RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#651 von apras , 29.10.2023 12:23

Hallo zusammen

Tolle Diskussion. Ich konnte es nicht lassen und habe noch ein paar Bilder von Weinert, Tillig und Roco (mit und ohne Bettung) Schwellen gemacht. Irgendwo muss ich auch noch ein Stück Piko-A-Gleis herumliegen haben, aber ich konnte es nicht so schnell finden.

Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)


Was fällt auf? Die Roco-Geoline-Schwellen sind bei näherer Betrachtung geradezu enttäuschend. Dies ist der Nachfolger der ursprünglichen Rocoline-Schienen mit Bettung. Als Teppichbahn vielleicht nett, aber das Original ist eindeutig besser.

Was mir auch negativ auffällt, ist die Struktur von Tillig. Sie ist zwar etwas besser als Rocos “neue" Geoline, aber ich hatte eigentlich mehr erwartet. Die alten Rocoline-Schwellen sind deutlich besser und damit, zum damaligen Zeitpunkt (um 1990), das Beste, was es gab.

Weinert ist eindeutig eine Klasse für sich. Nicht nur sind die Kleineisen wesentlich besser, sondern auch die Struktur der Schwellen sieht für mich besser aus.

Trotz all dieser Unterschiede in Bezug auf die Dicke und Form der Maserung des Holzes, sind meiner Meinung nach die Farbnuancen der Schwellen letztlich viel entscheidender.

Viele Grüße, Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#652 von kpev , 30.10.2023 17:13

Hallo Stummis,

zu den käuflichen Holzschwellen schließe ich mich weitgehend der Meinung von Aiko an, bis darauf, dass ich der Meinung bin, dass die Rocoline Schwellen von 1990 definitiv mit den Weinert Schwellen mithalten können. Es sieht anders aus, ja, aber die Illusion ist bei beiden ziemlich gut. Die Kleineisen sind natürlich bei Weinert deutlich besser, keine Frage. Aber insgesamt muss man Roco schon attestieren, dass das Gleissystem echt um 1990 mit Abstand das beste war.

so, ich habe mal die Druckplatte von damals mit 4er Schwellen mit 1 bis 6 bearbeitet und die Stufen von den Schwellen entfernt. Dort wo die Pfeile sind, ist die Mitte der Maser um 40 µm abgesnkt. Es wird jetzt also eine "vorbildgerechte" nach 1:87 umgerechnete glatte Oberfläche geben mit mehr oder weniger vielen Vertiefungen. Als Beispiel mal das 3D Bild von "Schwellenstück - 5 Punkt" vorher (weiße Maserung) und nachher (braune Maserung). Dann werden wir mal sehen, wie das aussieht.

Und jetzt muss ich wieder was im Planungsthread schreiben. Die Faltbartestanlage macht Fortschritte.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#653 von kpev , 30.10.2023 17:41

Hallo Christoph,

Zitat von Stader Gleisbauer im Beitrag #650
Moin,
....Bei Bedarf kann ich übrigens eine Hakenplatte für 110mm oder 115mm Schienenfußbreite (ich hatte den Zollstock nur mal schnell grob angehalten) ausmessen:
Bild entfernt (keine Rechte)
Christoph

das ist die Hakenplatte vom Oberbau 15c (H) tippe ich mal. Dafür gibt es auch ein Musterblatt und meines Wissens wurde das nur für Streckengleis verwendet, denn Weichen in 15c gab es wohl nicht. Die Hakenplatten haben wir auch im Preßnitztal vor dem Lokschuppen liegen und noch in Benutzung. Und auch vor dem Bahnhof Potsdam Park Sanssouci (siehe Post 338 und folgende) habe ich die mit Achim (joschu) gefunden.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#654 von Stader Gleisbauer , 30.10.2023 17:49

Moin Wolfgang,

prima. Besser so rum als wenn da gar nichts mehr vorhanden wäre.

Christoph


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#655 von kpev , 06.11.2023 17:34

Hallo Stummis,

also es geht in die richtige Richtung. Wenn man die Masern dicker macht, bekommt man echte Vertiefungen und eine glatte Oberfläche. Maßstäblich exakt, aber eben als Illusion noch nicht perfekt, denn die glatte Oberfläche stört. Und die muss ich jetzt noch irgendwie wegbekommen. Ich finde 1 Punkt immer noch am besten für die Illusion, aber die anderen Holzschwellen sehen auch nicht schlecht aus, insbesondere 6 Punkt hat teilweise sehr feine Vertiefungen. 2 Punkt ist nicht so gut, da man dort eine Dicke der Masern hat die zu gering ist und daher zu viele definierte Furchen entstehen. Aber die anderen sind ziemlich ok, und auch die Kante ist dort nicht mehr gerade. Das würde man aber nur beim Einschottern sehen.

Hier nun in meiner Reihenfolge, wie sie mir am besten gefallen, das Beste zuerst. Beide 1 Punkt Teile sind natürlich identisch, da dort die Maser ja nicht in der Mitte hochgehoben war.

Viele Grüße

Wolfgang







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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#656 von der Wedeler , 06.11.2023 19:56

Hallo Wolfgang,

volle Zustimmung, 1 Punkt finde ich auch am Besten gelungen. Ist die glänzende Oberfläche nicht auch dem Material geschuldet? Die Weinert-Schwellen glänzen auch wenig. Dagegen hilft nur Farbe.

Viele Grüße
Heiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#657 von kpev , 30.11.2023 18:16

Hallo Stummis,

ich gebe zu, ich war faul was die Weiche 1:7 auf Holzschwellen angeht. Aber faul insgesamt war ich nicht. Ich habe in den letzten Wochen fast durchgehend an einem DKW Antrieb für ein Hakenweichenschloss – also jeweils 2 plus 2 Zungen bewegen sich asynchron – gearbeitet. Ich versuche da so viel wie möglich Input unterzubringen aus euren Beiträgen bei der Vorstellung von Franks Weichenantrieb. So soll der Antrieb von oben grob justiert werden und in der Platte liegen, nicht darunter. Also Gesamthöhe idealerweise 12 mm, denn ich möchte ja diese Garnica Ultralight Platten 12 mm nutzen. Je näher man mit dem Antrieb an die Schienen kommt, desto genauer wird es mit den Röhrchen und dem eingehängten 0,5 mm Draht. Das Hauptproblem aktuell ist auch den Antrieb extrem klein zu bekommen, damit 2 DKW an einem Hosenträger sitzen können. Bei Weinert wäre das eventuell kein Problem, da dort alle Zungen an einer Stellstange hängen, aber vielleicht würde es selbst dort nicht gehen. Aiko (@apras) hat ja nun so einen Hosenträger für Weinert, aber "nur" 4 Weichen dran, also Antriebe weit weg vom Hosenträger. Und meine DKW liegen ja leider fast nie in freier Lage sondern immer so wie im Bild. Und an dieser Stelle ist der Abstand zwischen den Zungen der beiden DKW nur ca. 12 mm... das ist nicht viel für Gehäuse und Mechanik. Da bin ich im Moment etwas in einem Stimmungstief... Aber die erste Variante eines viel zu großen DKW Antriebs macht gerade ihre 20000 Schaltungen durch und morgen werde ich ihn bekommen zur Analyse auf Abrieb usw.. Durch den Einbau in die Platte muss das Ding quasi unzerstörbar sein.



