Zitat von Doktor Fäustchen im Beitrag #12427
[...]
Was Euch fehlt, ist jetzt nur noch jemand der das "Modellbahntechnisch" umsetzt bzw. umsetzen kann.
Ob es einen Markt für "Fiktive Modellbahn Lokomotiven" gibt/gäbe ??
Bei irgendeinem Hersteller muß es doch noch einen Produktmanager geben,
bei dem nicht 08/15 gewonnen hat,
sondern "das Kind im Manne" noch lebt.
Hallo Stephan,
ich schließe mich Dirk an hinsichtlich Lackierungsvarianten. Da die Formen bei den Herstellern sowieso vorhanden sind, entstehen nur geringe Zusatzkosten einer Neuauflage in Phantasielackierung. Da ist das Verlustrisiko nicht so hoch wenn man am Ende die Serie für die sprichwörtlichen "Appel und en Ei" verkloppen muss.
Ganz anders sieht es bei den etwas weiter ausholenden Schöpfungen hier aus. Nur weil ein Produktmanager Spaß an der Freude hat, wird kein Hersteller ein komplett der Phantasie entsprungenes Modell auflegen. Da hat die sechsachsige 120 leider genauso viel oder wenig Chancen wie bspw. die Drehgestell E18, die wunderschönen (und teilweise mit Entwürfen belegten) Zeichnungen von Matthias (Tegernseer). die Darstellungen aus dem Stoffels von mir oder Felix' tolle Ideen... uvm...
Die Kosten hierfür (insbesondere für neue Formen) sind da leider viel zu hoch (trotz Produktion irgendwo in Asien) und das Risiko, dann auf der Charge sitzenzubleiben weil es vielleicht doch ein Hauch zu exotisch war, ist (und hier muss ich ehrlicherweise sagen) nachvollziehbar zu hoch.
Hinzu kommt dann noch der Verlust an "Public Goodwill" oder schlicht der Reputation. Ich zitiere mich mal aus einer anderen Diskussion zum Thema:
Zitat von d3lirium im Beitrag Komplett vorbildloser Eigenbau :-) jetzt: VT 603 in N - FiNale
Früher war ich mit meinen Eltern oft auf Ausstellungen mit wunderschönen Anlagen - solche die Vorbildtreue als Ziel hatten (da war weniger Bewegung sondern mehr Zeit fürs Auge um an den Details zu verweilen) und solche, die ganz klar für Kinder eine Attraktion darstellen sollten. Ein Fertiggelände, zwei Betreuer, drei-leitergleis, vier Ebenen, fünf verschlungene Ovale, sechs Züge aus sieben Epochen - und drumherum Kinder mit jeder Menge Spaß an dem Kram... und ein Rentner, der nicht müde wird, den Betreuern durch das Gejubel der Kinder zuzurufen, dass das aber nicht vorbildgetreu sei, dass der (eh schon viel zu kurze) ICE hier mit der Lok der KPEV und der DRG seine Runden dreht - außerdem hatte der Stammlokführer dieser einen KPEV Lok damals einen Vollbart gehabt - er hätte das recherchiert.
Eigentlich reicht ja schon ne 103 vor Silberlingen um bei manchen Herren Schnappatmung zu verursachen 
Umso mehr freue ich mich über den Haufen Kreativer hier - der in den letzten Tagen en bisschen angewachsen ist 
Was will ich damit sagen? Auch hier wieder meine Zustimmung zu dem was Dirk geschrieben hat (wobei "einschüchtern" vielleicht ein bisschen ... öhm... "mafiös" klingt

)
Die Leute, die den Herstellern den Umsatz bringen sind nicht die Einsteiger oder Nachwuchsbahner. Es diejenigen, die ein vorbildgetreues Modell, eine Miniatur des Vorbildes bevorzugen - wo idealerweise die Nadeln der Manometer in H0 (schöne Grüße an Kollege
@Hamsterrad 
-> du hast da noch ein to do) funktionieren und der Dampf synchron zu den Zylinderbewegungen kommt. Nicht falsch verstehen - solche Modelle sind wahre Kunstwerke und ich habe großen Respekt vor den Schöpfern solche Modelle. Und wenn sich jemand nur darauf beschränken möchte weil er das toll findet: gerne!
Sähe man bei diesen vorbildorientierten Modellbahnern (die ihre Meinung kund tun) und dem Rest einen Absatzmarkt für ein Phantasiemodell, würde es sicher schon mehrere davon geben.
Long story short: eine Frage des Geldes und des erwarteten Marktpotenzial - da haben die Analysen wohl ergeben, dass es sich nicht lohnt...
Also: es hilft wie sooft im Leben einfach nur selbst Hand anlegen...

Grüße vom Geheimbund der Freibastler
Sascha
1. Vorsitzender der Loge Mogontiacum