RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#376 von Jürgen , 14.03.2016 09:10

Hallo Willi,

Du bist ja ein ganz Schneller ... Ja, Du hast Recht, die Alten erzählen nicht immer von sich heraus ihre Geschichten. Ich denke, sie halten sie für unbedeutend und/oder niemanden langweilen wollen. Man muss sie ein wenig "kitzeln". So erzählte mir eine ältere Dame, dass sie als Kind jeden Tag bei ihrem Onkel, dessen Wohnhaus als Modell auf der Anlage steht, ein und aus gegangen ist und der Onkel die Weichen schmieren musste. Ich habe ihr dann die Farbspuren an den Weichen gezeigt, die die Schmiere darstellen. Solche Begegnungen sind unbezahlbar.

Aber Stress war das nicht. Die Ausstellung ist ja nur zwischen 13:30 Uhr und 1z:00 Uhr geöffnet. da vergeht die Zeit wie im Flug. Und die Segel sollen nächsten Sonntag wieder wehen. Übrigens werde ich im Oktober wieder eine Konferenz am Niederrhein haben ...

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#377 von Der Dampfer , 14.03.2016 09:27

Hallo Jürgen

Im Oktober ....ok ....Du weißt ja wo ich wohne........Du oder Ihr seid jederzeit eingeladen!

Zu den Alten noch ´....stimmt was Du sagst und um dieses Wissen rauszukitzeln ,welches sonst verloren geht ,ist es gut Leute wie Dich auf Ausstellungen am Start zu haben
Mein Opa (am Niederrhein gibt es keine Großväter ,nur Opa´s eigentlich Oppa´s ) hat mal mit mir als Junge ein Tonband aufgenommen. Wir hatten es uns zum Ziel gemacht immer Sonntags Morgens zusammen zu kommen und von früher zu erzählen. Vieles Interessante kam dort zu Tage und vieles aus dem Krieg (wohl damals kindgerecht aufbereitet) . Ich habe das Band noch irgendwo ,nur kein Gerät mehr um es abzuspielen
Dieses "Gut" ist für mich damals wie heute wertvoll und ich frage meinen Vater jeden Tag , wie war das früher ,wie habt ihr es gemacht. Oft ist er überfragt,doch nach etwas kitzeln krieg ich manches heraus ,so wie aktuell das er immer wieder berichtet als Junge gesehen zu haben ,das nach dem Kriege schon zu Bundesbahnzeiten reichlich Waggons fuhren und am heimatlichen GBF rumstanden ,die noch die Reichsbahnbeschriftung und ihren Gattungsnamen trugen. Ich werde weiter fragen....

Grüße sagt Willi


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#378 von SvennyJensen , 17.03.2016 00:22

Eine echt tolle Anlage mit vielen tollen Anregungen!

Den Schuppen finde ich echt super, und die Szene mit der vorbildgetreuen , personalintensiven Heuernte ist einfach bildschön! Weiter so!


http://epoche1modellbahn.jimdo.com/


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#379 von Grisubilly , 17.03.2016 23:24

Hallo Jürgen!

So, nachdem ich ja nun Deine wirklich schöne Anlage in Natura gesehen habe, will ich auch hier noch etwas dazu loswerden...

Tja, Deine Liebe zum Detail ist bemerkenswert - und faszinierend, wie sehr Du Dich am Vorbild orientierst. Im Gespräch mit Dir, und anhand der PowerPoint-Präsentation mit Informationen zum Vorbild deiner Anlage, wurde mir dies erst richtig klar. Und das obwohl(!) ich Deinen Fred hier schon lange verfolge...
Ich bin da gerne etwas freier bei der Gestaltung und Planung. Aber das ist ja nicht schlimm - im Gegenteil:
Meines Erachtens können wir gerade aufgrund unterschiedlicher Vorlieben und Arbeitsweisen voneinander lernen und uns weiterentwickeln.

Der Besuch bei Deiner Anlage hat sich auf jeden Fall gelohnt, zum Einen war es wirklich sehr schön und interessant Dich kennenzulernen und zu erzählen/fachsimpeln - zum Anderen ist es schon etwas anderes tatsächlich vor einer Anlage (die man vom Forum kennt) zu stehen und genauer zu betrachten. Nur ein Beispiel: Mir waren die Maße der Anlage ja schon vorher bekannt, aber so groß habe ich es mir nicht vorgestellt...

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spass und Erfolg beim Weiterbau und Betrieb Deiner Anlage,
- und bin schon sehr gespannt wie es weitergeht!