Nicht zu vergessen, dass solche DKW in Preußen ja 4 Laternen hatten, die sich alle möglichst genau um 90 Grad drehen wollen. Zum Glück nur in freier Lage. Am Hosenträger gabs wohl meist nur 2 Laternen auf den gekürzten Stellschwellen.

Und ich habe gestern auch noch einmal einen Druck mit den Holzmaserungen beauftragt, denn das fuchst mich schon welche Effekte man da auf den Oberflächen erzeugen kann. Und ja, Heiko (@der Wedeler) du hast Recht, die glänzende glatte Oberfläche resultiert aus dem Druck und ich versuche rauszufinden, wie man die Oberfläche etwas "matter" aussehen lassen kann. Mein nächster Versuch sieht so aus. Jede breite Maser hat eine Minimaser huckepack bekommen, die nur 0,02 bzw. 0,04 mm höher steht. Ich bin gespannt, welche Effekt man damit erreichen kann.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#658 von jzipp , 02.12.2023 12:10

Hallo Wolfgang,

ich finde deine Schwellen-Experimente wahnsinnig beeindruckend und eine Auswahlreihe natürlich hervorragend, um das herauszusuchen, was am besten passt. Allerdings bin ich mir unsicher, ob eine Beurteilung der gedruckten Schwellen vor der weiteren Behandlung, vor allem farblich (aber natürlich auch nach dem Einschottern), tatsächlich die richtige Aussagekraft hat. Am Ende zählt mE die Illusion, dass es so aussieht wie in Echt. Fazit: bevor du dich entscheidest, würde ich die Probedrucke mindestens so bemalen, wie du es später auch auf der Anlage vor hast. Entscheidend ist da momentan auch gar nicht die Grundfarbe der Schwellen, denn die sieht eh je nach Wetter und Lichteinfall unterschiedlich aus, sondern ob und wie die Maserung hervorkommt.

Und zudem, aber das trifft auf dich wahrscheinlich weniger zu, weil du alle Gleise selbst machst, halte ich es für wichtig, dass die selbstgedruckten Schwellen zum ansonsten verwendeten Gleismaterial passen, zumindest wenn sie gemeinsam verbaut werden. Meine Orientierung wäre für den Level, auf dem du baust, das Weinert-Gleis.

Ich erlaube mir hier zwei Fotos von meinem eingefärbten Weinert Gleis einzustellen.

Viele Grüße
Jürgen






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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#659 von kpev , 04.12.2023 14:27

Hallo Jürgen,

Zitat von jzipp im Beitrag #658
Allerdings bin ich mir unsicher, ob eine Beurteilung der gedruckten Schwellen vor der weiteren Behandlung, vor allem farblich (aber natürlich auch nach dem Einschottern), tatsächlich die richtige Aussagekraft hat. Am Ende zählt mE die Illusion, dass es so aussieht wie in Echt. Fazit: bevor du dich entscheidest, würde ich die Probedrucke mindestens so bemalen, wie du es später auch auf der Anlage vor hast. Entscheidend ist da momentan auch gar nicht die Grundfarbe der Schwellen, denn die sieht eh je nach Wetter und Lichteinfall unterschiedlich aus, sondern ob und wie die Maserung hervorkommt.

das ist natürlich ein berechtigter Einwand, dass die Aussagekraft nicht voll gegeben ist. Aber im Moment kann ich das leider noch nicht machen, farblich altern und das dann anschauen und vergleichen.

Aber was zum Beispiel bei deinem gealterten Abstellgleis auffällt ist, dass die Schwellen eben wie neu aussehen an den Kanten trotz perfekter Alterung. Und das hat Frank (@Frank1969) ja bemängelt, so wie ich es verstanden habe. Die Schnittkanten sind zu gerade. Und da habe ich quasi ein doppeltes Problem für Preußen. Nicht nur die Stahlschwellen waren bei Weichen und Gleisen unterschiedlich, das galt auch für Holzschwellen. Holzschwellen mussten oben nur die Auflagefläche für die Kleineisen plan haben, die Kanten mussten praktischerweise auf ganzer Länge fehlen, sonst hätte man die Schwellenlaschen gar nicht montieren können aufgrund des Wanderschutzes. Siehe Bild. Insofern hat man da wohl immer 2 Schwellen aus einem 35-40 cm dicken Baum gesägt? Dann ergeben sich die Kanten vielleicht von selbst und man nutzt das Holz gut aus? Keine Ahnung. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Preußen teureres und älteres Holz genommen haben und dann die Schrägen reingearbeitet haben.

Weichenschwellen mussten komplett quaderförmig sein, auch weil dort manche Kleineisen ganz außen saßen. Dort müssten die Schwellen dann von der Form so aussehen wie bei Weinert.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#660 von jzipp , 07.12.2023 22:21

Zitat von kpev im Beitrag #659
Hallo Jürgen,

Aber was zum Beispiel bei deinem gealterten Abstellgleis auffällt ist, dass die Schwellen eben wie neu aussehen an den Kanten trotz perfekter Alterung. Und das hat Frank (@Frank1969) ja bemängelt, so wie ich es verstanden habe. Die Schnittkanten sind zu gerade.


Hallo Wolfgang,
deine Bemerkung ist richtig, aber mir ging es vor allem erst einmal um die Maserung an der Schwellenoberfläche, an der du ja auch herumexperimentierst.

Aber in der Tat kann man auch an dem Weinert-Schwellen noch ordentlich herumschnitzen. Ich habe mir das damals geschenkt, auch wenn das bei meinem Gleisabschnitt sicher auch sehr gut gepasst hätte. Mache ich vielleicht das nächste Mal bei einem passenden Gleisstück. Das könnte dann übrigens so aussehen, wie es der Kollege 1670.27 im österreichischen Kleinbahnsammlerforum mit folgendem Bild in seinem Thread über seinen Tiroler
Bahnhof Reith zeigt.

Solche Sachen kannst du natürlich bei deinen Schwellen im 3D-Druck sehr gut umsetzen. Ich bin schon gespannt auf deine weiteren Fortschritte

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#661 von kpev , 08.12.2023 10:36

Hallo Jürgen, hallo Stummis

Zitat von jzipp im Beitrag #660
deine Bemerkung ist richtig, aber mir ging es vor allem erst einmal um die Maserung an der Schwellenoberfläche, an der du ja auch herumexperimentierst.


genau, "auch" ist das entscheidende Wort, also wie man zeitgleich mit der Maserung, bzw. mit der Kachelung auch eine unregelmäßige Schnittkante hinbekommt, indem man z.B. die Maserung in der Höhe vergrößert. Und eben die Oberfläche etwas unregelmäßiger bekommt. Und ich finde das geht definitiv in die richtige Richtung. Die Kacheln sind ja schon positioniert auf den Schwellen, dh wenn ich die Inhalte der Kachel ändere ändern sich alle Maserungen. Wenn ich nun die Schwellen Trägerstruktur nach unten hin verkleinere, was in skechup auch nur ein Objekt betrifft, dann kann ich eine unregelmäßige Schnittkante in die Maserung mit einbauen. Mir gefällt die Kombination bei 6 Punkt nun am besten. Einige tiefere "Krater" und eine unregelmäßige Oberfläche die keinen echten Plastikglanz ausstrahlt. Aber klar, ich werde um die Anschaffung einer Airbrush nicht umhin kommen. Aber ich kann diese neue Maserung ja mal bei der Holzweiche einsetzen um deren Vorstellung ich mich bisher gedrückt habe.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#662 von kpev , 09.12.2023 19:04

Hallo Stummis,

das neue Holzmuster hat mir so gut gefallen, dass ich es gleich angefangen habe in die Weichenteile einzubauen. Und so sieht Teil 1 dann aus, inklusive der auch hier eingearbeiteten neuen Teile für die echten Gelenkzungen aus Vollprofil. Die Schwellenkante ist nun nicht mehr gerade, aber der Querschnitt der Weichenschwellen trotzdem noch rechteckig.

