Lieber Martin,
weiterhin geht es bei dir zügig und vorzeigbar voran.
Die Fotos deiner letzten Beiträge sind wiedermal sehr schick geworden. Mir gefällt besonders die Serie bei gedimmtem Licht. Zum Teil sieht es wunderbar nach blauer Stunde aus - diese Lichtverhältnisse stehen in meiner Wahlliste am allerallerobersten.
Die s/w-Serie ist nett, vielleicht sogar mehr als das, aber auch ein bisschen hart. Das ist natürlich Geschmackssache. Das Gewässer sieht allerdings dann nicht mehr so fließend aus.
... ist ja auch kein Wunder, wird der Fluss doch aus der Wand gespeist. Wie soll das bitte funktionieren? Scherz beiseite.
Du hast um ehrliche Meinung zur Hintergrundbemalung gebeten, die gibt es dann natürlich auch.
Zunächst gefällt mir der Mal-/Tüpfelstil sehr, sehr gut. Ich finde die Bemalung auch insgesamt schön, nur hat sie Schwachstellen, für die du nichts kannst, sondern die der Gesamtsituation geschuldet sind.
Bild 1: Passt perfekt. Es wirkt hier u.U. ein bisschen so, als würde sich das Gelände hinter den "echten" Bergseiten zunächst öffnen. Geht bei diesem Foto aber. Bzgl. der rechten Seite habe ich unten noch einen Tipp.
Bild 2: Hier ist dieser Öffnungseffekt noch stärker.
Bild 3: Die Perspektive ist leider nicht glaubwürdig, aber kann man hier auch schwerlich ändern.
Bild 4: Ähnlich wie auf Bild 2, nur erinnert mich das nun sehr stark an das Filmende von "Herr der Ringe - die Gefährten". Die beiden Hobbits paddeln auf dem Steinbach in ihr Verderben. Oder so ähnlich halt. Hier wirkt es wie eine romantische Kulisse und der Flussbogen ist eigentlich noch zu nahe, um so (falls gewollt) zu wirken.
Wie schon angedeutet, ich glaube "gewinnen" kann man in dieser Situation nicht. Schon vor ein paar Monaten, als du diese Bemalung in Aussicht gestellt hast, dachte ich mir, dass es absolut darauf ankommen wird, welche Perspektive denn die eigentlich bevorzugte ist. Der Tiefeneffekt stimmt nur für einen schmalen Bereich des Neigungswinkels vom Betrachter. Ich habe auch keine Ahnung, wie man es hier hätte lösen können. Ich persönlich hätte die Bergseiten wohl auf ihren letzten 5-10 cm bereits in eine Richtung "weggeknickt". Bei meinem demgegenüber klitzekleinen Graben auf meinem "Zwischensegment(chen)" ist das Problem ähnlich und ich habe den von mir beschriebenen Ansatz vor über einem Jahr vorbereitet. (Der Hintergrund existiert aber noch nicht... es stehen halt alle Arbeiten seit langem still.) Bei einem kleinen Graben ist das aber einfacher als bei einer ca. 50m breiten Schlucht.
Von daher gilt imo in diesem deinem Fall ganz besonders das Mantra: "Wenn es dir gefällt, ist es gut!" (Phrasenschwein wird auch von mir gefüllt... das muss man kennen, aber nun bist du ja instruiert )
Und eigentlich finde ich es auch gut so wie es ist. Man muss einfach wissen, dass manche Blickwinkel dann fotogener sind als andere. Eventuell kannst du da durch rumspielen auch noch ein glückliches Händchen gewinnen.
Allerdings frage ich mich trotzdem auch, wie du das ganze siehst. Oder noch konkreter: Welche Blickwinkel waren dir persönlich bei der Gestaltung wichtig.
Und noch eine Frage: Soll "in deinen Augen" der Hang auf der rechten Seite gedanklich nahtlos an den plastischen Hang anschließen? In dem Fall sind deine Grüntöne zu dunkel. Sollte es tatsächlich geschmeidiger ineinander übergehen, wäre eine Nachbearbeitung eine Überlegung wert, insbesondere im rechten Bereicht (... hinten an der eigentlichen Flussbiegung kann es ja so bleiben). Also mit ocker-grün auf die schönen Woodland-Earth-Farben abgestimmt farblich langsamer übergehen.
Dies wäre mein Vorschlag, falls du da nochmal ran möchtest.
Ansonsten habe ich es ja gesgt: Es sind meine Gedanken dazu und die Gegebenheiten sind tricky. In dem Hintergrund sehe ich aber trotz aller Widrigkeiten absoluten Mehrwert.
Noch zum Schluss: Vor 1-2 Wochen hattest du über den Krank berichtet und im anderen Thread das Thema Modellfoto von H0 angesprochen mit der Frage, ob uns so etwas schonmal passiert ist. Einfache Antwort: Ja, mit meiner BR 132 von Brawa, über die ich vergangenen August glaube ich bei mir berichtet hatte - auch mit viel Unverständnis im Gepäck. Nun habe ich mich ja seit langem schon beruhigt, allerdings wurde mein eigentlicher Anstoßpunkt nicht komplett auf Herstellerseite umgesetzt. Bei Lokmodellen - wir reden ja auch von ein paar Talern - oder allgemein Rollmaterial finde ich es sehr befremdlich, eine andere Spurweite zu präsentieren, obwohl es schon seit Jahren entsprechende Modelle in N gibt. Bei Gebäuden etc. wäre es auch möglich, das richtige darzustellen. Hier gehe ich aber weniger davon aus. Der eindeutige Hinweis "Abbildung zeigt ..." wäre aber schon gut. Trotz allem hätten mich im Fall deines Krans die Figuren stutzig gemacht. Heute ist vieles möglich, aber die schienen mir dann doch etwas zu detailliert in N. Wenn ich deinen Krank nun anschaue, bekomme ich rein gar keine Bauchschmerzen - verstehe aber, dass du sie hast (/hattest). Eingeplantes Detail gibt man ja nicht gerne her.
So, nun reicht's aber auch.
Allerbesten Gruß aus Berlin
Dominik