Viele liebe Grüße Grisubilly


 
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#380 von Jürgen , 19.03.2016 09:47

Hi Grisubilly,

vielen Dank für Dein Kompliment. Es hat mir auch viel Spaß gemacht mit Euch zu sprechen. Ich denke, was die Dimensionen betrifft, sind wir gewohnt, gestauchte Mobas zu sehen. Das schult unseren Blick und wir verlieren das Gefühl für die wahren Dimensionen des Vorbilds. Selbst auf halber Länge wäre der Bahnhof noch überzeugend. Aber meine Idee ist ja eine andere. Ich gebe Dir auch Recht, was das voneinander Lernen betrifft. Deshalb gibt es für mich keine "guten" oder "schlechten" Anlagen. Und deshalb mag ich auch keine Anlagenwettbewerbe.

Übrigens habe ich mir auf der Basis Deiner Ideen über Entkuppler Gedanken gemacht und einen entwickelt, der fast nichts kostet, und fast nicht zu sehen ist. Leider nur für 2L-geeignet. Einen ersten Prototyp muss ich noch bauen. Doch dazu später mehr. Im Moment bin ich unterwegs. Bei der Gelegenheit fiel mir ein ähnlicher Weichenantrieb an ...

Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#381 von reinout , 26.03.2016 22:43

Die letzte zwei Stunden habe ich ganz gemütlich diesen ganzen thread (neudeutsch, wie heißt das aufs Deutsch?) gelesen. Schön um so ein realitätsnahes Modell zu sehen. Sogar Längen-Maßgetreu! Hinzugefügt eine Menge an historische Info... Ich mag es!

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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#382 von Jürgen , 29.03.2016 15:07

Hallo Reinout,

danke für Deinen Besuch. Du hast Dich 2 Stunden mit dem "Fred" beschäftigt. Ich fühle mich geehrt. Ich mache dann gleich einmal einen Gegenbesuch ...

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#383 von Mausebär , 29.03.2016 20:32

Guten Abend Jürgen,

eine Weile habe ich auch bei Dir schon still mitgelesen. Was Du hier zeigst ist 1. Sahne - Respekt

Ich wüßte jetzt im Moment auch nicht, was ich alles erwähnen sollte, eigentlich gefällt mir alles, was ich auf den bisherigen 16 Seiten gesehen habe.
Besonders ist - und ich denke das ist noch mal eine ganz andere "Liga" - Deine konsequente Umsetzung nach Vorbild. Auch Deine Ideen und die Recherche am Vorbild und nach Epoche versprechen noch viele interessante und schöne Bilder aus Maulbronn.

Viele Grüße

Holger


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#384 von Jürgen , 30.03.2016 14:39

Hallo Holger,

vielen Dank für Deine netten Worte, aber "andere Liga" sehe ich nicht so. Es ist eine andere Art den Modellbau zu betreiben. Nach Wikipedia versteht man unter Modell:

Zitat
Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Die Vereinfachung kann gegenständlich oder theoretisch geschehen. Nach Herbert Stachowiak ist es durch mindestens drei Merkmale gekennzeichnet:[1]

Abbildung – Ein Modell ist stets ein Modell von etwas, nämlich Abbildung, Repräsentation eines natürlichen oder eines künstlichen Originals, das selbst wieder Modell sein kann.
Verkürzung – Ein Modell erfasst im Allgemeinen nicht alle Attribute des Originals, sondern nur diejenigen, die dem Modellschaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen.
Pragmatismus – Modelle sind ihren Originalen nicht eindeutig zugeordnet. Sie erfüllen ihre Ersetzungsfunktion a) für bestimmte Subjekte (Für Wen?), b) innerhalb bestimmter Zeitintervalle (Wann?) und c) unter Einschränkung auf bestimmte gedankliche oder tätliche Operationen (Wozu?).




Was als "Original" zu sehen ist, ist bei mir sicherlich einfacher, da es sich um einen weitgehend maßstäblichen Nachbau handelt. Das passende Stichwort ist "Verkürzung", bei den meisten sogar buchstäblich. Die Frage ist, was relevant bedeutet. Und damit sind wir beim dritten Punkt. Darüber habe ich mir schon beim "Rosentalviadukt" einige Gedanken gemacht, die ich bei "Maulbronn" fortsetze. Ich möchte für ein Publikum eine oder mehrere Facetten eines Ausschnitts des Vorbilds zeigen, den sie so nicht gesehen haben. Mir geht es gerade auch um die Diskussion. "Rosental" ist in diesem Sinne sogar ein politisches Projekt gewesen. Ich wollte vor allem den Menschen vor Ort deutlich machen, dass hier ein Bauwerk steht, dass eine interessante Geschichte hat und die vielen nicht bekannt ist. Ein Planfeststellungsbeschluss zum Abriss steht einer Einschätzung des Denkmalamtes gegenüber. Viele Menschen sagen, dass man den Viadukt erhalten solle, aber sie reagieren irritiert, wenn ich sie Frage, ob sie bereit sind, jedes Jahr 10 oder 100 € für die Erhaltung zu bezahlen. Das schafft Problembewusstsein und für mich viele interessante Gespräche.