Da zumindest laut Musterblatt ein Hakenweichenschloss bei einer Weiche nur eingebaut werden durfte, wenn die Holzschwellen 4 und 5 gegen die entsprechenden Stahlschwellen 1104 und 1105 getauscht werden habe ich das hier auch gnadenlos gemacht. Und wenn ich ehrlich bin, im Modell ist mir so etwas noch nicht über den Weg gelaufen, gemischte Schwellen in Weichen. Das wird jetzt gleich zum Druckdienstleister geschickt. Beide Bilder lassen sich vergrößern.

Viele Grüße

Wolfgang



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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#663 von Joschu , 10.12.2023 09:13

Hallo Wolfgang,

völlig korrekt, dass bei Verwendung des Hakenschlosses die Holzschwellen 4 und 5 gegen eiserne Schwellen ausgetauscht wurden.

Bevor du jedoch den 5d Andy mit dem Druck der Holzweiche beauftragst, solltest du zuvor noch das Seitenblech (auch Schotterblech genannt) an der dem Hakenverschluss zugekehrten Seitenwange einzeichnen, das bis in den Schotter hinabreicht und den Schotter vom Gestänge fernhält.

Gruss
Achim


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#664 von kpev , 10.12.2023 12:03

Hallo Achim, hallo Stummis,

Zitat von Joschu im Beitrag #663
völlig korrekt, dass bei Verwendung des Hakenschlosses die Holzschwellen 4 und 5 gegen eiserne Schwellen ausgetauscht wurden.

Bevor du jedoch den 5d Andy mit dem Druck der Holzweiche beauftragst, solltest du zuvor noch das Seitenblech (auch Schotterblech genannt) an der dem Hakenverschluss zugekehrten Seitenwange einzeichnen, das bis in den Schotter hinabreicht und den Schotter vom Gestänge fernhält.


ups, Achim hat völlig Recht, Danke fürs Aufpassen, konnte die Daten noch tauschen. Das Schotterblech war ausgeblendet bei den letzten Bildern und dann ist es auch im Modell ausgeblendet und wird nicht gedruckt, obwohl es vorhanden ist. Drei Bleche, acht Schrauben. Ich hatte das ja schon hier vorgestellt in Post 482. So sieht es immer noch aus. Ich werde da wieder Ordnung in die Daten bringen müssen was die sketchup Layer angeht. Spätestens wenn der Hakenweichenschloss DKW Antrieb vorzeigbar ist, denn diesen Bereich der DKW habe ich auch auf Stahlschwellen noch nicht gezeichnet. Dort sehen die Schotterbleche etwas anders aus.
Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#665 von kpev , 21.12.2023 15:24

Hallo Stummis,

leider dauert es etwas mit den neuen Teilen für die EW 1:7 auf Holzschwellen mit Hakenweichenschloss, da man zwar am Rechner sehr einfach Holz und Stahlschwellen mischen kann, die Frage dann aber bleibt, wie denn das ganze nun gedruckt werden soll? Und genau diese Frage bekam ich von meinem Druckdienstleister gestellt... Wie wünschen es der Herr denn? In Holzfarbe? Oder in Stahlfarbe? Tja..., irgendwie weder noch.

Insofern habe ich eine dunklere Farbe in Auftrag gegeben als die, die Stahlschwellen bisher hatten. Die Holzschwellen werden dann etwas heller, aber vielleicht gelingt es mir eine Mischfarbe zu finden, wo man dann fast exakt die Farbe der Schienen und Kleineisen und Stahlschwellen trifft und eben die Holzschwellen etwas abdunkeln muss. Also exakt so wie es Alex (@BBM1930er) auf seiner genialen Anlage ausgeführt und in seinem youtube Video beschrieben hat.

Alex ist hier im Stummiforum aber scheinbar nicht mehr aktiv, hat aber erst gestern nach vielen Monaten endlich wieder ein geniales Video bei youtube hochgeladen. Ich denke die meisten werden Alex' Anlage mit dem Anhalter Bahnhof kennen. Wer es nicht kennt, ein absolutes Muss für alle Modellbauer mindestens der Epochen I und II: https://www.youtube.com/@BBM1930s

Auch unter dem Aspekt, dass ich ja später nebeliger und nieseliger November 1918 auf der Anlage darstellen will, ist dunkler in jedem Fall besser. Im Preßnitztal ist es mir auch immer wieder aufgefallen, wie sehr sich Stahlschwellen und Holzschwellen farblich angleichen wenn alles voller Ruß ist und noch dazu nass. Auch in diesem Bild aus einem früheren Post 574 ist es gut zu sehen, dass die Rostfarbe immer noch viel zu hell ist.

Ich bin schon gespannt, wie die Farbe dann am Ende aussehen wird. Und natürlich muss immer auch die Airbrush dann ran, aber ich hatte ja schon einmal erwähnt, dass ich auf keinen Fall irgendein Standard Hellgrau als Farbe haben will, da man dann jeden kleinen Kratzer sofort sieht.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - EW 1:7 auf Holzschwellen

#666 von Brumfda , 21.12.2023 19:56

Moin Wolfgang!


Ich schreibe hier nichts, weil ich nur staunend fasziniert Deinen Arbeiten folgen kann. Ein jedes Mal. Auch wenn vieles für mich Kauderwelsch bleibt trotz Deiner fantastischen Beschreibungen, weil ich die Thematik nicht so gut durchdringen kann, genieße ich es jedes Mal.



Dir und allen anderen hier fluffigflauschig besinnliche Weihnachten!


Flauschigfluffige Grüße, Felix



BR 103 in türkis (fiktive was wäre wenn Bahn): Die Zusammenfassung der über 430 Seiten und Sortierung nach Themen mit Inhaltsverzeichnis
103 in Türkis Zusammenfassung Inhaltsverzeichnis und Vorwort

Loks und Züge, die es niemals gab, aber teils geplant waren:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=2...844365#p1844365

Mein Modul mit Naturmaterialien:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?p=2024824#p2024824

DR V270, die geplante dieselelektrische Lok, die nie gebaut wurde. Außer hier:
RE: Umbau V200 BR 220 zur sechsachsigen dieselelektrischen nie umgesetzten DR V270


kpev und Joschu haben sich bedankt!
 
