Da nicht alle Details der Entwicklungsgeschichte bekannt sind, sind alle Angaben ohne gewähr.
1917 baute die PRR einen Wagen welcher die, von den restlichen Wagen, abweichende Designation "ARA" erhielt. Dieser Wagen war ein Vorschlag der Pennsy für einen Einheitsgüterwagen der ARA. Die ARA (American Railway Association) war ein Verband von Vertretern der Eisenbahngesellschaften welche sich, unter anderem, um Vereinheitlichung, Normen und Reglements bemühte. Der erste Weltkrieg und die verstaatlichung der Eisenbahnen in den USA verhinderten jedoch vorerst die adaption eines Standarts.
Die Ingenieursabteilung der ARA arbeitete in den frühen zwanzigern einen Entwurf für ein All-Steel Boxcar aus. Als über den Entwurf abgestimmt werden sollte gab die Ingenieursabteilung dem Leitenden Ausschuss nicht genügend Zeit über den Entwurf zu urteilen. Ein Mitglied soll sogar gesagt haben dass er den Entwurf erst einen Tag zuvor gesehen hatte. Aufgrund dessen wurde der Entwurf nicht angenommen, jedoch wollte man den Entwurf überprüfen und beim nächsten Meeting ein weiteres mal darüber abstimmen. In der nächsten Abstimmung stimmten die meisten Mitglieder für den Entwurf und die Ingenieursabteilung trat an den Vorstand heran und schlug den Entwurf zur offiziellen Adaption vor.
Es gab jedoch das Problem dass manche Gesellschaften ein standartisiertes Dach wollten, welches mit dem Dach des bereits offiziell adaptierten ARA Single-Sheath Boxcar (XM-1) kompatibel war. Dafür müsste aber der Wagen verschmälert werden, was dazu führen würde das das Volumen schrumpfen würde, etwas das die befürworter des All-Steel Boxcars nicht wollten. Nach einigem hin und her einigte man sich darauf das Design unter einer Art "Testphase" zu adaptieren und die Gesellschaften wurden dazu angeregt die Wagen nach diesem Design zu bauen und Rückmeldung zu geben wie sie sich im betrieb schlugen.
Somit wurden die Wagen von folgenden Gesellschaften beschafft: (In dieser Liste sind die Wagen welche nach dem X29 Design und dem ARA 1923 Design gebaut wurden zusammengenommen.)
Boston & Maine (B&M), 1929: 21 Stk
Baltimore & Ohio (B&O), 1926 - 1931: 16.000 Stk
Chesapeake & Ohio (C&O), 1930: 1500 Stk
Chicago Great Western (CGW), 1930 - 1933: 1500 Stk
Central Railroad of New Jersey (CNJ), 1926: 1000 Stk
Detroit, Toledo & Ironton (DT&I), 1924 - 1925: ???? Stk
Erie Railroad, 1928 - 1930: 1000 Stk
High Point, Thomasville and Denton (HPT&D), 1929: 25 Stk
Lehigh and New England (LNE), 1927 - 1931: 500 Stk
Norfolk & Western (N&W), 19??: 1000 Stk (Automobile Boxcar nach PRR X28 Design)
New York Central (NYC), 1925: 100 Stk
Pere Markette (PM), 1930: 1500 Stk
Pennsylvania Railroad (PRR), 1924 - 1934: 37.831 Stk (5000 Stk X28 Autmobile Boxcars Bj: 1924 - 1926; X29: 32.831 Stk)
Wheeling & Lake Erie (WLE), 1925: 1000 Stk
Das vorgeschlagene ARA 1923 Boxcar und das PRR X29 unterschieden sich in einigen Punkten. Die Hauptabmessungen waren die selben allerdings hatte das X29 beispielsweise eine andere Nietenanordnung. Auch bauten einige Gesellschaften ihre Wagen nach dem X29 Design der Pennsy statt des ARA Plans. Auch gab es je nach Gesellschaft und Nummernserie weitere variationen wie unterschiedliche Dächer (Hutchins Dry Lading Roof, Climax Radial Roof), unterschiedliche Türen (Creco Door, Youngstown Door, 3-Pannel Door), Handbremsen, Türstopper,...
Genau genommen baute die Pennsy kein einziges Boxcar welches sich genau an die ARA Pläne hielt.
Bis heute ist nicht ganz klar ob nun das PRR X29 oder das ARA 1923 Boxcar zuerst kam. Eben eine Henne oder Ei geschichte. Es ist jedoch wahrscheinlich dass das ARA Boxcar der Pennsy von 1917 als Grundlage für das X29/ARA 1923 Boxcar diente. Ein wirklicher Standart wurde nicht erreicht. Die erfahrung welche man mit dem X29/ARA 1923 Boxcar sammelte, flossen in die schaffung des ARA 1932 Boxcar und der darauf folgenden Wagen.