Maulbronn ist etwas anders gelagert. Hier geht es um zeitgeschichtliche Darstellung. Die Gebäude sind weitgehend gut erhalten und gepflegt. Aber sogar viele Maulbronner wissen gar nicht, was bei Ihnen so alles herum steht und wie das früher so war. Gerade junge Leute haben kaum bis gar keinen Bezug zu der Welt, wie sie vor 100 Jahren aussah. Deshalb geht es mir hier auch um alltägliche Geschichten. Sie vermitteln durch und in Zusammenhang mit der Anlage viel mehr, als Erzählungen alleine. Deshalb läuft auch eine Präsentation während der Ausstellung. Derzeit dreht sie sich noch stärker um den Modellbau, aber auch um den historischen Kontext. Das ist auch der Grund, weshalb ich die Anlage für Ausstellungen konzipiere. Das ist die Plattform, auf der sich Kontakte und Gespräche mit interessierten Menschen entwickeln.

Ich sehe den Modellbau auch als ein Stück Kunsthandwerk. Künstlerisch ist der Part, der sich mit meiner Sichtweise auf die Welt beschäftigt, handwerklich die Umsetzung. Ich finde beides sehr anspruchs- aber auch reizvoll. Deshalb verwende ich so wenig wie möglich gekaufte Sachen, sondern setze auf weitgehenden Selbstbau. Das ist gar nicht so schwer. Man muss es nur tun.

Aus diesen Gründen sehe ich keine Anlage als besser oder schlechter an, sondern es geht mir um die Frage, was will der Erbauer zeigen ?

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#385 von Jürgen , 23.04.2016 16:03

Hallo Moba-Freunde,

ich will mich mit ein paar Kleinigkeiten zurück melden, die mich aber nicht zu wenig Zeit gekostet haben: der Lokschuppen hat jetzt Inneneinrichtung und Beleuchtung.

Eigentlich wollte ich keine Beleuchtung, aber zum einen ist etwas Licht im Inneren besser auf Ausstellungen und zweitens hat es mich einfach "gejuckt". Nach all dem schwadronieren über "Lasern" wollte ich einfach etwas "Handarbeit" machen. Und siehe da, es hat (neben etwas Flucherei) viel Spass gemacht...

Doch jetzt die Bilder: Zu einem Lokschuppen gehörte ein Rauchfang, damit die Rauchgase im Schuppen abziehen konnten, wenn die Maschine im Schuppen geheizt wurde. In meinem Fall sind es sogar 2 Rauchfänge. Sie sind in den Plänen in gleicher Form dargestellt. Gebaut habe ich sie aus etwas Papier und einem Trinkhalm. Nebenbei: heute gibt es sogar welche aus beschichtetem Papier (siehe weiter unten), die erstaunlich stabil sind. Ich denke, mit diesen Trinkhalmen kann man noch viel mehr anfangen. Die Abspannungen sind aus dünnem Kupferdraht. Sie kreuzen sich in Inneren des Rauchfangs. Dort habe ich sie verlötet und einen Kupferdraht durch das Rohr gezogen und ebenfalls angelötet. Wozu beschreibe ich gleich.



Hier ein Blick auf die Installation der Inneneinrichtung. Karl ist dabei, mit viel Gefühl ein Werkstück zu beabeiten. Ölkännchen und Hammer gehören einfach dazu. Die Möbel bekommen eine Grundierung in Grau um den Glanz zu nehmen. Der Dreck und Rost sind aus Pulverfarben. Dabei verwende ich i.d.R. Hell- und Dunkelbraun sowie Orange und Rot für den Rost. Für etwas Ruß kommt Schwarz hinzu. Da man hier nicht mehr hinfasst, wird auch nichts fixiert.



Links in die Ecke kommt noch ein Schrank. Man kann ihn später noch sehen. Die Kuferdrähte, die man im Nebenraum (Abort) sieht, dienen der Stromversorgung. Hier kommt auch der Widerstand für die LEDs hin. Dieser etwas "anrüchige" Raum bekommt keine Inneneinrichtung. Ganz schwach sieht man noch die Abdeckung der Grube für die Fäkalien. Das runde Teil hinter Karl ist der Trockenofen für Sand, der im Original auch dort stand. Es ist ein Kunststoffteil aus der Bastelkiste, das ich einer anderen Verwendung zugeführt habe. Dreck, Ruß und Wasser sind obligatorisch.