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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#667 von kpev , 22.12.2023 08:20

Hallo Stummis,

dann werde ich mal die Wartezeit auf meine EW 1:7 Teile überbrücken und anfangen etwas zum noch zu erschaffenden Antrieb der DKW schreiben... an dem ich nun auch fast schon zwei Jahre vor mich hindilettiere, wie mir die "created" Datumsangaben im Laptop zeigen. Hier ein erstes Konzeptbild, wie ich mir das Ganze vorstelle. Ich wollte es gerne jetzt schon vorstellen, da ja jede erstmal noch so abwegig erscheinende Idee am Ende die entscheidende sein kann um eventuell etwas zu verbessern oder Fehler im Konzept zu erkennen. Es wird viel Text und ich versuche eure Anmerkungen, die ihr bei der Vorstellung von Franks (@Frank1969) Antrieb gemacht habt hier noch einmal zusammenzufassen und darauf einzugehen. Ich hoffe auf eure Ideen, Anmerkungen, Beispiele aus der Praxis. Egal was euch so einfällt, wenn ihr eure Antriebe so mal rückwirkend betrachtet.

So stelle ich es mir idealisiert vor. Wie man sieht, sieht man nichts, außer DKW, 3 mm Gummigranulat, 12 mm Garnica Ultralight Platte:



Also hier erstmal eine Art Pflichtenheft, was soll der Antrieb können. Einiges. Aber vielleicht fällt euch ja noch etwas ein, was euch bei euren Antrieben unglaublich nervt oder was unglaublich gut gelöst ist und was ich hier nicht behandelt habe, immer her damit. Da steckt jetzt schon so viel Zeit und Geld drin, jetzt oder nie:

1.
Der Antrieb soll so flach sein, dass er komplett in die Holz-, Multiplex-, Leichtbau-, etc.-Platte passt (auf die ich mich auch noch festlegen muss) die die Schienen bzw. die Gummigranulatmatte tragen. Querspanten dürfen dann kein Problem mehr sein, da bis auf die kleine Stelle nichts mehr nach unten ragt. Also wie im Bildchen in etwa 12 mm hoch sein. In Worstcase 18 mm für den Fall dass man 6 mm Schalldämmung nimmt und die auch noch aussparen könnte. Sinn und Zweck ist, dass er so nah wie möglich an die zu stellenden Weichenzungen herankommt. Je näher der Antrieb an der DKW sitzt, desto genauer lassen sich die abliegenden Zungen einstellen. Je weiter man kommt, desto mehr hat man die auch von Heiko (@der Wedeler) in Post 509 verlinkten und beschriebenen Probleme. Flach ist im Übrigen auch ein Synomym für günstig im 3D Druck

2.
Der Antrieb soll wenn möglich von oben einbaubar sein. Also zumindest einmal. Nämlich wenn man die Anlage baut. Wenn man das alles von oben machen könnte, wäre es einfach am besten. Im Wartungsfall kann man den Antrieb auch nach unten entnehmen. Die grobe Justierung einer definierten Mittellage sollte von oben erfolgen können. Es ist vielleicht nicht exakt so wie sich das Peter (@HaWeZett) in Post 508 vorgestellt hat, aber die Justierung von unten ist im eingebauten Zustand bei Anlagen wohl immer ein Problem, auch wenn zwischen sichtbarer Ebene und Schattenbahnhof ein halber Meter Platz sein sollte. Zumindest sofern man keine abnehmbaren Segmente wie Frank (@Frank1969) hat. Aber Peters Zitat

Zitat von HaWeZett im Beitrag #508
...in dem sich ein oder zwei Schlitze für den Federdraht befinden.
sollten wir uns hier definitiv mal merken!

3.
Der Antrieb soll unkaputtbar sein, weil Einbau und Justieren nerven und das sollte daher nur einmal erfolgen. Ich glaube jeden nervt hier das Justieren von Weichenantrieben. Auch wenn man den Antrieb zur Not im absoluten Worstcase von unten herausholen kann, die Mechanik sollte unter keinen Umständen versagen. Der Antrieb des Antriebs darf und wird kaputt gehen (hier greift dann 6.), die Mechanik aber muss MiWuLa tauglich sein. Es wird also auf deutlich mehr sinnvoll eingesetztes Metall hinauslaufen. Und alle 3D Druckteile sollten lieber etwas dicker als zu dünn sein. Aber trotzdem im Idealfall nur 12 mm dick.

4.
Der Antrieb soll natürlich beide Laternen um genau 90 Grad drehen. Ja, das ist immer super nervig Zungenbewegung und Weichenlaternendrehung zu kombinieren und 99% aller bei youtube vorgestellten Antriebe drehen keine Laterne. Aber es muss sein. Ohne zwei Laternen macht es keinen Sinn. Vor Kurzem erst bei Wolfgang (@wolferl65) gesehen, "Nachts rollt der Güterverkehr...", quasi wie echt. Stimmungsbilder in der Nacht haben es mir angetan und wahrscheinlich die besten Chancen eine perfekte Illusion zu erzeugen. Und dabei helfen eben auch beleuchtete Weichenlaternen die die korrekten Symbole zeigen. Es muss also diese Mechanik von Jüdel aus Post 512 irgendwie geschrumpft werden. Nur so kommt man zu unabhängigen Stellwegen von Laterne und Zungen und nur so kann man den Zungenaufschlag per Software anpassen ohne dass sich die Laterne weiter dreht.

5.
Der Antrieb soll zusätzlich zu den 4 Zungen und 2 Laternen mindestens 1 Mikroschalter antreiben, aber auch 2 (wie Viktor (@Viktor) in seinem Post 504 angemerkt hat) oder sogar 3 oder maximal 4. Ich habe nämlich bei Weichen Walter (@waltervölklein) auf seiner Webseite eine interessante Schaltung gefunden und dafür wären 2 Mikroschalter wichtig. Hier würde mich interessieren, ob irgendjemand von euch so etwas realisiert hat?


6.
Der Antrieb soll zweigeteilt sein, wie von Viktor in Post 484 vorgeschlagen. Nur ein 1 mm Federstahldraht lugt unten heraus und geht zur Not über 90 Grad Umlenkungen irgendwo zum Anlagenrand wo der eigentliche Antrieb sitzt. Und das kann dann alles sein, was man mit dem Federstahldraht irgendwie verbinden kann, Nitinol-Aktor, Servo oder auch ein motorischer Antrieb. Oder eben auch ein MobaLedLib-getriebener Steppermotor wie von Frank (@fbstr) in Post 483 vorgeschlagen. Oder eben der neuste heiße Scheiß aus dem Jahr 2029 der noch nicht einmal erfunden ist. Am Anlagenrand erfolgt dann auch die Justierung, die Schalldämmung und ggf. der Austausch eines defekten Strom-zu-Bewegung Wandlers. Wenn ich überlege, dass ich bei Franks Antrieb mehr als die Hälfte der Zeit für die Befestigung des Servos direkt an der Mechanik gebraucht habe aufgrund der Toleranzen der verschiedenen Servos, dann ist die Trennung "Mechanik-Antrieb" ein wirklich wichtiger Punkt.

