Lieber Hubert,
schön, von dir zu lesen. Du musst außerdem gar nicht darum bitten, gnädig zu sein.
Zitat von hubedi im Beitrag #444
Hallo Sven,
ich bin was das Signalwesen betrifft auch nur ein Universaldilettant und frage immer gern bei gestandenen Betriebbahnern nach, ob ich nicht völlig daneben liege. Ich schätze, Dein Fall ist gar nicht so einfach und es hängt m.W. davon ab, wo die Anschlusssstelle beginnt. Liegt die Weiche in einem Bahnhof, ist das Bedienen des Sägewerks noch eine Rangierfahrt. Läge der Anschluss außerhalb der Einfahrsignals auf freier Strecke zum nächsten Einfahrsignaln des Folgebahnhofs wären es Zugfahrten.
Befindet sich der Anschluss auf freier Strecke, müsste beim Bedienen des Anschließers sichergestellt sein, dass kein weiterer Zug in die Quere kommt. Ich denke, das Zustellen der Güterwagen wäre dann eine Sperrfahrt. Kann die Fuhre im Werksanschluss bis zur Rückfahrt warten, wäre der Anschluss eine Ausweichstelle und wird dann m.W. als Awanst bezeichnet. Die Strecke könnte dann bis zur Rückfahrt wieder freigegeben werden. Die Weiche selbst könnte gegen ein unbeabsichtigtes Umstellen mit einem Schlüssel gesichert sein. Der Schlüssel könnte sich z.B. in einer Bude neben der ortsgestellten Weiche befinden. Die Entnahme würde dem Stellwerk signalisiert und die Strecke wäre zu sperren. Signale wären dann m.W. nicht erforderlich. Es hängt also auch von der angenommenen Stellwerkstechnik ab, was Du als vorbildorientierter Modellbahner einplanen solltest. Die Sache würde einfacher sein, wenn der Anschluss im Bahnhofsbereich - also hinter dem Esig - startet. Dann gelten die Regeln und damit die Signaleinrichtungen für Rangierfahrten im Bahnhofsbereich.
Auf jeden Fall muss der Flankenschutz z.B. gegen wegrollende Wagen gewährleistet sein. Eine Gleissperre müsste m.W. reichen, wenn man annimmt, so ein sich selbstständig gemachter Wagen kann von sich aus nicht bis zur Sperre eilen. Das wäre z.B. bei einer zum Tunnel hin ansteigenden Strecke der Fall. Mit einer Schutzweiche bist Du auf alle Fälle sicher.
So, bitte liebe Betriebsbahner ... seid gnädig mit mir. Ich habe nur mit bestem, angelesenem Unwissen geantwortet ...
Vielleicht solltest Du Dein Problem zusätzlich im Forumsbereich "Vorbildgerechte Modellbahn" vorstellen. Da würde es möglicherweise die Betriebsbahner und Stellwerker auf den Plan rufen. Vielleicht nennst Du dabei auch das Zauberwort "Stellwerk" ... so Einige hören darauf ...
LG
Hubert
Zu der Schlussfolgerung, dass es sich um eine Awanst handeln muss, bin ich zwischenzeitlich auch gelangt, zumal der Anschluss auf freier Strecke und damit weit vor dem Esig liegt. Im 1zu160 Forum sagte man übrigens ebenfalls, dass eine Sperre oder eine Schutzweiche reichen sollte, was mich jetzt zum Grübeln bringt, denn für eine Schutzweiche habe ich eigentlich gar keinen Platz, soll es nicht nachher so aussehen, als hätte es erst die Bahn und dann die Landschaft gegeben. Das mag ich eigentlich gar nicht. Andererseits ist ein einziges Ladegleis auch bei einer Awanst sehr untypisch. Rein vom Betriebsablauf ist es denkbar, aber ein Doppelgleis, wodurch Wagen gebracht und fertig beladene bei gleicher Fahrt direkt mitgenommen werden können, macht schon Sinn. Es ist mal wieder das Dilemma, welches wir alle nur zu gut kennen. Worin findet sich der beste Kompromiss aus Platzmangel und Wünschen für die eigene Anlage?
In diesem Sinne.
Derweil kam eine Lieferung mit schickem Zubehör und Details an, insbesondere ja für den Standort rund um das Sägewerk. Da lasse ich Bilder im noch eingepackten Zustand sprechen, lediglich ein kleines Technikgebäude habe ich schon zusammengebaut (Lasercut) und das unlackierte Gebilde mit den Rohrleitungen ausgepackt und daneben gestellt. ob das alles letztlich genau an diesen Stellen landet, lasse ich mal offen, aber tendenziell stimmt die Richtung/Verteilung.
Ob in meinem Schotterwerk bzw. im Stollen so viele Gas anfallen, dass man direkt die im Bild erkennbare Infarstruktur mitsamt Gastank benötigt, lasse ich mal offen. Ob so viel "Grubenwasser" anfällt, ebenfalls. Da bin ich aber wieder bei den Kompromissen und rede es mir insofern schön, als dass Wasser und Gas die Feinde des Bergmanns sind, gegen die alle nur erdenkbaren Maßnahmen zu treffen sind, um den Arbeitsschutz zu gewährleisten.
Und gegen einen Propangastank um die Buden zu beheizen spricht immerhin mal nichts
Einen schönen Abend
Sven