Zur Beleuchtung: Aus einer Lampenattrappe, auch aus der Bastelkiste) habe ich den unteren Teil abgefeilt und in der Mitte mit einem Stiftenklöbchen ein Loch gebohrt. Von einem LED-Band, ich habe es auf Seite 2 bezeigt und beschrieben, habe ich den Widerstand sowie 3 LEDs heraus gelötet. Jede dieser LED bekam ein isoliertes und ein unisolierte Drähtchen angelötet. Die LED habe ich unter die vorbereitete Lampe geklebt. Ein kleiner Ring aus einem Trinkhalm bildet den seitlichen Teil des Lampenschirms.



Drei dieser Lampen wurden in den Schuppen gehägt und, wie auf dem LED-Band, in Reihe geschaltet. Auf dem nächsten Bild kann man die Installtion sehen. Die Drähte der Rauchfänge dienen dazu den Strom möglichst unauffällig unter die Decke zu bringen, da das Dach abnehmbar bleibt, um die Innereien sehen zu können. Hier noch im Montagezustand.



Die drei Lampen aus anderer Perspektive. Hier sind sie schon bemalt. Etwas Dreck fehlt noch.



Hier noch ein Blick von oben. Die Verdrahtung ist erfolgt und provisorisch an den Trafo angeschlossen. Es funktionierte auf Anhieb. Oder besser gesagt fast, da ich eine Diode vorher durch Unachtsamkeit zerschossen habe... Links unten in der Ecke sieht man noch eine weitere LED, die ich zusätzlich in die Reihe geschaltet habe. Sie gehört zur Beleuchtung des Arbeitsplatzes.



Hier sieht man noch einmal den Arbeitsplatz durch das Gebälk. Die Lampe entstand in gleicher Art. Hier habe ich jedoch zwei sehr dünne Drähte links und rechts einer umgebauten Wandleuchte geführt. Die Drähte an der Wand müssen noch farblich kaschiert werden. An der Wand hängt ein Brett mit den notwendigen Schraubenschlüssel.



So das wär's für heute. Die Fenster sind übrigens nicht gelasert, sondern auf Folie ausgedruckt. So ganz bin ich damit noch nicht glücklich. Ich denke, ich werde sie noch einmal in einem helleren Farbton ausdrucken.

Jetzt seid Ihr dran.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#386 von Andy_1970 , 23.04.2016 20:22

Hallo Jürgen,
nicht nur die Rauchfänge und die Beleuchtung des Lokschuppens kann man ohne weiteres mit einem Wort beschreiben: P-E-R-F-E-K-T!
Auch von der Gestaltung / Patinierung des Lokschuppenbodens bzw. der Grube bin ich restlos begeistert!
Man sieht nicht nur, dass gerade noch eine Dampflok hier gestanden haben muss, sondern ich habe bereits den Geruch von Öl, Dampf und Kohle in der Nase!
Die Werkbänke bringen zusätzliches (Arbeits-)Leben in den Lokschuppen!
Ganz großes Modellbaukino


Viele Grüße
Andy

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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#387 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 23.04.2016 21:28

Hallo Jürgen,

das ist astrein!

Begeisterte Grüße,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#388 von Der Dampfer , 23.04.2016 21:41

Hallo Jürgen

War heute auf der Messe in Dortmund und habe nur sehr wenige so gute Modelle gesehen ,die so gut waren,wie Dein Schuppen nun ist. Klasse Lampen hast Du angefertigt und die Inneneinrichtung des Schuppens ist super geworden. Der kleine Werktisch mit eigener Leuchte und dem Werkzeugbrett
Schön wäre vielleicht mal ein Foto durch das offene Tor in den Innenraum bei aufgelegtem Dach und eingeschaltetem Licht. Das dürfte perfekt aussehen. Top Bastelei werter Freund! Beste Grüße sagt Willi


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#389 von Mausebär , 24.04.2016 10:49

Hallo Jürgen,

in den kleinen Dingen steckt oft die meiste Zeit

Die Einrichtung Deines Lokschuppens ist ein Stück Kunsthandwerk. Und es wieder ein kleines Stück Maulbronn mehr
Ist sehr sehr schön geworden

VIele Grüße

Holger


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#390 von Jürgen , 25.04.2016 18:04

Hallo Kollegen,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Ja, in dem Kleinkram steckt wirklich Zeit, vor allem, wenn ein erster Versuch fehl schlägt. Da habe ich mit Zwirnsfäden gearbeitet. Die Drähte müssen noch gerade gebogen werden und auf das Dach kommen noch die Schornsteine. Auch die Fallrohre müssen noch dran.