7.
Der Antrieb soll im Idealfall per Software zu justieren sein bei Verwendung von Servos oder Steppermotoren. Ja, so stelle ich mir das jetzt einfach mal vor. Man baut die Mechanik in Mittelposition ein, so dass alle Zungen genau gleich weit abliegen und die Weichenlaternen exakt 45 Grad zeigen und fixiert die Mechanik. Und dann wird der eigentliche Antrieb = Servo eingebaut, auf 1500 µS Impuls Mittelstellung (scheint zumindest bei SG90 so zu sein). Dann verbindet man mit Lüsterklemme Servodraht und Mechanikdraht und stellt dann mit den Impulsbreiten genau die Menge an Abstand ein, die die abliegende Zungen haben sollte. Das wäre der Hammer wenn das geht. Man könnte also durch einfache Änderung des Wertes für diesen Servo den Zungenaufschlag zu jeder Zeit anpassen und beide Laternen drehen trotzdem genau 90 Grad, da sie entkoppelt sind. Grob stelle ich mir vor, dass man 10 mm Stellweg gesamt hat, 6 mm sind für die Laterne und 2 mm auf jeder Seite sind zusätzlich dazu da um die Zungen von sagen wir vorbildgerechten 1,6 mm bis auf 1,9 mm zu bringen. Mehr als 1,9 mm geht in der Mitte leider nicht, da man ja die Hakenweichenschlösser noch irgendwie sehen muss wie im Bild der frisch gezeichneten Teile der DKW mit Hakenweichenschloss. Der Vorteil wäre, dass die unten aufgeklebten Haken auch die Isolierung der Zungen sicherstellen. Andere Strom-zu-Bewegung Wandler wie Nitinol müssten dann halt andere mechanische Justagen am Anlagenrand haben (Anschlag und zwei Schrauben etc.).


8.
Der Antrieb soll präzise sein. Ich nenne es mal "Verkleinerungsantrieb". 2 mm Stellweg sollen nur 0,3 mm Zungenstellweg entsprechen wie unter 7. dargelegt. Das sollte eigentlich ausreichen, die Zungen relativ genau zu bewegen und den minimal notwendigen Aufschlag zu erzeugen, der betriebssicher ist. 2 mm Stellweg beim SG90 in Position 2 des Horns sind ca. 22,5 Grad. Selbst wenn der Servo nur auf 2 Grad genau sein sollte bedeutet das, dass das Spiel des Antriebs wahrscheinlich den größeren Fehler produziert. Aber trotzdem, das Konzept geht glaube ich in die richtige Richtung, große Stellwege zu verkleinern. Macht man ja beim Gravieren auch. Und letztlich habe ich das bei Franks Antrieb mit dem Exzenter ja auch gemacht. Dieses Konzept möchte ich also definitiv übernehmen.

9.
Der Antrieb soll federlos sein. Warum? Die Feder bzw. die "Einstellung" der Federkraft haben bei Franks Antrieb (siehe Bild) am meisten Probleme gemacht. Ist die Feder zu stramm, dann ächzt der Servo und es klingt nochmal schlimmer als sonst und es dürfte sich auch negativ auswirken auf die Lebensdauer der Nylonzahnrädchen im Getriebe des Servos. Sind sie zu schwach, dann bleiben die Klötzchen hängen und verkanten sich. Die Feder ist ein so nerviges Bauteil gewesen und war so schwierig "einzustellen", das muss irgendwie auch ohne Feder gehen. Franks Antrieb ließ sich ja nicht für die DKW adaptieren, weil die Röhrchen für die beiden mittleren Zungen der DKW so nahe beieinander wären, dass kein Platz mehr wäre für jede Feder, geschweige denn eine starke Feder und eine einstellbare Feder. Die Feder anders anzuordnen hätte zu über Symmetrie-Probleme zum Klötzchenverkanten geführt. Die Feder muss also weg. Ein weiterer Vorteil ohne Feder, der Servo braucht viel weniger Kraft und man muss keine Endlage gegen die Kraft der Feder festhalten, ein solcher Antrieb wäre also in gewissen Grenzen selbsthemmend.


10.
Der Antrieb soll, nein, muss auch geeignet sein für spezielle Einbausituationen. Also all das was man in Preußen fast immer hatte... Dieser Punkt ist für die meisten von euch vielleicht nicht ganz so einfach nachzuvollziehen. Ich habe deshalb mal die 7 Kreuzungen aus einem der möglichen Gleispläne aus dem Planungsthread genommen und mal mit verschiedenen Farben die ungewöhnlichen Einbaulagen eingezeichnet.


Die weißen Punkte sind Laternenpositionen, die mir machbar erscheinen. Also sozusagen gewöhnliche Einbaulage. Die anderen - Stand heute - eher nicht. Und das sind leider eine Menge.

Die blauen Punkte sind vorgesetzte Laternen, brauchen mindestens eine Umlenkung.

Die roten Punkte zeigen Laternen die zu dicht beieinander wären. Ich habe hierfür noch kein Bild gefunden, wie das beim Original gelöst wurde. Bei Gleisabstand 450 cm und Abstand 200 cm der niedrigen Weichenlaterne von der Gleismitte und unter Einberechnung der Spurerweiterung von ca. 3 cm bleiben beim Vorbild 44 cm für die Breite der Weichenlaterne. Gut, das würde gerade so gehen. Allerdings ist die Mechanik nicht in dieser Breite im Modell machbar. Aber die 620 cm langen Schwellen hätte man beim Original in dieser Lage absägen müssen, denn die hätten nicht gepasst, denn dort sind ja für Weichenlaterne hohe Form aufgrund des dann nötigen größeren Abstandes von 225 cm von der Gleismitte Stanzungen zur Befestigung des Weichenbocks. Einfach lösen lässt sich das nur, wenn ich die beiden Strecken auf 550 cm Vorbildgleisabstand voneinander entferne.

Die giftgrünen Punkte zeigen Laternenpositionen die machbar sein könnten, wenn man den Antrieb einseitig stark genug kürzen kann.

Die orangenen Punkte sind beide Laternen auf einer Seite. Auch da habe ich null Ahnung, wie ich das machen soll.

Vielleicht sollte ich zu Punkt 10 später mal etwas mehr schreiben und dort auch die entsprechenden Bildzitate einbauen. Eventuell hat ja auch von euch noch jemand Bilder von Einbausituationen von DKWs aus der Zeit vor Einführung des Reichsbahnsignals für die DKW, also mit 4 Weichenlaternen? Ich hatte irgendwo schon mal was dazu geschrieben hier im stummiforum finde das aber gerade nicht.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#668 von Joschu , 22.12.2023 14:12

Hallo Wolfgang,

gut, dass du deine Vorstellungen hinsichtlich eines DKW - Antriebs mal ausführlich mittels eines "Pflichtenheftes" spezifiziert hast und dies auch den Forumisti grafisch mitgeteilt hast. Nur dadurch ist meiner Meinung nach ein für alle Beteiligten fruchtbares Endergebnis möglich. Du hast ja selbst in Post 667 geschrieben, dass du schon über zwei Jahre an einen DKW-Antrieb nachdenkst aber bisher zu keinem für dich befriedigendes Ergebnis gekommen bist. Für dich als "Einzelkämpfer" kommt dann nach meiner eigenen Erfahrung eine gewisse Betriebsblindheit hinzu, die dann andere Lösungswege verbauen, weil man sich dann in die Sache an sich so verrannt hat.

Ich habe daraufhin auch mal Überlegungen für solch einen Antrieb angestellt und bin dabei auf die Umstellmechanik von RST gestossen. Klar, dieser Antrieb ist für einfache Weichen gedacht aber durch Modifizierung von zwei Stück (hier Verlängerung des Stellmechanismus) müsste es möglich sein, alle 4 Zungen getrennt zu stellen. Ausserdem erfüllt dieser Antrieb schon mal Punkt 1 deines Pflichtenheftes: der RST-Antrieb hat eine Höhe incl. Zentrierstifte von 11,5 mm, beseitigt man die Stifte kommt man auf eine Höhe von 9,8 mm. Der Antrieb käme dann nach der Modifizierung auf eine Gesamtlänge von 45.6 mm.

