ist? Ich habe mich schon darum bemüht, den Radius R1 zu vermeiden. Beinahe unerwähnt lasse ich mal, dass mein Vater mir nach dem Abbau seiner letzten Anlage einen "Rheingoldexpress" übergeben hat. Wo sollte ich die realistisch fahren lassen? Mein Vater ist übrigens jetzt 91 und leider einfach nicht mehr in der Lage, eine Modellbahn zu betreiben.
Die gewundene Zufahrt zum Bhf stört mich auch. Ich habe aber keine bessere Lösung gefunden, ohne die Gleislängen im Bhjf weiter zu begrenzen. Der Platz ist schon sehr eingeschränkt.
Gruß Klaus


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RE: Lang, schmal und schräg.

#4 von V100 Fanboy , 22.02.2022 22:14

Hallo Klaus,
im Forumsbereich Anlagenplanung gibt es Gleisplan-Vorschläge.

Da ist eine Rechteckanlage mit 4m x 1m, mit der ich selber auch schon geliebäugelt habe,
daher kenne ich die so genau und musste bei Deinen Möglichkeiten sofort daran denken.

Plansammlung R-Anlagen mit Märklin C-Gleis (32) (2)

Nur als Anregung gedacht, mein Eindruck ist das der Gleisplan zu Deinen Wünschen (Spielen, Rangieren, lange Züge...) besser passen könnte
Und Dir bei annähernd gleicher Zugänglichkeit etc. mehr zu bieten hat.

Nachtrag: Sorry, ich habe übersehen das Du eine Dachschräge hast. Dann passt das mit so vielen Ebenen nicht. Vielleicht kannst Du Dir ja trotzdem das ein- oder andere von dem Plan im sichtbaren Bereich abschauen bzw. kannst evtl. 2 Ebenen umsetzen.


Beste Grüße,
Rainer


 
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RE: Lang, schmal und schräg.

#5 von Paul60 , 23.02.2022 05:03

Hallo Klaus,

zunächst einmal danke für die Bilder und die Gedanken, die Du Dir gemacht hast. Mit dem Ansatz, einen Schienenbus, einen Pendelzug und Rangierarbeiten betreiben zu wollen, ist alles gut für mich nachvollziehbar und durchdacht. Deine bisher gezeigten, guten handwerklichen Ausführungen und der dafür zur Verfügung stehende Platz unterstützen den gewählten Ansatz.
Von mir kommt deshalb nur eine Kleinigkeit als Anregung. Mir sind die S-Kurven ebenfalls aufgefallen. Außerdem könnte die rechte rechteckige Tischkante, die vor dem Zimmerausgang in den Raum hineinragt, Probleme bereiten. Ich würde an der Kante schon mal im Betrieb gerne "hängenbleiben". Wie wäre es, wenn Du mit einem kleinen dreieckigen Brettchen diesen Winkel ausfüllen (abrunden) würdest? Das Brettchen muss gar nicht zwangsläufig gleichschenklig sein oder aus graden Schnitten bestehen. Optisch wie ergonomisch wäre diese kleine Änderung ein großer Gewinn und die S-Kurven an dieser Stelle könnten entfallen.
Wenn Du an der Idee noch zweifelst, kannst Du aus einem Reststück ein passendes Holzbrettchen zurecht sägen und mal provisorisch anbringen (alles zusammen 30 Minuten Arbeit mit Brettchen suchen, sägen und provisorisch zur "Anprobe" befestigen mit z.B. Packband). Noch schneller und flexibler geht die "Anprobe" mit Pappe, Klebeband und einer Schere. Den Umgang mit Pappe zum provisorischen Modellbau habe ich in meiner betrieblichen Praxis häufiger bei neuen Anlagen in Unternehmen gesehen. Auf Neudeutsch heißt das Mock-Up.
Weiterhin viel Freude und Erfolg bei Deiner Anlage!

Viele Grüße

Paul


Hier geht es zu meinem kleinen Projekt: Meine Parkettbahn Norddeich Mole Spur 1


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RE: Lang, schmal und schräg.

#6 von Meteor , 23.02.2022 08:33

Moin Klaus,

Dein Konzept ist soweit nachvollziehbar. Spielen ist ja legitim. Jede kleine Eisenbahn ist ein Spiel, wer dabei die Modellbahn betont, entnimmt mehr von seinen Regeln beim Original, wer Spielbahn sagt, macht seine Regeln eher selber. Aber in gewisses Regelwerk muß sein, sonst wird die Sache schnell langweilig...