@Willi:

Meinst Du so etwas ? Die Tore fehlen noch, liegen aber schon parat.



Grüße
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#391 von sarguid , 14.05.2016 19:17

Hallo Jürgen,

ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich erst jetzt mal Zeit hatte den Thread durchzulesen. Und ich finde es absolut spitze was Du da gezaubert hast. Vor allem Deine Vorbildtreue und die tollen Fachwerkbauten (die ja alle minutiöse Handarbeit sind) gefallen mir sehr gut.

Am Anfang hast Du das Thema mit den Kupplungen adressiert - da hat in Deiner Liste leider die Kadee gefehlt. Ich muß ehrlich sagen, daß ich die letzten Tage kaum an der Moba gearbeitet habe sondern (nachdem endlich ein neuer Satz Kupplungen aus USA kam) die Rangiertätigkeit mich absolut gefangen nahm Aber es kommt halt drauf an, ob Rangieren Dein Thema ist weil es halt leider auf Kosten der Kurzkupplung geht.

Was den Lokschuppen anbelangt: So viel Detailarbeit würde ich gerne auch mal investieren können - da bin ich mit meinen Kitbashing-Bausätzen meilenweit hinterher... Das Einzige was mich - wie auch weiter vorne beschrieben - etwas stört ist die Vegetation. Aber da hast Du ja schon geschrieben, daß das Nachsäen noch angesagt ist.

Epoche II ist schon wirklich cool - und von Dir toll in Szene gesetzt!


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#392 von Jürgen , 02.06.2016 19:55

Hallo Matthias,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich konnte nicht früher antworten, da ich im Urlaub war. Deine Zeilen sind doch des Lobes zuviel. Aber es stimmt schon, mir machen die Feinarbeiten richtig Spaß. Wesentlich ist für mich, mit der Anlage ein wenig des Zeitgefühls und Lebensumstände dem Zuschauer zu vermitteln. Das ist mMn nicht einfach, aber sehr spannend.

Die Kadee-Kupplung habe ich derzeit bewusst nicht verwendet. Ich habe schon von vielen gehört, dass sie zum Rangieren sehr gut sein soll. Aber ich habe noch einen Hinweis von zwei Kollegen (peterling und Grisubilly, die mich auf der Ausstellung in Maulbronn besucht haben) bekommen, dass es noch eine andere Variante gibt, wenn die Fahrzeuge nicht gedreht werden. Man kann die Märklin-KK oder auch die Normkupplung nehmen und auf einer Seite den Bügel entfernen. Damit lässt sich butterweich einkuppeln.

Voererst stehe ich noch voll unter dem Einfluss meines Urlaubs. Moba ist da nicht angesagt. Aber demnächst geht es wieder weiter, denn im Herbst ist wieder eine Ausstellung angesagt und da sollen die Gebäude wenigstens weitgehend fertig sein.

Viele Grüße
Jürgen


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#393 von UPBB4012 , 02.06.2016 20:13

Hallo Jürgen!

Zitat
Aber es stimmt schon, mir machen die Feinarbeiten richtig Spaß.


DAS wiederum merkt man beim Betrachten der Bilder eindeutig!

Zitat
Wesentlich ist für mich, mit der Anlage ein wenig des Zeitgefühls und Lebensumstände dem Zuschauer zu vermitteln.


Genau das macht es auch für mich so spannend, eine (so) nicht mehr vorhandene Vorbildsituation weitestgehend
vorbildgerecht umzusetzen. Auch wenn man sich manchesmal fragt, warum man sich sowas überhaupt antut . . .

Zitat
Das ist mMn nicht einfach, aber sehr spannend.


Und Dir bisher schon wunderbar gelungen

Wünsche einen erholsamen Urlaub gehabt zu haben.

Viele liebe Grüße
Dein
Axel


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#394 von Jürgen , 03.06.2016 12:47

Danke der Nachfrage, der Urlaub war einer der spannendsten der letzten Jahre. Ich bin vom Ijsselmeer nach Kiel und wieder zurück mit dem Boot gefahren. Jetzt habe ich 600 sm mehr auf der Logge. Kanalfahrten, Wattenmeer, durch die Seegatten, nach Helgoland: Es war von allem dabei. Jetzt sitze ich hier und versuche die Ereignisse zu verdauen ...