Da du ja sowieso Antriebsmechanik vom Antriebsmotor trennen willst, sehe ich zunächst mal für den reinen Mechanismus durchaus Machbarkeitspotenzial. Ich werde mal versuchen, meine Vorstellungen zeichnerisch zu konkretisieren. Allerdings sind dann Maße der Modell-DKW vonnöten.

Grüsse
Achim


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#669 von kpev , 22.12.2023 14:56

Hallo Achim,

du hast ja so recht mit der Betriebsblindheit. Genau deshalb habe ich den Post ja geschrieben. Ich habe ohne Ende Stunden bei youtube verbracht und Videos über Mechaniken allgemein und Weichenantrieb im speziellen geschaut. Bisher zumindest ohne eine Erleuchtung.

Den Antrieb von RST kenne ich natürlich, denn die RST Stahlschwellenweiche ist ja auch die einzige Stahlschwellenweiche die es gibt und da bin ich gleich zu Anfang drüber gestolpert. Insofern war die RST Webseite und die wirklich tollen Sachen die dort dargestellt sind natürlich schon vor Jahren Pflichtlektüre. Es ist meines Wissens auch einzige Antrieb da draußen, der eine solche asymmetrische Zungenbewegung beherrscht. Das Problem für mich am RST Antrieb ist, er "verstößt" gegen:

4. Der RST Antrieb dreht keine Laternen. Der Stellweg ist nur 2 bis 3 mm. Damit kann ich zumindest eine Laterne nur ruckelnd drehen. Alle Videos die ich bisher gesehen habe, wo jemand an die Stellstange der Weiche die Laterne anschließt haben mich nicht überzeugt. Es sieht einfach nicht schön aus. Ich fürchte für die Illusion ist es nötig, dass die Laterne von unten gedreht wird. Bei Franks Antrieb habe ich dazu ohne Ende versuche gemacht und 6 mm waren so das Minimum, wo ich eine Laternendrehung sehe die mir gefällt. Daher auch die 10 mm die sich laut Pflichtenheft auf 2+6+2 verteilen sollen.

8. Der RST Antrieb ist kein "Verkleinerungsantrieb". Denn die 2 bis 3 mm Bewegung ist genau das was die Zungen bewegt. Eine "Verkleinerungsmechanik" müsste man also auch noch dazu entwickeln.

9. Der RST Antrieb hat genau das gleiche Problem, wie Franks Antrieb, er ist nicht federlos. Die Feder muss exakt passen, was Ralph Steinhagen sicher auch getestet hat. Was auch immer diesen Antrieb steuert wird in Endlage immer gegen die Feder arbeiten müssen. Ein weiterer Punkt: Gleiten von Plastik auf Plastik. Das was der RST Antrieb aufgrund von Spritzguss kann, können die 3D Druckteile nicht so gut. Daher muss dort die Feder einfach deutlich stärker sein.

Aber es wäre interessant, ob du Modellbahner kennst, die diesen Antrieb am Laufen haben und ob oder wie diese ihn konkret betreiben. Insbesondere ob jemand auch eine Weichenlaterne direkt damit antreibt. Auf einem Modul kann man ja zur Not auch Weichenzungen und Laterne je einen Servo spendieren usw. Aber das ist alles irgendwie nicht so elegant, wenn man eine Gleis- und Weichenwüste plant. Mich schreckt das im Moment etwas ab...

Aber vielleicht hast du insofern Recht, als dass ich den RST Antrieb vielleicht doch 1 zu 1 nachbaue und die Löcher so einstelle wie bei meiner DKW 11,5 mm / 3,6 mm / 11,5 mm. Diese Werte sind auch nicht ganz so wichtig, denn die lassen sich nachträglich immer um plus minus 0,2 mm anpassen.

Leider habe ich bisher kein Video bei youtube gefunden, wo mal ein RST Antrieb im Detail vorgestellt wird. Daher weiß ich nicht ob der oft benutzt wird und wenn ja warum nicht. Er hat eigentlich alles was einen guten Antrieb auszeichnet. Und er ist wirklich günstig. Aber vielleicht gibt es ja hier einen Stummi der mitliest und zum RST Antrieb etwas sagen kann. Ich würde mich freuen.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#670 von kpev , 22.12.2023 21:26

Hallo Stummis, hallo Achim,

ich habe das mal schnell aber mit Liebe! gezeichnet und es sieht so aus, eine analoge RST Mechanik. In der Theorie. Genau nachbauen ging nicht, da die DKW ja dort wo die RST Feder sitzt die beiden Zungen ansteuern muss. Aber so könnte es theoretisch gehen, wenn da nicht die Praxis wäre. Die Größe wäre natürlich gigantisch klein. 34x13x10 mm. Und massiv ist er auch, kaputt kriegt man ihn wohl eher nicht. Und so würde die Bewegung aussehen.



1.
Ganz oben die Mittellage. Alle Zungen stehen 0,3 mm ab bei Geometrie 11,5 / 3,6 / 11,5.

2.
Darunter, 0,5 mm nach rechts geht der orangene Schieber. Beide Klötzchen werden von der Feder nach außen gedrückt und folgen dem Schieber. Theoretisch steht nun die abliegende Zungen 0,8 mm ab und die nun gerade so anliegende Zunge federt mit 0,2 mm an oder der Klotz kippelt das leicht weg.

3.
Die nächste Position darunter, dort hat die abliegende Zunge 1,3 mm (also etwas zu wenig wenn man die 140 mm beim Vorbild umrechnet zu 1,6 mm) und die anliegende Zunge muss nun 0,5 mm "wegfedern" im 0,5 mm Federdraht zur Weichenzunge hin. Das ist nicht viel und eigentlich perfekt so. Die Feder in der Mechanik federt hier immer noch nicht.

4.
Und ganz unten sind abliegend 1,8 mm erreicht, also etwas zu viel vielleicht. Diese 0,5 mm wäre nun der "Regelbereich", denn die anliegende Zunge hat unter 3. ihre Endlage erreicht und federt in der Mechanik ein.

Und warum würde ich nun diesen Antrieb erstmal nicht drucken wollen basierend auf den Erfahrungen bei der Entwicklung von Franks Antrieb. Der Regelbereich sind nur die 0,5 mm von Schritt 3. auf Schritt 4. Diesen Regelbereich müsste der Servo aber 1 zu 1 reproduzierbar fahren und entweder rechts oder links über das Loch auf den orangenen Schieber übertragen. Das geht wenn überhaupt nur mit dem Loch imServohorn, welches ganz nah an der Servoachse ist. Ob es geht weiß ich nicht, aber wenn ich wetten müsste würde ich sagen eher nein. Mit einem Stepper könnte es gehen, aber auch da fehlt mir die Erfahrung. Die Klötzchen (blau) sind hier nur 14 mm breit und haben oben und unten 0,1 mm Spiel. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es vielleicht nicht einmal reicht und man auf 0,15 mm gehen muss. Aber auch bei 0,1 mm kann der Klotz in der Führung ca. 0,8 Grad kippeln und sich vielleicht verhakeln. Und diese Mechanik würde natürlich die Drehung der Laterne komplett offen lassen.

