Zitat von X2000 im Beitrag #2250Zitat von Schwanck im Beitrag #2249
Moin,
für mich wäre es eine Revolution des C.Gleises wenn es für die Radien R3, R4 und R5 Übergangsbögen gäbe. Die könnten einen Bogenwinkel von 15 ° haben und die Länge des 30 °-Bogengleises aufweisen. Damit könnte erreicht werden, dass selbst für 30 cm lange Wagen auf die Kinematik der Kurzkupplungen versichtet werden könnte; allerdings sind dann Federpuffer notwendig. Mir ist jedoch vollkommen klar, dass der "normale" Modellbahner mit den Übergangsbögen nicht klar kommen würde und sie deshalb nicht braucht. Das bedeutet, dass es sie wohl nicht geben wird und "echte" Modellbahner weiter zu den Bastellösungen (Einschneiden der Böschungen) greifen müssen. Der, der es wirklich will, kann sich fast immer helfen.
Das ist realitätsfern. Übergangsbögen kann man sich mit dem 24912 bauen, was auch hier mehrfach beschrieben wurde. Da ein Großteil der Modellbahner nie ohne die kleine Radien R2 und oft R1 auskommt, ist der Verzicht auf die Kinematik nicht machbar.
das ist nicht nur realitätsfern, sondern annähernd unmöglich.
Echte, wirkliche Übergangsbögen, so wie @Schwanck sie meint, haben keinen Radius, sondern sind ein sich kontinuierlich verändernder Übergang von der Geraden auf den Bogen. Theoretisch wäre es sehr gut, so etwas zu haben, denn die harte übergangslose Einfahrt in den Bogen sieht leider jedes einzelne Mal ziemlich unorganisch aus, aber es würde das Raster des C Gleis unglaublich aufblähen.
Wenn man für Flexgleis solche Übergänge konstruiert, dann plant man erstmal simpel mit einem Kreisbogen, dann wird der Bogen von der Geraden gelöst und sein Radius um ~9mm verkleinert (keine Ahnung warum es genau 9mm sind, habe das nicht hinterfragt, aber der Bogen muss eben verkleinert werden, damit man Luft bekommt, den Übergang zu bauen) und konstruiert dann aus einen Teil der Geraden und dem Anfang des Bogens den "klothoidalen" Übergang in den Bogen. (Wenn man so etwas mit Flexgleis baut, in der realen Welt, ohne Plan, dann macht man das einfach solange, bis es gut aussieht und passt.)
Edit, da es immer mal wieder gelesen wird: Eine Klothoide ist eine Kurvenform, die sich stetig zuzieht. Sie entsteht zum Beispiel, wenn man mit einem Auto bei konstanter Fahrgeschwindigkeit anfängt mit konstanter Geschwindigkeit am Lenkrad zu drehen => Der Lenkwinkel der Räder nimmt immer weiter zu und der Radius der gefahrenen Kurve wird immer enger, je weiter man kommt. Deswegen sehen Autobahn-Anschließer auch immer so "seltsam" aus => Es sind Klothoiden, weil man die eben mit einem Auto überhaupt erst fahren kann. Kreisrunde Anschließer kann man nur fahren, wenn in der Breite genug Straße vorhanden ist, um auf dem Kreisring eine Klothoide zu fahren. Klothoiden sind für die ausführenden Planer und Bauunternehmen relativ schwer und teuer zu planen, vermessen und zu bauen, aber mit dem Auto sehr einfach zu fahren. Um einen Kreisring mit dem Auto wirklich zu fahren, müsste SOFORT am Beginn des Kreises die Vorderräder in Nullzeit auf den Lenkwinkel eingestellt werden, entweder mit einer unglaublich leistungsfähigen Hydraulik oder noch besser mit einer Sprenglandung. Wenn dann die Haftreibung der Reifen ausreicht, wechselt das Auto SOFORT von "gerade aus" nach "Kreisrund". Man merkt vielleicht beim Lesen, wie brutal und bescheuert diese Idee wäre, aber das passiert auf einer Modelleisenbahn, die nur feste Radien benutzt, in jeder einzelnen Kurve am Anfang und am Ende. Der Zug fährt jedes mal vor diese Wand und muss herum gerissen werden.
Man bräuchte also im C Gleis für jeden Radius idealer Weise zwei neue Kurventeile und die dann jeweils in links und rechts, denn sie sind Richtungsgebunden und erfüllen ihren Zweck nicht mehr, wenn sie falsch herum verbaut werden. Außerdem müsste JEDER Bogen auf der Anlage IMMER ein- und ausgeleitet werden, damit immer die etwas verzerrte Rastergeometrie gewahrt bleibt und man im Kreis fahren kann. Bogenweichen können dann natürlich auch nicht mehr in den Bogenanfang gesetzt werden.
Es gibt sicherlich genügend Kunden, die damit klar kämen und das begrüßen würden, aber es gibt sicherlich mindestens genau so viele Kunden, die damit zu Recht komplett überfordert wären.
Wer echte Übergangsbögen haben will, muss halt in Flexgleis bauen. Für ein Fixgleis ist diese Idee völlig am Konzept vorbei.
Edit 2: Für Flexgleis hat es sich bewährt, ein 1m Stahllineal zu besitzen. Weiche, saubere Übergänge kann man simulieren, wenn man einen Objekt, dass über seine Länge eine gleichmäßigen Biegewiderstand liefert, über die gewünschte Strecke biegt. (das Lineal natürlich Hochkant...). Über die benutzte Lineal-Länge kann man die Form ganz gut steuern und bekommt schonmal einen guten, ersten Eindruck.
Wie bereist erwähnt, muss man einen Teil der Geraden "opfern" und in den Übergang mit einbeziehen, sonst wird der Kernradius der Kurve deutlich kleiner. Züge laufen dann unglaublich sanft in diese Kurven ein und der robuste Anfangsruck entfällt völlig.