Mir geht es nicht nur um die Umsetzung einer historischen Vorbildsituation, sondern auch um die Vermittlung auf Ausstellungen. Das Spektakuläre ist eigentlich, dass es nichts Spektakuläres gibt: kein Unfall, kein brennendes Finanzamt, nicht einmal besondere Fahrzeuge, einfach nur kleine Alltagsszenen. Ich denke, dass die die Lebenssituation am besten widerspiegeln. Und da habe ich noch so einiges auf Lager ...

Viele Grüße
Jürgen


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#395 von Axel67 , 03.06.2016 13:05

Hallo Jürgen,
aufgrund der Tatsache, daß eine Bekannte von mir erst kürzlich mit ihrem Sohn mehrere Wochen lang zur ärztlichen Behandlung in Maulbronn war, hat mich der Ortsname in deinem Thread neugierig gemacht und ich muß sagen, daß ich wohl bisher sehr viel verpasst hatte (und jetzt dabei bin, alles aufzuholen). Deine Anlage mit all den liebevoll umgesetzten Details ist wirklich großes Kino.
Ich werde ab jetzt wohl öfters hier reinschauen.


Viele Grüße
Axel

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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#396 von Jürgen , 14.08.2016 20:27

Hi Alex,

vielen Dank für Deine netten Worte. Sorry, wenn ich mich so lange rar gemacht habe ... Wenn Du im Schwarzwald wohnst, ist es vielleicht von Interesse, dass es geplant ist, am Weihnachtsmarkt in Maulbronn am 2. Advent auszustellen. Ich kann noch nichts versprechen, zuviel ist in den letzten Monaten passiert. Ich musste bereits zweimal absagen, aber im Moment sieht es gut aus. Und natürlich gibt es auch etwas Neues zu berichten ...

@all: Schönen guten Abend in die Runde,

es wird Zeit, dass ich etwas Neues berichte. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ein paar andere Dinge habe ich noch in der "Röhre".

Zunächst einmal zwei Bilder einer Stellprobe meines überarbeiteten Bockkran. Ein paar kleinere Korrekturen sind noch zu tätigen, wobei mir die Bilder helfen. Es ist das alte Modell von Faller, dass ich eingekürzt und verfeinert habe. Es kommt dem alten Original, einem 10 t-Kran, so nahe, wie ich das aus alten Fotos ableiten kann. Von diesem Exemplar, das in den 1930ern oder 1950ern durch einen größeren Bockkran (30 t) ersetzt wurde, liegen praktisch keine Bilder vor, die mehr zeigen als schemenhafte Umrisse.





Dieses Bild zeigt die Seite, die üblicherweise der Zuschauer zu sehen bekommt. Neu konstrueirt habe ich u.a. den mechanischen Antrieb...



... den man hier etwas genauer sieht. Dazu habe ich eine alte Uhr auseinander genommen und die Ritzel auf einer Achse aus einer Büroklammer montiert. Das Ganze ist nur exemplarisch, zeigt aber die prinzipielle Funktionsweise eines handbetriebenen Krans. Die Sperrklinken habe ich leider nicht vernünftig darstellen können. Interessant ist, dass die Laufkatze mit der gleichen Bedienkurbel versetzt werden konnte. Dazu wurde ein Hebel umgelegt, der die Ritzel so verschoben hat, dass über Kegelräder (hier in zwei Gehäusen angenommen) und eine Antriebsstange eine umlaufende Kette an der Laufkatze bewegt wurde.



Das kann man in etwas auf diesem Bild sehen. Wenn das Modell fertig ist, werde ich etwas bessere Bilder einstellen, da diese eigentlich nur zur Selbstkontrolle gedacht waren.



So das war's für heute. Demnächst wieder mehr aus meinem Theater ...
Jürgen


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#397 von Wolfgang44 , 14.08.2016 20:50

Hallo Jürgen,
da hast Du ja was ganz feines aus dem alten Faller Kran gemacht!
So kaputte Uhren sind schon was feines, ich hab damit meine Kreissäge gebastelt
Der Lokschuppen gefällt mir auch sehr gut
Nun da ich selbst versuche einen Bahnhof Originalgetreu nachzubauen weis ich erst wieviel Arbeit da an Recherche und dann eben auch an Umsetzmöglichkeiten erforscht werden müssen.
Die Akribie mit der Du hier zugange bist werde ich wohl nicht erreichen da ich doch schneller auch Ergebnisse ( und Fahrvergnügen) haben will.
Schau hier immer wieder gerne rein


Grüße aus Nürnberg
Wolfgang
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#398 von Jürgen , 15.08.2016 08:57

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deinen Besuch. Das Thema "schnelle Ergebnisse" kenne ich nur zu gut. Aber im Laufe der Zeit hat sich einiges geändert. Der Fahrbetrieb ist für mich in den Hintergrund getreten, obwohl ich gelegentlich eine Panoramastrecke vermisse, auf der ich meine Züge beobachten kann. "Rosental" war ja eine solche Anlage. Aber da ich keine Gelegenheit hatte, sie dauerhaft aufzustellen, habe ich dieses Modell verkauft.