Aber vielleicht schreibt ja noch jemand etwas zum RST Antrieb, insbesondere, wie man dort die Weichenlaterne anschließt. Und so sieht es auf der Druckplatte aus und der Zusammenbau. Wenig Teile und gefühlt passen 6 komplette Antrieb auf eine Druckplatte die 5 mm hoch ist... ujujuj. Sehr verlockend, aber ich glaube das ist nicht die Lösung, solange ich nicht weiß wie ich die ganzen Laternen um diesen Zwerg gruppieren und ansteuern soll.

Viele Grüße

Wolfgang


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#671 von apras , 23.12.2023 14:01

Hallo Wolfgang

Interessant. Wenn ich diese Anforderungsliste lese, ist meine erste Reaktion "das will ich auch". Aber es gibt so viele Dinge, die ich will, aber nicht bekomme (z.B. dass der Bau meiner Modellbahn viel schneller geht) . Also kann man tatsächlich etwas bauen, das alle Anforderungen gerecht wird???

Zitat von kpev im Beitrag #670
Der Regelbereich sind nur die 0,5 mm .... Das geht wenn überhaupt nur mit dem Loch im Servohorn, welches ganz nah an der Servoachse ist. Ob es geht weiß ich nicht, aber wenn ich wetten müsste würde ich eher nein sagen. Mit einem Stepper könnte es gehen.

Bei einem Servo scheint mir das in der Tat schwierig zu sein, aber bei einem Microstepper sollte das eigentlich kein Problem sein. Ich weiß nicht, ob der Microstepper direkt unter der Weiche platziert werden kann; du hast vorher erwähnt, dass es dafür (wahrscheinlich) zu wenig Platz gibt. Wenn der Microstepper entfernt platziert werden muss, wird man so etwas wie einen Bowdenzug verwenden müssen. Ich habe keine Erfahrung mit solchen Bowdenzügen, aber ich glaube, viele Modellbauer verwenden sie zum Stellen von Weichen.

Zitat von kpev im Beitrag #670
da fehlt mir die Erfahrung

Ein Crashkurs in "Steppersteuerung" sollte doch kein Problem sein?

Hast du schon mal überlegt, die Weichenlaterne mit einem eigenen Servo (oder Schrittmotor) zu steuern? Das würde den mechanischen Aufbau um einiges erleichtern. Stepper unter die Weichenlaterne und fertig :-).
Man bräuchte zwar etwas mehr Elektronik, aber dafür gibt es viele (auch günstige) Möglichkeiten.

Gruß, Aiko


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#672 von HaWeZett , 24.12.2023 16:54

Hallo Wolfgang,

da mich das Thema auch ein wenig "mitnimmt" habe ich auf die Schnelle eine Skizze erstellt. Ich möchte nur das Prinzip darstellen.

Um eine 90 Grad-Drehung der Laterne trotz einer minimalen seitlichen Bewegung der Weichenzungen zu erreichen, ist meine Überlegung, mit Zahnrädern zu arbeiten. Auf der Achse der Laterne befindet sich ein Zahnrad mit geringem Durchmesser. Daneben wird ein doppeltes Zahnrad mit jeweils großem und kleinem Durchmesser angeordnet. Der große Zahnkranz greift in das kleine Zahnrad an der Laternenachse. Der kleine Zahnkranz des Doppelzahnrades greift in eine Zahnstange, welche die Mechanik für die Verstellung der Weichenzungen bewegt. Der Weichenantrieb, ob nun Servo oder Stepper, wird mit dem großen Zahnkranz des Doppelzahnrades mit einem Stelldraht oder Bowdenzug verbunden.

Das sind natürlich nur theoretische Überlegungen, die Abmessungen in der Skizze, insbesondere die der Zahnräder, sind nicht berechnet.


Bild entfernt (keine Rechte)

Durch Anklicken wird die Darstellung größer.

Ich wünsche allen schöne Feiertage.

Viele Grüße

Peter


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#673 von der Wedeler , 24.12.2023 21:14

Moin zusammen,

das mit den Zahnrädern geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Ich wollte zu dem Thema noch beitragen, dass der Weinert-Antrieb, von dem ich 30 Stück im Einsatz habe, neben mehreren Unzulänglichkeiten ein sinnvolles Feature besitzt, nämlich die Zahnstange, die über das Zahnrad am Servohorn angetrieben wird. Mit Hilfe dieser Zahnstange wird die eher schnelle und einen großen Winkel abdeckende Bewegung des Servos in eine nur kurze Bewegung der Zahnstange und damit der Weichenstellstange übersetzt. Durch ein Versetzen der Zahnstange aus der Mittelposition heraus (beim Einbau) lässt sich der Antrieb an unterschiedliche Einbausituationen anpassen.

Gut finde ich auch, dass der Servo und der Mikroschalter für die Herzstückpolarisierung in zwei verschiedenen Positionen montiert werden können. Auch für die Montage der Stellstange gibt es mehrere Positionen, die man sich nutzbar machen kann, obwohl sie für den Einbau in andere Spurweiten vorgesehen sind. Und was ich bei dem Antrieb positiv hervorheben möchte ist, dass er die Weichenlaterne mit stellt. Er benötigt in der Mittelstellung nur einen sehr kurzen Weg, um die Laterne zu drehen, so dass das fast immer gelingt.

Leider hat der Antrieb auch mehrere Nachteile, die vielleicht nicht immer akzeptabel sind:

Der Mikroschalter ist fummelig und lässt sich nicht so festhalten, dass er immer in seiner Position verbleibt. Die Schraube lässt sich zwar anziehen, aber die Kontermutter nur schwer festhalten. Außerdem kriecht der Kunststoff unter Druck ein wenig, so dass sich die Halterung wieder minimal lösen kann. Verdreht sich der Mikroschalter mit der Zeit, schaltet er entweder gar nicht oder verklemmt sich im Mitnehmer der Zahnstange. Letzteres führt unweigerlich zum Heißlaufen des Servos.
Die Drehung der Laterne findet nicht synchron mit dem Lauf der Weichenzungen statt. Darüber kann ich aber hinwegsehen. Die Zungen brauchen für die Umstellung nicht mehr als 1-2 Sekunden, da kann ich eine verzögerte Bewegung der Laterne mit meinen Augen nicht erfassen.
Der Antrieb ist deutlich höher als 12 mm und benötigt viel Platz unter der Anlage. Eng beieinander liegende Weichenspitzen führen zu baulicher Enge unter der Platte, die wiederum den Einbau und spätere Wartungsarbeiten erschwert. Es gibt bei mir mehrere Stellen, wo ist die Unterkonstruktion der Anlage im Nachgang noch ausschneiden muss, um Platz für die Antriebe zu schaffen. Gewiss lässt sich Letzteres durch sorgfältige Planung vermeiden.
Ein weiterer viel gravierender Nachteil ist, dass sich die Befestigungsmuttern angesichts der leichten Vibrationen, die durch die fahrenden Züge verursacht werden, langfristig lösen, so dass diese immer wieder (sagen wir mal alle 6 Monate) nachgezogen werden müssen, damit der Antrieb sich nicht leicht verdreht und dann nicht mehr sauber stellt. Das ist blöd, aber angesichts der Anzahl und der noch befriedigenden Erreichbarkeit unter meiner Anlage kann ich damit leben.
Und nicht zuletzt der Einbau: Der Gedanke, mit Hilfe einer Schablone von oben zu bohren und M3-Schrauben mit Senkkopf durchzustecken ist ja an sich gut, aber die Schablone passt nicht immer, lässt sich nicht in jeder Situation sauber auflegen, und man braucht dafür etwas Erfahrung. Man könnte sogar, aber das fällt mir auch erst jetzt ein, die Schablone sogar außermittig ansetzen, wenn die Laterne weiter vom Gleis entfernt stehen soll. Dann muss der Stelldraht halt in ein anderes, weiter außen liegendes Loch des Halters in der Zahnstange gesteckt werden. Leider ist nichts davon in der Anleitung beschrieben. Der Antrieb wird dann von unten auf die Schrauben gesteckt (ich verwende maximal zwei, nie alle drei), dabei muss man nun mit dem Stelldraht das Loch in der Stellschwelle treffen! Das ist nahezu unmöglich, so dass langsames Herantasten gefragt ist. Das alles macht den Einbau am Ende wenig komfortabel.