Sieh mal hier, ich habe eine kleine Änderung eingebaut:


Mit dem Schwerpunkt auf Rangieren - Zerlegen und Neubilden von Nahgüterzügen sollte hier einiges gehen. In Geradeaus-Stellung reichen die Bahnhofsgleise dann vermutlich auch für den Rheingold.

Sind jetzt nur so ein paar Ideen, entscheiden mußt Du das alleine. Du machst die Regeln für Deine Eisenbahn, ganz klar.


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Lang, schmal und schräg.

#7 von Klaus13 , 23.02.2022 17:10

Moin,
Danke für die vielen Rückmeldungen und vor allem die Gedanken, die ihr euch gemacht habt. Ich versuche mal einzeln drauf einzugehen.

Zitat von Paul60 im Beitrag #5

.....
Wie wäre es, wenn Du mit einem kleinen dreieckigen Brettchen diesen Winkel ausfüllen (abrunden) würdest? ....
Paul


An solche Brettchen habe ich auch schon gedacht. Auf der linken Seite wird es das auch geben, da sind es ja nur 10 cm Tiefe. Rechts hätte es en Nachteil, dass ich auch mit meinen langen Armen die hintere Rechte Ecke nicht mehr gut erreichen würde. Das ist so schon grenzwertig, Dort wird es eine flache Erhebung geben, auf der ein Dorf stehen soll. Ich werde die Bergkuppe wohl als Modul bauen, also einfache eine Platte, die ich als Ganzes abnehmen kann. Die Übergänge, also die Schnittkannte muss ich mit Büschen etc. entsprechend kaschieren. Damit sollte die Abrundung rechts auch machbar sein.

Zitat von Meteor im Beitrag #6

....
Sieh mal hier, ich habe eine kleine Änderung eingebaut:


Mit dem Schwerpunkt auf Rangieren - Zerlegen und Neubilden von Nahgüterzügen sollte hier einiges gehen. In Geradeaus-Stellung reichen die Bahnhofsgleise dann vermutlich auch für den Rheingold.

Sind jetzt nur so ein paar Ideen, entscheiden mußt Du das alleine. Du machst die Regeln für Deine Eisenbahn, ganz klar.


Das ist ja eine spannende Änderung, da bin ich gar nicht drauf gekommen! Einen Haken hat die Sache: das von Dir eingefügte Gleis muss eine Steigung haben (die Zahlen sind die Höhen). Ein Bahnhofsgleis mit Steigung ist irgendwie komisch, oder? Im Grund ist die Brücke im blauen Gleisbereich das Problem, deren Höhe ich nur dann mit erträglicher Steigung erreiche, wenn die hinteren Gleise rechts schon auf ca. 40 mm liegen. Von dort in die Kurve unter dem "Berg" bis hinauf auf die Brücke bleibe ich dann bei ca. 3 % Steigung. Aber ich setze mich nochmal hin und verfeinere das nach Deiner Anregung, für die ich mich bedanken möchte. Die Überkreuzung mit der Brücke ist ein Schwachpunkt des Plans. Aber noch ist keine Trasse gesägt.
Im Moment bin ich vollauf damit beschäftigt, probeweise einen automatischen Zugwechsel für die beiden verdeckten Gleisen aufzubauen. Erstaunlich, was man in 8 Jahren alles vergisst, die Funktionen der CS2 betreffend.

Gruß Klaus


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RE: Lang, schmal und schräg.

#8 von Klaus13 , 20.12.2022 15:37

Moin zusammen, nachdem mein Sommerhobby nun endgültig in den Winterschlaf geschickt wurde, habe ich mich wieder meiner Modellbahn zugewendet. Inzwischen sind die Trassen provisorisch eingebaut, so dass ich den Fahrbetrieb testen kann. Ein paar kleine Änderung zum ursprünglichen Gleisplan gibt es schon. Das S-Geschlängel auf der rechten Seite bekomme ich aber nicht so ganz weg. Ich habe lange überlegt, ob ich wieder mit Spantenrissen arbeiten soll. Vermutlich wird es eher so bleiben, wie es jetzt auf dem Bild zu sehen ist. Den Landschaftsbau werde ich dann wohl mit Styrodur machen. Inwieweit ich mir hier noch eine Zugänglichkeit von unten erhalten möchte, muss ich noch entscheiden, Stichwort: Weichenantriebe von unten ausbaubar. Die großen Platten, auf denen jetzt die Bahnhofsgleise liegen, werde ich noch etwas ausschneiden. Jetzt wird erstmal gefahren, dann kommt der Geländeteil rechts mit den noch fehlenden Gleisen ins Dorf und die Verkabelung kann beginnen.
Gruß Klaus

Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen

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