"Maulbronn" hat gerade wegen seiner vielen Details auch bautechnisch seinen Reiz. Da ich nur in Phasen baue, in denen ich Lust dazu habe, zieht sich der Aufbau wie ein Kaugummi. Das bewahrt mich vor dem Fertigwerden ... Aber die Kleinigkeiten werden irgendwann fertig und so habe ich ein Erfolgserlebnis, dass aber nur einen kleinen Raum einnimmt. Es ist wie ein großes Puzzle. Es gibt noch ein paar Dinge, die großräumige Wirkung in kurzer Zeit bewirken. Das ist vor allem die Begrünung und der Bereich um den Bahnhof. Aber interessant wird es, wenn aus relativ großen einheitlichen Flächen wie z.B. der Ladebereich oder der Garten des Wohngebäudes durch Detaillierung mehr und mehr Struktur gewinnt. Pferdedreck und Unkraut, Kaninchenstall und bemaltes Ladegut geben dem Ganzen dann die Würze.

Die große Flächen müssen und dürfen dann aber nicht mit Details überfrachtet werden. Ich glaube bei FREMO habe ich einmal den Ausdruck "poni" gefunden: points of no interests". Bereiche in denen nicht viel oder gar nichts Aufsehen erregendes passiert. Das ist immer die Gefahr bei komprimierten Anlagen, die enorm viele Details auf engem Raum bieten. Jedes Einzelne ist fotogen und sieht Klasse aus. Wenn man davor steht, kann es schnell überladen wirken. Das ist auch gar nicht wertend gemeint, sondern zeigt nur eine andere Facette unseres Hobbys. Man muss sich für etwas entscheiden.

Je maßstäblicher man baut, um so eher kommt die Frage auf, wie man die Fläche füllt. Das ist man so gewöhnt. Muss man aber gar nicht. Man muss nur einmal in die Natur hinaus gehen. Ich bin selber herein gefallen, als ich die Gartenanlage angelegt habe. Ich dachte, der Weg ist großzügig genug. Aber tatsächlich passt ein Handwagen gerade so zwischen die Einfassungen. Jetzt warte ich auf den Herbst, damit ich aus meinem neuen Büro zwischen den Bäumen die Schrebergärten vor dem Fenster studieren kann ...

Bis demnächst
Jürgen

Edit: das Thema "Fahrbetrieb" muss ich etwas relativieren. Natürlich mache ich gerne Fahrbetrieb, aber er ist ganz anders als früher. Zum einen braucht er viel mehr Zeit, da die Fahrstrecken viel länger sind und wenn man noch die Zeit berücksichtigt, die man zum Weichenstellen benötigte, kommt man ganz schnell zu einem Verständnis, wie lange es wirklich dauerte, bis ein kleiner Zug von 4 bis 5 Wagen zerlegt und neu zusammengestellt war. Da ist eine Stunde schnell vorbei. Und das scheinbar Geruhsame, wird für die Protagonisten in 1:87 zur echten Arbeit. Und wer von Hand einen LKW entladen hat, weiß auch, wie viel Zeit und Schweiß hierfür gebraucht wird. Das ist für mich das Spannende am Fahrbetrieb. Optimal wäre vielleicht noch eine Paradestrecke, um die Züge fahren zu sehen. Aber dafür habe ich auch schon Ideen ...


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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#399 von hubedi , 15.08.2016 15:48

Hallo Jürgen,

nun habe ich endlich die Zeit und die Muße gefunden, Deine Berichte in Ruhe durchzulesen. Deine Art der Modellbaukunst ist wirklich imponierend. Die Philosophie, die hinter Deiner Anlage steht und die Du in den Berichten zum Ausdruck bringst, lässt mich als staunenden Beobachter eine Zeitreise in eine vergangene Welt antreten, deren Wirkungen aber immer noch zu erahnen sind. Ich finde es bemerkenswert, wie Du versuchst, selbst die Denk- und Lebensweise der Menschen einzufangen und darzustellen. Die unaufgeregte Präsentation der Annäherung an die Realität ist Modellbau der allerfeinsten Art. Respekt ... das ist in dieser Form sehr selten zu sehen! Danke für die Mühe, uns an Deiner Kunst teilhaben zu lassen ...