Viele Grüße,
Heiko

Ich wünsche Euch allen besinnliche Festtage!


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#674 von kpev , 25.12.2023 21:55

Hallo Achim,

ich werde den umgebauten RST Antrieb wohl doch drucken lassen, sobald ich eine passende Feder gefunden habe, oder ich werde ihn entsprechend für eine größere Feder noch anpassen. Aiko gibt dem Stepper eine Chance die Bewegung genau genug hinzubekommen. Es interessiert mich, wie viel die Klötzchen wackeln oder ob man die Klötzchen eventuell irgendwie länger und wackelfreier gestalten kann. Letztlich ist es bisher die einzige Mechanik die es käuflich gibt für eine asymmetrische Zungenbewegung und schon deshalb sollte man dort weiter machen und versuchen sie anzupassen und ggf. zu verbessern. Etwas stutzig macht mich doch, dass ich bisher nur so wenig zur Verwendung des RST Antriebs gefunden habe im Internet. Für alle anderen Antriebe findet man gefühlt 100e Videos bei youtube. Daher hier noch einmal die Bitte an alle, wer hat diesen Antrieb von RST im Einsatz und wie seid ihr zufrieden?

Hallo Aiko,

freut mich, wenn du so etwas auch haben willst. Sind wir schon zwei die mit den käuflichen Antrieben nicht rundum zufrieden sind. Es ist schade, dass Weinert seinen tollen Weichen mit Klammerspitzenverschluss Nachbildung keinen adäquat genialen Antrieb spendiert hat der die Zungen asymmetrisch bewegt. Und ja, ich denke schon dass man etwas bauen kann was 9 von 10 erfüllt. Eventuell gehen sogar 10 von 10 Anforderungen, aber dafür muss man die Laternendrehung noch viel viel kleiner bekommen bei gleicher Präzision. Es wird mühsam und ein langer Weg. Aber ich muss ja noch einiges an Zeit überbrücken. Insbesondere die vorversetzten Weichenlaternen und die sehr nahe beieinander liegenden Laternen sind ein Problem. Aber dazu später mehr.

Hallo Peter,

die Sache mit unterschiedlich großen Zahnrädern wäre eine Möglichkeit zu Verkleinern, also mal großer Stellweg und mal kleiner Stellweg. Allerdings bin ich mir unschlüssig, wie ich die beiden Bewegungen voneinander entkoppeln soll, denn die beiden Zahnräder sind ja direkt verbunden und die 90 Grad Drehung gibt dann direkt auch den Stellweg der Zungen vor. Damit könnte man dann eventuell die Zungen einstellen über den Stellwinkel des Servos, nur würde sich dann die Weichenlaterne weiter drehen. Aber Zahnräder werden wohl irgendwie nötig sein, so wie Heiko auch seinen Beitrag eingeläutet hat.

Hallo Heiko,

tja, was soll ich sagen, das klingt jetzt nicht so gigantisch was deine Erfahrungen angeht mit dem Weinert Antrieb. Heißlaufen des Servos, Lösen des Antriebs und des Mikroschalters, Positionierung fragwürdig usw. usw.. Klar, er dreht die Laterne irgendwie zeitverzögert. Klingt hinnehmbar. Ich glaube ich werde mir den Antrieb von Weinert noch einmal genauer anschauen müssen. Ich hatte nur einen Blick drauf geworfen und das Konzept nicht als anpassbar für asymmetrische Bewegung der Zungen seinerzeit verworfen.

Hallo Stummis,

ich bin auf dem Weg zu Frank nach Hamburg und wir werden dort in den nächsten Tagen meine faltbare Testanlage hoffentlich testen können. Leider machen die Fichtelbahn Komponenten Schwierigkeiten, aber ich hoffe, wir finden genug funktionierende Bausteine, so dass einige Loks automatisch kreisen können. Danke hier noch einmal an Frank (@Frank1969) der das ermöglicht und mir da so tatkräftig hilft. Ich werde hier nun anfangen, anhand von alten Bildern diverse konkrete Einbausituationen von Weichenlaternen an DKW aufzuzeigen. Ich glaube es ist ganz interessant das zu sehen, auch für nicht-Epoche-I Bahner. Manche Bilder sind wirklich vogelwild.

Anfangen möchte ich mit diesem Bild aus dem Jahr 1908 aus dem Güterbahnhof Krefeld. Im Hintergrund sind ein Hosenträger mit Gleisabstand 450 cm zu sehen und eine Vielzahl von niedrigen und hohen Weichenlaternen, was ich mal rausvergrößert habe. Und diesen Gleisplan werde ich nun zeichnen und versuchen die Laternen zuzuordnen und dann man schauen, welche davon ansteuerbar sein könnten und welche Laternen ggf. beim Vorbild weggefallen sind.

Und auch hier meine Bitte an euch, solltet ihr ähnliche Bilder haben mit 2,3,4 Weichenlaternen an DKWs an preußischen Hosenträgern, dann würde ich mich freuen, wenn ihr sie hier posten könntet (korrekt zitiert natürlich), bzw. mir diese zuschickt.

Viele Grüße

Wolfgang

Quellenangabe / Bildertext auch hier leider nur über das Durchklicken aller Thumbnails verfügbar auf

https://eisenbahnstiftung.de/bildergalerie/Länderbahnzeit

"Eine pr. G 9 (BR 55.23), die letzte für die Preußischen Staatseisenbahnen entwickelte Nassdampflok, mit einem Güterzug in Krefeld Gbf. Rechts überholt ein Personenzug mit (möglicherweise) einer pr. P 3.2 (bei der DRG als Baureihe 34.70 vorgesehen). (1908) Foto: RVM-Archiv".

Direkter Bilderzugriff / Quellenangabe auf das unbearbeitete Bild über



https://eisenbahnstiftung.de/images/bildergalerie/48207.jpg


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RE: Preußische Gleiswüste in Epoche I - Antrieb für eine preußische DKW 1:7 mit Hakenweichenschloss

#675 von Stader Gleisbauer , 26.12.2023 07:45

Moin Wolfgang,
Hamburg ist ja von Stade nicht mehr so weit weg wenn Du mal die Weichenzeichnungen von mir sehen möchtest.

Christoph


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