Hallo Kupzinger,
Du machst Dir ja eine irre Arbeit. Klar, die Rippenplatten fallen aus der typischen Vogelperspektive, aus der wir zumeist auf unsere Anlagen schauen, mehr auf, als auf der von der Seite aufgenommenen Vorbildstrecke der ersten Fotos. Makroaufnahmen blasen zudem die Schienenbefestigung zu einem Elefanten auf. Ich denke, für das bloße Auge zählt eher der Gesamteindruck. In dem Zusammenhang bin ich mir auch nicht sicher, ob eine derartige Schwächung der Schwellen aus weichem Balsaholz durch die breiten Durchstecköffnungen eine so gute Idee ist. Überstehen die verbleibenden Stege zu beiden Seiten später den rauen Anlagenalltag? Klar, wenn die Schwellen verklebt und eingeschottert sind, wird das dünne Holz wieder stabilisiert. Aber die Erfahrung lehrt, selbst bei größter Vorsicht fällt schnell mal was auf die Schienen. Einen ordentlichrn Gänsezupf sollte die Konstruktion also schon überstehen.
Das zweite Bild zeigt deutlich, die Rippenplatten liegen auch beim Vorbild nicht exakt mittig auf den Schwellen. Bei der Montage der Schienen hat man offenbar mehr darauf geachtet, auf dem Holz eine plane Auflage zu suchen, als genau die Schwellenmitte zu treffen. Tatsächlich hat mich diese Beobachtung überrascht ... aber auch was den eigenen Gleisbau betrifft beruhigt. Es muss also nicht alles mit der Mikrometerschraube ausgerichtet sein ... puh ...
Auf meiner Versuchsstrecke habe ich es mir seinerzeit bei der Nachbildung der Schienenbefestigung noch einfacher gemacht. Meine Profile residieren ja auf kleinen Flachkopfnägelchen aus Messing. Je nach Belastung steckt mehr oder weniger in jeder 4. Schwelle ein Nagel als Lötpunkt. Die Nagelköpfe ragen zu beiden Seiten etwas unter dem Schienenfuß hervor. Damit das nicht weiter auffällt klebte ich auf die freien Schwellen dazwischen zur Imitation der Schienenbefestigung SMD-Wiederstände in der Baugröße 0402. Diese Winzlinge sind flach genug, um am Schienenfuß nicht mit den Spurkränzen zu kollidieren. Die Widerstände habe ich günstig als Abfall eines Bestückungsautomaten erhalten. So sah mein Versuchsgleis damals aus:
Wenn man genau hinschaut, sieht man noch, wo ein Nagel und wo ein Widerstand steckt. Auf der Anlage verschwindet dieser Unterschied in der Masse. Aber es ist eine Heidenarbeit, das Hühnerfutter auf die Schwellen zu kriegen. Ich werde mir diese Strafarbeit wahrscheinlich eher als Buße für schwerste Verfehlungen aufsparen ... oder so ... denn ...
... von der Seite und wenn mal eine Lok draufsteht sieht man davon nix ... ... ja, fast garnix.
LG
Hubert