LG
Hubert


Hier geht's zu den Bauberichten der "Mark Michingen"
Und hier stelle ich mich kurz vor ...

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)


 
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RE: Maulbronn, ein kleiner Bahnhof im Schwäbischen, Juni 1922

#400 von Jürgen , 15.08.2016 16:49

Nee Hubert,

das kann ich so nicht stehen lassen. Ehre wem Ehre gebührt. Ich habe gerade Deinen Fred ein wenig überflogen. Alle Achtung. Dazu schreibe ich mehr, wenn ich Zeit finde, ihn genauer zu lesen.

Du hast sicher recht, dass es nicht so viele gibt, die Modellbau in ähnlicher Weise angehen und umsetzen. Jeder setzt seine Schwerpunkte anders. Ich baue meine Anlage nicht (nur) für mich, sondern mir ist der Austausch wichtig. "Rosental" hatte meine Heimat im Visier, aber diese Anlage war ein ganz kleiner Kristallisationspunkt für Diskussionen und Anregung zum Nachdenken, was wir mit Bauwerken machen wollen, die nicht mehr gebraucht werden. Die Dimension dieses Viaduktes ist im Modell gut erkennbar und wenn man bedenkt, dass das Original um 1850 gebaut wurde, kann man den Erbauern nur Respekt zollen. Die Schwierigkeiten, die mit dem Bau verbunden waren, sind manchmal sogar ähnlich wir heute. Es waren jede Menge Fremdarbeiter erforderlich, die das Sozialgefüge gehörig durcheinander wirbelten. Es macht mir einfach Spaß, mit Menschen darüber zu reden.

Einmal kam eine Frau zum Modell, die meinte, so etwas, sie meinte das Original, müsse erhalten werden. Auf meine Frage, ob sie bereit wäre, jährlich dafür 10 oder 100 € zu geben, wurde sie nachdenklich.

"Maulbronn" hat eine andere Zielrichtung. Da geht es mir um die Zeit in einer Kleinstadt jenseits romantisierenden Vorstellungen. Man hatte viel mehr, viel schwerere Arbeit. Ein Krieg war erst wenige Jahre vorbei und Kriegsversehrte waren an der Tagesordnung. Auch die Ernährungsfrage stand täglich auf der Tagesordnung, vor allem für den Winter. Es gab mehr Kinder, die helfen mussten und zum Ausgleich weniger Spielzeug. Aber es gab auch weniger Hektik und man redete mehr miteinander. Politisch waren die Zeiten extrem unruhig. In Berlin tobten die Flügelkämpfe, denen z.B. Walter Rathenau (Außenminister) drei Tage nach meiner Darstellung ermordet wurde. In Berlin tobte der Bär, auf dem Land schlief das Eichhörnchen. Cabaret und Lichtermeer in der einen, Dorfkneipe und Kerzenlicht in der anderen Stadt. Wissenschaft und Rückständigkeit, selten waren die Unterschiede in Deutschland größer.

Vielleicht bastelt ja jemand Berlin Ku'damm mit Anhalter Bahnhof als Kontrastprogramm am 21.6.1922. Dann stellen wir gemeinsam aus ...

Ich möchte nicht den Zeigefinger heben, sondern einfach nur zeigen. So kann sich jeder sein Bild machen. Ich erhebe auch nicht den Anspruch, genau zu zeigen, wie es war, sondern eher ein Gefühl vermitteln. So ganz gelingt mir das noch nicht zu meiner Zufriedenheit. Aber es gibt ja noch viel zu tun. Ein Problem sind die Bilder, die wir im Kopf tragen. Sie sind i.d.R. falsch. Wir suchen diese Bilder, um eine Bestätigung zu finden. Aber es geht darum, diese Bilder aufzulösen und sich ein paar Gedanken um das tatsächliche Leben der Zeit zu machen. Dazu muss ich mich in diese Zeit hinein versetzen. Wie ist das, wenn man als 30-Jähriger gerade den Krieg überlebt hat und man kaum über die Runden kommt ? Und wehe man wird krank. Der Arzt ist fast nicht zu bezahlen. Auch geht es wirtschaftlich nicht aufwärts. Und die Demagogen jeder Couleur haben überall ihre Fallen aufgestellt.

Ich lerne ungeheuer viel dabei. Handwerkliches und Historisches, Politisches und Planerisches. Es macht einfach Spaß.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Rosentalviadukt, Main-Weserbahn, Friedberg

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